Der Staat zieht sich zunehmend aus den Systemen sozialer Absicherung zurück, Sterbegeldversicherungen und Bestattungsvorsorgeverträge rücken verstärkt in das Interesse der Öffentlichkeit. Fast alle großen Versicherungsgesellschaften bieten Produkte an, um anfallende Kosten im Todesfall zu decken und eine würdige Bestattung zu garantieren. Bestattungsinstitute treten in diesem Fall häufig als Vermittler auf. Nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung beschäftigt sich frühzeitig und bewusst mit dieser Thematik oder schließt tatsächlich eine solche Versicherung ab. Wie bei allen Dienstleistungen im Zusammenhang mit Tod und Bestattung stellt sich die Frage, ob und wie Institute für diese Produkte werben sollen. Die öffentliche Darstellung der Dienstleistungen von Bestattern bewegt sich nach wie vor in einem engen Netz aus ethischen, moralischen und rechtlichen Vorgaben und wird von der Gesellschaft äußerst kritisch beobachtet. Die Autorin Aisha Nadine Seitz beleuchtet die Problematik der Werbung für Bestattungsvorsorgeprodukte aus der Sicht der Kommunikationswissenschaft. Das Buch richtet sich an Studenten der Kommunikationswissenschaft, Bestattungsinstitute und Marketing-Fachleute.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Besonderheiten der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten
- 2.1 Bestattungsinstitute in Deutschland
- 2.2 Marktkommunikation von Bestattungsinstituten
- 2.3 Ethische Überlegungen
- 2.4 Rechtliche Aspekte
- 3 Persuasion in der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten
- 3.1 Grundlagen der Persuasion
- 3.2 Angst- und Verantwortungsappelle
- 3.2.1 Einordnung und Definition
- 3.2.2 Verwendung und Wirkung
- 3.2.3 Einflussgrößen auf die Wirkung
- 3.2.4 Unerwünschte Nebenwirkungen und Abwehrreaktionen
- 3.3 Weitere theoretische Grundlagen
- 3.3.1 Involvement als intervenierende Variable
- 3.3.2 Elaboration Likelihood-Modell
- 3.3.3 Darstellung des Wirkungsprozesses
- 3.4 Entwicklung eines integrierten Modells
- 4 Hypothesen und Forschungsfragen
- 5 Untersuchungsmethode
- 5.1 Forschungsdesign
- 5.2 Stimulus
- 5.3 Fragebogen
- 5.4 Durchführung
- 5.5 Stichprobe
- 6 Ergebnisdarstellung und -interpretation
- 7 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Angstappellen in der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten. Ziel ist es, die Übertragbarkeit und Anwendbarkeit bereits bekannter Erkenntnisse der Werbewirkungsforschung auf diesen sensiblen Bereich zu prüfen. Die Arbeit analysiert die Besonderheiten der Branche und die ethischen sowie rechtlichen Aspekte der Kommunikation. Ein empirisches Experiment soll die Wirkung von Angstappellen evaluieren.
- Besonderheiten der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten
- Ethische und rechtliche Rahmenbedingungen der Werbung in der Branche
- Wirkung von Angstappellen in der Werbekommunikation
- Entwicklung und Testung eines integrierten Modells zur Wirkung von Angstappellen im Kontext von Bestattungsinstituten
- Übertragbarkeit von Erkenntnissen der Werbewirkungsforschung auf die Bestattungsbranche
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein, indem sie den Spagat zwischen Pietät und Profit in der Bestattungsbranche beleuchtet. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Wirksamkeit von Angstappellen in der Werbung von Bestattungsinstituten und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der Bezug auf die Serie „Six Feet Under“ illustriert die gesellschaftliche Wahrnehmung der Branche und die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Marktkommunikation. Die Arbeit positioniert sich als Beitrag zur kommunikationswissenschaftlichen Erforschung dieses bisher wenig beachteten Bereichs.
2 Besonderheiten der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten: Dieses Kapitel beschreibt die spezifischen Herausforderungen der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten in Deutschland. Es analysiert die Struktur der Branche, die Besonderheiten der Zielgruppe (emotional betroffene Angehörige), und die ethischen sowie rechtlichen Restriktionen, die die Kommunikation beeinflussen. Die Kapitel beleuchtet die Gratwanderung zwischen geschäftlichen Interessen und pietätvollem Umgang mit dem Thema Tod. Es stellt die Frage, wie effektiv Kommunikation trotz der emotionalen Sensibilität des Themas sein kann.
