Das japanische Arbeitsrecht spiegelt auf eine gewisse Art und Weise die im Ausland verbreitete Annahme einer Andersartigkeit der Japaner wieder. Zwar zeigt sich das Arbeitsrecht in Japan durchaus kontinentaleuropäisch beeinflusst, jedoch verdeutlicht die Umsetzung gesetzlicher Regelungen in der Praxis, dass das Recht durch Kultur beeinflusst wird und andersherum.
Zwar sind arbeitsrechtliche Gemeinsamkeiten durchaus vorhanden, doch beeinflussen die Besonderheiten des japanischen Arbeitsmarktes auch die Umsetzung des Arbeitsrechts. Trotz der fortschreitend abnehmenden Bedeutung der drei Säulen des japanischen Arbeitsmarktes (langfristige Beschäftigung, Senioritätsprinzip und Betriebsgewerkschaften), wirken diese bei der Rechtsumsetzung durchaus mit.
Im Folgenden soll untersucht werden inwieweit sich das geschriebene Arbeitsrecht von seiner Umsetzung in die Praxis unterscheidet. Hierfür werden anfänglich das japanische Arbeitsrecht mit seinen gesetzlichen Grundlagen vorgestellt und besonders das japanische Arbeitsstandardgesetz beleuchtet.
Die Diskrepanz zwischen Gesetzgebung und Arbeitspraxis soll im Anschluss an zwei zentralen Punkten untersucht werden – Arbeits- und Ruhezeiten einschließlich der Problematik von Überstunden sowie Kündigungsschutz und Kündigungsmissbrauch.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das japanische Arbeitsrecht
- Gesetzliche Grundlagen
- Das Arbeitsstandardgesetz
- Diskrepanz des japanischen Arbeitsrechts
- Arbeits- und Ruhezeiten
- Kündigungsschutz
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen dem schriftlichen japanischen Arbeitsrecht und seiner Anwendung in der Praxis. Sie analysiert die gesetzliche Grundlage des Arbeitsrechts in Japan, insbesondere das Arbeitsstandardgesetz, und untersucht die Unterschiede zwischen der Gesetzgebung und der Arbeitsrealität in Bezug auf Arbeits- und Ruhezeiten sowie Kündigungsschutz.
- Die Besonderheiten des japanischen Arbeitsrechts
- Der Einfluss von Kultur und Sozialnormen auf die Arbeitsgesetzgebung
- Die Rolle des Arbeitsstandardgesetzes
- Die Diskrepanz zwischen Gesetz und Praxis in Bezug auf Arbeits- und Ruhezeiten
- Die Problematik von Kündigungsschutz und Kündigungsmissbrauch
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung der Untersuchung der Diskrepanz zwischen geschriebenem und gelebtem Arbeitsrecht in Japan. Es betont den Einfluss von Kultur und Sozialnormen auf die Arbeitsrechtsumsetzung.
- Das japanische Arbeitsrecht: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen des japanischen Arbeitsrechts, insbesondere die Japanische Verfassung und das Arbeitsstandardgesetz. Es beleuchtet die kontinentaleuropäische und amerikanische Einflüsse auf das japanische Rechtssystem sowie den Einfluss konfuzianistischer Werte auf das Arbeitsverhalten.
- Gesetzliche Grundlagen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen des japanischen Arbeitsrechts, insbesondere Artikel 25, 27 und 28 der Japanischen Verfassung. Es diskutiert die Bedeutung des Arbeitsstandardgesetzes als Grundlage für die Regelung der Arbeitsbedingungen.
- Das Arbeitsstandardgesetz: Dieses Kapitel analysiert das Arbeitsstandardgesetz von 1947 im Detail. Es beschreibt die wichtigen Bestimmungen des Gesetzes, einschließlich Arbeitsbedingungen, Arbeits- und Ruhezeiten, Entgeltzahlung, Diskriminierungsverbot und Kündigungsschutz.
- Diskrepanz des japanischen Arbeitsrechts: Dieses Kapitel untersucht die Diskrepanz zwischen Gesetzgebung und Arbeitspraxis in Japan. Es fokussiert auf zwei zentrale Bereiche: Arbeits- und Ruhezeiten, einschließlich Überstunden, und Kündigungsschutz.
Schlüsselwörter
Japanisches Arbeitsrecht, Arbeitsstandardgesetz, Diskrepanz, Arbeits- und Ruhezeiten, Überstunden, Kündigungsschutz, Kündigungsmissbrauch, Kultur, Sozialnormen, Konfuzianismus, Soft Law.
- Arbeit zitieren
- Nini Lovevalley (Autor:in), 2015, Arbeitsrecht und Arbeitspraxis in Japan. Von der Diskrepanz zwischen geschriebenem und gelebtem Recht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415892