Da immer mehr Tiere zu therapeutischen Zwecken und als Helfer im Alltag eingesetzt werden, ist es wichtig zu wissen, inwieweit Tiere den Menschen verstehen können und was einem Tier beigebracht werden kann. Daraus ergibt sich in der Hausarbeit folgende Forschungsfrage: Wo liegen die Grenzen des tierischen Zeichengebrauchs? Um diese Frage beantworten zu können, wird zunächst näher auf die drei Teilgebiete der Zoosemiotik (Zoopragmatik, Zoosemantik, Zoosyntax) eingegangen.
Die Zoosemiotik ist das Studium animalischer Kommunikationssysteme hinsichtlich ihrer Strukturen und Prozesse sowie der animalischen Zeichenbildung und Verwendung. Nachdem damit ein Überblick geschaffen wurde, wie vielfältig tierischer Zeichengebrauch sein kann und welche Arten und Eigenschaften von tierischem Zeichengebrauch unter natürlichen Gegebenheiten stattfinden, komme ich zu der Frage, ob sie auch Teile des menschlichen Zeichengebrauchs erlernen und verstehen können. Dazu führe ich ausgewählte Beispiele von Hunden und Affen an, die Antworten auf diese Fragen bringen sollen. Vor allem Hunde sind sehr beliebte Begleiter des Menschen und assistieren schon heute oft Menschen mit Behinderung. Allein deshalb ist es wertvoll zu erfahren, was ein Hund alles erlernen kann, um dem Menschen zu helfen. Auch Menschenaffen eignen sich hervorragend zur Ergründung der Antwort, da der Mensch ihnen am nächsten verwandt ist und es somit auf den ersten Blick naheliegend erscheint, am ehesten einem Affen menschlichen Zeichengebrauch beibringen zu können.
Abschließend wird auch ein Beispiel von Delphinen angeführt, da sie sich in ihrem Zeichengebrauch von an Land lebenden Säugetieren stark unterscheiden und sich deshalb auch andere Möglichkeiten des menschlichen Zeichengebrauchs daraus ergeben. Der tierische Zeichengebrauch steht klar im Vordergrund dieser Hausarbeit, doch werden auch Bestandteile des menschlichen Zeichengebrauchs angeführt, um Unterschiede herauszuarbeiten und damit die Grenzen aufzeigen zu können. Thematisiert werden die Zeigegeste, die ikonischen Zeichen des Menschen, die linguistischen Symbole sowie die von Menschen verwendete Syntax.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Zoopragmatik
- 2.1 Kognition oder Kommunikation
- 2.2 Die verschiedenen Kanäle
- 3. Die Zoosemantik
- 4. Die Zoosyntaktik
- 4.1 Meerkatzen bilden die Ausnahme
- 5. Zeichenarten des menschlichen Zeichengebrauchs
- 5.1 Die Zeigegeste
- 5.1.1 Die Affen und die Zeigegeste
- 5.1.2 Die Hunde und die Zeigegeste
- 5.2 Ikonische Zeichen des Menschen
- 5.2.1 Die Affen und die ikonischen Markierungen
- 5.2.2 Die Hunde und die ikonischen Zeichen
- 5.3 Linguistische Symbole
- 5.3.1 Affen lernen Zeichen einer Zeichensprache
- 5.3.2 Hunde lernen Symbole
- 5.4 Syntax
- 5.4.1 Delphine verstehen Syntax
- 5.1 Die Zeigegeste
- 6. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wo die Grenzen des tierischen Zeichengebrauchs liegen. Die Arbeit untersucht, wie Tiere miteinander kommunizieren, welche Zeichen sie verwenden und ob sie in der Lage sind, Teile des menschlichen Zeichengebrauchs zu erlernen und zu verstehen.
- Untersuchung des Konzepts der Zoosemiotik und ihrer Teilgebiete (Zoopragmatik, Zoosemantik, Zoosyntaktik)
- Analyse verschiedener Zeichenarten im tierischen und menschlichen Zeichengebrauch
- Untersuchung der Fähigkeit von Tieren, menschliche Zeichen zu verstehen und zu erlernen, anhand von Beispielen mit Hunden, Affen und Delphinen
- Hervorhebung der Unterschiede zwischen tierischem und menschlichem Zeichengebrauch
- Definition der Grenzen des tierischen Zeichengebrauchs
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach den Grenzen des tierischen Zeichengebrauchs. Sie beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der zunehmenden Verwendung von Tieren in therapeutischen und alltäglichen Kontexten.
Kapitel 2: Die Zoopragmatik
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Zoopragmatik, einem Teilgebiet der Zoosemiotik, das die Produktion und Rezeption von Zeichen im tierischen Verhalten analysiert. Es wird zwischen Kognition und Kommunikation unterschieden und die verschiedenen Kanäle der Zeichenverbreitung erläutert.
Kapitel 3: Die Zoosemantik
Hier wird der Fokus auf die Bedeutung von Zeichen im Tierreich gelegt. Die Zoosemantik befasst sich mit den Zeichenbedeutungen und den Interpretationsprozessen, die bei Tieren stattfinden.
Kapitel 4: Die Zoosyntaktik
Dieses Kapitel behandelt die Syntax im tierischen Zeichengebrauch. Die Zoosyntaktik untersucht die Regeln der Zeichenverknüpfung und die Grammatik animalischer Kommunikationssysteme.
Schlüsselwörter
Zoosemiotik, Zoopragmatik, Zoosemantik, Zoosyntaktik, tierischer Zeichengebrauch, Kommunikation, Kognition, Zeichen, Symbole, Ikonische Zeichen, Zeigegeste, Hunde, Affen, Delphine, menschliche Sprache.
- Arbeit zitieren
- Leonie Seegert (Autor:in), 2016, Zeichengebrauch von Mensch und Tier. Die Grenzen des tierischen Zeichengebrauchs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412014