3 Persuasion in der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten: Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Persuasionsforschung im Kontext von Angstappellen. Es definiert Angstappelle, beschreibt deren Wirkung und diskutiert die Einflussfaktoren sowie potenzielle negative Folgen. Es werden relevante Modelle der Werbewirkungsforschung, wie das Elaboration Likelihood Modell, vorgestellt und in ein integriertes Modell für den Kontext der Bestattungsbranche eingebunden. Die theoretischen Grundlagen bilden die Basis für die im weiteren Verlauf der Arbeit formulierten Hypothesen und Forschungsfragen.
4 Hypothesen und Forschungsfragen: Dieses Kapitel formuliert die zentralen Hypothesen und Forschungsfragen, die im empirischen Teil der Arbeit untersucht werden. Diese leiten sich aus dem im vorherigen Kapitel entwickelten integrierten Modell ab und zielen auf die Klärung der Wirkung von Angstappellen in der Werbung von Bestattungsinstituten ab. Die präzise Formulierung der Hypothesen und Forschungsfragen ist essentiell für die methodische Vorgehensweise und die Interpretation der Ergebnisse.
5 Untersuchungsmethode: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik des empirischen Teils der Arbeit, ein Wirkungsexperiment. Es erläutert das Forschungsdesign, den Stimulus (die Werbebotschaften), den Fragebogen zur Datenerhebung und die Stichprobenauswahl. Die detaillierte Darstellung der Methode erlaubt die Nachvollziehbarkeit und Beurteilung der Güte der Studie. Die Beschreibung der Stichprobe ist für die Generalisierbarkeit der Ergebnisse von Bedeutung.
Schlüsselwörter
Angstappelle, Marktkommunikation, Bestattungsinstitute, Persuasion, Werbewirkungsforschung, Ethik, Recht, Emotionen, Trauer, Konsumverhalten, Empirie, Experiment.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Marktkommunikation von Bestattungsinstituten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Angstappellen in der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten. Sie analysiert die Besonderheiten dieser Branche, die ethischen und rechtlichen Aspekte der Kommunikation und evaluiert empirisch die Wirkung von Angstappellen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit prüft die Übertragbarkeit bekannter Erkenntnisse der Werbewirkungsforschung auf den sensiblen Bereich der Bestattungsinstitute. Sie analysiert die Besonderheiten der Branche und entwickelt ein integriertes Modell zur Wirkung von Angstappellen in diesem Kontext.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Besonderheiten der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten, die ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die Wirkung von Angstappellen, die Entwicklung und Testung eines integrierten Modells und die Übertragbarkeit von Erkenntnissen der Werbewirkungsforschung auf die Bestattungsbranche.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: 1. Einleitung: Einführung in das Thema und Forschungsfrage. 2. Besonderheiten der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten: Analyse der Branche, Zielgruppe und rechtlicher/ethischer Aspekte. 3. Persuasion in der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten: Theoretische Grundlagen der Persuasionsforschung, Angstappelle und relevante Modelle (z.B. Elaboration Likelihood Modell). 4. Hypothesen und Forschungsfragen: Formulierung der zentralen Hypothesen und Forschungsfragen. 5. Untersuchungsmethode: Beschreibung des empirischen Experiments (Design, Stimulus, Fragebogen, Stichprobe). 6. Ergebnisdarstellung und -interpretation: Präsentation und Interpretation der Ergebnisse. 7. Fazit und Ausblick: Zusammenfassung und Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet ein empirisches Experiment mit einem Fragebogen zur Datenerhebung. Das Forschungsdesign, der Stimulus (Werbebotschaften), der Fragebogen und die Stichprobenauswahl werden detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Angstappelle, Marktkommunikation, Bestattungsinstitute, Persuasion, Werbewirkungsforschung, Ethik, Recht, Emotionen, Trauer, Konsumverhalten, Empirie, Experiment.
Welche theoretischen Modelle werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Modelle der Werbewirkungsforschung, insbesondere das Elaboration Likelihood Modell. Ein integriertes Modell wird entwickelt, um die Wirkung von Angstappellen im Kontext der Bestattungsbranche zu erklären.
Welche ethischen und rechtlichen Aspekte werden berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt die ethischen und rechtlichen Restriktionen der Kommunikation in der Bestattungsbranche. Sie analysiert die Gratwanderung zwischen geschäftlichen Interessen und pietätvollem Umgang mit dem Thema Tod.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Kommunikationswissenschaftler, Marketingfachleute, Bestattungsunternehmen und alle, die sich für die Marktkommunikation in sensiblen Bereichen interessieren.
- Arbeit zitieren
- Aisha Nadine Seitz (Autor:in), 2004, Zwischen Pietät und Profit - Ein Experiment zur Wirkung von Angstappellen in der Marktkommunikation von Bestattungsinstituten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41221