Hermann Hesse ist der deutsche Autor des 20. Jahrhunderts, der weltweit am meisten gelesen wird. Nicht nur wegen seines literarischen Werkes, sondern auch wegen seiner moralischen Haltung gegen die Widerstände der Zeit des Nationalsozialismus ist Hermann Hesse berühmt geworden. Dafür wurde ihm 1946 der Literaturnobelpreis zugesprochen.
Gesellschaftliche Kritik und die Besinnung auf die eigene Individualität, die sich gegen Autoritäten durchsetzen und behaupten muss, sind wesentliche Themen seines Werkes. Hermann Hesses "Der Steppenwolf" erscheint 1927 in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und einer ausgeprägten politisch-kulturellen Zerrissenheit. Er beschreibt mit stark autobiographischen Zügen den individuellen Konflikt des Protagonisten Harry Haller mit der Massenkultur, der Industriegesellschaft und der herrschenden Klasse. Dieser Protest gegen das Establishment und die Stilisierung des eigenen Ichs hin zur Selbstisolation bildeten noch die Identifikationsmuster der meist jungen Leser in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Die Bearbeitung des von mir gewählten Themas setzt ein prinzipielles Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft der zwanziger Jahre voraus. Nach einer kurzen Biographie Hermann Hesses und einer Zusammenfassung der Romanhandlung werde ich zunächst den historischen Kontext der Weimarer Republik bis zum Erscheinen des Romans beschreiben.
Bei der eigentlichen Bearbeitung des Themas habe ich unter Berücksichtigung der zentralen Motive des Originaltextes die Schwerpunkte auf die moralische und kulturelle Dekadenz des Bildungsbürgertums, den Kulturpessimismus und auf die Mahnungen gegen politische und gesellschaftliche Entwicklungen, die auf eine kriegerische Auseinandersetzung hinauslaufen können, gesetzt. In einer abschließenden Betrachtung möchte ich herausarbeiten, welche Schlussfolgerungen man aus dem Leitgedanken des Romans und der darin enthaltene Kritik für die Gegenwart ziehen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie
- Zusammenfassung der Handlung
- Historischer Kontext, Weimarer Republik und die „Goldenen Zwanziger“
- Gesellschaftskritik, Zivilisationskritik, Kritik am Bildungsbürgertum
- Harry Hallers Identitätsverlust
- Kritik an der Gesellschaft
- Kulturpessimismus
- Kritik am Bildungsbürgertum
- „Zwischen zwei Kriegen“ – Mahnung vor dem nächsten Krieg
- Fazit und abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit analysiert Hermann Hesses Roman „Der Steppenwolf“ im Kontext der Weimarer Republik und beleuchtet die Gesellschafts- und Zivilisationskritik des Werkes. Die Arbeit untersucht, wie Hesse die Zerrissenheit und den gesellschaftlichen Umbruch der Zeit im individuellen Konflikt des Protagonisten Harry Haller widerspiegelt.
- Der Konflikt des Einzelnen mit der Massenkultur und der Industriegesellschaft
- Kritik am Bildungsbürgertum und seinen moralischen und kulturellen Dekadenz
- Kulturpessimismus und die Suche nach individueller Identität in einer zerfallenden Gesellschaft
- Die Mahnung vor den Gefahren politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen, die zu Krieg führen können
- Die Bedeutung des Romans für die Gegenwart und die Relevanz seiner Kritik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Bedeutung von Hermann Hesses Werk und die zentrale Rolle von „Der Steppenwolf“ im Kontext der Weimarer Republik dar. Der Fokus liegt auf der Kritik an der Gesellschaft und der Suche nach individueller Identität in einer Zeit des Umbruchs.
- Die Biographie bietet einen Überblick über das Leben Hermann Hesses, unterstreicht wichtige Stationen und Einordnungen seiner persönlichen Geschichte, die den literarischen Kontext des Werkes bilden.
- Die Zusammenfassung der Handlung bietet eine kurze Darstellung der wichtigsten Handlungselemente und stellt den Protagonisten Harry Haller und seine existenzielle Krise im Kontext der Zeit vor. Sie skizziert seine Suche nach Sinn und Identität in einer Gesellschaft, die ihn als Außenseiter wahrnimmt.
- Das Kapitel zum historischen Kontext der Weimarer Republik beleuchtet die politische, wirtschaftliche und kulturelle Situation der Zeit und zeigt die Herausforderungen und Konflikte auf, die Hermann Hesse in seinem Roman thematisiert.
- Das Kapitel „Gesellschaftskritik, Zivilisationskritik, Kritik am Bildungsbürgertum“ analysiert die Kritik am Bildungsbürgertum und seinen moralischen und kulturellen Dekadenz. Es beleuchtet die Entfremdung des Einzelnen von der Gesellschaft und die Folgen der Industrialisierung und Massenkultur.
- Das Kapitel „Zwischen zwei Kriegen“ – Mahnung vor dem nächsten Krieg“ behandelt die Mahnung vor den Gefahren politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen, die zu Krieg führen können. Es analysiert die Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Strukturen der Zeit und stellt die Bedeutung des Romans als Warnung vor den Gefahren von Nationalismus und Gewalt dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Gesellschafts- und Zivilisationskritik, Kulturpessimismus, Individuum und Gesellschaft, Weimarer Republik, Bildungsbürgertum, Identitätsverlust, Moral, Dekadenz, Krieg, Massenkultur, Industrialisierung, Existenzialismus, Literaturgeschichte und Hermann Hesse. Der Fokus liegt auf der Interpretation von Hermann Hesses „Der Steppenwolf“ im historischen Kontext und seiner Relevanz für die Gegenwart.
- Arbeit zitieren
- Marlene Bromba (Autor:in), 2016, Gesellschafts- und Zivilisationskritik in Hermann Hesses "Der Steppenwolf" im historischen Kontext der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412674