Planungskonzept für ein Weiterbildungsseminar zum Thema „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“


Hausarbeit, 2018

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Makrodidaktische Einbettung - Planung und Organisation
2.1 Zielgruppe
2.2 Lehrintentionen, Lehr- und Lernziele
2.3 Lerninhalte
2.4 Lernort, Lernraumgestaltung und Zeitraum
2.5 Fähigkeiten des Seminarleiters
2.6 Werbung/Marketing
2.7 Finanzierung

3. Mikrodidaktische Einordung - Gestaltung
3.1 Anfangssituation
3.1.1 Begrüßung und Einführung
3.1.2 Vorstellen und Kennenlernen
3.2 Durchführung
3.2.1 Themenkomplex I „Stress und Umgangsfehler“
3.2.2 Themenkomplex II „Grundlagen des Stressmanagements“
3.2.3 Themenkomplex III „Strategien zur Stressbewältigung“
3.2.4 Themenkomplex IV „Ausgleich schaffen können“
3.3 Abschluss und gemeinsame Auswertung der Veranstaltung

4. Fazit/Reflexion

5. Literaturverzeichnis

6. Anhang

1. Einleitung

Durch wachsende Anforderungen der modernen Gesellschaft, steigenden Druck und immer größer werdenden Erwartungen von Familie und Gesellschaft stellt sich die Frage, ob wir diesen überhaupt noch gewachsen sind. Stress ist allgegenwärtig, doch der falsche Umgang mit ihm kann krank machen. Wie die WHO feststellte, sind besonders psychosomatische Krankheiten auf dem Vormarsch, weshalb sie zu einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt wurden (Buchenau, 2010, S. 5). Bedeutende Veränderungen von Lebens- und Arbeitsverhältnissen verursachen für viele Menschen einen Anstieg des chronischen Stresslevels. Die Folge: Unternehmen und Arbeitgeber sehen sich vermehrt mit Leistungseinbußen und Gesundheitsbeeinträchtigungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konfrontiert (Kaluza, 2011, S. V). Damit der Entstehung von Burnout und anderen stressbedingten Krankheiten entgegengewirkt werden kann, ist es nötig, sich mit den Ursachen der Überforderung der Menschen auseinanderzusetzen um diese prophylaktisch zu verhindern (Scherrmann, 2015, S. VII). Die vorliegende Arbeit konzipiert aus diesem Grund ein Planungskonzept für ein Tagesweiterbildungsseminar zum Thema „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“. Zunächst erfolgt die Planung und Organisation des Seminars unter Berücksichtigung relevanter Rahmenbedingungen. Daraufhin wird eine mögliche Umsetzung auf mikrodidaktischer Ebene dargestellt. Ziel ist es, Strategien vorzustellen, die es den Teilnehmern ermöglichen, Stress gezielt zu erkennen, richtig mit ihm umzugehen um ihn künftig zu reduzieren oder gar vermeiden zu können, um so der Entstehung dauerhafter Stresssituationen und Burnout entgegenzuwirken.

2. Makrodidaktische Einbettung - Planung und Organisation

Im Tätigkeitsbereich der Erwachsenenbildung wird unter Makrodidaktik die Planung und Organisation von Lehr- und Lernveranstaltungen unter Berücksichtigung relevanter Rahmenbedingungen, Institutionen und Lernbereiche verstanden (Faulstich Zeuner, 2010, S. 23). Damit Weiterbildungsmaßnahmen ihre Wirksamkeit nicht verfehlen, müssen Rahmenbedingungen wie etwa die Festlegung der Zielgruppe, Lehrintentionen, Lerninhalte und Lernort in der Planung und Organisation berücksichtigt werden, um eine erfolgreiche Durchführung zu gewährleisten. Im Folgenden werden diese und weitere dargestellt und erläutert.

