Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Start-Up
2.1 Begriffsdefinition Start-Up
2.2 Eigenschaften des Unternehmers
2.3 Risiken und Probleme
3 Unternehmensplanung
3.1 Voraussetzungen und Ideenformulierung
3.2 Rechtsform
3.3 Finanzplanung
3.4 Standortwahl
3.5 Marketing
3.6 Unternehmensziele
4 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1.1 Entwicklung der Umsätze in der Musikbranche mit Verteilung von physischen und digitalen Verkäufen von 2006-2015
Abbildung 2.1 20 Gründe warum Start-Ups scheitern
Abbildung 3.1 Global Startup Ecosystem Ranking
Abbildung 3.2 Reichweite der Musikstreaminganbieter
Abbildung 3.3 Warum nutzen sie Musikstreaming nicht?
1 Einleitung
Musik ist ein Begleiter unseres Alltags, ob beim Essen, beim Sport, auf dem Weg zur Arbeit oder bei der Arbeit selbst, überall wird Musik gehört. Anfangs über Platten, dann über Kassetten, CDs, MP3 und nun über Musicsharing. Durch den Fortschritt der Technik und dadurch, dass fast jeder 2. in Deutschland heutzutage ein Smartphone besitzt (Bitcom, 2016) muss auch die Musik „mobiler“ sein. Dieses Marktsegment wird heutzutage häufig von sogenannten „Musikstreaming“ oder „Musicsharing“ Unternehmen angeboten.
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Abb. 1.1.: Entwicklung der Umsätze in der Musikbranche mit Verteilung von physischen und digitalen Verkäufen von 2006-2015 (Bundesverband Musikindustrie e.V., 2015, S.7. Abb. 1)
Der Umsatz in der Musikbranche hatte in den letzten 10 Jahren eher einen Rückgang als ein Wachstum zu verzeichnen, gerade in den physischen Musikverkäufen von CD´s oder Platten. Doch vor allem durch digitale Angebote stieg der Umsatz wieder an. Das zeigt, dass die Nachfrage nach Musicsharing vorhanden ist.
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Unternehmensgründung eines Musicsharing Start-Up-Unternehmens und den Faktoren welche beachtet werden müssen, um erfolgreich zu sein. Dabei soll zunächst einmal das Start-Up allgemein definiert werden und dann die Gründung Schritt für Schritt anhand des Musicsharing Unternehmens gezeigt werden.
2 Start-Up
2.1 Begriffsdefinition Start-Up
Der Begriff „Start-Up“ wird häufig synonym zu den Worten „Unternehmensgründung“, „Entrepreneurship“ oder zum Beispiel „Existenzgründung“ verwendet. (Kollmann, 2016, S.1)
Im Gabler Kompakt Lexikon Unternehmensgründung (Kollmann, 2009, S. 373) wird Start-Up mit einer Unternehmensgründung gleichgesetzt, jedoch mit dem Hinweis, dass es sich vor allem um Neugründungen und nicht um Übernahmen handelt.
Auch wenn insgesamt der Begriff Start-Up häufig in verschiedenen Zusammenhängen benutzt wird, lässt sich doch eine gewisse Tendenz feststellen. Es handelt sich bei Start-Ups vor allem um junge technologieorientierte Unternehmen (Fischer, 2004, S. 8). Auch wenn dabei teilweise zwischen technologieorientierten Unternehmens-gründungen(TOU) und jungen Technologieunternehmen(JTU) (Lessat et al., 1999, S. 7) unterschieden wird, definieren diese Begriffe häufig das Gleiche:
Junge, wachsende Unternehmen mit einem enormen Innovationspotential, die in den Branchen Internet und Web tätig sind. (Hahn, 2014, S. 4) Das trifft auch auf das Musicsharing-Start-Up zu, da dieses die Musik über digitale Vertriebswege wie das Internet oder Apps anbietet. Dabei werden nicht nur moderne Vertriebswege genutzt, sondern auch versucht, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen.
Hinter diesen Unternehmen stehen in den meisten Fällen die gleiche Art Menschen und zwar Unternehmer. Diese werden häufig mit französischem Wort „Entrepreneur“ benannt, aus dem sich das englische Wort „Entrepreneurship“ ableitet, obwohl es dafür keine feste und zutreffende Übersetzung gibt. (Fueglistaller, Müller, Volery, 2008, S. 2). Was diese Unternehmer ausmacht, wird im folgenden Kapitel beschrieben.
2.2 Eigenschaften des Unternehmers
„Der Entrepreneur ist der Kern des unternehmerischen Prozesses.“ (Fueglistaller et al., 2008, S. 7). Doch was macht einen Unternehmer aus?
Der Eigenschafts- oder „traits“-Ansatz ist ein psychologischer Versuch aus den 60er Jahren, den Unternehmern Persönlichkeitsmerkmale zuzuordnen. (Jacobsen, 2006, S. 49). Die 5 Haupteigenschaften eines Gründers, die Jacobsen hier nennt, sind: Freundlichkeit, geringe Ängstlichkeit, Offenheit für Neues, Extrovertiertheit sowie Fleiß und Genauigkeit. (2006, S. 50).
Weiterhin sollte ein Unternehmer immer aktiv neue Marktchancen erkennen und nutzen wollen und soziale Netzwerke aufbauen. Zusammen mit der Unternehmerischen Wachsamkeit und den Vorkenntnissen, die ein Unternehmer hat, sind das die vier Faktoren, die Unternehmer ausmachen und bestimmen, ob sie erfolgreich sind. (Fueglistaller et al., 2008, S. 8-9).
