Die Literatur zu diesem Thema ist sehr umfangreich, hat aber meist einen ziemlich begrenzten Focus. Zahlreiche Arbeiten beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Globalisierung auf die reichen Industrieländer oder vorübergehenden Ereignissen wie der Asienkrise. Um die komplexen Vorgänge der Globalisierung zu untersuchen ist jedoch meiner Meinung nach eine globale, lange Zeiträume umfassende Sichtweise notwendig. Deshalb stützt sich diese Arbeit vor allem auf aktue lle historische Studien. Besonders nützlich waren in dieser Hinsicht ) UDQoois Bourguignon und Christian Morrisson (1999), Kevin H. O´Rourke ( 2001) und Peter H.Lindert /Jeffrey G Williamson (2001) mit ihren Arbeiten zur Globalisierung seit 1820. Um die Effekte der Globalisierung besser abzugrenzen von denen der Industrialisierung und des spezifischen institutionellen Rahmens wird in dieser Arbeit auch die Ungleichheit in protektionistischen Phasen untersucht. Der Abschnitt zu Lateinamerika bezieht sich vor allem auf die Arbeiten von Adrian Wood (1997), Jörg Baten (2002) und Raymond Robertson (2004). Ungleichheit in den wirtschaftlich am engsten verflochtenen Staaten stehen im Mittelpunkt der OECD-Studie von Jean Marc Burniaux (1998). Roland Vaubel (2005) leitet die daraus folgenden sozialpolitischen Konsequenzen ab. Mit der weltweiten Entwicklung der Ungleichheit seit 1980 beschäftigt sich die aktuellen Weltbank-Untersuchung von David Dollar (2004). Die umfangreichsten empirischen Befunde liefert hierzu Xavier Sala- i-Martin (2002).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Maßstäbe für globale Ungleichheit
- Ungleichheit innerhalb von Staaten
- Ungleichheit zwischen Staaten
- Ungleichheit zwischen Individuen
- Entwicklung der Ungleichheit 1820-1913
- Ungleichheit in Europa
- Ungleichheit in der Neuen Welt
- Ungleichheit in der Peripherie
- Ungleichheit zwischen Staaten und Individuen
- Protektionismus und Ungleichheit
- 1914-1950
- Lateinamerika
- Öffnung und Ungleichheit: Die zweite Globalisierung
- Die neuen Rahmenbedingungen
- OECD-Staaten 1970-2000
- Entwicklungsländer
- Weltweite Ungleichheit zwischen Individuen und zwischen Staaten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob die Globalisierung zu mehr weltweiter Ungleichheit führt. Sie betrachtet dabei einen langen Zeitraum und verfolgt die Entwicklung der Ungleichheit seit 1820. Die Arbeit analysiert sowohl die Ungleichheit zwischen Staaten als auch zwischen Individuen, wobei die Kaufkraft berücksichtigt wird.
- Entwicklung der globalen Ungleichheit seit 1820
- Einfluss der Globalisierung auf die Ungleichheit
- Vergleich der Ungleichheit in verschiedenen Phasen der Globalisierung
- Messung der Ungleichheit zwischen Staaten und Individuen
- Kritik an der Globalisierung und ihre Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob die Globalisierung zu mehr weltweiter Ungleichheit führt. Sie stellt die kontroverse Debatte um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung dar und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven von Kritikern und Befürwortern.
- Maßstäbe für globale Ungleichheit: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Messgrößen und Methoden zur Analyse der Ungleichheit, sowohl innerhalb von Staaten als auch zwischen Staaten und Individuen. Es werden dabei die Schwierigkeiten bei der Datenerhebung und -interpretation beleuchtet, insbesondere im Hinblick auf die lange Zeitspanne.
- Entwicklung der Ungleichheit 1820-1913: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Ungleichheit während der ersten Globalisierungswelle. Es analysiert die Situation in Europa, der Neuen Welt und der Peripherie, wobei die Rolle Großbritanniens als dominierende Weltmacht hervorgehoben wird.
- Protektionismus und Ungleichheit: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen des Protektionismus auf die Ungleichheit, insbesondere in der Zeit von 1914 bis 1950. Es befasst sich auch mit der Situation in Lateinamerika während dieser Phase.
- Öffnung und Ungleichheit: Die zweite Globalisierung: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung der globalen Ungleichheit im Kontext der zweiten Globalisierungswelle. Es betrachtet die neuen Rahmenbedingungen, die Situation in den OECD-Staaten, in Entwicklungsländern und die weltweite Ungleichheit zwischen Individuen und Staaten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Globalisierung, Ungleichheit, Einkommensverteilung, Kaufkraftparität, Entwicklung, Protektionismus, OECD-Staaten, Entwicklungsländer und der historischen Entwicklung der globalen Ungleichheit seit 1820.
- Quote paper
- Jan Stoye (Author), 2005, Führt Globalisierung zu mehr weltweiter Ungleichheit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41510