Mediale Darstellung von Autismus aus Sicht der Angehörigen

Eine Fallstudie


Masterarbeit, 2017

204 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abstract

Einleitung

1. Autismus-Spektrum-Störungen
1.1 Frühkindlicher Autismus
1.1.1 Ursachen
1.1.1.1 Exekutive Funktionen
1.1.1.2 Schwache zentrale Kohärenz
1.1.1.3 Theory of Mind (ToM)
1.1.2 Symptome
1.1.2.1 Kommunikation und Sprache
1.1.2.2 Soziale Interaktion
1.1.2.3 Stereotypien und repetitive Verhaltensmuster
1.1.3 Diagnostik
1.1.3.2 Fragebögen
1.1.4 Intervention

2. Methodisches Vorgehen
2.1. Qualitative Inhaltsanalyse
2.1.1. Transkriptionen der qualitativen Interviews
2.1.2 Methodische Einleitung
2.1.2.1 Ablaufmodell der qualitativen Inhaltsanalyse
2.1.2.2 Bestimmung des Ausgangsmaterials
2.1.2.3 Das Ablaufmodell
2.1.2.4 Grundtechniken
2.1.3 Analyse der Sequenzen durch Tiefenhermeneutik

3. Analyseverfahren und Analyse der Interviews
3.1 Festlegung des Materials
3.2 Analyse der Entstehungssituation
3.3 Richtung der Analyse
3.4 Differenzierung der Fragestellung
3.5 Bestimmung der Analysetechnik
3.6 Bestimmung der Analyseeinheiten
3.7 Bestimmung des Abstraktionsniveaus
3.8 Beschreibung des Falls
3.9 Beschreibung der Interviewpartner
3.10 Die Ergebnisse des Kategoriensystems
3.10.1 Kategorienkomplex A: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die mediale Darstellung von Autismus im Allgemeinen?"
3.10.2 Kategorienkomplex B: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in populärwissenschaftlicher Literatur?"
3.10.3 Kategorienkomplex C: „Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in wissenschaftlicher Literatur?"
3.10.4 Kategorienkomplex D: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in Filmen?"
3.10.5 Kategorienkomplex E: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in Fernsehdokumentationen?"
3.1.6 Kategorienkomplex F: „Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in Fernsehserien?"
3.11 Belegung der Ausprägungen mit Zitaten und Interpretation
3.11.1 Belegung der Ausprägungen- mit Zitaten und Interpretation- im Kategorienkomplex A: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die mediale Darstellung von Autismus im Allgemeinen?"
3.11.2 Belegung der Ausprägungen - mit Zitaten und Interpretation- im Kategorienkomplex B: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in populärwissenschaftlicher Literatur?"
3.11.3 Belegung der Ausprägungen- mit Zitaten und Interpretation- im Kategorienkomplex C: „Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in wissenschaftlicher Literatur?"
3.11.4 Belegung der Ausprägungen- mit Zitaten und Interpretation- im Kategorienkomplex D: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in Filmen?"
3.11.5 Belegung der Ausprägungen- mit Zitaten und Interpretation- im Kategorienkomplex E: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in Fernsehdokumentationen?"
3.11.6 Belegung der Ausprägungen- mit Zitaten und Interpretation- im Kategorienkomplex F: Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in Fernsehserien?"

Fazit

I. Literaturverzeichnis

II. Internetquellenverzeichnis

III. Abbildungsverzeichnis

IV: Filmquellenverzeichnis

Anhang

Abstract

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der medialen Darstellung von Autismus. Dabei wurden die Angehörigen eines Jugendlichen, bei dem eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wurde, befragt. Es werden zuerst die Charakteristiken von Autismus-Spektrum-Störungen und die benutze Auswertungsmethode erläutert und anschließend auf die vorliegende Fallstudie angewendet. Diese Untersuchung wird auf Grundlage der Befragung der Angehörigen eines Betroffenen durchgeführt. Am Ende der Arbeit stehen Fazit und Schlussfolgerungen.

Einleitung

Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Thematik der Autismus- Spektrum-Störungen sowie deren medialer Darstellung.

Im Rahmen des Studiums der Erziehungswissenschaft hat sich der Verfasser intensiv mit dem Bereich der Sonderpädagogik beschäftigt. Diese Neigung wurde sowohl durch Fachliteratur als auch autobiografische Werke von Menschen mit Autismus vertieft. In den Jahren 2011 und 2013 hat der Autor außerdem Praktika in einem Autismus-Therapieinstitut absolviert.

Autismus-Spektrum-Störungen haben in den letzten Jahren an Bekanntheit gewonnen. Dies geht einher mit vielen neuen Veröffentlichungen in Literatur, Internet und Fernsehen. Dazu gehören wissenschaftliche Untersuchungen, biografische Berichte von Menschen, die selbst von Autismus betroffen sind, Reportagen, Filme und Serien.

In vielen Medienformen ist Autismus heute also sehr viel stärker verbreitet als noch vor wenigen Jahren. In der Pop-Kultur hat er ebenfalls seinen Eingang gefunden. Insbesondere im angelsächsischen Raum gibt es eine Vielzahl von Spielfilmen (Mozart und der Wal, Rain Man, Adam, Im Weltraum gibt es keine Gefühle, My Name is Khan, Ben X) oder TV-Serien wie The Bing Bang Theory, in denen die Thematik Autismus behandelt wird. Des Weiteren existiert eine große Zahl von populärwissenschaftlichen Publikationen zum Thema Autismus.

Neben Darstellungen, die sich um eine faktische Exaktheit von Autismus bemühen, gibt es auch Fälle, bei denen mediale ´Verwertbarkeit´ im Vordergrund zu stehen scheint.

Adressat jeder medialen Darstellung ist der Zuschauer. Je nachdem, welche Art der medialen Darstellung von Autismus dem Zuschauer dargeboten wird, entsteht eine andere Vorstellung davon, was Autismus eigentlich ist bzw. sein könnte.

An diesem Punkt kommen zwei moderne Phänomene zusammen: das allgemeine öffentliche Interesse am Thema Autismus, einhergehend mit einer höheren Anzahl an Autismusdiagnosen auf der einen Seite, und der großen Verbreitung vieler unterschiedlicher Formen medialer Darstellung im Fernsehen und im Internet auf der anderen.

Im Fokus stehen sollen hier Menschen, die selbst von Autismus betroffen sind sowie deren Angehörige. Es steht eine hohe Anzahl an Möglichkeiten, sich über Autismus zu informieren, zur Verfügung. Dabei ist im Vorhinein nicht immer erkennbar, welchen Erkenntniswert jede Quelle hat. Betroffene und Angehörige, aber auch Menschen, die professionell mit Autisten arbeiten, stehen dann vor der Situation, ihr eigenes Erleben nicht mit dem, was sie gesehen oder gelesen haben, in Einklang bringen zu können.

Auf diesem Wege ist auch der Verfasser das erste Mal mit Autismus in Berührung gekommen.

Im Rahmen dieser Arbeit soll es darum gehen, von Autismus betroffene Menschen nach ihrer Beurteilung der medialen Darstellung von Autismus zu befragen. Dabei wird ganz konkret Bezug auf Quellen aus Literatur, Film, Fernsehen und Internet genommen. Die Fragestellung lautet deshalb:

" Wie beurteilen Angehörige von Autisten die mediale Darstellung von Autismus?"

Der theoretische erste Teil der Arbeit beinhaltet einen kurzen Überblick zum aktuellen Kenntnisstand der Forschung über den frühkindlichen Autismus. Die Entstehung des Begriffs wird kurz beschrieben sowie die jeweiligen Diagnosekriterien vorgestellt. Außerdem werden zentrale Begrifflichkeiten mit Bezug zum frühkindlichen Autismus unter Bezugnahme auf wissenschaftliche Literatur erläutert und mögliche Ursachen, Diagnose- und Therapieverfahren für den frühkindlichen Autismus dargestellt.

Im praktischen zweiten Teil der Arbeit bearbeitet der Verfasser als Handlungsproblem die für die Fallstudie relevanten Fragestellungen. Für die Fallanalyse werden dabei in Form von qualitativer Inhalts- und Sequenzanalyse wissenschaftliche Methoden angewandt, die zuvor erläutert werden. Am Ende der Arbeit stehen die Beantwortung der wissenschaftlichen Fragestellung und ein abschließendes Fazit.

1. Autismus-Spektrum-Störungen

Das Diagnoseklassifikationssystem ICD-10 zählt Autismus zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Dessen Definition beinhaltet eine ab dem Kleinkind- oder Kindesalter beginnende qualitative Veränderung der individuellen Entwicklung. Der Verlauf der Störung ist fortlaufend und „eng mit der biologischen Reifung des Zentralnervensystems verknüpft“ und unabhängig von der Intelligenz.[1]

Der Begriff „autistisch“ wurde zum ersten Mal im Jahr 1911 von E. Bleuler gebraucht, allerdings entsprach der damalige Gebrauch nicht der heutigen Gebrauchsweise.[2] Beuler beschrieb damals von Schizophrenie betroffene Erwachsene, die Verhaltensweisen wie zum Beispiel starke Zurückgezogenheit und Egozentrik aufwiesen. Eine diagnostische Abgrenzung von der Schizophrenie erfolgte jedoch erst in den 1980er Jahren.[3]

Der gegenwärtige Kenntnisstand grenzt die einzelnen Autismusformen (frühkindlicher Autismus, Asperger Syndrom, atypischer Autismus) nicht mehr deutlich voneinander ab. Stattdessen wird übergreifend die Bezeichnung Autismus-Spektrum-Störung verwandt.[4]

In dem Konstrukt der Autismus-Spektrum-Störung werden alle diagnoserelevanten Symptome auf einer Achse der Funktionalität abgebildet. Abhängig vom Schweregrad der Beeinträchtigung wird zwischen Low-Functioning und High-Functioning-Autismus unterschieden.

