Carlos Saura zählt seit den 50er Jahren zu den bedeutendsten Repräsentanten des spanischen Films. Seine Filmografie kennzeichnet über Jahrzehnte hinweg eine außergewöhnliche Kontinuität und Beständigkeit3, die die politische Zensur in der Zeit nach dem spanischen Bürgerkrieg überdauert4 und sich bis heute, Carlos Saura ist 73 Jahre alt, fortsetzt. Bis zu seinem wohl größten Welterfolg Carmen von 1983 realisiert der spanische Regisseur 18 Filme. Nach Carmen folgen weitere 17. Die meisten seiner Werke finden über die eigenen Landesgrenzen hinaus breite Beachtung, sind besonders in Cineastenkreisen anerkannt und bewundert und erhielten Auszeichnungen auf den internationalen Filmfestspielen (vor allem in Berlin und Cannes).5 Carlos Saura ist der spanische Regisseur, der mit Luis Buñuel und Pedro Almodóvar den größten Weltruf genießt. Er ist neben diesen eine der kohärentesten Persönlichkeiten, die der spanische Film hervorgebracht hat. Sein Interesse gilt vor allem dem menschlichen Individuum, dessen Innenwelt er in seiner ganzen Dichte filmisch zu vermitteln vermag. Insbesondere kristallisiert sich die Darstellung von Frauenfiguren in Bezug zu deren männlichen Lebenspartnern als ein Thema heraus, das sich als roter Faden durch das Gesamtwerk Sauras hindurchzieht. Bereits in seinem Frühwerk stehen der zwischenmenschliche Austausch und die partnerschaftlichen Verhältnisse im Vordergrund der Filme, auch wenn sich hinter den Beziehungsstudien, in Anbetracht des faschistischen Systems, zu dem Saura in klarer Opposition stand, stets auch politische und sozialkritische Hinweise verbergen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- I CARLOS SAURA: DER LANGE WEG BIS ZUM „TOTALEN KINO“.
- 1. VON DER FOTOGRAFIE ZUM FILM..............
- 1.1 DAS JUNGE SPANISCHE KINO – DIE REALISTISCHE FILMÄSTHETIK
- 1.2 DIE ENTWICKLUNG EINER VERSCHLÜSSELTEN FILMSPRACHE.
- 2. DER AUSBAU VON BILDSPRACHE UND THEMENKOMPLEXEN
- 2.1 DAS AUFBRECHEN DER ZEIT, - UND BEWUSSTSEINSEBENEN.
- 2.2 DAS KAMMERSPIEL.
- 2.3 DAS (THEATER-) SPIEL
- 2.4 DER TANZ UND DIE MUSIK.
- 2.5 EXTREMSITUATIONEN – GEWALT UND DESTRUKTIVITÄT, LIEBE UND TOD
- 2.6 DIE DOMINANZ DER FRAUEN IN DER MÄNNERWELT
- 3. ZWISCHENFAZIT
- 4. DIE KONZEPTION EINES GESAMTKUNSTWERKS – DAS MUSIKALISCHE GENRE 21
- 4.1 DIE GESCHICHTE DES FLAMENCOS IM SPANISCHEN KINO
- 4.2 DIE TRILOGIE - ZUSAMMENKUNFT DER KÜNSTE MUSIK, Tanz, Theater UND FILM... 23
- 4.3 SPÄTE WERKE – DIE KAMERA ÜBERNIMMT DIE HAUPTROLLE.
- 4.4 ZWISCHENFAZIT – DIE CHOREOGRAFIE DER KAMERA
- II CARMEN: DER LANGE WEG BIS ZUM „UNIVERSELLEN MYTHOS“.
- 1. MÉRIMÉES CARMEN – DIE SPANNUNG ZWISCHEN FORM UND INHALT........... 34
- 2. BIZETS CARMEN – DIE SPANNUNG ZWISCHEN ERFOLG UND MISSERFOLG..........36
- 2.1 VERGLEICH MÉRIMÉE – BIZET.
- 3. VON NOVELLE UND OPER ZUM FILM – DER STOFF GEHT UM DIE WELT...............38
- III CARLOS SAURAS CARMEN: DIE STARKE FRAU BIS ZUM „TÖDLICHEN FINALE\"42
- 1. AUF DER SUCHE NACH CARMEN.
- 2. CARMEN WIRD CARMEN
- 2.1 DAS LIED DER LIEBE
- 2.2 DER TANZ DER LIEBE.
- 3. ZWISCHENFAZIT – DIE MACHT DES BLICKS.
- 4. ANTONIO WIRD DON JOSÉ.
- 4.1 DAS SPIEL IM SPIEL.
- 4.2 SIEG VS. UNTERGANG
- 5. DER RAUM DER PRÄSENTATION
- 5.1 DIE RÄUMLICHE ABGRENZUNG
- 5.2 DIE REDUZIERTE ANORDNUNG IM LICHT.
- 5.3 DER REFLEXIVE BLICK DURCH DEN SPIEGEL.
- 6. DER FLAMENCO IN CARMEN
- 7. CARMEN – DAS KLISCHEE..
- 8. DER FILM IM VERHÄLTNIS ZU SEINEN VORLAGEN
- 8.1 DER EINGANG DER NOVELLE IN DEN FILM.......
- 8.2 DER EINGANG DER OPER IN DEN FILM
- 9. DIE BEDEUTUNG DES STIERKAMPFS
- 9.1 FLAMENCO UND DER STIER – DER TANZ DES TODES
- 9.2 CARMEN UND DER STIER - DAS SPIEL MIT DEM TOD
- 10. CARMEN IM RAHMEN DES GESAMTWERKS VON CARLOS SAURA UND DARÜBER
- 11. ZEITGENÖSSISCHE REZEPTION UND LESARTEN..
- Entwicklung von Sauras filmischer Sprache
- Die Einordnung von "Carmen" in Sauras Gesamtwerk
- Die filmische Adaption des "Carmen"-Stoffes
- Die Darstellung von Frauenfiguren und deren Beziehungen zu männlichen Lebenspartnern
- Die Bedeutung von Flamenco und Stierkampf im Film
- Die Einleitung stellt Carlos Saura als einen der bedeutendsten Vertreter des spanischen Films vor und gibt einen Überblick über seine filmische Karriere.
- Das erste Kapitel beleuchtet Sauras Weg vom Fotografen zum Filmregisseur und zeigt die Entwicklung seiner filmischen Sprache und seiner Themenschwerpunkte auf.
- Das zweite Kapitel betrachtet die Geschichte des "Carmen"-Stoffes von der Novelle Prosper Mérimées über die Oper von Georges Bizet bis hin zu zahlreichen Verfilmungen.
- Das dritte Kapitel analysiert Sauras "Carmen" im Detail und untersucht die Darstellung der Hauptfiguren, die Beziehung zwischen Carmen und Don José, sowie die Rolle von Flamenco und Stierkampf im Film.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit Carlos Sauras Film "Carmen" aus dem Jahr 1983 und untersucht dessen Einordnung in sein filmisches Gesamtwerk. Die Arbeit untersucht die Entwicklung von Sauras filmischer Sprache und deren Einfluss auf "Carmen" und analysiert die Umsetzung des "Carmen"-Stoffes im Kontext der filmischen Tradition.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Carlos Saura, Carmen, Film, Spanien, Flamenco, Stierkampf, Frauenfiguren, Beziehungen, filmische Sprache, Gesamtwerk, Adaption, Tradition,
- Quote paper
- Ann-Katrin Kutzner (Author), 2005, Carlos Sauras Version des Carmen-Stoffes im Kontext seines filmischen Oeuvres, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41454