Ungarn hatte bis zum Ende der 1980er Jahre aufgrund seiner geopolitischen Lage als Grenzland zwischen West- und Osteuropa und als Anrainer zum blockfreien Staat Jugoslawien schon immer eine besondere Stellung im Ostblock.
Diese Arbeit zeigt auf, wie sich das politische System in Ungarn, vor allem ausgehend von der Staatspartei USAP, entwickelt und verändert hat, welche oppositionellen Kräfte entstanden und ob und wie sich diese gegen das System erhoben haben. Des Weiteren wird die Frage beantwortet, in welchem Maße sich die ungarische Außenpolitik nach Westen geöffnet hat und welche Konsequenzen dieser Wandel vor allem für die Bundesrepublik Deutschland und die DDR hatte.
Die Arbeit hat zum Ziel, einen zusammenhängenden, in der Hauptsache chronologischen Überblick über die Entwicklungen im Staat Ungarn in den 1980er Jahren darzulegen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der politischen Wende und der Westöffnung. Wirtschaftliche oder kulturelle Wandel werden aufgrund der zu umfangreich werdenden Ausführungen außer Acht gelassen oder nur kurz angerissen, da sie auch für die Fragestellung an sich hier unerheblich sind.
Ausgehend von der politischen Situation des sogenannten Kádarismus werden zuerst die Entwicklungen innerhalb der sozialistischen Staatspartei selbst erläutert und die oppositionellen Kräfte des Landes seit ihrer Entstehung vorgestellt. Anschließend wird der Transformationsprozess der USAP und schließlich des Staates dargelegt. Zum Schluss werden die ungarische Außenpolitik und deren Bedeutung für den Wandel in Europa dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die politische Situation in Ungarn bis zum Jahreswechsel 1988/89
- Der „Kádarismus“
- Der politische Wandel der USAP bis November 1988
- Oppositionsbewegungen in Ungarn bis Januar 1989
- Der Systemwechsel in Ungarn und die Gründung des demokratischen Staates
- Der langsame Zerfall der USAP
- Der Nationale Runde Tisch
- Das Ende der USAP und das neue Ungarn
- Ungarns Rolle beim Fall der Mauer
- Die ungarische Außenpolitik seit dem Ende der Ära Kádar bis 1990
- Die Bedeutung der Politik der Wendezeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der besonderen Stellung Ungarns im „Ostblock“ während der Wendezeit (1988-1990). Sie untersucht, wie sich das politische System Ungarns, insbesondere die Staatspartei USAP, entwickelte und veränderte, welche oppositionellen Kräfte entstanden und wie diese sich gegen das System erhoben haben. Des Weiteren wird analysiert, in welchem Maße sich die ungarische Außenpolitik nach Westen öffnete und welche Konsequenzen dieser Wandel für die Bundesrepublik Deutschland und die DDR hatte.
- Entwicklung des politischen Systems in Ungarn
- Entstehung und Wirkung oppositioneller Kräfte
- Transformation der USAP und des Staates
- Ungarische Außenpolitik und ihre Folgen für Deutschland
- Rolle Ungarns beim Fall der Mauer
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die politische Situation in Ungarn bis zum Jahreswechsel 1988/89. Es werden der „Kádarismus“, der politische Wandel der USAP bis November 1988 sowie die Oppositionsbewegungen in Ungarn bis Januar 1989 dargestellt. Das dritte Kapitel behandelt den Systemwechsel in Ungarn und die Gründung des demokratischen Staates, inklusive des Zerfalls der USAP, des Nationalen Runden Tisches und dem Ende der USAP. Der Schwerpunkt des vierten Kapitels liegt auf Ungarns Rolle beim Fall der Mauer, wobei die ungarische Außenpolitik seit dem Ende der Ära Kádar bis 1990 und die Bedeutung der Politik der Wendezeit untersucht werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der politischen Wende und der Westöffnung in Ungarn, der Entwicklung des politischen Systems, der USAP, oppositionellen Kräften, dem Fall der Mauer, der ungarischen Außenpolitik und deren Folgen für Deutschland, sowie mit der Rolle Ungarns im Ostblock. Wichtige Themen sind der Kádárismus, der Nationale Runde Tisch, der Transformationsprozess und die Bedeutung der Wendezeit für Europa.
- Arbeit zitieren
- Stefan Jung (Autor:in), 2009, Ungarns Weg zur Demokratie und Beginn der Westöffnung 1988 - 1990, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414608