Zwei Theaterstücke, die sich jeweils der manifestierten Mythen um Malinche bedienen, sollen in dieser Arbeit im Kontext des mexikanischen Identitätskonfliktes näher untersucht werden. Willebaldo López mit seinem Werk „Malinche Show“ und Víctor Hugo Rascón Banda mit seinem Werk „La Malinche“ gehören beide zu derselben Generation im mexikanischen Theater und verfolgen gemeinsame Ziele mit ihren Darstellungen: offene und direkte Kritik an der politisch-sozialen Situation Mexikos. Dafür verwenden beide Autoren verschiedene Techniken und Stilmittel, wenngleich die Thematik im Kern dieselbe ist.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Anwendung der Mythen um Malinche im Theater anhand beider vorliegenden Beispiele zu untersuchen. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, inwiefern die historische Figur thematisch im Zentrum des nationalen Diskurses steht und welche Rolle ihre verschiedenen Interpretationen dabei spielen. Eine genaue Betrachtung der zwei Werke soll im Rahmen einer Analyse der sozialen und politischen Situation Mexikos entstehen.
Das erste Kapitel der Arbeit behandelt den Identitätskonflikt Mexikos genauer. Dazu wird zunächst ein allgemeiner Überblick zur Entstehung und Entwicklung des Konflikts gegeben, anschließend wird dieser im Kontext der sozial-politischen Situation im 20. Jahrhundert genauer erörtert. Eine Betrachtung der verschiedenen Mythen Malinches schließt das erste Kapitel ab. Der darauf folgende Abschnitt widmet sich einleitend dem mexikanischen Theater im 20. Jahrhundert und dessen Besonderheiten, um anschießend beide Autoren, ihre Arbeiten und ihre hier analysierten Werke vorzustellen. Das letzte Kapitel beschäftigt sich genauer mit der Repräsentation Malinches in den Werken von López und Banda. Dabei werden zunächst in einem theoretischen Rahmen grundlegende Elemente beider Werke untersucht, die Intertextualität und das Metatheater
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Mexikos Identitätskonflikt
- 2.1 Die politisch-soziale Situation Mexikos im 20. Jahrhundert
- 2.2 Die Mythen um Malinche
- 2.2.1 Mutter der Mestizen - Symbol des mestizaje
- 2.2.2 Malinche als Verräterin und La Chingada
- 3 Autoren und ihre Werke im mexikanischen Theater des 20. Jh
- 3.1 Die Situation des Theaters vor der Jahrtausendwende - die neue Generation
- 3.2 Willebaldo López
- 3.2.1 Malinche Show
- 3.3 Víctor Hugo Rascón Banda
- 3.3.1 La Malinche
- 3.3.2 Exkurs: Johann Kresniks Inszenierung von La Malinche
- 4 Repräsentation Malinches in Malinche Show und La Malinche
- 4.1 Intertextualität und Metatheater im modernen Drama
- 4.1.1 Intertextualität als Brücke zwischen Kunst und Kultur
- 4.1.2 Metatheater und Metadrama
- 4.2 Malinche Show
- 4.3 La Malinche
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die literarische Rezeption der historischen Figur Malinche in zwei Theaterstücken des 20. Jahrhunderts: Willebaldo López' "Malinche Show" und Víctor Hugo Rascón Bandas "La Malinche". Ziel ist es, die Verwendung des Malinche-Mythos im Kontext des mexikanischen Identitätskonflikts zu analysieren und die Rolle der verschiedenen Interpretationen Malinches im nationalen Diskurs zu beleuchten.
- Der mexikanische Identitätskonflikt im 20. Jahrhundert
- Die verschiedenen Mythen um Malinche (Verräterin, Mutter der Mestizen)
- Die Darstellung Malinches im mexikanischen Theater
- Intertextualität und Metatheater in den ausgewählten Werken
- Analyse der sozialen und politischen Kritik in "Malinche Show" und "La Malinche"
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Figur Malinche im Kontext der mexikanischen Geschichte und des Identitätskonflikts vor. Sie betont Malinches Rolle als Übersetzerin und Vermittlerin während der spanischen Eroberung und die widersprüchlichen Interpretationen ihres Handelns, die bis heute fortdauern. Die Arbeit fokussiert auf die Analyse zweier Theaterstücke, "Malinche Show" und "La Malinche", die sich mit den Mythen um Malinche auseinandersetzen und die sozio-politische Situation Mexikos kritisieren. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit, beginnend mit dem mexikanischen Identitätskonflikt, gefolgt von der Präsentation der Autoren und ihrer Werke, um schließlich mit einer Analyse der Repräsentation Malinches in den beiden Stücken zu schließen.
2 Mexikos Identitätskonflikt: Dieses Kapitel untersucht den mexikanischen Identitätskonflikt, dessen Wurzeln in der spanischen Eroberung liegen. Es beleuchtet die Unterdrückung indigener Kulturen und die daraus resultierende Akkulturation. Der Konflikt wird im Kontext der sozio-politischen Situation des 20. Jahrhunderts analysiert, wobei die mangelnde Geschlossenheit der indigenen Bevölkerung vor der spanischen Eroberung als ein Faktor für den Erfolg der spanischen Eroberung hervorgehoben wird. Das Kapitel schließt mit einer Betrachtung der vielschichtigen Mythen um Malinche, die bis heute im nationalen Diskurs eine zentrale Rolle spielen.
