Diese Hausarbeit beschäftigt sich im Rahmen des Seminares Erzählprosa der literarischen Moderne mit dem Verhältnis von Arthur Schnitzler und Sigmund Freud, sowie der Frage, ob eine Verbindung zwischen ihren Werken zu erkennen ist. Schnitzler, 1862 geboren, und der 1856 geborene Freud lebten beide zur gleichen Zeit in Wien. Entstammten sie zwar unterschiedlichen sozialen Schichten, erlangten sie doch beide eine medizinische Ausbildung. Freuds Werk "Die Traumdeutung", das 1900 erschien, erregte viel Aufmerksamkeit und legte den Grundstein für die von ihm begründete Psychoanalyse. Ebenfalls im Jahre 1900 erschien die von Schnitzler geschriebene Novelle "Leutnant Gustl", die sich durch einen neuen Erzählmodus, den inneren Monolog, von anderen zeitgenössischen Erzählungen unterschied. Es kann somit leicht angenommen werden, dass zumindest Arthur Schnitzler in seinen Werken vom Wirken Freuds beeinflusst worden sein könnte.
In dieser Arbeit soll Schnitzlers Werk "Leutnant Gustl" unter Berücksichtigung der freudschen Psychoanalyse untersucht werden, um mögliche Parallelen aufzuzeigen, sowie die Bedeutung des von Schnitzler gewählten inneren Monologs zu verdeutlichen. Da eine detaillierte Zusammenfassung der freudschen Psychoanalyse die Möglichkeiten dieser Hausarbeit übersteigen würde, werde ich mich nur auf Hauptaspekte beziehen können, die für Schnitzlers Werk eine Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Historische Gegebenheiten
- Literaturwissenschaft und Psychoanalyse
- Zum Verhältnis von Sigmund Freud und Arthur Schnitzler
- Einleitung
- Inhaltsangabe Leutnant Gustl
- Schnitzler: Der Innere Monolog
- Freud: Das Ich, Es und Über-Ich
- Untersuchung der Novelle Leutnant Gustl
- Das Ich, Es und Über-Ich des Leutnant Gustl
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Verhältnis von Arthur Schnitzler und Sigmund Freud und analysiert, ob und wie sich Freuds Psychoanalyse in Schnitzlers Werk Leutnant Gustl manifestiert. Die Arbeit beleuchtet die Entstehungszeit beider Werke und untersucht die Verwendung des inneren Monologs in Schnitzlers Novelle im Kontext der freudschen Theorie vom Ich, Es und Über-Ich. Die Bedeutung der medizinischen Ausbildung beider Autoren und ihre Auseinandersetzung mit psychiatrischen Themen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle.
- Die Verbindung zwischen Literatur und Psychoanalyse im Kontext der Wiener Moderne
- Der Einfluss der Psychoanalyse auf die literarische Darstellung der menschlichen Psyche
- Die Verwendung des inneren Monologs als Ausdruck des Unbewussten in Schnitzlers Novelle
- Die Analyse von Leutnant Gustl anhand der freudschen Konzepte vom Ich, Es und Über-Ich
- Die Beziehung zwischen Arthur Schnitzler und Sigmund Freud, insbesondere im Hinblick auf ihre gemeinsame medizinische Ausbildung und ihr Interesse an der Psychiatrie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik und den Fokus der Hausarbeit kurz darstellt. Im zweiten Kapitel werden die historischen und theoretischen Grundlagen beleuchtet, indem das Verhältnis von Literaturwissenschaft und Psychoanalyse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschrieben wird. Das Kapitel fokussiert auf die Wechselwirkungen zwischen beiden Disziplinen und die Bedeutung des Unbewußten für die literarische Moderne. Ein Unterkapitel beleuchtet die Beziehung zwischen Freud und Schnitzler, analysiert ihre gemeinsamen Interessen und zeigt auf, wie sich ihre medizinische Ausbildung in ihren Werken widerspiegelt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Inhaltsangabe von Schnitzlers Leutnant Gustl. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der innovativen Verwendung des inneren Monologs, der einen neuartigen Zugang zur menschlichen Psyche ermöglicht. Die Arbeit analysiert den inneren Monolog im Kontext der freudschen Theorien und untersucht die Interaktion von Ich, Es und Über-Ich im Verhalten des Titelhelden. Im vierten Kapitel werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassend dargestellt und die Bedeutung der freudschen Psychoanalyse für die Interpretation von Schnitzlers Leutnant Gustl hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Psychoanalyse, Literatur der Moderne, Arthur Schnitzler, Sigmund Freud, Leutnant Gustl, innerer Monolog, Ich, Es und Über-Ich, Wiener Moderne, Psychiatrie.
- Arbeit zitieren
- Wiebke Theis (Autor:in), 2017, Zum Einfluss der Psychoanalyse auf die Literatur der Moderne am Beispiel von Schnitzlers "Leutnant Gustl", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413697