2.1 Zielgruppe

Da die Erwachsenenbildung nicht mit festen inhaltlichen Vorgaben arbeitet und Teilnehmende nicht zugewiesen werden, steht sie vor der Frage, welche Adressaten, Zielgruppen und Teilnehmer Erwachsenenbildungsveranstaltungen besuchen und was für Gründe und Interessen sie mitbringen. Weil Zielgruppen eine unmittelbare Auswirkung auf die Programmplanung ausüben, ist es wichtig, ihre Intentionen und Beweggründe zu kennen. So können mithilfe auf Befragungen und Erfahrungen basierter Eigenschaftszuschreibungen und Interessen, Angebote entwickelt werden (Faulstich Zeuner, 2010, S. 57f.). Jede Zielgruppe ist durch bestimmte gemeinsame Merkmale charakterisiert. Detaillierte Kenntnisse über jeweilige Eigenschaften einer Zielgruppe sollen dazu führen, dass eine bessere Gestaltung des Programms realisiert werden kann (Schiersmann, 1984, S. 13). Mithilfe von Selektionsmechanismen können weitere Annahmen über mögliche Teilnehmer eines Bildungsangebotes getroffen werden. Als mögliche Faktoren gelten hierbei demographische Faktoren, Bildungsstand, Erwerbstätigkeit, Geschlecht und berufliche Qualifikationen. Aber auch der ethnische Hintergrund und Wohnort können einen Indikator für Selektionstendenzen in der Weiterbildung darstellen (Faulstich Zeuner, 2010, S. 60). Außerdem ist es wichtig, Lernvoraussetzungen, Bildungsbedürfnisse, Motivation und Interessen der Teilnehmer zu beachten, welche aber durch verschiedene Erfahrungen von Individuum zu Individuum variieren. Über die angepeilte Zielgruppe können durch Vorerfahrungen mit ähnlichen Gruppen oder aufgrund von Bedarfserhebungen bereits Annahmen vorgenommen werden. Diese geben allerdings keine nachweisliche Auskunft über die individuellen Lernstile und Lerntypen der einzelnen Teilnehmer. (Reich-Claassen von Hippel, 2010, S. 1007) Bei der geplanten Veranstaltung zum Thema „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“ handelt es sich um ein Weiterbildungsangebot, dass sich an gestresste Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, unabhängig von Alter, Geschlecht und ausgeübter Tätigkeit richtet, zumal ein Bedarf in jeder Gesellschaftsschicht besteht und es sich somit um eine heterogene Zielgruppe handelt. Hierbei müssen Inhalte und Methoden so gewählt werden, dass sie jedem Teilnehmer zusagen oder flexibel angepasst werden können. Die Motivation stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor dar, weshalb ihr eine besondere Beachtung geschenkt werden muss. In einem offenen Seminar wie dem vorliegendem ist die Motivation jedoch grundsätzlich höher, weil sich die Teilnehmer freiwillig zu ihrer Teilnahme entscheiden und intrinsische Motivation vorausgesetzt werden kann (Quilling Nicolini, 2009, S. 19f.). Bei der festgelegten Teilnehmerzahl von 16 Personen handelt es sich um eine überschaubare Gruppe, der sich der Seminarleiter sorgfältiger und individueller zuwenden kann, um so auf persönliche Probleme oder Lehrintentionen der Teilnehmer einzugehen.

