Idemili oder Esther? The Almighty oder Jesus Christus? Diese Fragen stellen sich dem Leser von Anthills of the Savannah, der sich auf die Metaphern des Romans konzentriert. Zum Teil war ich dadurch verwirrt und erkannte keine eindeutige Zuordnung des Romans in eine Kultur. Deshalb stellte sich die Frage, welches Ziel Achebe mit der Benutzung von sowohl typisch christlich-westlichen als auch typisch afrikanischen Metaphern verfolgte. Wollte er damit einen Beitrag zur Suche nach einer afrikanischen Identität leisten? Ist Anthills of the Savannah in dieselbe Kategorie wie A Man of the People und Things Fall Apart einzuordnen?
Diese Hausarbeit ist im Rahmen des Hauptseminars „Chinua Achebe, Anthills of the Savannah“ entstanden und befasst sich mit den Metaphern im Roman. Mir war aufgefallen, dass die Metaphern im Roman eng mit dem Aspekt des „storytelling“ in Verbindung stehen, da der „storyteller“ diese Metaphern mit einem bestimmten Zweck benutzt, weshalb die Arbeit in zwei Teile gegliedert ist. Im ersten Kapitel werden die Quellen der Metaphern anhand einiger Beispiele untersucht. Dabei wird das Ziel Achebes mit dem Einsatz dieser Metapher hinterfragt. Im zweiten Kapitel wird auf den Aspekt des „storytelling“ eingegangen, wobei auf die Frage Antwort gesucht wird, welche Verantwortung auf den „storyteller“ bei der Benutzung von Metaphern zukommt. Die Hauptliteraturquellen für diese Arbeit waren als Primärliteratur Chinua Achebes Anthills of the Savannah (Heinemann Ausgabe), wobei in der Arbeit auf den Roman mit Anthills verweist wird. Als Sekundärliteratur diente hauptsächlich Critical Approaches to Anthills of the Savannah, herausgegeben von Holger G. Ehling, das verschiedene Essays über den Roman enthält. Ferner benutzte ich Postcolonial Literatures, herausgegeben von Parker und Starkey, das einen Einblick in die postkoloniale Literatur bietet und auch zum Verständnis der Metaphern und ihren Aufgaben einen Beitrag leistet. Weiterhin benutzte ich Hopes and Impediments von Chinua Achebe, das eine Sammlung einiger Essays von ihm ist, die zum größten Teil vor Anthills of the Savannah geschrieben wurden und den Wandel in Achebes Absichten als Autor zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Die unterschiedlichen Quellen der Metaphern in Anthills of the Savannah
- 1.1 Metaphern aus der Igbo-Kultur
- 1.2 Metaphern aus der Bibel
- 1.3 Gründe der Benutzung dieser Metapher
- 2 Der Aspekt des „storytelling“
- 2.1 Das „storytelling“ und seine Beziehung zu den Metaphern
- 2.2 Der „storyteller“ und seine Aufgaben in der Entwicklung der Nation
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Metaphern in Chinua Achebes Roman Anthills of the Savannah und untersucht deren Beziehung zum Aspekt des „storytelling“. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, welche Ziele Achebe mit der Verwendung von sowohl christlichen als auch afrikanischen Metaphern verfolgt. Die Arbeit analysiert die Quellen der Metaphern und deren Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Dimension des Romans, insbesondere hinsichtlich der Rolle der Frau in der Gesellschaft und der Korruption in Afrika. Darüber hinaus untersucht sie, wie Achebe das „storytelling“ als Teil der Kultur und Politik des Landes darstellt.
- Die vielschichtigen Metaphern in Anthills of the Savannah
- Die Verwendung von Metaphern aus der Igbo-Kultur und der Bibel
- Die Rolle des „storyteller“ in der afrikanischen Gesellschaft
- Die politische und gesellschaftliche Dimension des Romans
- Der Einfluss des „storytelling“ auf die politische und kulturelle Entwicklung des fiktiven Landes Kangan
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Verwirrung des Lesers angesichts der vielseitigen Metaphorik in Anthills of the Savannah und stellt die zentrale Frage nach Achebes Intentionen bei der Verwendung sowohl christlicher als auch afrikanischer Metaphern. Das erste Kapitel analysiert die Quellen der Metaphern, indem es sich hauptsächlich auf die Figur der Beatrice konzentriert und deren Gleichsetzung mit Idemili, der Göttin aus der Igbo-Mythologie, untersucht. In diesem Zusammenhang werden die Doppeldeutigkeit der Metapher „Power“ sowie die kulturelle Bereicherung, die Achebe durch die Verwendung afrikanischer Mythologie für englischsprachige Leser erreicht, beleuchtet. Das zweite Kapitel widmet sich dem Aspekt des „storytelling“ und untersucht die Beziehung zwischen Metaphern und der Rolle des „storyteller“ in der Gesellschaft. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Verantwortung auf den „storyteller“ bei der Verwendung von Metaphern zukommt und wie er diese für die Entwicklung der Nation einsetzt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Metaphorik in Chinua Achebes Anthills of the Savannah und konzentriert sich auf die Quellen der Metaphern, die Rolle des „storytelling“, den Einfluss von Kultur und Politik auf die Gesellschaft und die Bedeutung der afrikanischen Identität in der postkolonialen Zeit. Zu den zentralen Begriffen gehören: Igbo-Kultur, christliche Metaphern, „storytelling“, afrikanische Identität, politische Korruption und die Rolle der Frau in der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Marianne Wagdy (Autor:in), 2005, Die Metaphrik in Anthills of the Savannah, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41528