In den Bereich des Low-Functioning Autismus fällt hierbei der Großteil der Menschen mit frühkindlichem Autismus, während am anderen Ende des Spektrums, im Bereich des High-Functioning Autismus, sich viele Menschen mit einer Asperger-Diagnose befinden.[5]

1.1 Frühkindlicher Autismus

Beim frühkindlichen Autismus, auch Kanner-Syndrom genannt, handelt es sich um eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, welche den Autismus-Spektrum-Störungen zugeordnet wird. Wichtige Merkmale dieses Störungsbilds sind die auch bei anderen Autismus- Störungen vorkommende Beeinträchtigung der sozialen Interaktion sowie das Vorhandensein von stereotyp betriebenen Aktivitäten, Handlungen und Interessen.

Der Erwerb der sprachlichen und intellektuellen Fähigkeiten ist häufig limitiert, retardiert oder findet nicht statt. Das Risiko ist bei Jungen viermal so hoch wie bei Mädchen.[6]

Das auf der Achse der Funktionalität mit dem höchsten Schweregrad eingestufte Kanner-Syndrom wird meistens in den ersten Lebensjahren festgestellt, bevor der Betroffene vermehrt mit anderen Menschen interagieren und kommunizieren muss. Jedoch kann eine Diagnose auch erst im Kindergarten oder in der Schule erfolgen, äußerst selten auch zu einem späteren Zeitpunkt.[7]

Die erste Beschreibung des frühkindlichen Autismus geht auf den amerikanischen Psychiater Leo Kanner zurück. Er verfasste 1943 in seinem Werk „Autistic Disturbances of Affective Contact“[8] eine klinische Studie über Patienten seiner Klinik. Ihm waren bei diesen Kindern signifikante Gemeinsamkeiten im Verhalten aufgefallen.

Auf Grundlage von 11 Fallbeispielen stellte Kanner unter anderem folgende Merkmale fest:

- Stereotyper und repetitiver Gebrauch einzelner Wörter oder Sätze
- Mangelnde Flexibilität beim Gebrauch von Grammatik und Sprache
- Fehlende Wahrnehmung anderer Personen
- Gebrauch stereotyper körperlicher Manierismen
- Gebrauch stereotyper Geräusche
- Fixierung auf einzelne Objekte
- Faszination von Mustern
- Wille zur Selbstisolation
- Unfähigkeit, Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen
- Selbstgenügsamkeit
- Ausblendung äußerer Einflüsse, ansonsten deren Abwehr

Kanner verzichtete jedoch darauf, zu diesem Zeitpunkt Diagnosekriterien zu formulieren, da zunächst die Kernmerkmale herausgebildet werden sollten. Als wesentliche Merkmale nannte er zu Anfang den Willen zur Selbstisolation und die Angst vor Veränderungen.[9]

Den Namen „frühkindlicher Autismus“ sollte das Störungsbild erst 1944 erhalten. Die Namensgebung ist auch ein Hinweis darauf, dass Kanner sich bei der Analyse und der Betrachtung des Verhaltens seiner Patienten hauptsächlich auf den frühkindlichen Bereich bezog und hier anscheinend auch die Ursachen vermutete.[10]

Kanner verwies auf die ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten seiner Patienten und deren auf Intelligenz hinweisende Physiognomie. Entsprechende Vorstellungen bezüglich eines solchen Zusammenhangs gab es zur damaligen Zeit in der Eugenik.[11]

Zusammenfassend können heute folgende Auffälligkeiten als wesentlich für die Beschreibung des frühkindlichen Autismus angesehen werden:

- Mangelnde Fähigkeit zur Nutzung von Mimik, Gestik und Blickkontakt für die zwischenmenschliche Kommunikation;
- der Aufbau von Freundschaften zu Gleichaltrigen findet nicht statt, da Interessen, Wahrnehmung und Emotionen oft zu unterschiedlich sind;
- fehlende Gegenseitigkeit in sozialen Situationen und der zwischenmenschlichen Interaktion;
- gering ausgeprägter Wunsch, sich in soziale Situationen zu begeben und eigene Interessen oder Emotionen mitzuteilen oder andere daran teilhaben zu lassen;
- die Sprachentwicklung erfolgt entweder verspätet oder überhaupt nicht;
- Vorhandensein stereotyp und repetitiv betriebener Interessen oder Routinen.

1.1.1 Ursachen

Wie bei den anderen Störungen des autistischen Spektrums sind die Ursachen vom frühkindlichen Autismus nicht zweifelsfrei geklärt, es wird jedoch eine genetische Komponente stark angenommen.

Des Weiteren werden von Forschern folgende Faktoren berücksichtigt: neuropsychologische- und -physiologische Erkenntnisse, Verlauf der Schwangerschaft, Strukturen des Gehirns - insbesondere auf der Ebene der Neurotransmitter - sowie sämtliche weitere medizinischen Befunde.[12]

Hinsichtlich der Erblichkeit vom frühkindlichen Autismus gibt es unterschiedliche Untersuchungen, es wird jedoch davon ausgegangen, dass die verschiedenen Symptome des frühkindlichen Autismus auf unterschiedliche Gene zurückzuführen sind.[13]

Ferner wird eine Veränderung der Chromosomen als mögliche Ursache angenommen. Andere Erkrankungen, die sich jedoch nur auf ein bestimmtes Gen beschränken und deshalb als Monogen bezeichnet werden, wurden im Zusammenhang mit frühkindlichem Autismus häufiger beobachtet, zum Beispiel das Fragiles-X-Syndrom oder Neurofibromatose.[14]

Gerade die Symptome des Fragilen-X-Syndroms teilen einige der Auffälligkeiten mit denen des frühkindlichen Autismus, beispielsweise im Hinblick auf repetitive Verhaltensmuster.[15] Jedoch geht das Fragile-X-Syndrom mit einer veränderten Physiognomie und anderen körperlichen Auffälligkeiten einher, die wiederum nicht zu den Merkmalen des frühkindlichen Autismus gehören.[16]

Auf der biochemischen Ebene der Neurotransmitter gibt es beispielsweise einige Anhaltspunkte dafür, dass eine erhöhte Konzentration von Serotonin im Blut mit den Symptomen vom frühkindlichen Autismus zusammenhängen könnte. Jedoch werden die Forschungsergebnisse aktuell noch als nicht konklusiv genug betrachtet und finden deshalb beispielsweise in der Diagnostik keine Berücksichtigung.[17]

Dennoch sind neurologische Erkenntnisse bereits jetzt in anderen Bereichen von hoher Wichtigkeit für die Autismusforschung. Durch das Verfahren der Bildgebung können Hirnaktivitäten in Form von Sauerstoff- und Glukoseaktivität in den Zellen sichtbar gemacht und Unterschiede zwischen Menschen mit Autismus und Menschen ohne Autismus herausgestellt werden, wobei davon auszugehen ist, dass sie bereits vor der Geburt vorhanden waren.

Die genaue Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen den neurologischen Abweichungen und dem frühkindlichen Autismus ist jedoch ungeklärt.[18]

Hinsichtlich der Hirnstruktur ist ferner bei Kleinkindern im Alter zwischen vier und sechs Jahren, die mit frühkindlichem Autismus diagnostiziert wurden, ein vergrößertes Hirnvolumen beobachtet worden. Insgesamt verfügen Gehirne von Menschen mit frühkindlichem Autismus über ein hohes Maß an weißer Substanz. Diese ist jener Teil des Zentralnervensystems, der größtenteils aus Nervenzellen besteht und sie miteinander verbindet. Das `Überangebot` an Nervenzellen wird als eine mögliche Ursache für fehlerhafte Ausbildung von Nervenverbindungen gesehen.[19]

Bezüglich der Hirnaktivitäten konnte bei Menschen mit frühkindlichem Autismus beobachtet werden, dass in den Bereichen der Wahrnehmung von Gesichtern und Gefühlen eine verminderte Aktivität in der sogenannten „Face Area“, welche für deren Erkennung verantwortlich ist, vorliegt.[20]

Untersuchungen mit einem EEG legen nahe, dass ein Zusammenhang zwischen der beeinträchtigten visuellen Verarbeitung von Gesichtern einerseits und gemessener Hirnaktivität andererseits besteht.[21]

Um die Auswirkungen der im Zentralnervensystem stattfindenden Prozesse auf das Verhalten zu untersuchen, werden mehrere neurophysiologische Konstrukte angenommen. Im folgenden Abschnitt werden die für den frühkindlichen Autismus relevanten neurophysiologischen Modelle kurz vorgestellt.

1.1.1.1 Exekutive Funktionen

Exekutive Funktionen beinhalten die Fähigkeit zur Ausführung, Vorbereitung, Einleitung, Organisation und Strukturierung von sowohl praktischen als auch kognitiven Handlungen. Bei Menschen mit Autismus sind die exekutiven Funktionen häufig beeinträchtigt, insbesondere in Bezug auf Planung von Handlungen und Problemlösung, verschärft durch das oftmals rigide Festhalten an repetitiven Handlungsstrukturen.[22]

1.1.1.2 Schwache zentrale Kohärenz

Die zentrale Kohärenz ist bei Menschen mit Autismus häufig schwach entwickelt. Für Christine Preißmann führt die zentrale Kohärenz bei Menschen dazu, … dass sie Reize stets in ihrem Bezugssystem zu anderen Reizen und Informationen sehen. Menschen, Objekte und Situationen werden dadurch kontextgebunden wahrgenommen. Bei autistischen Menschen aber ist die zentrale Kohärenz in der Regel nur schwach ausgeprägt. Sie beachten also weniger die Beziehungen und Zusammenhänge von Gegenständen, sondern richten ihre Wahrnehmung auf einzelne und isolierte Details.[23]

Außerdem kann es zu Schwierigkeiten kommen, bei Texten die wesentlichen Aspekte zu erfassen. Für viele Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung besteht… „(e)in Bericht oder ein Text nicht aus zusammenhängenden Gedanken, sondern aus einer Ansammlung von Einzelinformationen (...). Das Gleiche gilt für Geschichten“[24].