Das zeigt, dass nicht nur das theoretische Wissen, welches der Absolvent im Studium gelernt hat, sondern auch die Persönlichkeit des Gründers entscheidend für den Erfolg des Unternehmens ist. Er benötigt nicht nur das theoretische Wissen über Entscheidungstheorien oder Ähnliches, er benötigt auch die Fähigkeit, neue Möglichkeiten zu entdecken und umzusetzen.
2.3 Risiken und Probleme
Sehr viele Unternehmensgründungen gehen schief und gerade Start-Ups scheitern sehr häufig. Daher ist wichtig, sich vorher damit zu beschäftigen, welche Gründe es für das Scheitern von Start-Ups gibt und wie man diese früh erkennen und verhindern kann.
Die 4 Hauptrisiken eines Unternehmers sind (Fueglistaller, Müller & Volery, 2008, S. 57-59):
- Finanzielle Risiken
- Karriererisiken
- Soziale Risiken
- Gesundheitliche Risiken
Die Möglichkeiten der Absicherung von finanziellen Risiken werden im späteren Teil dieser Arbeit behandelt. Besonders die sozialen oder gesundheitlichen Risiken kann der Unternehmer selbst beeinflussen. Es ist wichtig, dass ein Unternehmer darauf achtet, sein soziales Umfeld nicht aus dem Blickfeld zu verlieren oder sich nicht zu viel Stress aufzubauen.
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Abb. 2.1.: 20 Hauptgründe warum Start-Ups scheitern (CB Insights, ca. 2014)
Die Grafik in Abbildung 1.2. zeigt die 20 Hauptgründe für das Scheitern von Start-Up-Unternehmen. Der Punkt, an dem die meisten Unternehmen scheitern ist, dass das Produkt gar nicht nachgefragt wird und kein Markt vorhanden ist. (CB Insights, ca. 2014). Dass der Markt für das Musicsharing vorhanden ist, zeigen die Umsatzentwicklungen von digitalen Musikverkäufen, die in den letzten 10 Jahren um über 30% gestiegen sind. (Abb. 1.1. Bitkom, 2016). Ein weiterer Grund für das Scheitern ist bei immerhin 29% der Unternehmen ein Geldmangel. (CB Insights, ca. 2014). Bei dem Start-Up für Musicsharing werden weder für Material, noch für Personal große Geldmittel benötigt. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Gewinnung finanzieller Mittel werden im Kapitel 3.3 Finanzierung behandelt.
Dieses Start-Up-Unternehmen besteht aus zwei Gründern, einem Absolventen der Euro-FH und einem befreundeten Programmierer. Auch wenn jeder seine eigenen Aufgaben entsprechend seinen Fähigkeiten und daher einen festen Zuständigkeitsbereich hat, kann es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Damit daraus kein Grund zum Scheitern des Unternehmens wird, ist es sinnvoll Probleme wie die Wahl der richtigen Rechtsform oder des Standortes immer sachlich analytisch und neutral zu beurteilen. Helfen können dabei Entscheidungs-theorien und Verfahren wie z.B. die Nutzwertanalyse (vgl. Ploenzke & Brauer, 2000, S.171-198) oder die Spieltheorie (vgl. Mehlmann, 2007)
Erst die vierte Ursache in der Analyse von CB Insights kommt von außen, nämlich die Konkurrenz. Daher ist es wichtig eine genaue Marktanalyse durchzuführen und zu schauen wo eventuell Lücken sind. Dieses wird in Kapitel 3.5.1 Marktanalyse ausgeführt.
3 Unternehmensplanung
3.1 Voraussetzungen und Ideenformulierung
Die Idee für das Geschäftsmodell kam den beiden Gründern noch während des Studiums. Beide lieben Musik und wollen sie am liebsten jederzeit und überall hören. Zwar existieren schon Musikstreaming-Anbieter, doch diese sind ihnen zu teuer, zu komplex, oder bieten ihnen nicht die richtigen Möglichkeiten. Sie wollen eine Möglichkeit die Musik nicht nur zu hören, sondern auch ihren Freunden mitzuteilen, was sie hören, daher haben sie die Idee, das Musicsharing Start-Up zu gründen.
Da die beiden Gründer unterschiedliche Abschlüsse haben, werden ihnen unterschiedliche Aufgaben entsprechend ihren Fähigkeiten zugeordnet:
Gründer A (Bachelor Abschluss in Betriebswirtschaftslehre):
-Erstellung eines Businessplans
-Analyse und Planung
-Marketing
-Finanzierung und Controlling
-Personalauswahl
Gründer B (Abgeschlossenes IT-Studium und Programmierer)
-Analyse und Planung
-Entwicklung und Bearbeitung der firmeneigenen App und Website
-Personalauswahl
-Wartung und Bearbeitung im IT-Bereich
3.2 Rechtsform
3.2.1 Notwendigkeit der Rechtsformwahl
Die Rechtsform gibt dem Unternehmen die notwendigen Rahmenbedingungen vor. Sie hat Auswirkungen auf Rechte, Pflichten, die Haftung und auch die Kapitalbeschaffung der Firma. Unteranderem wollen die meisten Investoren nicht dem Gründer persönlich das Geld überlassen wollen, sondern eher einer juristischen Konstruktion. (Hahn, 2014, S. 86).
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