2.2 Lehrintentionen, Lehr- und Lernziele

Grundlage didaktischer Planung stellt die Formulierung von Lehr- und Lernzielen als Schnittstelle zwischen externen Anforderungen an das Angebot und seiner inneren Gestaltung dar (Reich-Claassen von Hippel, 2011, S. 1008). Die Lernzielfestlegung veranschaulicht also die Basis eines Konzeptes für die Seminargestaltung. Je präziser die Vorstellungen über die zu erreichenden Lernziele sind, desto wahrscheinlicher ist es, diese auch zu erzielen. Bei den Lernzielen wird zwischen drei Kategorien unterschieden: Richtziele, Grobziele und Feinziele. Richtziele stellen hierbei das allgemein gewünschte Endresultat dar, während Grobziele für das Erreichen basaler Kenntnisse stehen. Feinziele gelten als operationalisierte Ziele und sollen den Erfolg eines Lernprozesses widerspiegeln. Durch die Präzisierung der Lernziele soll gewährleistet werden, dass die Veranstaltungsinhalte auf das Ziel ausgerichtet sind und eine Lernerfolgskontrolle realisierbar ist (Quilling Nicolini, 2009, S. 20f.). In Bezug auf das Seminar „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“ beschreibt das Richtziel das Kennenlernen von Stressbewältigungs-strategien im Rahmen des Tagesweiterbildungsseminars. Das Grobziel der Veranstaltung steht für den richtigen Umgang mit Stress. Als Feinziele gelten theoretische und methodische Grundlagen der Stressbewältigung die die Teilnehmer nach Abschluss des Seminars anwenden können sollen. Da die Ziele ineinander verwoben sind und einander bedingen, ist es wichtig, dass alle Zielkategorien erreicht werden. Nur so können die Teilnehmer in künftigen Stresssituationen angemessen handeln und Leistungseinbußen und gesundheitliche Beeinträchtigungen erfolgreich vorbeugen.

2.3 Lerninhalte

In der Regel werden Lernziele über Lerninhalte realisiert. Da es in der Erwachsenenbildung keine allgemein verbindlichen Rahmenbedingungen, Lehrpläne oder Ziele gibt, ist die Definition des Curriculums einer Veranstaltung in das gesamte Programm einer Weiterbildungseinrichtung eingebunden. Bedeutend ist dabei eine didaktische Reduktion, bei der aus Lerninhalten vereinzelt Themen teilnehmer- und situationsorientiert ausgewählt werden, welche als relevant für die künftige Veranstaltung angesehen werden. Nach der didaktischen Reduktion folgt eine didaktische Rekonstruktion, bei der der zuvor verkürzte Lernstoff wieder teilnehmerorientiert aufgearbeitet wird. Mit Festlegung der Lerninhalte werden zugleich weitgehende Vorentscheide in Bezug auf Lernort, Methoden und Medien getroffen, welche sich im Sinne der Teilnehmerorientierung an Bedürfnissen und Interessen der Adressaten orientieren (Reich-Claassen von Hippel, 2011, S. 1008). Das vorliegende Weiterbildungsangebot soll sich zunächst mit Stress an sich, seinen Entstehungsformen und möglichen Auswirkungen befassen, und anschließend Grundlagen des Stressmanagements und Strategien zur Stressbewältigung aufzeigen.

2.4 Lernort, Lernraumgestaltung und Zeitraum

Als Lernorte gelten Umgebungen, wie etwa ein Seminarraum oder eine Bibliothek, die Erwachsene zeitlich begrenzt aufsuchen, da sie ihnen eine zum Lernen passende Umgebung zuschreiben. Besonders in der Erwachsenenbildung ist die Frage nach dem Lernort von außerordentlicher Bedeutung, da Lernorte je nach Zielgruppe, Thema, Lernziel und Methodik unterschiedlich gut geeignet sind und dies in ihrer Wahl berücksichtigt werden muss (Siebert, 2006, S.20f.). In Bezug auf die von Lernziel und Lerninhalten abhängigen Methoden soll der Lernort funktional sein. Des Weiteren muss geklärt werden, ob im Seminar erfahrungs-, teilnehmer-, oder handlungsorientiert verfahren wird, da auch hier unterschiedliche Anforderungen an Lernort und Lernraumgestaltung gestellt werden. (Reich-Claassen von Hippel, 2011, S. 1009f.). Das Seminar zum Thema „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“ soll nach Absprache mit dem ausgesuchten Dozenten am Wochenende, vorzugsweise am Samstag, den 10. Februar 2018, von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr stattfinden. Als Veranstaltungsort wurde das „TIETZ“ der Volkshochschule Chemnitz bestimmt. Da dieses in der belebten Innenstadt von Chemnitz, mit zahlreichen Imbissen und Geschäften liegt, eignet es sich hervorragend für die im Seminar vorgesehene längere Pause. Die festgesetzte Teilnehmerorientierung, und damit einhergehende große Bedeutung von selbstgesteuertem und kooperativem Lernen, wirkt sich auch auf die Raumgestaltung aus: da der Ablauf zunächst mit den Teilnehmern besprochen werden soll, um individuelle Bedürfnisse, Erwartungen und Biografien zu berücksichtigen, können verschiedene Medien zum Einsatz kommen, weshalb eine multimediale Lernumgebung des Seminarraums vorausgesetzt wird (Reich-Claassen von Hippel, 2011, S. 1010). Die Anordnung der im Raum befinden Tische in U-Form soll die Interkation zwischen Teilnehmern und Dozent fördern, zugleich ist die Sicht auf Tafel, Flipchart oder Projektor deutlich besser. Da eine multimediale Unterstützung der Veranstaltung wahrscheinlich ist, ist dies von besonderer Bedeutung.

