Influencer Marketing in sozialen Netzwerken als strategisches Instrument im Social Media Marketing


Hausarbeit, 2017

28 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Marketing im Wandel der Zeit
2.1 Die Anfänge von Marketingaktivitäten
2.2 Stellenwert des Marketings um die Jahrtausendwende
2.3 Online Marketing und die Entstehung des Social Media Marketings
2.4 Das Influencer Marketing

3 Einsatz des Influencer Marketings als strategisches Instrument im Social Media Marketing
3.1 Die wichtigsten Social Media Plattformen
3.1.1 Weblogs
3.1.2 YouTube
3.1.3 Instagram
3.2 Die richtigen Influencer finden
3.3 Einsatzgebiete des Influencer Marketings
3.4 Mögliche Risiken des Influencer Marketings

4 Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die Startseite des Blogs ‚Planet Backpack’ von Conni Biesalski

Abb. 2: Der YouTube-Kanal ‚BibisBeautyPalace’ von Bianca Heinicke

Abb. 3: Das Instagram-Profil ‚BibisBeautyPalace’ von Bianca Heinicke

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Klassische Online-Werbung allein ist im heutigen, digitalen Zeitalter um Blogs, Foren, Bewertungsplattformen und diversen sozialen Netzwerken nicht mehr erfolgsversprechend. Einerseits liegt dies daran, dass die Konsumenten der klassischen Werbung immer weniger Vertrauen und Beachtung schenken, so werden blinkende Banner, Anzeigen am Rand einer Internetseite oder Pop-Ups, die sofort erscheinen, sobald man eine Internetseite öffnet, von den Konsumenten häufig als störend und belästigend empfunden und entweder ignoriert, bewusst weggeklickt oder mittels installierter Werbeblocker-Software sogar von vornherein unterbunden.[1] Andererseits gründen sich die Kaufabsichten der Konsumenten mittlerweile hauptsächlich auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten, aber auch auf Empfehlungen von anderen Nutzern im Internet, wie Experten, Blogger, Foren-Betreiber oder einfach Nutzern, mit denen sich die Konsumenten besonders gut identifizieren können.[2]

Das Stichwort, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, lautet Social Media Marketing und damit einhergehend Influencer Marketing. Unter Influencer Marketing wird die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Meinungsführern in sozialen Netzwerken verstanden, Internetnutzern, die aufgrund ihrer starken Aktivität im Social Media über eine große Anzahl an Abonnenten, Fans oder Freunden und damit über eine hohe Reichweite verfügen und sich über den zielgruppengerechten Umgang mit diesen im Laufe der Zeit einen Expertenstatus und damit Glaubwürdigkeit und Vertrauen erarbeitet haben.[3] Mit Hilfe dieser Glaubwürdigkeit und dem Vertrauen, welches den Influencern entgegengebracht wird, können Unternehmen erreichen, dass ihre Marketingbotschaften über einen Influencer auf authentische Art und Weise bei den relevanten Zielgruppen ankommen und nicht, wie klassische Online-Werbung, als störend oder gar belästigend empfunden werden. Im besten Falle kreieren die Influencer noch einen Content, eine persönliche Geschichte, um die eigentliche Marketingbotschaft herum und schaffen damit einen positiven Bezug zum Unternehmen, der die Glaubwürdigkeit des Beitrags noch erhöht und die Abonnenten offen für die Marketingbotschaft macht.[4]

Laut einer Umfrage von Territory zu geplanten Investitionen in Influencer Marketing in Deutschland sahen bereits 68% der befragten Marketing-Experten schon im Jahr 2016 vor, für 2017 ein Budget für das Influencer Marketing einzuplanen.[5] Und die Zahl der Unternehmen, die Influencer Marketing betreiben oder betreiben wollen wächst merklich. Für Unternehmen jeder Größe ist es daher mittlerweile unabdingbar, in sozialen Medien mitzuwirken und Social Media Marketing als feste Marketingdisziplin zu etablieren, damit sie ihre Kunden dort erreichen, wo diese sich in der heutigen Zeit am häufigsten aufhalten – im Internet, und hier vor allem in sozialen Netzwerken. Denn mittlerweile ist mehr als jeder dritte Deutsche bei mindestens einem sozialen Netzwerk registriert, so lagen laut Facebook und Instagram die Anzahl der monatlich aktiven Facebook Nutzer in Deutschland im Mai dieses Jahres bei 30 Millionen Nutzern und die Anzahl der monatlich aktiven Instagram Nutzer in Deutschland im August dieses Jahres bei 15 Millionen Nutzern.[6]