Menschen mit Autismus sind oft nicht in der Lage, den konkreten Sinn von Geschichten nachzuvollziehen und können wesentliche Informationen nicht von unwesentlichen unterscheiden. In einer Gesprächssituation ist es sehr wahrscheinlich, dass sie vereinzelte Details mehr beachten als die Gesprächssituation und sich entsprechend ablenken lassen.

Durch die Konzentration auf Details werden jedoch außergewöhnliche Leistungen zum Beispiel im Bereich der Gedächtnisleistungen erst möglich. Aufgrund der speziellen Wahrnehmung werden manchmal Einzelheiten wahrgenommen, die anderen Menschen gar nicht auffallen und die Voraussetzungen für außergewöhnliche Gedächtnisleistungen schaffen.[25]

Auch außergewöhnliche Leistungen im logischen oder künstlerischen Bereich sind möglich.[26]

Dies bietet eine Erklärung für das im DSM-IV festgehaltene Diagnosekriterium des frühkindlichen Autismus, welches die repetitiv und pedantische Befolgung von Regeln beschreibt.[27] Die einmal festgelegten und danach nicht mehr abänderbaren Regeln und Rituale geben ein hohes Maß an Sicherheit, da sie Schwierigkeiten haben, die Kohärenz von sozialen Situationen zu erkennen und sich dementsprechend anzupassen.[28]

1.1.1.3 Theory of Mind (ToM)

Theory of Mind[29] beschreibt die Fähigkeit, mentale Zustände sich selbst und anderen Menschen zuzuordnen, und “die eigenen Gedanken, Gefühle, Wünsche, Absichten und Vorstellungen und diejenigen anderer Menschen zu erkennen, zu verstehen, vorherzusagen und in die eigene Planung einzubeziehen“.[30]

Eine mangelhafte ToM hat zur Folge, dass Menschen mit Autismus Schwierigkeiten haben können, Empathie für andere Menschen zu zeigen oder zu entwickeln, die Perspektiven und Standpunkte anderer Menschen in eigene Handlungsabläufe einzubeziehen, zu anderen Menschen zwischenmenschliche Beziehungen zu entwickeln und psychische Vorgänge zu verstehen.

Fehlinterpretationen metaphorischer Sinnesinhalte, wie zum Beispiel von Witzen oder bildhafter Sprache sowie Schwierigkeiten beim Verständnis von Ironie können ebenso in einer eingeschränkten ToM begründet sein. Außerdem werden hinsichtlich des Spielverhaltens fiktive Spiele nicht gespielt oder eingeleitet.[31]

Ein weiterer wichtiger Aspekt der ToM ist die faziale Emotionserkennung.[32] Die Möglichkeit, anhand des Gesichtsausdruckes Gedanken und Gefühle anderer Menschen zu verstehen, können Menschen mit Autismus oftmals nicht anwenden, da sie sich nicht wie normale Menschen auf die Augen, sondern auf andere Bereiche des Körpers oder auf Gegenstände fokussieren.[33]

Susanne Schäfer, die eine Biographie über ihr Leben mit Autismus verfasst hat, äußert sich zur ToM folgendermaßen:

Ich habe inzwischen etwas über den Begriff „Theory of mind“ (sic!) gelesen, und ich glaube, ich habe eine vage Vorstellung davon, was das sein soll. Ich wünschte, ich könnte einmal in das Gehirn eines anderen Menschen blicken, um zu sehen, wie groß und in welcher Art der Unterschied zwischen unserer Denkweise wirklich ist. Es würde besonders interessant sein, in ein Kindergehirn zu gucken. So genau ich mich auch an die Ereignisse meiner eigenen Kindheit erinnern kann, so weiß ich genau, daß (sic!) ich damals nichts besaß, auf das der Begriff „Theory of mind“ (sic!) irgendwie zugetroffen hätte. Ich würde gerne einmal wissen, wie früh die Kleinen das entwickeln und wie es sich anfühlt, es zu besitzen.[34]

1.1.2 Symptome

1.1.2.1 Kommunikation und Sprache

Auffälligkeiten in der Sprache können sich bei Menschen mit Autismus auf unterschiedliche Weise äußern.[35],[36] Ein zentrales Element jeder Auffälligkeit ist, dass Sprache von den Betroffenen nicht `pragmatisch ‘angewendet wird, d.h. nicht zur Führung einer Unterhaltung.

Die Auffälligkeiten im Spracherwerb können bereits in den ersten Lebensmonaten auftreten. In dieser Zeit nutzen Säuglinge einzelne Laute oder Phoneme, um in Kontakt mit Personen ihrer Umwelt zu treten.

Diese Phase ist für die weitere Sprachentwicklung von hoher Bedeutung, da hier der Gebrauch von Sprache gewissermaßen `geübt` wird. Bei Kindern mit Autismus konnte festgestellt werden, dass viele von ihnen das beschriebene Verhalten nicht zeigen und ihr Sprachgebrauch entweder stagniert, retardiert oder ganz ausbleibt.[37]

Bei denjenigen, die eine Form von Sprache und Sprachfähigkeit entwickeln, fällt auf, dass sie oftmals Probleme bei der Aussprache und Bildung von Phonemen haben oder sie gar nicht anwenden.

Im Zuge der verzögerten Sprachentwicklung kann es vielen letztendlich doch gelingen, die Laute richtig anzuwenden. Was danach jedoch folgt, sind Schwierigkeiten beim Übergang von Lauten in einzelne Wörter, insbesondere bei Wörtern mit vielen Konsonanten.[38]

Das Lernen von Satzbau-Regeln ist bei Kindern mit frühkindlichem Autismus häufig verzögert. Sätze sind meistens kurz und in ihrer Konstruktion wenig komplex. Die Bandbreite an benutzten Wörter und Sätzen ist limitiert, was wiederum auf fehlende Flexibilität und das rigide Festhalten an bestimmten Handlungsschemata zurückgeführt wird.[39]

Die bereits zu Beginn erwähnte Schwierigkeit, Sprache pragmatisch anzuwenden, führt dazu, dass Betroffene den Subtext und die implizierten Bedeutungen von Sprache nicht verstehen.[40]

1.1.2.2 Soziale Interaktion

Die Möglichkeiten zur Früherkennung des frühkindlichen Autismus zeigen, dass die qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion bereits bei Säuglingen zu beobachten ist. Der Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen zu Personen im unmittelbaren Umfeld beginnt erst im Alter zwischen zwei und drei Jahren, wobei diese Beziehungen weiterhin qualitativ beeinträchtigt sind, beispielsweise in Bezug auf Körperkontakt.[41] Eine Studie aus dem Jahr 2014 von Simon Baron-Cohen geht davon aus, dass die kognitive und emotionale Empathie bei Menschen mit Autismus limitiert ist.[42]

1.1.2.3 Stereotypien und repetitive Verhaltensmuster

Ein nicht nur auf den frühkindlichen Autismus, sondern auf sämtliche Autismus-Spektrum-Störungen zutreffendes Merkmal ist der Wunsch nach Gleichförmigkeit und die Ablehnung von Veränderungen. Menschen mit Autismus reagieren oftmals negativ auf Neuanordnungen in ihrer Umgebung, selbst wenn sie geringfügiger Natur sind. Dies kann sich unter anderem in Beunruhigung, Verunsicherung, Aufregung, Wut oder Impulsivität äußern.

Zusätzlich besteht ein Insistieren auf dem Wunsch, dass Gegenstände oder Personen keine Alteration durchlaufen und dass der eigene Alltag und seine einzelnen Vorgänge immer nach demselben Muster erfolgen sollen. Diese Ablehnung umfasst sowohl räumliche als auch zeitliche Veränderungen.[43]

1.1.3 Diagnostik

Zur Diagnose von frühkindlichem Autismus wird üblicherweise ein Klassifikationssystem angewandt, wobei relevante Kriterien dort in Kategorien eingeteilt werden. Entsprechen die Auffälligkeiten einer Person einer der diagnoserelevanten Kriterien, wird sie zugeordnet.

Für jeden Kategorienkomplex muss eine bestimmte Anzahl an Kriterien erfüllt sein, damit eine Diagnose erfolgen kann. Eine differenzierte Diagnose ist hier allerdings nicht möglich.

International gebräuchlich sind zwei Klassifikationssysteme: das ICD-10 (International Classification of Diseases)[44] der Weltgesundheitsorganisation und das DSM-V (Diagnostic and Stantistic Manual of Mental Disorders) in der vierten Auflage der American Psychiatric Association[45].

Beide Klassifikationssysteme durchlaufen wegen des sich ständig verändernden Kenntnisstandes und des sich aus diesem Grund ständig ändernden Konsens in der internationalen Fachwelt immer wieder Revisionen und Ergänzungen. Zuletzt wurden die Kriterien der American Psychiatric Association aktualisiert, auf das DSM-IV folgte im Jahr 2013 das DSM-V.[46]

Im DSM-IV wurden beispielsweise noch folgende Merkmale für frühkindlichen Autismus aufgeführt:

Kategorie A: Qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion. Es müssen insgesamt aus 1., 2. und 3. mindestens sechs Kriterien zutreffen, wobei mindestens zwei Punkte aus 1. und je ein Punkt aus 2. und 3. stammen müssen:

A.1: Qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion in mindestens zwei der folgenden Bereiche:

- Ausgeprägte Beeinträchtigung beim Gebrauch nonverbaler Verhaltensweisen, z.B. Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gestik in sozialen Interaktionen;
- Unvermögen beim Aufbau entwicklungsgemäßer Beziehungen zu Gleichaltrigen;
- fehlendes Bedürfnis, spontane Bestrebungen, Freude, Interessen oder Erfolge mit anderen zu teilen ,beispielsweise durch einen Mangel, Objekte des Interesses zu zeigen, zu bringen oder darauf hinzuweisen;
- schwach ausgeprägte soziale oder emotionale Gegenseitigkeit.