2.5 Fähigkeiten des Seminarleiters

Durch eine deutliche Zunahme der Selbsttätigkeit und des selbstbestimmten Lernens der Teilnehmer, verlagern sich die Arbeitsformen in der Erwachsenenbildung und auch das Profil der Dozenten: So werden aus „Lehrern“ zunehmend „Lernhelfer“. Dies bedeutet jedoch keine „Funktionsminderung“, da die Dozenten ihren Teilnehmern zu selbstständigem Lernen weiterverhelfen und Lernpotenziale fördern. Es werden also weiterhin wichtige und vielfältige Aufgaben übernommen und moderiert (Faulstich Zeuner, 2010, S. 97). Zur Unterstützung selbstbestimmten Lernens muss der Dozent gewisse Aufgaben erfüllen können: So muss er zwischen den Interessen der Lernenden und den Lernanforderungen vermitteln können. Er muss ein vertrauensvolles und angenehmes Lernklima schaffen und Lernmittel bereitstellen. Außerdem muss er in der Lage sein, Lernfortschritte zu sichern und Fragen in Bezug auf Lernziele oder Lerninhalte zu klären. Des Weiteren soll er bestimmte Kompetenzen besitzen, um die Qualität seiner Arbeit zu gewährleisten. Dazu zählen sowohl Fachkompetenz, als auch Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und reflexive Kompetenz. Darunter die Fertigkeit, den Umgang mit Medien zu beherrschen, die Arbeit und das Leiten von Gruppen zu befähigen, die Planung offener Curricula mit hohem Anteil an Eigenständigkeit durch die Teilnehmer organisieren zu können, aber auch die Fähigkeit der Gestaltung lernförderlicher Arrangements und prozessorientierter Lernhilfen (Faulstich Zeuner, 2010, S. 98ff.). Wichtig sind also nicht nur das Wissen des Dozenten, sondern auch seine vielfältigen Qualifikationen, die ihm dabei helfen, dieses Wissen zielgerichtet und teilnehmerorientiert zu vermitteln. Der Dozent des Seminars „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“ ist ein zertifizierter Stressmanagement- und Entspannungstrainer mit langjähriger Erfahrung als Coach und Trainer im Bereich Stressmanagement, Persönlichkeitsentwicklung und Konfliktbewältigung.

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Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Planungskonzept für ein Weiterbildungsseminar zum Thema „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“
Hochschule
Technische Universität Chemnitz  (Pädagogik)
Veranstaltung
Praxis(felder) und Methodenlabor
Note
1,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
16
Katalognummer
V415881
ISBN (eBook)
9783668672079
ISBN (Buch)
9783668672086
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
planungskonzept, weiterbildungsseminar, thema, stressbewältigungsstrategien, motivations-, leistungssteigerung
Arbeit zitieren
Katja Hoffmann (Autor:in), 2018, Planungskonzept für ein Weiterbildungsseminar zum Thema „Stressbewältigungsstrategien zur Motivations- und Leistungssteigerung“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415881

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