Im Rahmen dieser Hausarbeit liegt das Augenmerk besonders auf der Beantwortung der Frage, was genau das Marketing mit Influencern so erfolgsversprechend macht und wie das Influencer Marketing in sozialen Netzwerken als strategisches Instrument im Social Media Marketing implementiert werden kann. Hierzu wird zunächst die Entwicklung und der Bedeutungszuwachs unternehmerischer Marketingaktivitäten vor dem historischen Hintergrund der vergangenen 60 Jahre dargestellt und wie sich das Marketing und dessen Schwerpunkte in Laufe dieser Zeit maßgeblich gewandelt haben. Im Rahmen dessen wird die Entstehung des Online Marketings, des Social Media Marketings und vor allem des Influencer Marketings herausgearbeitet und erläutert, was das Influencer Marketing so interessant für Unternehmen und ihre Marketingziele macht und wie dieses sich von klassischen Marketingformen unterscheidet. Anschließend wird in Kapitel drei erläutert, wie sich das Influencer Marketing als strategisches Instrument im Social Media Marketing einsetzen lässt. Dazu werden zunächst drei Social Media Plattformen vorgestellt, die für Influencer besonders relevant sind – Weblogs, YouTube und Instagram. Anschließend wird herausgearbeitet, wie Unternehmen die für ihre Marketingziele relevanten Influencer finden und für sich gewinnen können und welche Einsatzgebiete für das Influencer Marketing in Frage kommen. Darüber hinaus werden mögliche Risiken aufgezeigt, die das Influencer Marketing mit sich bringen kann. Den Abschluss dieser Hausarbeit bildet eine Schlussbetrachtung der bearbeiteten Fragestellung.

2 Marketing im Wandel der Zeit

2.1 Die Anfänge von Marketingaktivitäten

Durch die in Deutschland nahezu gänzlich zerstörte Infrastruktur nach Ende des zweiten Weltkrieges existierten in den 1950er Jahren am Markt nur wenige Unternehmen, die Waren zum Kauf anboten. Dem wiederum stand auf Seiten der Konsumenten eine große Nachfrage nach Gütern als Folge der im Krieg erlittenen Verluste gegenüber, was dazu führte, dass ein so genannter Nachfrageüberhang bestand, also die Nachfrage nach Gütern das vorhandene Angebot an Waren überstieg. Durch diesen Nachfrageüberhang gab es aus Sicht der Unternehmen keine Engpässe am Markt, die produzierten Waren konnten problemlos abgesetzt werden und dennoch war der Markt noch lang nicht gesättigt. Diese, für die Unternehmen sehr positive Marktsituation, wird beschrieben als Verkäufermarkt, also eine Situation zu Gunsten der Verkäufer. Die Unternehmensaktivitäten waren zu dieser Zeit hauptsächlich produktionsorientiert, da jene Unternehmen, die auf Massenproduktion setzten, um damit die vorhandene Nachfrage zu befriedigen, die erfolgreichen Unternehmen darstellten.[7]

In den Folgejahren der 1960er Jahre nahm der nationale Wettbewerb schrittweise zu und der Verkäufermarkt wandelte sich allmählich zu einem Käufermarkt. Immer mehr Anbieter strömten auf den Markt, witterten ihre Chance so viele Produkte wie möglich absetzen zu können und das Angebotsspektrum erweiterte sich stetig. Der Engpass bestand nicht weiter im Angebot, sondern in der Nachfrage. Die Unternehmen mussten nun umdenken und ihr Augenmerkt weg von der reinen Massenproduktion an Waren hin zum Vertrieb lenken, um diesen so zu optimieren, dass die Nachfrage nach ihren Produkten weiterhin bestand und die Konsumenten nicht zu einem anderen Anbieter abwanderten.[8] Viele Unternehmen erkannten durch diese Entwicklung die Notwendigkeit, sich von nun an am Markt zu orientieren, um bestimmte Konsumenten und deren Bedürfnisse gezielt anzusprechen und diese damit zum Kauf zu bewegen. In Folge dessen kamen in den 1970er Jahren erste Marktforschungsmethoden zur Segmentierung von Märkten und Zielgruppen, sowie zur Positionierung der Unternehmensleistung im Feld der Mittbewerber zum Einsatz.[9]

