In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob und wenn ja, warum Francisco de Goyas Gemälde „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“ einen skandalösen Punkt in der Geschichte der Aktmalerei darstellen. Hierbei wird versucht, die Frage zu beantworten, ob die Gemälde einen wirklichen Skandal ausgelöst haben, oder ob sie erst ab dem 20. Jahrhundert zu einem skandalträchtigen Bild erklärt wurden. Hierbei wird von besonderer Bedeutung sein, dass die Gemälde im stark katholisch geprägten Spanien entstanden und als Ausnahme dieser Zeit noch heute erhalten sind.
Im ersten Kapitel werden die beiden Gemälde beschrieben und es wird auf besondere Merkmale vergleichend eingegangen. Dies dient der genauen Bildbetrachtung und dem anschließenden Analysieren von Einzelheiten. Das Zweite Kapitel fokussiert sich durch genaueres Betrachten der Forschungsliteratur auf das Verhältnis der „Bekleideten Maja“ und der „Nackten Maja“. Hierfür wird anfangs auf vorherentstandene Aktgemälde eingegangen, wobei nur für die Beantwortung der Forschungsfrage beispielhaft wichtige Werke ausgewählt wurden. Daraufhin werden Fakten und auch Thesen zu der Entstehungsgeschichte der Maja-Gemälde dargestellt und diskutiert, indem sich auf die aktuelle Forschung bezogen wird. Unter dem letzten Punkt des Kapitels wird auf die Bedeutung und das Verhältnis der beiden Gemälde eingegangen. Hierbei wird den Fragen nachgegangen, ob sich die Bilder als Pendant bezeichnen lassen. Im daran anschließenden Kapitel wird der Frage nachgegangen, ob von einem Skandal gesprochen werden kann, indem versucht wird anhand einer Definition zutreffende Eigenschaften zu finden und in den zeitgenössischen Kontext zu setzen. Daran anschließend wird auf die besonderen und provokanten Elemente der Bilder eingegangen, welche allerdings aus Sicht der aktuellen Forschungsliteratur betrachtet werden. Im Fazit soll neben einer grundsätzlichen Zusammenfassung der wichtigsten Thesen die Forschungsfrage beantwortet werden.
Ein grundlegendes und in dieser Arbeit häufig zitiertes Werk stellt Ivan Nagels 2011 erschienener Aufsatz „Der Künstler als Kuppler, Goyas Nackte und Bekleidete Maja“ dar. In dem Text geht Nagel unter kritischem Betrachten gleichermaßen auf Fakten und Legenden zu den Gemälden ein und spricht sich gegen eine aufklärerische Bildinterpretation aus dennoch liefert er viele Fakten anhand zeitgenössischer Quellen und technischer Untersuchungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die „nackte Maja“ und die „bekleidete Maja“
- Vergleich und Historik der „nackten Maja“ und der „bekleideten Maja“
- Vergleich mit vorher entstanden weiblichen Aktgemälden
- Hintergründe
- Die Maja-Gemälde als Pendant?
- Die Skandalträchtigkeit der Bilder
- Die Gemälde in ihrer Entstehungszeit
- Heutige kunsthistorische Rezeption
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den beiden berühmten Gemälden „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“ von Francisco de Goya und untersucht, ob diese eine skandalöse Position in der Geschichte der Aktmalerei einnehmen.
- Vergleich der beiden Gemälde mit vorher entstandenen Aktgemälden und deren Neuerungen.
- Einordnung der Gemälde in den historischen Kontext Spaniens um 1800, insbesondere die Rolle der Inquisition und die gesellschaftliche Bedeutung von Aktdarstellungen.
- Analyse des Verhältnisses der beiden Gemälde zueinander: Sind sie Pendants? Welchen Einfluss haben sie gegenseitig auf die Interpretation?
- Rekonstruktion der zeitgenössischen Aufnahme der Gemälde und mögliche Skandale.
- Bewertung der Gemälde aus heutiger kunsthistorischer Sicht und deren Bedeutung in der Kunstgeschichte.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Skandalträchtigkeit der „Majas“ von Francisco de Goya und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2: Hier werden „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“ in ihrer bildlichen Form detailliert beschrieben und ihre besonderen Merkmale hervorgehoben.
Kapitel 3: Dieses Kapitel vergleicht die „Majas“ mit vorher entstandenen weiblichen Aktgemälden wie Giorgiones „Schlafende Venus“ und Tizians „Venus von Urbino“. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufgezeigt und die Besonderheiten von Goyas Gemälden im Vergleich zum künstlerischen Kontext der Zeit deutlich gemacht.
Kapitel 4: In diesem Kapitel wird der Frage nach der Skandalträchtigkeit der Gemälde in ihrer Entstehungszeit nachgegangen.
Schlüsselwörter
Francisco de Goya, „Die nackte Maja“, „Die bekleidete Maja“, Aktmalerei, Skandal, Geschichte der Kunst, Spanien, Inquisition, Venusdarstellung, Geschlechterrollen, Rollenproblematik, gesellschaftliche Bedeutung, kunsthistorische Rezeption, Gegen-Macht, Käuflichkeit, Selbstbestimmung.
- Arbeit zitieren
- Josefine Weiß (Autor:in), 2016, Francisco de Goyas Gemälde "Die nackte Maja" und "Die bekleidete Maja". Ein Skandal in der Geschichte der Aktmalerei?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416193