„L'union fait la force - Eendracht maakt macht' (Einigkeit macht stark)“ ist der Wahlspruch des belgischen Königreiches. Wie schwer diese Einigkeit zu erringen ist, zeigen nicht nur die Regierungskrisen der letzten Jahre. Mit Brüssel assoziiert der nicht-belgische Europäer wohl eher den Sitz von wichtigen Entscheidungsgremien der Europäischen Union als die Hauptstadt eines durch Sprache und Kultur gespaltenen Landes. Das Auswärtige Amt der BRD betitelt diesen Konflikt sehr nüchtern als einen „Sprachenstreit, der sich wie ein roter Faden durch die belgische Geschichte zieht“. Dabei darf bezweifelt werden, dass eine Auseinandersetzung allein über Sprache den belgischen Staat zu seiner heutigen Form gebracht hat. Belgien befindet sich auf einer linguistischen Grenze in Europa zwischen dem Romanischen und Germanischen. Trotzdem wird dieser Divergenz nach der Unabhängigkeit 1830 vom Vereinigten Königreich der Niederlande noch kein großer Wert beigemessen. Erst die Entwicklungen des späten 19. und des 20. Jahrhunderts lassen Sprache zu einem fundamentalen Streitpunkt zwischen den Wallonen, bzw. Frankophonen und den Flamen heranwachsen, der die linguistische Dimension sehr schnell übersteigt.
Diese Arbeit wird die sprachliche und ethnische Situation des Landes näher beleuchten. Fokus liegt dabei auf den flämischen und wallonischen Bevölkerungsgruppen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wie entstehen ethnische Konflikte? Eine Auswahl von theoretischen Erklärungsansätzen
2.1 Ethnische Gruppen
In2.1.1 Objektivistischer Ansatz
In2.1.2 Konstruktivistischer Ansatz
2.2 Erweiterung um die ethnonationale Dimension
2.3 Die Ursachen von ethnischen Konflikten
In2.3.1 Der Zentrum – Peripherie Antagonismus
In2.3.2 Die Theorie des ethnischen Wettbewerbs
3. Der Konflikt zwischen Flamen und Wallonen
3.1 Ausgangslage nach der Gründung Belgiens im 19. Jahrhundert
In3.1.1 Die belgische Unabhängigkeit 1830
In3.1.2 Das Erstarken der sprachlichen Autonomiebewegungen
3.2 Vom sprachlichen zum ethnonationalen Konflikt
In3.2.1 Entstehung einer ethnischen Identität
In3.2.2 Ursachen für den ethnonationalen Konflikt
4. Der belgische Föderalismus als Katalysator des Konflikts
4.1 Die Entwicklung der föderalen Struktur
4.2 Folgen des Föderalismus
In4.2.1 Der Föderalismus als Katalysator des ethnonationalen Konflikts
In4.2.2 Probleme der Entscheidungsfindung trotz föderaler Ordnung
5. Schlussbetrachtung
Literatur- und Quellenverzeichnis
Anhang
Tabelle 1: Administrative Ordnung Belgiens nach 1993 (vereinfacht)
Tabelle 2: Fraktionen in der Abgeordnetenkammer (Stand 31.01.2013)
- Quote paper
- Stefan Rausch (Author), 2013, Der flämisch-wallonische "Sprachenstreit" in Belgien und der Föderalismus als Katalysator des ethnischen/ethnonationalen Konflikts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412176
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