Im Jahre 1991 sorgte das Landgericht Lübeck für besondere Aufmerksamkeit, als es ein verfassungsrechtlich gestütztes "Recht auf Rausch" postulierte. In dem darauf folgenden beim BVerfG anhängigen Verfahren wurde 1994 das Cannabisverbot als mit dem Grundgesetz vereinbar erklärt und die Rechtmäßigkeit des BtMG anerkannt. Nichtsdestotrotz war dieses Urteil ein wichtiger Schritt zur Auseinandersetzung mit der Drogenprohibition und für weitere Liberalisierungsüberlegungen.
Die drogenpolitische Diskussion ist allerdings teilweise gekennzeichnet von Drogenmythen, Emotionen und Wortmeldungen verschiedenster Autoren mit z.T. ideologisch und moralisch festgefahrenen Positionen und mit Werturteilen durchsetzten Argumenten. Die Debatte sollte zwar interdisziplinär geführt werden, aber auf Basis realitätsnaher Vorschläge und Argumentationslinien.
Die vorliegende Arbeit soll dabei einen sachlichen ökonomischen Beitrag zur Diskussion für eine liberalere Drogenpolitik liefern. Nach einem kurzen Abriss über den Umfang des Drogenproblems, wird der Frage nachgegangen wie eine rationale Drogenpolitik ausgestaltet sein muss. Ausgehend von den erarbeiteten Zielen werden das derzeitige Hauptinstrument der repressiven Drogenpolitik – die Prohibition – einer kritischen Prüfung unterzogen und im Anschluss alternative Konzepte vorgestellt und ökonomisch analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Abgrenzung
- 2. Umfang der Drogenproblematik
- 3. Zielsetzung einer rationalen Drogenpolitik
- 4. Die Prohibition als Ausdruck repressiver Drogenpolitik
- 4.1. Intention
- 4.2. Konsequenzen und kritische Betrachtung der Drogenprohibition
- 5. Liberale Konzepte einer alternativen Drogenpolitik
- 5.1. Freigabe illegaler Drogen
- 5.2. Kontrollierte Teilliberalisierung
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Drogenproblematik aus einer ökonomischen Perspektive und beleuchtet die Vor- und Nachteile einer liberaleren Drogenpolitik im Vergleich zur bestehenden Prohibition. Der Fokus liegt auf der Entwicklung einer rationalen Drogenpolitik, die die gesellschaftlichen Kosten des Drogenkonsums minimiert und die Freiheit der Bürger respektiert.
- Umfang und Auswirkungen der Drogenproblematik
- Kritik der Prohibition als repressives Instrument
- Analyse liberaler Drogenpolitik-Konzepte
- Ökonomische Bewertung der Effizienz verschiedener Drogenpolitik-Strategien
- Herausforderungen und Chancen einer liberaleren Drogenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und Abgrenzung des Themas. Es wird auf die Relevanz der Drogenproblematik und die verschiedenen Perspektiven in der Debatte eingegangen.
Kapitel zwei beleuchtet den Umfang der Drogenproblematik in Deutschland. Hier werden statistische Daten und Fakten zur Verbreitung von Drogenkonsum, Drogenkriminalität und Drogentoten vorgestellt.
Kapitel drei definiert die Zielsetzung einer rationalen Drogenpolitik. Hier werden die Ziele einer effektiven Drogenpolitik im Sinne der öffentlichen Sicherheit und der individuellen Freiheit der Bürger definiert.
Kapitel vier analysiert die Prohibition als Ausdruck repressiver Drogenpolitik. Es werden die Intentionen der Prohibition und deren Konsequenzen auf die Drogenmärkte und die Gesellschaft kritisch betrachtet.
Kapitel fünf stellt verschiedene liberale Konzepte einer alternativen Drogenpolitik vor. Es werden Modelle wie die Freigabe illegaler Drogen und die kontrollierte Teilliberalisierung vorgestellt und ökonomisch analysiert.
Das sechste Kapitel bietet ein Fazit und einen Ausblick auf die Zukunft der Drogenpolitik. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und mögliche zukünftige Entwicklungen der Drogenpolitik diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Drogenpolitik, Prohibition, Liberalismus, Drogenmärkte, Effizienz, Kosten, Nutzen, Freiheit, öffentliche Sicherheit, Sucht, Konsum, Kriminalität, Gesundheit, und gesellschaftliche Kosten.
- Quote paper
- Thomas Geyer (Author), 2005, Freier Rausch für freie Bürger - Liberale Drogenpolitik als rationale Alternative?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41378