A.2: Qualitative Beeinträchtigungen der Kommunikation in mindestens einem der folgenden Bereiche:

- Retardiertes Einsetzen oder gänzliches Ausbleiben der Entwicklung gesprochener Sprache. Der Versuch, die Beeinträchtigung durch alternative Kommunikationsformen wie Gestik oder Mimik zu kompensieren, wird nicht unternommen;
- bei Personen mit vorhandenem und hinreichend ausgeprägtem Sprachvermögen wesentliche Beeinträchtigung der Fähigkeit, ein Gespräch zu initiieren oder zu führen;
- stereotyper oder repetitiver Gebrauch von Sprache oder atypisches Sprechen;
- nicht vorhandenes Spielen entwicklungsgemäßer variierter, spontaner Rollenspiele oder sozialer „Als-ob“-Spiele.

A.3: Limitierte repetitive und stereotype Verhaltens-, Interessens- und Aktivitätsmuster in mindestens einem der folgenden Bereiche:

- Intensive Auseinandersetzung innerhalb eines oder mehrerer stereotyper und begrenzter Interessengebiete, wobei entweder Fokus oder Umfang der Tätigkeit abnorm sind;
- auffällig rigides Festhalten an bestimmten nichtfunktionalen Gewohnheiten oder Ritualen;
- repetitive und stereotype körperliche Bewegungen ,z.B. Drehen, Biegen der Hände oder Finger oder, unter Einbezug mehrerer Körperpartien, des gesamten Körpers;
- hartnäckige Auseinandersetzung mit Objekten und/oder deren Bestandteilen.

B. Retardierung oder auffällige Funktionsstörung in mindestens einem der folgenden Bereiche mit Beginn vor dem dritten Lebensjahr:

- soziale Interaktion;
- Nutzung der Sprache zur sozialen Kommunikation;
- symbolisches Spielverhalten;

C. Die Symptome können nicht durch Heller- oder Rett-Syndrom erklärt werden.

2013 wurde das DSM-V veröffentlicht, in dem frühkindlicher Autismus nicht mehr als Einzelstörung, sondern als Teil des „Spektrum(s) autistischer Erkrankungen“ aufgeführt wird. Die Begründung lautet, dass es sich bei den einzelnen Autismusstörungen nicht um voneinander differenzierte Störungen handelt, sondern vielmehr um eine einzelne Entwicklungsstörung, die sich auf einem Spektrum verschiedener Schweregrade bewegt und deren Verlauf in der frühen Kindheit beginnt.

Allen Störungen auf der Achse der autistischen Spektrum-Störungen sind dabei folgende Elemente gemein: zum einen eine Störung der sozialen Kommunikation und Interaktion, beispielsweise im Hinblick auf Augenkontakt, Führung von Unterhaltungen und der Etablierung zwischenmenschlicher Beziehungen, und zum anderen repetitiv betriebene Verhaltensmuster und Interessen.[47]

Das Klassifikationssystem ICD-10 legt für den frühkindlichen Autismus eine Reihe von diagnostischen Kriterien zugrunde. Zunächst wird von Verhaltensauffälligkeiten ab dem dritten Lebensjahr ausgegangen. Das Agieren in sozialen Situationen und soziale Interaktion insgesamt sind qualitativ limitiert. Dies äußert sich beispielsweise in der falschen Deutung von Emotionen oder sozialen Signalen anderer.

Vom Betroffenen selbst werden wiederum Emotionen oder soziale Signale wenig bis überhaupt nicht genutzt, eine Übernahme von sozialen Verhaltensweisen oder eine soziale Gegenseitigkeit findet nicht statt.[48]

Dies wird verstärkt durch qualitative Einschränkung der Kommunikation, was sich beispielsweise im gering bis gar nicht vorhandenen Gebrauch von Sprache ausdrückt.[49]

Das Spielverhalten von Kindern mit der Diagnose frühkindlicher Autismus ist dadurch gekennzeichnet, dass Spiele, die eine soziale oder kreative Komponente beinhalten oder das Nachspielen sozialer Situationen zum Thema haben, kaum gespielt werden.[50]

Insbesondere Kinder können eine Fixierung auf bestimmte Objekte oder repititive stereotype Verhaltensmuster entwickeln, wobei diese sich auch nur auf bestimmte Teilaspekte, zum Beispiel Sinneseindrücke, beschränken kann.[51]

Die gesamte Umwelt, in der Betroffene sich aufhalten, wird dabei ein Teil dieser Routinen,,wie zum Beispiel das eigene Zimmer oder die eigene Wohnung. Für vertraute Orte werden häufig eigene Ordnungssysteme von den Betroffenen erstellt. Jeder Gegenstand und jedes Detail hat einen bestimmten Platz im Raum, und ist auf eine bestimmte Weise angeordnet.[52]

1.1.3.2 Fragebögen

Ein wichtiges Verfahren zur Identifikation von Autismus-Merkmalen stellen Fragebögen dar. Je nach Störungsbild, Institution, Arzt oder Therapeut kann ein anderer Fragebogen verwendet werden, wobei es für Erwachsene eigene gibt.[53]

Erfasst werden in der Regel Daten zu folgenden Themengebieten: Schwangerschaft, Geburt, erste Lebensmonate, motorische Entwicklung, Kommunikations- und Spielverhalten, Sprache, Interaktion, Hygiene oder sensorische Auffälligkeiten.

Am Anfang eines Diagnoseverfahrens stehen also Anamnese und Exploration von Bezugspersonen des Betroffenen; in den meisten Fällen sind dies die Eltern.[54]

Bei der Anamnese werden zunächst Fragen hinsichtlich der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Kinderpsychiatrie besprochen, wobei meistens Fragebögen zum Einsatz kommen.

Wichtig sind Fragen nach Verlauf von Schwangerschaft und Geburt, insbesondere im Hinblick auf mögliche vorangegangene Abtreibungen, Schwangerschaftskomplikationen, Frühgeburten oder Sauerstoffunterversorgungen. Das Schlaf-, Ess- und Schreiverhalten des Säuglings wird ebenfalls erfragt.[55]

Da es sich beim frühkindlichen Autismus um eine Entwicklungsstörung handelt, die sich ab dem dritten Lebensjahr manifestiert, sind diese Angaben von hohem diagnostischem Interesse. Zusätzlich zur Familienanamnese kann die medizinische Vorgeschichte des Betroffenen zentrale Hinweise liefern.

Dennoch ist eine vorherige Früherkennung der Störung möglich. Sie ermöglicht eine Förderung der sprachlichen und sozialen Fähigkeiten des Betroffenen, was einen wesentlichen Beitrag zu einer positiven Gesamtentwicklung darstellt.[56]

Folgende Merkmale können unter anderem schon vor dem dritten Lebensjahr auf einen frühkindlichen Autismus hinweisen:

- Schwache Reaktion auf soziale Reize, beispielsweise Erwiderung des Lächelns der Mutter;
- Fehlen kommunikativer Zeichen und Gestiken;
- häufige Beschäftigung mit Objekten;
- retardierte Sprachentwicklung;
- fehlender Fingerzeig;
- fehlende verbale Kontaktaufnahme;
- Ablehnung von Berührung;
- Rückzug und Isolation durch den Säugling.[57]

1.1.4 Intervention

Eine endgültige Heilung des frühkindlichen Autismus ist nach aktuellem Kenntnistand nicht möglich.[58] Der Verlauf der Störung ist orientiert an bestimmten Altersstufen oder Symptomen und weniger an bestimmten Krankheitsstadien.[59]

Deshalb können Therapien je nach Alter oder Störungsbild unterschiedlich gestaltet werden.

Wie bereits dargestellt, kann bei Früherkennung der Symptome des frühkindlichen Autismus bereits im Säuglingsalter eine Intervention erfolgen. Diese zielt dann meistens auf die Verbesserung der kommunikativen Fertigkeiten ab.

Die Forschungslage bezüglich der Effektivität dieser Frühintervention ist uneinheitlich. Einerseits werden die Ansätze und die kurzfristigen Auswirkungen positiv beurteilt, andererseits existieren zu wenige Alternativen zu den bekannten Ansätzen und es sind keine Langzeitstudien vorhanden.[60]

Beim Eintritt in den Kindergarten liegt der Fokus der Therapie weiterhin auf Verbesserung der Sprachfähigkeiten, ferner kann nun auch eine Förderung des Spielverhaltens in Betracht gezogen werden.

Neben der Weiterentwicklung der Kommunikationsfähigkeiten werden nun auch Fähigkeiten zur Verbesserung des Verhaltens in sozialen Situationen und des Spielverhaltens, insbesondere in Bezug auf Interaktion und Fantasie, gefördert.

Einer Studie aus dem Jahr 1992 zufolge benötigen insbesondere jüngere Kindergartenkinder eine Spieltherapie, die auf Spiele mit festen Strukturen und klaren Anweisungen setzt, während ältere Kindergartenkinder mehr integrative Spiele unter Beteiligung anderer Kinder brauchen.[61]

Beim Beginn der Schulzeit spielt die Wahl der Schulform eine wesentliche Rolle für die eventuell bereits vorher begonnene Therapie. Je nach Schulform werden andere Schwerpunkte bei der Förderung des Kindes gesetzt.

Um Konflikte zu vermeiden, müssen die verantwortlichen Lehrkräfte hinsichtlich der autistischen Störung des Kindes informiert werden, um die Erwartungen und Anforderungen an das Kind dementsprechend anzupassen, auch im Hinblick auf das Arbeits- und Sozialverhalten.

