Es soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, ob der Herrschaftswechsel von 1002 als Wende zu betrachten ist. Eingedenk der oben angesprochenen Problematik ist dazu jedoch eine genaue Abgrenzung der Thematik unerlässlich. Der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit soll Aachen sein. Die Frage, welche sich diese Arbeit stellt lautete demnach wie folgt: Brachte der Herrschaftswechsel von Otto III. zu Heinrich II. eine Wende für Aachen? Dabei bietet sich Aachen als Gegenstand der Untersuchung vor allem aus zwei Gründen an. Zum ersten ist die Aachen Thematik auf der Tagung nicht separat behandelt worden und das, obwohl zweitens Aachen gerade unter Otto III. erneut wieder eine besondere Rolle zu spielen begann, unter seinem Nachfolger davon jedoch kaum mehr was zu erkennen ist.
Für eine sinnvolle Analyse ist nun aber eine weitere Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes von Nöten. Im Folgenden sollen daher zwei ausgewählte Aspekte der Aachen-Thematik auf ihre Wendetauglichkeit überprüft werden. Der erste betrifft die Rolle Aachens als Krönungsort der ottonischen Könige. Hinsichtlich der Krönung Heinrichs II. in Mainz und der Bestrebungen des Mainzer Erzbischofs Wiligis ist zu fragen, ob Mainz an die Stelle Aachens als Krönungsort treten sollte. Der zweite gilt der Aachen-Politik Ottos III. und Heinrichs II.
Die Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird zunächst die Entwicklung Aachens zum ottonischen Krönungsort behandelt (3), darauf folgt die Betrachtung der Aachen-Politik Ottos III. (4). Im zweiten Teil der Analyse wird danach gefragt, wie sich Aachen in Bezug auf diese beiden Aspekte unter Heinrich II. entwickelte (5). Im abschließenden Fazit (6) wird dann überprüft, ob die untersuchten Fälle als Wende für Aachen anzusehen sind. Der eigentlichen Untersuchung vorangestellt ist ein kurzer Überblick über die Entwicklung Aachens vom 8. bis ins 10. Jahrhundert (2). Abgeschlossen wird die Arbeit mit dem Quellen- und Literaturverzeichnis (7).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thematik
- Quellenlage
- Materialgrundlage
- Die Entwicklung Aachens vom 8. bis 10. Jahrhundert
- Der ottonische Krönungsort
- Erste Krönungen in Aachen
- Die Krönungen des 10. Jahrhunderts
- Tradition oder Intermezzo?
- Otto III. und Aachen
- Die Bedeutung Aachens für Otto III.
- Die Aufwertung der Marienkirche
- Die Kirchengründungen Ottos III.
- Das Ziel Ottos III.
- Heinrich II. und Aachen
- Mainz als Konkurrenz zu Aachen?
- Die Bestrebungen des Erzbischofs Willigis von Mainz
- Krönung und Thronsetzung Heinrichs II.
- Die Abkehr von den Plänen Ottos III.
- Die Bedeutung Aachens für Heinrich II.
- Die Rücknahme der Schenkungen Ottos III.
- Die Entwicklung der neuen Kirchen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Herrschaftswechsel von Otto III. zu Heinrich II. im Hinblick auf seine Auswirkungen auf die Stadt Aachen. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, ob dieser Wechsel eine Wende für Aachen bedeutete. Dabei werden zwei Aspekte im Zentrum der Analyse stehen: Die Rolle Aachens als Krönungsort der ottonischen Könige und die Aachen-Politik von Otto III. und Heinrich II.
- Die Entwicklung Aachens zum ottonischen Krönungsort
- Die Aachen-Politik von Otto III. und die Bedeutung Aachens für ihn
- Die Entwicklung Aachens unter Heinrich II. im Vergleich zu Otto III.
- Die Frage nach einer Wende in der Bedeutung Aachens nach dem Herrschaftswechsel
- Die Bedeutung von Mainz als möglicher Konkurrenz zu Aachen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Frage nach einer Wende für Aachen unter Heinrich II. im Vergleich zu Otto III. und definiert den Untersuchungsgegenstand als die Stadt Aachen.
- Die Entwicklung Aachens vom 8. bis 10. Jahrhundert: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die Entwicklung Aachens vom 8. bis ins 10. Jahrhundert und zeigt die Bedeutung der Stadt als königliche Pfalz und Zentrum des fränkischen Reichs auf.
- Der ottonische Krönungsort: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung Aachens als Krönungsort der ottonischen Könige und beleuchtet die Krönungen in Aachen im 10. Jahrhundert.
- Otto III. und Aachen: Dieses Kapitel behandelt die Aachen-Politik von Otto III. und zeigt seine besondere Bedeutung für die Stadt auf. Die Aufwertung der Marienkirche und die Kirchengründungen Ottos III. werden beleuchtet.
- Heinrich II. und Aachen: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung Aachens unter Heinrich II. und untersucht die Frage, ob Mainz als Krönungsort eine Konkurrenz zu Aachen darstellte. Die Abkehr von den Plänen Ottos III. und die Bedeutung Aachens für Heinrich II. werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Stadt Aachen und deren Bedeutung im Kontext des Herrschaftswechsels von Otto III. zu Heinrich II. Schwerpunkte der Analyse liegen auf der Rolle Aachens als ottonischer Krönungsort, der Aachen-Politik von Otto III. und Heinrich II. und der Frage nach einer möglichen Wende in der Bedeutung Aachens. Dabei werden wichtige Konzepte wie Pfalz, Fiskus und Stadtentwicklung sowie die Rolle des Erzbischofs Willigis von Mainz und die Bedeutung der Marienkirche in Aachen beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Philipp Schneider (Autor:in), 2003, Eine Wende? Aachen und der Herrschaftswechsel von Otto III. zu Heinrich II., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414514