Die bildenden Künste waren im Laufe der Geschichte nicht immer hoch angesehen. Malerei oder Bildhauerei wurden im Mittelalter, zur Zeit des Frühchristentums, als einfaches Handwerk sogar äußerst geringgeschätzt. Die sogenannten artes mechanicae wurden den artes liberales, den theoretischen Wissenschaften, gegenübergestellt und abgewertet. Erst später, mit der Zeit des Humanismus, wuchs das Interesse an den bildenden Künsten sowie den Persönlichkeiten der Künstler.
Diese Arbeit legt kunsthistorische sowie literarische Hintergründe dar, die zur Nobilitierung der bildenden Künste beitrugen. Des Weiteren wird anhand der Betrachtung und Interpretation verschiedener italienischer Künstlernovellen der Renaissance aufgezeigt, wie die Literatur Künstler wie Michelangelo und deren Arbeit verteidigte und ihnen somit zu mehr Ruhm und Anerkennung verhalf.
Inhaltsverzeichnis
- Kunsthistorische Hintergründe
- Die bildenden Künste im Mittelalter
- Der Humanismus
- Die Anerkennung der bildenden Künste durch Humanisten
- Literarische Hintergründe
- Die Burleskdichtung und ihr Einfluss auf die Novellistik
- Die Schwank-Novelle - Motto und Beffa
- Der verspottete Pedante als Leitmotiv der Renaissancenovellen
- Die Auflehnung der Novellenerzähler gegen imitatio
- Die Verteidigung der bildenden Künste in Künstlernovellen
- Antonfrancesco Grazzini
- Kurzbiographie Grazzinis
- Grazzinis Künstlernovelle
- Inhalt der Novelle
- Interpretation
- Gasparo Gozzi
- Kurzbiographie Gozzis
- Gozzis Künstlernovelle
- Inhalt der Novelle
- Interpretation
- Lodovico Domenichi und Thomaso Porcacchi
- Kurzbiograhien Domenichis und Porcacchis
- Domenichis und Porcacchis Künstlernovellen
- „Raffael und seine Bildnisse Julius II.“
- „Künstlerstolz“
- Interpretation der Novellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Verteidigung und Nobilitierung der bildenden Künste in italienischen Künstlernovellen der Renaissance aufzuzeigen. Neben der Vorstellung und Interpretation dieser Novellen werden kunsthistorische und literarische Hintergründe beleuchtet, um die Zusammenhänge verständlich darzustellen.
- Die geringe Wertschätzung der bildenden Künste im Mittelalter
- Die Bedeutung des Humanismus für die Wiedergeburt der antiken Kultur und Sprache
- Die zunehmende Anerkennung der bildenden Künste durch Humanisten
- Die Rolle der Burleskdichtung und der Schwank-Novelle für die Entwicklung der Novellistik
- Die Verteidigung der bildenden Künste in Künstlernovellen der Renaissance
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit den kunsthistorischen Hintergründen und der geringen Wertschätzung der bildenden Künste im Mittelalter. Dabei wird auf die negative Sichtweise der Kunst als Götzenbildern sowie auf die Unterscheidung zwischen didaktischen und „magischen Bildern“ eingegangen. Im zweiten Kapitel wird der Einfluss des Humanismus auf die Wiederbelebung der antiken Kultur und Sprache beleuchtet, wobei die Bedeutung der studia humanitatis und die Rolle von Personen wie Petrarca und Boccaccio hervorgehoben werden. Das dritte Kapitel widmet sich der allmählichen Anerkennung der bildenden Künste durch Humanisten und der Entstehung von Debatten über die Rangordnung zwischen den verschiedenen Künsten. In diesem Zusammenhang werden die Beiträge von Antonio Manetti und Giorgio Vasari zur Biografie-Gattung und der damit verbundenen Popularisierung der Künstlerfiguren hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Verteidigung und Nobilitierung der bildenden Künste in italienischen Künstlernovellen der Renaissance. Zu den Schlüsselbegriffen gehören die bildenden Künste, der Humanismus, die Burleskdichtung, die Schwank-Novelle, Künstlernovellen und die „imitatio“. Weitere wichtige Aspekte sind die Wertschätzung von Kunst und Künstlern, die Rolle der Novellenerzähler und die Auseinandersetzung mit den kunsthistorischen und literarischen Hintergründen der Renaissance.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Rustler (Autor:in), 2005, Die Nobilitierung der bildenden Künste in italienischen Künstlernovellen der Renaissance, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41581