3 Autoren und ihre Werke im mexikanischen Theater des 20. Jh: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das mexikanische Theater im 20. Jahrhundert und präsentiert die Autoren Willebaldo López und Víctor Hugo Rascón Banda. Es stellt die beiden Theaterstücke "Malinche Show" und "La Malinche" vor und zeigt auf, dass beide Werke eine offene und direkte Kritik an der sozio-politischen Lage Mexikos zum Ziel haben, wobei sie unterschiedliche Techniken und Stilmittel verwenden.
4 Repräsentation Malinches in Malinche Show und La Malinche: Das Kapitel analysiert die Darstellung Malinches in den beiden ausgewählten Theaterstücken. Es beginnt mit einer theoretischen Auseinandersetzung mit Intertextualität und Metatheater und erläutert deren Bedeutung für das Verständnis der beiden Werke. Im Anschluss daran erfolgt eine detaillierte Analyse der jeweiligen Stücke, wobei wichtige Szenen und Elemente herausgestellt und deren Bedeutung im Kontext des mexikanischen Identitätskonflikts erörtert werden. Die Analyse soll zeigen, inwiefern die historische Figur Malinche im Zentrum des nationalen Diskurses steht und welche Rolle ihre verschiedenen Interpretationen dabei spielen.
Schlüsselwörter
Mexiko, Identitätskonflikt, Malinche, Mestizaje, spanische Eroberung, mexikanisches Theater, Willebaldo López, Víctor Hugo Rascón Banda, Malinche Show, La Malinche, Intertextualität, Metatheater, nationale Identität, Kolonialismus, Postkolonialismus.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der literarischen Rezeption der Malinche-Figur im mexikanischen Theater
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die literarische Rezeption der historischen Figur Malinche in zwei Theaterstücken des 20. Jahrhunderts: Willebaldo López' "Malinche Show" und Víctor Hugo Rascón Bandas "La Malinche". Der Fokus liegt auf der Verwendung des Malinche-Mythos im Kontext des mexikanischen Identitätskonflikts und der Rolle verschiedener Malinche-Interpretationen im nationalen Diskurs.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht den mexikanischen Identitätskonflikt, die verschiedenen Mythen um Malinche (Verräterin, Mutter der Mestizen), die Darstellung Malinches im mexikanischen Theater, Intertextualität und Metatheater in den ausgewählten Werken sowie die soziale und politische Kritik in "Malinche Show" und "La Malinche".
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum mexikanischen Identitätskonflikt, ein Kapitel zu den Autoren und ihren Werken (Willebaldo López und Víctor Hugo Rascón Banda), ein Kapitel zur Repräsentation Malinches in "Malinche Show" und "La Malinche" und ein Fazit. Die Einleitung stellt Malinche im Kontext der mexikanischen Geschichte und des Identitätskonflikts vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel zum Identitätskonflikt beleuchtet die Unterdrückung indigener Kulturen und die daraus resultierende Akkulturation. Das Kapitel zu den Autoren präsentiert die beiden Theaterstücke und deren sozio-politische Kritik. Das Hauptkapitel analysiert die Darstellung Malinches, Intertextualität und Metatheater in den Stücken.
Wie werden Malinche und der Malinche-Mythos dargestellt?
Die Arbeit untersucht die widersprüchlichen Interpretationen Malinches (Verräterin, Mutter der Mestizen) und deren Rolle im nationalen Diskurs. Sie analysiert, wie die historische Figur Malinche in den beiden Theaterstücken repräsentiert wird und welche Bedeutung ihre verschiedenen Interpretationen im Kontext des mexikanischen Identitätskonflikts haben. Die Analyse betrachtet auch die Verwendung von Intertextualität und Metatheater in den Stücken.
Welche Rolle spielen Intertextualität und Metatheater?
Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Intertextualität und Metatheater für das Verständnis der beiden Theaterstücke. Diese Konzepte werden als Werkzeuge betrachtet, um die komplexe Darstellung Malinches und die Kritik an der sozio-politischen Situation Mexikos zu verstehen.
Welche Autoren und Werke werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Theaterstücke "Malinche Show" von Willebaldo López und "La Malinche" von Víctor Hugo Rascón Banda. Die Autoren und ihre Werke werden im Kontext des mexikanischen Theaters des 20. Jahrhunderts präsentiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mexiko, Identitätskonflikt, Malinche, Mestizaje, spanische Eroberung, mexikanisches Theater, Willebaldo López, Víctor Hugo Rascón Banda, Malinche Show, La Malinche, Intertextualität, Metatheater, nationale Identität, Kolonialismus, Postkolonialismus.
- Arbeit zitieren
- Silvana Borchardt (Autor:in), 2016, "Malinche" im Diskurs mexikanischer Nationalität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415811