Je nach Art der Beeinträchtigung kann außerdem eine ambulante Begleitperson zur zusätzlichen Assistenz für das Kind herangezogen werden.

Die Arbeit mit den Angehörigen stellt einen wesentlichen Anteil der Arbeit von Therapeuten eines Betroffenen dar. Hierbei geht es beispielsweise darum, umfassend über das Störungsbild zu informieren und sie beim geeigneten Umgang mit ihrem Kind zu beraten. Zu diesen psychoedukativen Gesprächen können unter anderem folgende Themen gehören:

- Aufklärung der Angehörigen hinsichtlich der Symptomatik;
- Aufzählung der möglichen Therapie- und Interventionsmöglichkeiten;
- Beratung über Kindergarten und Schulbesuch.

Sowohl für Attwood[62] als auch für Preißmann[63] ist eine gute Beziehung zwischen Therapeut und Patient die Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Autismustherapie. Außerdem sollte der Therapeut auf die sprachlichen und kognitiven Bedürfnisse seines Patienten eingehen und diese verstehen.

2. Methodisches Vorgehen

2.1. Qualitative Inhaltsanalyse

2.1.1. Transkriptionen der qualitativen Interviews

Zur effektiveren Aufarbeitung werden die Interviews in Schriftform umgewandelt. Der methodische Schritt der Verschriftung soll die aufgezeichneten Informationen im Material erhalten, damit eine umfassende Auswertung möglich ist. Während eines Interviews können zusätzliche Notizen genutzt werden.

Zögern, Pausen, gedehnte oder betonte Begriffe, Unterbrechungen durch äußere Ereignisse, dialektspezifische Besonderheiten oder Mimik und Gestik des Erzählenden sollen ebenfalls in der Transkription gekennzeichnet werden. Nach Flick erscheint es sinnvoll: nur so viel und so genau zu transkribieren, wie die Fragestellung erfordert“[64].

2.1.2 Methodische Einleitung

Die Ziele der qualitativen Inhaltsanalyse können wie folgt beschrieben werden:

- Systematische Bearbeitung von Kommunikationsmaterial, nicht nur von spezifischen Textmaterialien, sondern auch von musikalischen, bildlichen oder plastischen Inhalten;[65]
- Analyse und Auswertung verschiedener Arten von Kommunikation (Transkriptionen, Videos, Dokumente, Protokolle usw.);
- Durch technisches Fachwissen können größere Textmengen interpretativ analysiert werden. Wie Flick betont, eignet sich der Prozess der qualitativen Inhaltsanalyse „vor allem für die reduktive und an der Klassifikation von Inhalten orientierte Auswertung von großen Textmengen [66] .

Die Methode wird in der Regel zur Analyse subjektiver Sichtweisen in der Auswertung von Interviews verwendet und führt zu einem einheitlichen Kategorienschema. Dieses kann vorab festgelegt und gegebenenfalls weiter differenziert werden.[67] Ziel ist, dabei nicht nur die Inhalte des analysierenden Materials, sondern auch formale Aspekte und „latente“ Sinngehalte des Materials aufzudecken.[68]

2.1.2.1 Ablaufmodell der qualitativen Inhaltsanalyse

Um methodisch vorgehen zu können, müssen bei der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring bestimmte Kriterien erfüllt werden. Ein systematisches, regelgeleitetes Vorgehen in Form eines Ablaufmodells als zentrale Methode ist notwendig. „Dadurch ist das Verfahren durchsichtig, nachvollziehbar, leicht erlernbar und gut auf neue Fragestellungen übertragbar. Es steht zwar in der Regel ein Kategoriensystem im Zentrum der Analyse (...) dieses wird aber während der Analyse in Rückkopplungsschleifen überarbeitet und an das Material flexibel angepasst“. [69]

Das Ablaufmodell beinhaltet elf Schritte und soll die wesentlichen Inhalte (zu) erhalten, durch Abstraktion ein überschaubares Korpus (zu) schaffen, das immer noch ein Abbild des Grundmaterials ist [70]:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: „ Allgemeines inhaltsanalytisches Ablaufmodell“[71]

2.1.2.2 Bestimmung des Ausgangsmaterials

Der erste Schritt im Prozess der Inhaltsanalyse ist die Bestimmung des Ausgangsmaterials. Dazu gehören folgende Aspekte: Festlegung des Materials, Analyse der Entstehungssituation und formale Charakteristika des Materials.[72] Danach folgt die Fragestellung der Analyse. Diese ist anhand von zwei Schritten zu bestimmen:

1) Richtung der Analyse: Richtung der Interpretation, zu betrachtende Aspekte;
2) theoretische Differenzierung der Fragestellung: Differenzierung und Konkretisierung der Fragestellung, theoretische Begründung.[73]

2.1.2.3 Das Ablaufmodell

Für eine exaktere Analyse der Forschungsdaten nach dem Ablaufmodell werden Techniken der Zusammenfassung, Explikation oder Strukturierung angewandt. Im Vordergrund der Auswertung steht die Entwicklung eines Kategoriensystems, wobei sie entweder „induktiv“ (Technik: Zusammenfassung) oder „deduktiv“ (Technik: Strukturierung) abgeleitet werden.[74]

Das induktive Verfahren entwickelt die Kategorien im Rahmen eines „bottom-up“ Prozesses aus dem Material heraus. Nach anfänglicher Festlegung des Abstraktionsniveaus und der Kodier-, Kontext- und Auswertungseinheiten wird das Material zusammengefasst und die Kategorien werden aus dem Sinngehalt der Textstellen gefolgert.

Das deduktive Verfahren hingegen beginnt mit der Definition der Kategorien sowie der Bestimmung von inhaltsanalytischen Regeln und das vorab gebildete Kategoriensystem „top-down“ wird auf das Material angewendet.[75]

Beide entwickeln sich in einer „Rückkopplungsschleife“[76] und können je nach Fragestellung angewendet werden. Hierbei werden sowohl Auswertungsschritte dokumentiert, als auch das Ablaufmodell abgeleitet, das sich nach dem Forschungsgegenstand und der Fragestellung richtet.

Das Abstraktionsniveau wird schrittweise erhöht, sodass die Hauptkategorien entstehen. Diese dienen der Dokumentation, aber auch dem Festhalten von methodischen Erfahrungen.

2.1.2.4 Grundtechniken

Mayring hat drei Grundtechniken qualitativer Inhaltsanalyse vorgestellt, die Hilfestellung im Umgang mit Texten bieten: Zusammenfassung, Explikation und Strukturierung.[77]

Durch Zusammenfassung soll der Text auf seine wesentlichen Bestandteile reduziert werden, um die Kernaussagen herauszustellen. Die induktive Kategorienbildung stellt hier eine wichtige Vorgehensweise dar, da somit die Interpretation eines Textes mit inhaltsanalytischen Regeln beschreibbar und überprüfbar ist.[78]

In diesem Sinne ist es wichtig, jeden Materialteil in definierte Kategorien einzuordnen. Um diese Zuordnung leisten zu können, schlägt Mayring für die strukturierende Inhaltsanalyse vor, dass zunächst die Kategorien festgelegt werden.

Es wird genau beschrieben, welche Textbestandteile unter einer bestimmten Zurdnung fallen. Bei der Entstehung von Abgrenzungsproblemen werden Regeln formuliert, um eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen.[79]

2.1.3 Analyse der Sequenzen durch Tiefenhermeneutik

Im Zentrum der objektiven Hermeneutik steht die sogenannte protokollierte Wirklichkeit. Durch ihre Analyse werden Muster, die sich in der alltäglichen Lebenswirklichkeit finden, herausgearbeitet und analysiert.

Die protokollierte Wirklichkeit kann dabei die tatsächliche nur annäherungsweise wiedergeben, welche auf sozialen Handlungen und Strukturen beruht.[80]

Ein bedeutendes Ziel der objektiven Hermeneutik ist die Rekonstruktion objektiver Bedeutungsstrukturen und darauf aufbauend latenter Sinnesstrukturen. Latente Sinnesstrukturen bezeichnen hierbei solche, die sich nicht unmittelbar aus der protokollierten Wirklichkeit herleiten lassen, sondern erst durch die Analyse erfasst werden. Sie beschreiben Strukturen, die sich jenseits des im Protokoll zum Ausdruck gebrachten befinden.[81]

Dieses Ziel soll durch die sequenzielle Analyse des Forschungsgegenstandes erreicht werden, wobei dieser hierbei eine protokollarisch dokumentierte soziale Situation darstellt.

Soziale Situationen werden also auf textlicher Ebene in Form eines Protokolls dargestellt, welche die Bedingungen auf räumlicher und zeitlicher Ebene erfassen, wobei die Niederschriften auf unterschiedliche Weise entstehen können.[82]

Im Folgenden werden die einzelnen Analyseschritte der objektiven Hermeneutik kurz vorgestellt, da sie im Rahmen dieser Forschungsarbeit für die Teilanalyse der einzelnen Interviewsequenzen angewendet werden.

Im ersten Schritt wird die Richtung der Analyse bestimmt, unter welcher Fragestellung das Protokoll ausgewertet werden soll. Die Rekonstruktion der Fallstruktur ist eines der Ziele der objektiven Hermeneutik.[83]

Sie setzt sich hierbei zusammen aus „der Charakteristik der je konkret gewählten Handlungsoptionen in der je konkreten Lebenspraxis“[84].

Bei der objektiven Hermeneutik steht weniger das genaue Erklären sozialer Situationen und ihrer Sinneszusammenhänge im Vordergrund, sondern das Verstehen des jeweiligen Textes und seiner Bedeutung.

