Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition von APS
2.1 Begriffsdefinition
2.1.1 Advanced Planning Systems
2.1.2 Supply Chain Planning Matrix
2.2 Softwaremerkmale
2.2.1 Supply Chain Planning Matrix
2.2.2 Fokus und Erfahrung des Herstellers
3 Software
3.1 Bewertungshinweise
3.2 Anbieter
3.2.1 Baan Supply Chain Solutions
3.2.2 Manugistics
3.2.3 Peoplesoft/Oracle
3.2.4 SAP APO/mySAP.com
3.2.5 i2
3.2.6 Gegenüberstellung der verbreitesten Systeme
4 Fazit
Quellenverzeichnis
Internetverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Hierarchischer Planungsprozess bei APS
Abbildung 2 - Supply Chain Planning Matrix
Abbildung 3 - Softwaremodules in der SCP-Matrix
Abbildung 4 - Customizing Philosophie
Abbildung 5 – unterstützte Sprachen
Abbildung 6 – Datenübertragung
Abbildung 7 - Peoplesoft Demand Planner
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 - Eigenschaften der SCM/APO-Systeme
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Diese Semesterarbeit behandelt die Definition von Merkmalen für Advanced Planning Systemen und den Vergleich der Lösungen von verschiedenen Anbietern. Aufgrund der ständigen Veränderungen in den Systemen und auch in den Anforderungen des Marktes kann nur ein zeitlicher kleiner Bereich betrachtet werden.[1] Zudem sind die Anbieter mit konkreten Informationen sehr zurückhaltend, um sich möglichen negativen Vergleichen zu entziehen bzw. die Kontrolle über die Verarbeitung der Information zu behalten.[2] Daher stützt sich diese Semesterarbeit auf verschiedene Literatur, welche bereits Bewertungen durchgeführt haben und aggregiert diese zu einer gesamten Darstellung. Der Bewertungsfokus liegt auf der funktionalen Untersuchung der Systeme, welche analog bei der Grobanalyse von Unternehmen durchgeführt wird.
Für eine Entscheidungsfindung in Unternehmen setzt eine sinnvolle Betrachtung der Bewertung jedoch voraus, dass die strategische Richtung festgelegt ist. Mit den daraus entstehenden Anforderungen kann der funktionale Bereich verglichen und im Firmenkontext bewertet werden.
Die erste Hälfte dieser Arbeit definiert Eigenschaften von APS-Systemen, die Bewertungskriterien und wichtige Betrachtungselemente. Dies ist erforderlich, damit die Abgrenzung von APO-Systemen auf gleichen Kriterien basiert und der betrachtete Funktionsumfang abgegrenzt werden kann. Die zweite Hälfte stellt eine konkrete Anwendung auf 5 verschiede Produkte aus dem APO Sektor dar.
2 Definition von APS
2.1 Begriffsdefinition
2.1.1 Advanced Planning Systems
Advanced Planning Systeme beschäftigen sich im Supply Chain Management mit der integrierten Planung von „Beschaffungs-, Produktions-, Distributions. und Absatzaktivitäten“[3] übergreifend innerhalb der gesamten Supply Chain und dienen der ex ante und ex post Betrachtung der Prozesse. Planungsdaten erhalten APS durch die von ERP-Systemen generierten Transaktionsdaten für Geschäftsprozesse und analysieren und bewerten diese im Vergleich zu MRP II Systemen genauer und optimieren diese zusätzlich.[4] APS-Systeme haben sich durch die Abhängigkeit der Daten aus den ERP-Systemen größtenteils als „Add-Ons“ entwickelt und sind ohne ein transaktionsbasiertes Basissystem nicht funktionsfähig.[5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 - Hierarchischer Planungsprozess bei APS[6]
Planung dient der Vorbereitung von Entscheidungen, durch die Identifizierung von in der Zukunft liegenden Handlungsalternativen. Damit ein APS eine Planung durchführen kann muss eine Abtraktion von der realen Welt erfolgen, welche das APS verarbeiten kann. Dieses Modell definiert die Zusammenhänge für das APS.[7]
Der Planungsprozess wird anhand eines hierarchischen Konzeptes (vgl. Abbildung 1 - Hierarchischer Planungsprozess bei APS) durchgeführt. Dabei teilt sich die Granularität in 3 Bereiche auf. Der in der Hierarchie jeweils höher gelegene Plan aggregiert die darunterliegenden und sorgt für eine Koordinierung zu abhängigen Teilmodulen. Die Granularität steigt mit zunehmendem Zeithorizont stetig an, da eine Feinplanung erst auf unteren Ebenen sinnvoll ist.
