Die Arbeit versteht Comics als eine eigenständige mediale Ausdrucksform und untersucht diese anhand folgender Forschungsfragen: Wie gross ist die Eigenständigkeit des Mediums Comic und was sind dessen Eigenheiten? Wo bestehen Parallelen zu anderen Medien und wo hat sich der Comic selber weiter entwickelt? Was sind die spezifischen Ausdrucksmittel der Comicsprache? Was für ein Verhältnis besteht zwischen Einzelwerk und Gattung bzw. zwischen dem einzelnen Comic und der Medienart? Als Ergänzung dienen folgende Grund legende Fragen: Aus welchen Einzelelementen ist ein Comic aufgebaut? Was für ein Verhältnis besteht zwischen Bild und Wort und was für eines zwischen Wirklichkeit und Fiktion, zwischen der direkt erfahrbaren Welt und den medial vermittelten Comic-Welten?
Die Untersuchung ist folgendermassen aufgebaut: In einem ersten Schritt wird eine Definition gesucht, die den verschiedenen Stil- und Ausdrucksformen der Comics Rechnung trägt und dennoch nicht zu allgemein bzw. zu ungenau ist. Der darauf folgende Teil befasst sich mit den oben genannten theoretischen Fragen. Die Untersuchung stützt sich dabei einerseits auf Scott McCloud, Will Eisner und Dietrich Grünewald, die sich direkt mit dem Medium Comics befasst haben, andererseits auf Christian Doelker, der sich allgemein mit dem Bild und seiner Sprache befasst hat. Darauf folgt eine exemplarische Analyse eines einzelnen Werkes aufgrund der im allgemeinen Teil erarbeiteten Theorie. Näher angeschaut wird das Comic „La 2,333e Dimension“ des Autors Marc-Antoine Mathieu. Grund für diese Auswahl sind einerseits dessen inhaltliche sowie gestalterische Eigenständigkeit, andererseits aber auch die Themen seiner Comics. Mathieu beschäftigt sich oft mit Fragen zur Wirklichkeit sowie zur Wahrnehmung und damit auch mit dem Medium Comic selber. Abgeschlossen wird die Arbeit durch eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Schlusswort.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1. Vorbemerkungen und Forschungsfragen
- 1.2. Aufbau der Arbeit
- 2. Begriffsdefinition
- 3. Theoretische Auseinandersetzung mit dem Medium Comic
- 3.1. Comics in der Medienlandschaft - Eine Einordnung
- 3.2. Die Sprache der Comics - Synthese aus verbalen und visuellen Ausdrucksmitteln?
- 3.2.1. Generelle Merkmale
- 3.2.2. Comics als Gesamttexte
- 3.2.3. Bedeutungsebenen und Kodes
- 3.3. Wahrnehmung und Vorstellung: Die Erschaffung von Wirklichkeit
- 4. Exemplarische Analyse: „La 2,333° Dimension“ von Marc-Antoine Mathieu
- 4.1. Der Autor
- 4.2. Analyse des ausgewählten Comics
- 5. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Medium Comic, seine Eigenständigkeit und seine spezifischen Ausdrucksmittel. Sie hinterfragt die gängige, oft abwertende Wahrnehmung von Comics und beleuchtet das komplexe Verhältnis zwischen Bild und Text, sowie zwischen Fiktion und Realität innerhalb dieses Mediums. Die Arbeit analysiert, wie Comics Wirklichkeit konstruieren und welche Rolle sie in der Medienlandschaft spielen.
- Definition und Einordnung des Mediums Comic
- Analyse der spezifischen "Sprache" der Comics (Bild-Text-Beziehung)
- Untersuchung der Wirkungsweise von Comics und deren Rezeption
- Exemplarische Analyse eines Comics von Marc-Antoine Mathieu
- Vergleich mit anderen Medien und deren Ausdrucksformen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet die oft negative und vereinfachte Wahrnehmung von Comics in der Vergangenheit. Es kritisiert ein lineares Denken, das den Rezipienten als passiv und dem Einfluss des Mediums schutzlos ausgeliefert betrachtet. Die Einführung formuliert zentrale Forschungsfragen zur Eigenständigkeit des Mediums, seinen Ausdrucksmitteln und dem Verhältnis zwischen Einzelwerk und Gattung. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die Auswahl des exemplarisch zu analysierenden Comics von Marc-Antoine Mathieu.