Zusammenfassend kann in sehr verkürzter Form Folgendes ausgesagt werden: In Form von Texten wird soziale Wirklichkeit vermittelt. Protokolle stellen eine der möglichen Formen dar, Texte zu objektivieren, wobei während der Erstellung eines Protokolls schon eine erste Interpretation erfolgt.

Jeder Forschungsarbeit, welche sich der objektiven Hermeneutik bedient, ist eine übergeordnete Fragestellung zugeordnet. Die Struktur des Falls entsteht während der Analyse des Materials, zum Beispiel eines Protokolls. Dabei knüpfen sich während der Analyse des frequentierten Materials immer wieder einzelne Zwischenhypothesen an, die fortlaufend überprüft werden. Jeder Text hat unterschiedliche Lesarten.[85]

3. Analyseverfahren und Analyse der Interviews

3.1 Festlegung des Materials

Bezüglich der vorliegenden Forschungsarbeit wurden leitfadengestützte Interviews mit Familienangehörigen eines autistischen Jugendlichen durchgeführt. Die Teilnahme erfolgte auf freiwilliger Basis, die Interviews wurden elektronisch aufgezeichnet und transkribiert. Dabei wurde ein Interview über einen Zeitraum von 20 Tagen in Form von Skype- Videobotschaften aufgezeichnet. Die beiden anderen Interviews wurden per Diktiergerät dokumentiert.

Hinsichtlich der Reichweite der Analyse ist festzuhalten, dass aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Einzelfallstudie handelt, bei der drei Interviews geführt wurden, hier Aussagen über eine konkrete Situation getroffen werden sollen.

3.2 Analyse der Entstehungssituation

Alle Interviews wurden vom Verfasser durchgeführt. Ziel der Interviews war es, von den Interviewpartnern Beurteilungen hinsichtlich verschiedener Medienformen und deren Darstellung von Autismus zu erfragen. Im Vorfeld wurden mit den Interviewpartnern die zu besprechenden Medienformen diskutiert. Dabei wurden Medien ausgewählt, die die Interviewpartner bereits kannten.

Letztendlich wurden ein Film, ein populärwissenschaftliches Buch, zwei wissenschaftliche Bücher und eine pädagogische Fernsehserie als Gesprächsthemen ausgewählt:

1. Populärwissenschaftliche Literatur: The Reason I Jump/ Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann von Naoki Higashida
2. Wissenschaftliche Literatur: Autism and Aspergers-Syndrome von Simon-Baron-Cohen
3. Wissenschaftliche Literatur: The Autism Revolution von Martha Herbert
4. Film: Elle s'appelle Sabine von Sandrine Bonnaire
5. Fernsehserie für Menschen mit Autismus: Transporters

Andere Formen medialer Darstellung, die im Rahmen der Interviews besprochen wurden, werden in der Analyse vergleichend eingebracht. Es folgt eine kurze Vorstellung der ausgewählten Medienformen.

The Reason I Jump/ Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann von Naoki Higashida: Dieses Buch wurde erstmals 2005 in Japan veröffentlicht. Autor war der zu dem damaligen Zeitpunkt 13 Jahre alte Japaner Naoki Higashida. Higashida ist Autist, er verfügt nur über eingeschränkte Fähigkeiten zur mündlichen Kommunikation.[86] Aus diesem Grund verwendet er eine Tastatur aus Pappe, auf der verschiedene japanische Schriftzeichen gezeichnet sind.

Higashida deutet mit dem Finger auf die Zeichen, um sich verständlich machen zu können. Unterstützt wird er dabei von seiner Mutter, die seine mit der Tastatur aus Pappe kommunizierten Botschaften interpretiert. Die Mutter hat ihn somit auch bei der Verfassung von The Reason I Jump/ Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann assistiert. Aus diesem Grund wird das Buch dem Bereich der assistierten Verfassung zugeordnet.[87]

Die Tatsache, dass die Methode der assistierten Verfassung aus wissenschaftlicher Sicht umstritten ist[88], wurde im Rahmen der Interviews ebenfalls thematisiert.

Autism and Aspergers-Syndrome von Simon Baron-Cohen: In diesem im Jahr 2008 erschienenen Buch stellt Simon Baron-Cohen den damaligen Kenntnisstand der Autismus-Spektrum-Störungen dar. Der Verfasser ist einer der bekanntesten Autismusforscher. Der Verlauf einer Autismusdiagnose wird beschriebensowie mögliche Interventionen und Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. Adressaten sind sowohl Betroffene und deren Angehörige als auch Menschen, die professionell mit Autisten arbeiten.[89]

The Autism Revolution von Martha Herbert: In diesem Buch wird versucht, sich den Autismus-Spektrum-Störungen mit einem ganzkörperlichen Ansatz zu nähern. So werden die Ursachen für Autismussymptome teilweise durch Erkrankungen in anderen Regionen des Körpers, wie etwa dem Darm, erklärt.

Andere Aspekte sind die Betonung von gesunder Ernährung und sportlicher Betätigung, um die Situation eines Menschen mit Autismus zu verbessern. Ferner werden dem Leser Handreichungen gegeben, wie durch bestimmte Übungen Menschen mit Autismus unterstützt werden können.[90]

Film: Ihr Name ist Sabine/ Elle s'appelle Sabine von Sandrine Bonnaire: Dieser Film handelt von der autistischen jüngeren Schwester der Regisseurin, Sabine Bonnaire. Neben Aufnahmen, die die Gegenwart im Jahr 2007 zeigen, wird auch auf Archivmaterial zurückgegriffen, welches die Protagonistin Sabine als junges Mädchen zeigt.

In der Gegenwart befindet sich Sabine in einem betreuten Wohnheim. Aufgrund von Autoaggression und Gewalt gegenüber ihrer Familie wurde sie zuvor in eine Psychiatrie eingewiesen und medikamentös eingestellt. Dort sie auch eine Autismusdiagnose.

Es handelt sich hauptsächlich um einen Dokumentarfilm, der jedoch durch die Verwendung des Archivmaterials und die persönliche Beziehung zwischen Regisseurin und Protagonistin den Fokus auch auf menschliche Schicksale legt.[91]

Fernsehserie: Transporters: Diese Animationsserie richtet sich explizit an Menschen mit Autismus und deren Angehörige. Hier sollen autistische Kinder darin unterstützt werden, Emotionen zu erkennen. Vergleichbar mit dem Konzept von Thomas die Lokomotive werden Züge und andere Fahrzeuge anthropomorphisch dargestellt, lediglich die Gesichter der Figuren werden von Schauspielern dargestellt. In den fünf Episoden, mit einer Länge von je ungefähr 15 Minutenwird jeweils eine bestimmte Emotion behandelt. Dabei setzen die Schauspieler ihre Mimik entsprechend der jeweiligen Thematik ein, mitunter überzeichnet.[92]

Diese fünf Werke standen im Zentrum der Interviews bzw. der jeweiligen Leitfäden. Im Verlauf der Gespräche wurden jedoch andere Werke letztendlich ausführlicher besprochen, als im Vorfeld geplant war. Hierbei handelt es sich Geniale Störung / Neurotribes von Steve Silbermann, Rain Man und The Big Bang Theory. Der Fokus der Forschungsarbeit veränderte sich hierdurch jedoch nicht, die genannten Werke konnten vergleichend eingebracht werden.

Für den Themenkomplex: „Wissenschaftliche Literatur“ wurden zwei Bücher eingebracht, da hier zwei Interviewpartner sehr unterschiedliche Meinungen vertraten, was wiederum für die Analyse als wichtig beurteilt wurde.

Außerdem war im Vorfeld der Forschungsarbeit beabsichtigt worden noch ein sechstes Werk, für den Themenkomplex: „Fernsehdokumentationen“ einzubringen. Jedoch deckte Ihr Name ist Sabine/ Elle s'appelle Sabine neben dem Themenkomplex: „Film“auch diesen Themenkomplex weitestgehend ab, so das auf eine bestimmte Dokumentation als Beispiel verzichtet wurde, auch aus Zeit-und Platzgründen. In den Interviews gemachte allgemeine Aussagen wurden jedoch in die Analyse aufgenommen, sofern sie relevant waren.

Das erste Interview wurde in Form von Skype- Videobotschaften durchgeführt. Auch wenn sich die Interaktion hierbei von der eines konventionellen Interviews unterschiedet wurde dieselbe Auswertungsmethode angewandt wie bei den beiden anderen Interviews.

3.3 Richtung der Analyse

Das Erkenntnisinteresse der Forschungsarbeit bestand darin, die Beurteilung der medialen Darstellung von Autismus von Menschen, die einen autistischen Angehörigen haben und sich in ihrem Alltag mit Autismus auseinandersetzen müssen, zu erfragen. Deshalb sind besonders jene Aspekte der Kommunikation von Interesse, in denen die Interviewpartner Urteile zu den verschiedenen Medienformen abgeben.

Da es sich bei der angewandten Auswertungsmethode um eine Mischform aus qualitativer Inhaltsanalyse und objektiver Hermeneutik handelt, stehen bei der Analyse der einzelnen Kategorien und deren korrespondierenden Passagen neben dem Inhalt sowohl die Intention und die emotionale Situation der Interviewpartner als auch die Bedeutung einzelner Worte und Sätze im Fokus.

3.4 Differenzierung der Fragestellung

Die Fragestellung dieser Forschungsarbeit zielte darauf ab, die Darstellung von Autismus in den Medien dem persönlichen Erleben gegenüberzustellen. Dies geschiah dadurch, dass Familienmitglieder befragt wurden. Durch ihre persönliche Erfahrung im Umgang einerseits und der Auseinandersetzung mit Medien andererseits, können sie wichtige und faktisch fundierte Beiträge hinsichtlich der Beantwortung leisten.