Klassifiziert werden die Hierarchieebenen anhand der betracheteten Variablenanzahl und –dichte. Im Allgemeinen existieren 3 Typen. Die langfristige, mittelfristige und kurzfristige Planung. Die langfristige Planung arbeitet auf der strategischen Ebene, was im SCM die Entscheidung über die Entwicklung der Supply Chain insgesamt bedeutet. Auswirkungen werden über mehrere Jahre berücksichtigt. Die mittelfristige Planung konkretisiert die langfristige Planung mittels der Definition von Prozessen und teilweise auch von Ein- und Ausgabegrößen der Supply Chain. Der Planungshorizont beträgt durchschnittlich 6-24 Monate. Eine kurzfristige Planung definiert alle detaillierten Aktivitäten für die direkte Ausführung und Kontrolle. Der Planungshorizont beträgt je nach Aufgabe wenige Tage bis drei Monate. Die kurzfristige Planung basiert auf den Definitionen der höher gelegenen Ebenen und lässt eine Überwachung durch die genauere Ausprägung von Daten am besten zu.[8]
APS besitzen drei Charakteristika:
- „Integral planning of the entire supply chain, at least from the supplier up to the customers of a single enterprise, or even of a more comprehensive network enterprise;
- true optimization by properly defining alternatives, objectives, and constraints for the various planning problems and by using optimized planning methods, either exact ones or heuristics […];
- a hierachical planning system […] which is the only framework permitting the combination of the two preceding properties: Optimal planning of an entire supply chain is neither possible in form of a monolithic system that performs all planning tasks simultaneously – this would be completely impracticable – nor by performing the various planning tasks successively – this would be miss optimality. Hierarchical planning is a compromise between practicability and the consideration of the interpedencies between the planning tasks.”[9]
Zusammengefasst bedeutet dies, dass ein APS integriert plant, also unternehmensübergreifend; optimiert die Planung durch die Bereitstellung von Handlungsalternativen und deren Bewertung; und stellt einen Verbund von Modulen dar, welche unterschiedliche Aufgaben erfüllen und untereinander Informationen austauschen.[10]
2.1.2 Supply Chain Planning Matrix
Die Supply Chain Planning Matrix teilt die Aufgaben eines APS in zwei Dimensionen auf. Dem Planungshorizont und den Supply Chain Prozess.[11] Abbildung 2 zeigt Beispielhaft, welche typischen Aufgaben in den Teilbereichen der SCP-Matrix auftreten können und von einem APS berücksichtigt werden sollten. Abhängig von der Branche lässt sich eine Erweiterung bzw. Eingrenzung der Themen jedoch noch durchführen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 - Supply Chain Planning Matrix[12]
Abbildung 1 und Abbildung 2 stellen den Sinn der in Kapitel 2.1.1 angesprochene Modularisierung von APS gut dar. Starke Ausgabenabgrenzungen ermöglichen eine analoge Umsetzung in teilweise unabhängige Softwaremodule (vgl. Abbildung 3)[13][14] Die SCP-Matrix hat sich in der Fachliteratur für die Darstellung und Definition der Module einer SCM-Software als Quasistandard entwickelt.[15]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 - Softwaremodules in der SCP-Matrix[16]
Die Modulnamen der jeweiligen Anbieter unterscheiden sich größtenteils von den in Abbildung 3 genannten, erfüllen jedoch grundsätzlich die gleichen Aufgaben.[17] Teilweise werden einzelne Teilbereiche von einen Anbieter auch nicht oder nur teilweise unterstützt.[18] Dies tritt jedoch nur bei den Spezialisten auf. Die Generalisten unter den Anbietern wie SAP und Manigistics besitzen alle Funktionalitäten, während die Spezialisten tendenziell angepasste Lösungen anbieten.[19] Zu Bemerken ist, dass die kurzfristige Betrachtungsebene nicht die Ausführung einer Aktivität darstellt. APS sind jedoch häufig fest in SCM-Lösungen eingebunden, welche die „Execution“ anhand der Planungen durchführen. Dieser Teilbereich fällt jedoch nicht in den Betrachtungsrahmen dieser Semesterarbeit, da die „Execution“ die konkrete Anwendung der Kurzzeitplanung darstellt und keinen expliziten Planungsprozess.
[...]
[1] vgl. Pfohl (2000), S. 177
[2] vgl. Busch (2003), S. 72f
[3] http://www.wior.uni-karlsruhe.de/LS_Neumann/Forschung/APS_html (Stand: 07.04.2005)
[4] vgl. Pfohl (2000), S. 165f
[5] vgl. Busch (2003), S. 26ff
[6] http://www.wior.uni-karlsruhe.de/LS_Neumann/Forschung/APS_html (Stand: 07.04.2005)
[7] vgl. Stadtler (2005), S. 81
[8] vgl. Stadtler (2005), S. 82f
[9] Stadtler (2005), S. 84
[10] vgl. Pfohl (2000), S. 169
[11] vgl. Stadtler (2005), S. 87
[12] Rohde, M., Myre, H., Wagner, M.: Die Supply Chain Planning Matrix;in PPS-Management, Vol. 5, No. 1, S. 10-15; zitiert in Stadtler (2005), S. 87
[13] Stadtler (2005), S. 109
[14] vgl. Pfohl (2000), S. 169ff
[15] vgl. Busch (2003), S. 37
[16] Stadtler (2005), S. 109
[17] vgl. Stadtler (2005), S. 109f
[18] vgl. Pfohl (2000), S. 169ff
[19] vgl. Busch (2003), S. 37