2. Begriffsdefinition: Dieses Kapitel widmet sich der Schwierigkeit, eine präzise Definition für den Begriff "Comic" zu finden. Es analysiert frühere, oft abwertende Definitionen und kritisiert deren subjektive und einschränkende Natur. Es verweist auf die Heterogenität der Comic-Welt und die Notwendigkeit, von pauschalisierenden Urteilen abzusehen. Der Fokus liegt darauf, eine Definition zu finden, die der Vielfalt der Stilrichtungen und Ausdrucksformen gerecht wird.
3. Theoretische Auseinandersetzung mit dem Medium Comic: Dieses Kapitel untersucht die theoretischen Grundlagen des Mediums Comic. Es bezieht sich auf die Arbeiten von Scott McCloud, Will Eisner und Dietrich Grünewald, die sich direkt mit Comics auseinandersetzen, sowie auf Christian Doelker, dessen Arbeiten sich allgemeiner mit Bild und Sprache befassen. Das Kapitel erörtert die Einordnung von Comics in die Medienlandschaft, analysiert die spezifischen Ausdrucksmittel der Comicsprache, und beleuchtet die Bedeutungsebenen und Codes, die in Comics zum Einsatz kommen. Die Erschaffung von Wirklichkeit durch die Kombination aus visuellen und verbalen Elementen wird ausführlich diskutiert.
4. Exemplarische Analyse: „La 2,333° Dimension“ von Marc-Antoine Mathieu: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des ausgewählten Comics von Marc-Antoine Mathieu. Es geht sowohl auf die inhaltlichen als auch auf die gestalterischen Aspekte des Werks ein und betont dessen Eigenständigkeit und innovative Auseinandersetzung mit den Ausdrucksmöglichkeiten der Comicsprache. Die Auswahl des Comics begründet sich in dessen Auseinandersetzung mit Fragen der Wirklichkeit, Wahrnehmung und dem Medium Comic selbst.
Schlüsselwörter
Comics, Medienwissenschaft, Bildsprache, Text, Rezeption, Wirkungsweise, Marc-Antoine Mathieu, "La 2,333° Dimension", Medienlandschaft, Ausdrucksmittel, Bedeutungsebenen, Genre, Gattung.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Mediums Comic am Beispiel von Marc-Antoine Mathieu
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert das Medium Comic, seine Eigenständigkeit und seine spezifischen Ausdrucksmittel. Sie untersucht die komplexe Beziehung zwischen Bild und Text, Fiktion und Realität im Comic und beleuchtet, wie Comics Wirklichkeit konstruieren und in der Medienlandschaft positioniert sind. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der oft abwertenden Wahrnehmung von Comics und deren Überwindung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Einordnung des Mediums Comic; Analyse der spezifischen "Sprache" der Comics (Bild-Text-Beziehung); Untersuchung der Wirkungsweise von Comics und deren Rezeption; exemplarische Analyse eines Comics von Marc-Antoine Mathieu; und Vergleich mit anderen Medien und deren Ausdrucksformen.
Welche Autoren werden zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Arbeiten von Scott McCloud, Will Eisner und Dietrich Grünewald, die sich direkt mit Comics auseinandersetzen, sowie auf Christian Doelker, dessen Arbeiten sich allgemeiner mit Bild und Sprache befassen.
Welcher Comic wird exemplarisch analysiert?
Exemplarisch analysiert wird der Comic „La 2,333° Dimension“ von Marc-Antoine Mathieu. Die Wahl dieses Comics begründet sich in dessen Auseinandersetzung mit Fragen der Wirklichkeit, Wahrnehmung und dem Medium Comic selbst.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einführung, eine Begriffsdefinition, eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Medium Comic, eine exemplarische Analyse von "La 2,333° Dimension", und ein Schlusswort. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die Arbeit untersucht die Eigenständigkeit des Mediums Comic, seine Ausdrucksmittel und das Verhältnis zwischen Einzelwerk und Gattung. Sie hinterfragt die oft vereinfachte und negative Wahrnehmung von Comics.
Welche Kritikpunkte werden angesprochen?
Die Arbeit kritisiert frühere, oft abwertende Definitionen von Comics als subjektiv und einschränkend. Sie kritisiert auch ein lineares Denken, das den Rezipienten als passiv und dem Einfluss des Mediums schutzlos ausgeliefert betrachtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Comics, Medienwissenschaft, Bildsprache, Text, Rezeption, Wirkungsweise, Marc-Antoine Mathieu, "La 2,333° Dimension", Medienlandschaft, Ausdrucksmittel, Bedeutungsebenen, Genre, Gattung.
- Citation du texte
- Jonas Morgenthaler (Auteur), 2005, Comics. Ein Medium und seine Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41314