Ferner ist es Ziel, durch die Fragestellung eventuelle Widersprüche in der medialen Darstellung von Autismus aufzuzeigen, besonders in den Punkten, in denen sich mediale Darstellung und erlebte Wirklichkeit unterscheiden. Es wurde der Begriff „mediale Darstellung“ gewählt, um ein möglichst breites Feld an verschiedenen Medienformen in die Beantwortung einbeziehen zu können.

3.5 Bestimmung der Analysetechnik

Die vorliegende Arbeit wurde mit der Technik der Zusammenfassung analysiert. Die Zusammenfassung des Materials wurde aus Gründen der besseren Überschaubarkeit nötig.

Abseits der medialen Darstellung von Autismus wurde in den Interviews viel über die Situation von V. gesprochen. Somit waren einige der enthaltenen Informationen nicht durch die Fragestellung dieser Forschungsarbeit abgedeckt, ein zusätzlicher Einbezug dieser Thematik hätte den Fokus verschoben und einen größeren Umfang der Arbeit erfordert.

Deshalb musste eine scharfe Trennung zwischen relevanten und nicht relevanten Informationen erfolgen. Die Technik der Zusammenfassung erschien hier gut geeignet.

Die Reduktion des Materials unter Beibehaltung der wesentlichen inhaltlichen Aussagen war wegen der sehr großen Datenmenge zusätzlich angezeigt.

3.6 Bestimmung der Analyseeinheiten

Hinsichtlich der Größe der gewählten Analyseeinheiten wurde festgelegt, dass Textabschnitte analysiert werden. Diese wurden dabei hinsichtlich ihres Inhalts ausgewählt und umfassten 1-3 Sätze. Die konkrete Analyse orientiert sich hierbei an der Sequenzanalyse der objektiven Hermeneutik. Es wurde jedoch auf eine Feinanalyse verzichtet, lediglich einzelne Worte oder Formulierungen wurden bezüglich ihres möglichen Bedeutungsgehalts analysiert und interpretiert.

3.7 Bestimmung des Abstraktionsniveaus

Das hier festgelegte Abstraktionsniveau umfasst insgesamt sechs Ebenen, die folgendermaßen aufeinander aufbauen:

- Erste Abstraktionsebene
- zweite Abstraktionsebene
- dritte Abstraktionsebene
- vierte Abstraktionsebene
- fünfte Abstraktionsebene
- sechste Abstraktionsebene.

Wurde beispielsweise im Interview ein Buch oder Film namentlich genannt, stellte dies die erste Abstraktionsebene dar. Vertiefende Ausführungenbezüglich des Inhalts wurden folglich den darunter angeordneten Ebenen zugeordnet

Ferner war vor allem das erste Interview aufgrund der Dauer dadurch gekennzeichnet, dass die Gesprächspartner vertiefend auf einzelne Aspekte der Fragestellung eingehen konnten und somit auch tiefere Abstraktionsebenen nötig wurden.

Im letzten Analyseschritt der Interviews folgte die Festlegung der inhaltsanalytischen Einheiten. Alle Satzfragmente, die einen Sinn ergaben, wurden dabei als Kodiereinheit der Auswertung gezählt. Als Kontexteinheit gilt das komplette Interview einer Person. Anschließend wurde die Kodiereinheit auf den Inhalt zusammengefasst, so dass eine Paraphrase entstand.

Die Paraphrase gilt hierbei als eine grammatische Kurzform der Kodiereinheit. Inhaltstragende Textstellen wurden auf eine einheitliche Sprachebene übersetzt und auf diese grammatikalische Kurzform transformiert. Zuletzt erfolgte die Generalisierung aller Paraphrasen, die auf dem angestrebten Abstraktionsniveau lagen.

Während der Analyse fanden zwei Reduktionen statt: die erste Reduktion durch Auswahl der relevanten Aussagen und die zweite Reduktion durch Zusammenfassung von Aussagen mit ähnlicher Bedeutung. Dieser Prozess ist während der Auswertung für jedes einzelne Interview durchgeführt worden. Sinn und Zweck war die Ermöglichung eines Vergleiches zwischen den Interviews.

3.8 Beschreibung des Falls

Im Rahmen dieser Arbeit wird die Person, über die im Verlauf der Interviews gesprochen wird, als V. bezeichnet. V. wurde Mitte der 2000er in Brasilien als Sohn eines Deutschen und einer Brasilianerin geboren. Er war eine Frühgeburt, kam vor der 26. Schwangerschaftswoche auf die Welt. Infolgedessen verbrachte er sechs Wochen auf der Intensivstation der Neonatologie. Sein Geburtsgewicht betrug ca. 1100 g, dieses verringerte sich im Zuge des Aufenthalts in der Intensivstation noch mal um 200g.

Als er danach das erste Mal an die Brust seiner Mutter kam, aspirierte er die Muttermilch, musste wiederbelebt werden und verbrachte daraufhin noch einmal sechs Wochen auf der Intensivstation im Brutkasten. In dieser Zeit wurde er sehr intensiv betreut. Vor der Geburt wurde bei der Mutter eine Fruchtwasserinfektion festgestellt.

Er hat zwei Cousins mütterlicherseits, bei denen eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wurde. Als er zwei Jahre alt war, wurden durch die Pädagogen in der Kinderkrippe in Brasilien zum ersten Mal Auffälligkeiten im Verhalten und in physiologischer Hinsicht festgestellt. Aufgrund der Frühgeburt wurde den Eltern mitgeteilt, dass sich bei V. eine Entwicklungsverzögerung von ca. zwei Jahren einstellen könnte, es erfolge zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine Diagnose.

Als V. ungefähr drei Jahre alt war, zog die Familie von Brasilien nach Deutschland um. Die Veränderungen dieser Zeit führten zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Routinen und Strukturen im Leben von V.

Laut seinem Vater entwickelte sich zu „Austernkind“ bezeichnet wurde. Er fing an, sich von seiner Umwelt abzuschotten, war nicht mehr zugänglich für Kommunikation und für neue Eindrücke. Seinem Vater zufolge hat dieser „Einschließungsprozess“ bereits im Alter von ca. zwei Jahren angefangen und ist dann sukzessive vorangeschritten.

In Deutschland wurde schließlich die Diagnose „Frühkindlicher Autismus“ nach DSM-IV gestellt und eine Autismustherapie begann. Jedoch dauerte dieser Prozess etwa zwei Jahre, so dass keine unterstützenden Maßnahmen für V. sttattfanden. In diesem Zeitraum besuchte V. bereits einen Kindergarten.

Da die dort zuständigen Erzieherinnen kein Vorwissen über Autismus-Spektrum-Störungen hatten und von den Eltern von V. informiert wurden, entschlossen sich die Eltern, sich in den darauffolgenden 30 Tagen intensiv und danach sporadisch, aber kontinuierlich mit relevanten und aktuellen Büchern, Filmen, Dokumentationen und anderen medialen Darstellungen von Autismus auseinanderzusetzen. Dies haben sie bis heute beibehalten.

3.9 Beschreibung der Interviewpartner

Alle Interviewpartner wurden im Rahmen dieser Forschungsarbeit anonymisiert. Der erste Interviewpartner wird als Herr J. bezeichnet, der zweite als Herr P. und die dritte Interviewpartnerin als Frau A.

Herr J. ist der Vater von V. Er ist Dozent an einer deutschen Hochschule. Vor seiner Tätigkeit als Dozent hat Herr J. einige Jahre in der Marktforschung gearbeitet. Somit verfügt er über Kenntnisse im Bereich der qualitativen Sozialforschung und der Statistik.

Herr P. ist der Vater von J. und der Großvater von V. Er ist pensionierter Lehrer und Pädagoge. Er hat außerdem, ebenso wie seine Frau, die Krankengymnastin ist, eine reittherapeutische Ausbildung.

3.10 Die Ergebnisse des Kategoriensystems

Im weiteren Verlauf dieser Arbeit folgen eine Darstellung des interviewspezifischen Kategoriensystems sowie der Kategorien und Ausprägungen, die sich aus der Betrachtung der drei Interviews herausbildeten. Es steht in einem engen Bezug auf die allgemeine Fragestellung. Die Interpretation basiert auf den Kategorien und den Ausprägungen, die mit Zitaten aus den Interviews belegt werden.

Somit ergeben sich aus der Kodierung beider Interviews folgende thematische Struktur bzw. folgende Kategorienkomplexe:

3.10.1 Kategorienkomplex A: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die mediale Darstellung von Autismus im Allgemeinen?"

- A1: „Gute Vorschläge“ des Umfelds als Folge
- A1.1: Notwendigkeit zur Abschottung gegen Vorschläge sowie unwissenschaftliche Ratgeber und Erklärungsmodelle von Autismus
- A1.1.1: Religiosität, Wissenschaft und intensives Lesen von Autismusliteratur als mögliche Hilfen für den Umgang.
- A1.2: Notwendigkeit, dem eigenen Kind Sicherheit zu geben und emotional die Situation zu verarbeiten
- A2: Entstehung einer falschen Vorstellung von Autismus in der Bevölkerung als Folge
- A2.1: Notwendigkeit zur Richtigstellung
- A2.2: Autismus, Hochbegabung und Inselbegabung werden unzulässig miteinander in Verbindung gebracht
- A2.2.1: Falsche Erwartungen an Menschen mit Autismus
- A3: Verdacht, dass Autismus eine Modeerscheinung sei
- A4: Welche Medien favorisiert werden, hängt davon ab, wie die Familie den Autismus von V. wahrnimmt und beurteilt.
- A5: Ursachenforschung von Autismus führt teilweise zu fragwürdigen Hypothesen
- A5.1 Autismus als Impffolge
- A5.1.1 Hypothese von Autismus als Impffolge ist nicht glaubwürdig
- A5.2 Ursache ist fehlerhafte wissenschaftliche Methodologie oder Sensationalismus
- A5.3 „Negative Effekte und Gefährdungen verbreiten sich schneller als die Entwarnung“
- A5.4 Gegenteilige Befunde haben es dann schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen

3.10.2 Kategorienkomplex B: "Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in populärwissenschaftlicher Literatur?"