Doch schon bald war die Ausrichtung allein am generellen Kundenwunsch nicht mehr erfolgsversprechend, da die die Marketingaktivitäten der agierenden Unternehmen sich immer weiter anglichen und die angebotenen Leistungen dadurch immer homogener wurden. War man bisher als Unternehmen erfolgreich, wenn man die beiden Blickwinkel ‚Unternehmen’ und ‚Kunde’ in seine Marketingaktivitäten einbezog, kam nun ein dritter Faktor dazu, der berücksichtigt werden musste, um den Unternehmenserfolg auch langfristig zu sichern, die ‚Wettbewerber’. Diese so genannte Wettbewerbsorientierung rückte in den 1980er Jahren in den Fokus der Unternehmensaktivitäten. So mussten sich die einzelnen Unternehmen zukünftig durch spezifischere Angebote und Leistungen von ihren Konkurrenten abheben und sich ihnen gegenüber strategische Wettbewerbsvorteile wie Kosten- oder Qualitätsvorteile sichern und diese durchsetzen und verteidigen, um die Kunden weiterhin für sich und ihr Unternehmen zu gewinnen.[10]

2.2 Stellenwert des Marketings um die Jahrtausendwende

In den 1990er Jahren wurden Umfeld bezogene Faktoren immer bedeutsamer für die Unternehmen, welche damit wiederholt vor neue Herausforderungen gestellt waren. Politische, gesellschaftliche, ökologische und technologische Gegebenheiten veränderten sich so rasant, dass diese von den Unternehmen frühzeitig erkannt und rechtzeitig auf diese reagiert werden musste, um weiterhin im Kampf der Wettbewerber konkurrenzfähig zu bleiben. Damit kam zu den bisherigen Komponenten Kosten und Qualität noch ein weiterer Faktor, nämlich die Zeit, dazu.[11] Zudem entstand die Erkenntnis, dass ein Zusammenhang zwischen der Dauer einer Geschäftsbeziehung und der Profitabilität eines Unternehmens besteht. Diese Erkenntnis ging einher mit einem steigenden Bewusstsein für konsequente Kundenorientierung und insbesondere Kundenbindung. Kundenzufriedenheit und Kundenbindung sollten von nun an zentrale Erfolgsgrößen im strategischen Management eines Unternehmens darstellen. Um herauszufinden, wie man Kundenzufriedenheit generiert und in Folge dessen Kunden an sich und sein Unternehmen bindet, kamen erstmalig verschiedene Verfahren, wie zum Beispiel Methoden zur Erhebung von Kundenbarometern oder Methoden zur Ermittlung von Kundenwerten zum Einsatz.[12]

Der Beginn des neuen Jahrtausends brachte wiederum zahlreiche neue Anforderungen, wie volatile Märkte, Krisenerscheinungen und ein vermehrtes Bewusstsein der Konsumenten für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit mit sich. Außerdem verstärkte sich in den Unternehmen der Gedanke, die Beziehung zum Kunden noch weiter auszubauen. Der Aufbau, die Intensivierung bzw. die Wiederherstellung von Kundenbeziehungen sowie das Erscheinungsbild des Unternehmens gegenüber den Kunden standen nun endgültig im Mittelpunkt aller Marketingaktivitäten, denn eine möglichst enge Bindung zu den Kunden sollte den Unternehmenserfolg langfristig sichern.

Die vergangenen Jahre seit etwa 2010 sind schließlich gekennzeichnet durch die starke Globalisierung und die zunehmende Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Die globale Vernetzung hat dazu geführt, dass Unternehmen mit zusätzlicher Konkurrenz aus aller Welt zu kämpfen haben und ein so genannter Hyperwettbewerb entstanden ist. Außerdem sind Anbieter und Nachfrager sowie Kunden untereinander über das Internet nun in der Lage, weltweit miteinander zu kommunizieren, was dazu geführt hat, dass bei den Unternehmen nun vermehrt eine Netzwerkorientierung im Mittelpunkt steht, also die unternehmensseitige Vernetzung mit anderen Marktteilnehmern wie Kunden, Händlern und Konkurrenten, zum Beispiel im Sinne von Zusammenarbeit und Kooperation.[13]

2.3 Online Marketing und die Entstehung des Social Media Marketings

Durch die Vernetzung der Konsumenten über das Internet hat sich deren Informations- und Kommunikationsverhalten stark verändert. Das Internet hat sich von einem reinen Informationsmedium zu einem alltäglichen Interaktionsmedium gewandelt, der unabhängige Austausch von Konsumenten aus aller Welt steht nun im Mittelpunkt. Dies wurde durch die Nutzung sozialer Medien als neueste Form der Internetnutzung noch verstärkt.[14] Die Kommunikationsexperten Marie-Christine Schindler und Tapio Liller definieren soziale Medien wie folgt: „Die Rede ist von ganz unterschiedlichen Formen sozialer Plattformen und Netzwerke, die zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen dienen.“[15] Hierunter fallen beispielsweise Weblogs, Foren, Bewertungsportale und soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube und Instagram.[16]

