Der Zahn der Zeit hinterließ im 20. Jahrhundert deutliche Spuren in sprachwissenschaftlicher Hinsicht. Zwar befassten sich schon zu vorchristlichen Epochen Dichter, Denker und Philosophen mit Schrift und Sprache, doch entfaltete sich gerade in den Dekaden vor der Jahrtausendwende eine ganze Reihe systematischer Grundsätze zur Sprachbeschreibung. Brächte es von diesen zumindest eine Grammatik fertig, Sprachen ganzheitlich und lückenlos zu beschreiben, erübrigten sich die anderen dann demzufolge nicht?
Sich dieses Gedankens besinnend erscheint es lohnenswert zwei Grundgerüste von Grammatiken genauer in Augenschein zu nehmen, zum einen die Strömung der Generativen Grammatik und zum anderen die Familie der Konstruktionsgrammatik. Die dabei zu beachtenden Leitfragen konstituieren sich daraus, inwiefern beide Systeme einer konfrontierenden Gegenüberstellung Paroli bieten können. Sind die Sprachlehren in der Lage, künftig nebeneinander konfliktfrei zu bestehen oder ist bereits abzusehen, ob sich über kurz oder lang eine der beiden Konzeptionen inhaltlich durchsetzen wird?
Es bietet sich für den Vergleich eine chronologische Vorgehensweise an, welche die jeweiligen Leitmotive und Entwicklungen in einem historischen Rahmen verbildlichen soll. Folgendermaßen strukturiert sich der Aufbau zunächst in eine thematische Annäherung, gefolgt von dem Versuch, die einzelnen Phasen der Grammatiken getrennt voneinander zu charakterisieren und mündet schließlich im eigentlichen Vergleich. Sofern es die Ergebnisse der Überlegungen zulassen, soll der Vorstoß einer Prognose gewagt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grammatik – Überblick und Klassifikation
- Generative Grammatik
- Transformationsgrammatik
- Universalgrammatik
- Minimalistische Grammatik
- Konstruktionsgrammatik
- Die Berkeley-Schule
- Lakoff & Goldberg
- William Croft
- Weitere Ansätze
- Vergleich zwischen Konstruktions- und generativer Grammatik
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede und Folgerungen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text befasst sich mit dem Vergleich von generativer und Konstruktionsgrammatik. Ziel ist es, die beiden Grammatiktypen in ihrer historischen Entwicklung und ihren zentralen Konzepten zu beleuchten und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Zudem wird die Frage geklärt, ob eine friedliche Koexistenz oder eine gelebte Abgrenzung zwischen diesen beiden Grammatikansätzen möglich ist.
- Historische Entwicklung der Generativen Grammatik und Konstruktionsgrammatik
- Zentrale Konzepte und Theorien der Generativen Grammatik und Konstruktionsgrammatik
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Grammatikansätze
- Konflikte und Potenziale für eine Koexistenz der beiden Grammatiktypen
- Prognose der zukünftigen Entwicklung der beiden Grammatiktypen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Vergleichs von generativer und Konstruktionsgrammatik im Kontext der Sprachwissenschaft dar. Sie erläutert die historischen Wurzeln der beiden Grammatiktypen und stellt die Leitfragen des Textes vor, die sich auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Ansätze konzentrieren.
Grammatik – Überblick und Klassifikation
Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über den Begriff "Grammatik" und seine historische Entwicklung. Er beleuchtet die verschiedenen Arten von Grammatiken und ihre Typologien, indem er auf die innere Struktur, den Vollständigkeitsanspruch, die Zweckbestimmtheit und die Einstellung zum Gegenstand eingeht.
Generative Grammatik
Das Kapitel über die Generative Grammatik (GG) behandelt die verschiedenen Phasen der GG, darunter die Transformationsgrammatik, die Universalgrammatik und die Minimalistische Grammatik. Es werden die wichtigsten Theorien und Konzepte der GG vorgestellt, wie die Annahme einer universellen Grammatik und die Generierung von Sätzen anhand von Regeln.
Konstruktionsgrammatik
Die Konstruktionsgrammatik (CxG) wird im Folgenden Abschnitt beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Berkeley-Schule, den Theorien von Lakoff & Goldberg und William Croft sowie auf weiteren Ansätzen der CxG. Es werden die zentralen Konzepte der CxG vorgestellt, wie die Betonung der Bedeutung von Konstruktionen und die Annahme, dass Sprache auf der Basis von Mustern und Verbindungen funktioniert.
Vergleich zwischen Konstruktions- und generativer Grammatik
In diesem Kapitel werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen GG und CxG herausgearbeitet. Die verschiedenen Perspektiven auf Sprache und ihre Analyse werden verglichen, um die Frage zu klären, ob die beiden Ansätze miteinander kompatibel sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind Generative Grammatik, Konstruktionsgrammatik, Grammatiktheorie, Sprachwissenschaft, Sprachbeschreibung, Syntax, Semantik, Sprachwandel, Sprachstruktur, universale Grammatik, Konstruktionen, Muster, Verbindungen, Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Koexistenz, Abgrenzung.
- Quote paper
- Michael Forchner (Author), 2010, Grammatische Perspektiven. Konstruktionsgrammatik im Vergleich mit generativer Grammatik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/411962