- B1: Subgenre der biografischen Erfahrungsberichte von Autisten
- B1.1: Daniel Tammet: „Born on a blue day “
- B1.1.1: Unterschiedliche Lesarten
- B1.1.1.1: Alltagsprobleme stehen für die Familie im Vordergrund
- B1.1.1.2: Andere Leser legen Fokus eher auf die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Autors.
- B1.1.1.1.2.1: Geringer Lernwert
- B1.2: Mark Haddon: The curious Incident
- B1.2.1: Verbindet verschiedene Formen von Autismus
- B1.2.2: Auch als literarisches Werk sehr lesenswert
- B2: Subgenre der assistierten Verfassung von Erfahrungsberichten von Autisten
- B2.1: Naoki Higashida: The Reason I Jump
- B2.1.1: Von ganz besonderer Bedeutung für die Eltern
- B2.1.1.1: Dieses Werk gab V eine“ Stimme“
- B2.1.1.2: Es werden alltägliche Probleme und Besonderheiten von frühkindlichen Autisten aus der Sicht eines Betroffenen erklärt.
- B2.1.1.2.1: Signale und Bedürfnisse von V. können jetzt besser verstanden und eingeordnet werden.
- B2.1.1.2.1.1: Überforderung und Reizüberflutung werden vermieden.
- B2.1.1.2.2: Viele der beschriebenen Besonderheiten des Autors sind der Familie aus ihrem eigenen Alltag mit V. bekannt.
- B2. 1.1.2.2.1: Sichtbares Vergnügen daran, im Wasser zu sein
- B2. 1.1.2.2.2: Sichtbares Vergnügen daran, im Wald zu sein
- B2. 1.1.2.2.3: Da auch V. sich verbal kaum artikuliert, ist der Interpretationsaufwand auf Seiten der Eltern sehr groß
- B2. 1.1.2.2.4: Fragen werden mit Verzögerung beantwortet
- B2.1.1.2.3: Wunsch, das Buch schon zu einem früheren Zeitpunkt besessen zu haben.
- B2.1.1.3: Buchautor ist nicht in der Lage, sich lautsprachlich zu äußern
- B2.1.1.3.1: Rückgriff auf facilitated communication
- B2.1.1.4: Übersetzer des Buches hat als Vater eines Autisten ähnliche Erfahrungen gemacht wie die Eltern von V. (Identifikation)
- B2.2: Zweifel hinsichtlich redaktioneller Eingriffe von Dritten bleibt bei dieser Form der Darstellung bestehen.
- B2.2.1: Methodologische Exaktheit von geringer Bedeutung.
- B3: Neurotribes von Steve Silbermann
- B3.1: Der deutsche Titel hat nichts mit der Thematik des Buchs zu tun
- B3.1.1: „Werbung mit Angst“ in der deutschen Übersetzung?
- B3.2: Interessantes Werk, das versucht, die Forschungsgeschichte bis zur Entstehung des Autismusbegriffs auf populärwissenschaftliche Weise nachzuvollziehen
- B3.2.1 Persönliche Schicksale und historische Entwicklungen stehen im Vordergrund
- B3.2.2: Diagnostik und wissenschaftliche Fakten sind zweitrangig.

3.10.3 Kategorienkomplex C: „Wie beurteilen Angehörige von Autisten die Darstellung von Autismus in wissenschaftlicher Literatur?"

- C1: Simon Baron-Cohen
- C1.1: Autism and Aspergers-Syndrome
- C1.1.1: Eltern konnten für sich wichtige Fragen zum Autismus beantworten
- C1.2: „Großartiger“ Artikel in englischer Tageszeitung über seine Schwester, die auch autistisch ist
- C1.3: Forschungsergebnisse von Simon Baron-Cohen und anderen renommierteren Autismus Forschern sind nicht überzeugend
- C1.3.1: Die Autismusforschung sowie deren Forscher und somit auch die Literatur sind zu sehr auf sich bezogen
- C1.3.2: Simon Baron-Cohen akzeptiert keine von seinen eigenen Ansätzen abweichenden Meinungen.

[...]


[1] Weltgesundheitsorganisation, 2007 , URL: http://www.icd-code.de/icd/code/F84.0.html (28.03.2017)

[2] Vgl. Bleuler, 1911

[3] Vgl. Damm, 2007, 2ff

[4] Vgl.American Psychiatric Publishing, 2013, URL: http://www.dsm5.org/Documents/Autism%20Spectrum%20Disorder%20Fact%20Sheet.pdf (28.03.2017)

[5] Vgl. Universitätsklinik Marburg, 2009, , URL: https://www.uni-marburg.de/fb20/kjp/forschung/aut/ass/tes/fruehkaut (28.03.2017)

[6] Vgl. Damm, 2007, 3

[7] Vgl. Preißmann, 2012, 12

[8] Vgl. Kanner, 1943

[9] Vgl. Silberman, 2015, 191ff

[10] Vg.l Silbermann, 2015, 193

[11] Vgl. Silbermann, 2015, 194

[12] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3

[13] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.1

[14] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.1.3

[15] Vgl Fragile X Syndrome. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3137006/ (27.03.2017)

[16] Vgl. Schweiger, 2015, 86

[17] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.2.1

[18] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.3

[19] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.3.1

[20] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.3.3

[21] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.4

[22] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.5.1

[23] Preißmann, 2012 ,10

[24] Schuster 2007 ,174

[25] Vgl. Sinzig, 2011. Kap. 3.5.2

[26] Vgl. Damm, 2007,3

[27] Vgl. American Psychiatric Association: 1994, URL: http://behavenet.com/node/21484 (27.03.2017)

[28] Vgl. Atwood, 2007 ,292

[29] Im Folgenden mit „ToM“ abgekürzt.

[30] Vgl. Preißmann, 2012 , 8

[31] Vgl. Sinzig, 2011, Kap 3.5.3

[32] Vgl. ebenda

[33] Vgl. Attwood, 2007, ,146

[34] Schäfer,1996 ,.61

[35] Vgl. Schuster, 2007, 185

[36] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 3.5.4

[37] Vgl. Innhofer u. Klicpera, 2002, 88

[38] Vgl. Schuster, 2007, 180

[39] Vgl. Schuster 2007, 183

[40] Vgl. Schuster 2007,185

[41] Vgl. Damm, 2005, 7

[42] Vgl. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2407473

[43] Vgl. Damm, 2005, 8

[44] Vgl. Weltgesundheitsorganisation, o.j. URL: http://www.who.int/classifications/icd/en/ (27.03.2017)

[45] Vgl. American Psychiatric Publishing, 2013, URL: http://www.dsm5.org/Documents/Autism%20Spectrum%20Disorder%20Fact%20Sheet.pdf (27.03.2017)

[47] Vgl. Ärzteblatt: “Erste Einblicke in das neue Psychiatrie Handbuch“ URL: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/40054/DSM-V-Erste-Einblicke-in-das-neue-Psychiatrie-Handbuch (27.03.2017)

[48] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 4.1.2.1.2

[49] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 4.1.2.2.1

[50] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 4.1.1.2

[51] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 4.1.2.3.1

[52] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 4.1.2.3.2

[53] Vgl. Atwood, 2007, ,49

[54] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 4

[55] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 4.1.1

[56] Vgl.Baron-Cohen 1996, 521ff

[57] Damm, 2007, 3

[58] Damm, 2007, 3

[59] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 6

[60] Vgl. Sinzig, 2011, Kap. 6.1.1.1

[61] Vgl. Cisar u. Goldstein, 1992,

[62] Vgl. Atwood 2007, 377

[63] Vgl. Preißmann 2007, 23

[64] Flick ,2002, 253

[65] Vgl. Mayring ,2010, ,602

[66] Flick 2002, S. 282

[67] Vgl. Burkart, 2009, 80

[68] Vgl. Mayring ,2003, 469

[69] Mayring ,2003, 474.

[70] Mayring ,2003, 115

[71] Ramsenthaler 2013, 26, in Anlehnung an Mayring 2003, 54

[72] Vgl Mayring ,2003, 47

[73] Vgl Mayring ,2003, 50

[74] Vgl Mayring ,2003, 59 ff

[75] Vgl Ramsenthaler 2013, 29

[76] Mayring, 2003, 42

[77] Vgl Mayring ,2010, 602

[78] Vgl Mayring ,2010, 602

[79] Vgl Mayring 2003, 83

[80] Vgl Trescher 2015, Kap. 1

[81] Vgl. Trescher 2015, Kap. 1

[82] Vgl. Trescher 2015, Kap. 1

[83] Vgl. Trescher 2015, Kap. 1

[84] Trescher 2015, Kap. 1

[85] Vgl. Trescher 2015, Kap. 1

[86] Higashida, 2013, Kap. 1 (E-Book)

[87] Vgl. Fein u. Kamio, 2014, 540ff

[88] Vgl. „Gestützte Kommunikation. Mythos oder Realität?“. URL: http://www.sonderpaedagoge.de/hpo/heilpaedagogik_online_0303.pdf (28.03.2017)

[89] Vgl. Baron-Cohen, 2008,

[90] Vgl. Herbert, 2012

[91] sabine

[92] Transportres

Ende der Leseprobe aus 204 Seiten

Details

Titel
Mediale Darstellung von Autismus aus Sicht der Angehörigen
Untertitel
Eine Fallstudie
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Institur für Sonderpädagogik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
204
Katalognummer
V416103
ISBN (eBook)
9783668764415
ISBN (Buch)
9783668764422
Dateigröße
1375 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Autismus
Arbeit zitieren
Robert Marquart (Autor:in), 2017, Mediale Darstellung von Autismus aus Sicht der Angehörigen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416103

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