Berlin, im Oktober 2015: 150.000 Menschen demonstrieren gegen die Etablierung einer Freihandelszone zwischen der Europäischen Union und den USA. Nachdem das Thema in den Monaten zuvor durch die eskalierende Griechenlandkrise und anschließend aufgrund der weltweiten Flüchtlingssituation etwas in den Hintergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit geraten war, zeigt sich an den Ausmaßen der Demonstration in Berlin nun die gesellschaftspolitische Bedeutung der Diskussion.
Medien, Arbeitnehmerverbände und NGOs kritisieren Inhalt und Ablauf der Verhandlungen. Die beteiligten Regierungen der USA und auf Seiten der EU vor allem Deutschland versuchen dagegen, den Blick auf die positiven Aspekte und Vorteile des Abkommens mit dem Namen „Transatlantic Trade and Investment Partnership“ (TTIP) zu lenken. Diese stark polarisierte Situation erschwert es den Bürgern, neutrale Informationen über die Auswirkungen von TTIP zu bekommen.
Mit der Freihandelszone erhoffen sich die Staaten, wirtschaftliche Impulse zu setzen. Durch die Verringerung oder Eliminierung von Zöllen sollen Kosten für Unternehmen sinken, Exporte und Importe angekurbelt werden, die Beschäftigung steigen und somit die gesamtwirtschaftliche Situation verbessert werden. Auch andere Hindernisse wie die fehlende gegenseitige Anerkennung von Standards, Lizenzen und Richtlinien sollen abgebaut werden, um die Märkte für Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks gleichermaßen zu öffnen.
Kritiker hingegen glauben kaum an wirtschaftliche Vorteile. Sie bemängeln intransparente Verhandlungen und befürchten eine im negativen Sinne Amerikanisierung der europäischen Länder. Kulturverlust, Gentechnisch veränderte Lebensmittel, mit Chemikalien desinfizierte Lebensmittel, Aufweichungen im Datenschutz und eine Schwächung europäischer Unternehmen sind nur einige der Gründe, weshalb sie TTIP ablehnen.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen Vor- und Nachteile des Freihandelsabkommens beleuchtet werden. Dazu werden zunächst Grundbegriffe definiert und für eine bessere Einordnung ein Blick in die Vergangenheit von Freihandel geworfen. Anschließend werden die einzelnen Ziele des Abkommens differenziert ausgearbeitet. Mögliche positive und negative Folgen, die die Verabschiedung von TTIP haben könnte, werden in den Kapiteln 3 und 4 erörtert und kritisch hinterfragt. Schließlich werden in einem Fazit die Ergebnisse zusammengefasst und eine persönliche Einschätzung abgegeben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1 Grundlagen über Freihandelsabkommen
2.1.1 Freihandel, Freihandelszonen, Freihandelsabkommen
2.1.2 Historische Entwicklung von Freihandelsabkommen
2.2 Ziele der Transatlantischen Freihandelszone zwischen der EU und den USA
2.2.1 Ziele im Bereich Marktzugang
2.2.2 Ziele im Bereich Zusammenarbeit in Regulierungsfragen
2.2.3 Ziele im Bereich Regelungen
3. Chancen von TTIP
3.1 Märkte und Außenhandel
3.2 Privathaushalte und Beschäftigung
3.3 Öffentliche Haushalte
4. Risiken von TTIP
4.1 Märkte und Außenhandel
4.2 Privathaushalte und Beschäftigung
4.3 Sonstige Risiken und Nachteile
5. Fazit
- Quote paper
- Matthias Webel (Author), 2016, Die Freihandelszone zwischen der Europäischen Union und den USA. Chancen und Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/411925
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