Da das Internet mittlerweile völlige oder vermeintlich völlige Informationstransparenz bietet, können Konsumenten sich heutzutage zu jeder Tages- und Nachtzeit und von jedem Ort der Welt aus über ein bestimmtes Unternehmen oder ein Produkt informieren. Diese Möglichkeit bieten jedoch nicht nur die Unternehmen, die sich selbst im Internet präsentieren, sondern viel mehr die vielen Internetnutzer, die auf diversen Bewertungsplattformen, in Internetforen und auf Social Media Plattformen aktiv sind und regelmäßig Beiträge über Marken, Produkte und Dienstleistungen mit anderen Internetnutzern teilen. Dies führt manchmal sogar dazu, dass Konsumenten schneller und besser über ein Produkt und dessen Qualität informiert sind, als die Hersteller dieses Produktes selbst. Für die Konsumenten spielt die Herkunft der Informationen dabei nicht selten eine eher untergeordnete Rolle. Allein die Tatsache, dass es sich bei diesen Informationen um private Einträge und Quellen handelt und nicht um Werbebotschaften der Unternehmen, erhöht die Glaubwürdigkeit der Quellen. Wie versiert der Autor dieser Quellen tatsächlich ist, ist zweitrangig.[17] Und gerade bei Kaufentscheidungen spielt diese Glaubwürdigkeit eine große Rolle, denn so wie Empfehlungen von Freunden und Bekannten eine Kaufentscheidung nachhaltig beeinflussen, sind auch soziale Netzwerke, Foren und Bewertungsplattformen ausschlaggebend dafür, ob ein Produkt tatsächlich gekauft wird, oder ob schlechte Bewertungen dazu geführt haben dieses Produkt doch nicht zu kaufen.[18] Für die Unternehmen kann es daher von großem Vorteil sein, wenn sie ebenfalls online und hier vor allem im Social Media vertreten sind und die Meinungsbildung zu ihren Produkten oder Dienstleistungen im Blick behalten. Es kann sogar sinnvoll sein, zu versuchen, diese Meinungsbildung aktiv zu beeinflussen.

Damit die Unternehmen im heutigen, digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig bleiben, sind sie also dazu herausgefordert das Internet und speziell Social Media Plattformen aktiv zur externen Unternehmenskommunikation zu nutzen, ihre Marketingstrategien und Marketingpraktiken an die veränderten Verhältnisse anzupassen und sich mit der neuen Form des Marketings, dem Social Media Marketing, auseinanderzusetzen.[19] Denn das Internet hat den Aufbau von Beziehungen zu allen Interessensgruppen revolutioniert. Es ebnet den Unternehmen damit einen völlig neuen Weg, Kundenbeziehungen aufzubauen, diese zu pflegen und damit Kundennutzen zu schaffen.[20] Wenn in der Vergangenheit eine Marke und ihr Image durch klassische Kommunikationsmaßnahmen wie Werbung und Pressemitteilungen seitens des Unternehmens geprägt wurden, hat sich dieser Zustand, gerade durch die Nutzung von Social Media, erheblich geändert. Die Konsumenten selbst entscheiden heute, was eine Marke ausdrückt und wie man sich mit dieser Marke identifiziert.[21]

Und diese Meinungen und Einstellungen zu einer Marke oder einem Produkt teilen die Konsumenten im Social Media mit anderen Nutzern aus der ganzen Welt durch Beiträge auf sozialen Plattformen oder in Foren, über deren Inhalt ein permanenter zeitlich und räumlich unabhängiger Austausch stattfindet. Die bisherige eindimensionale Kommunikation klassischer Werbemaßnahmen wird abgelöst von einem vielseitigen Dialog zwischen aktiven Internetnutzern und deren selbst produzierten Inhalten.[22] Der hohe Stellenwert, den die sozialen Medien bei den Internetnutzern im alltäglichen Leben einnehmen, ist also nicht zu unterschätzen.

2.4 Das Influencer Marketing

Mittlerweile wirken bereits etliche Unternehmen in sozialen Netzwerken mit und betreiben ihre eigenen Profile auf sämtlichen Social Media Plattformen, eben um die Meinungsbildung der Konsumenten zu ihrer Marke oder ihrem Produkt, um an den vorherigen Gedanken anzuknüpfen, im Blick zu behalten oder sogar mit eigenen Beiträgen aktiv zu beeinflussen.

Dem zu Folge ist die bloße Präsenz im Social Media längst kein alleiniger Erfolgsgarant mehr, sondern kann eher als notwendige Pflicht angesehen werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In jüngster Zeit hat sich aber eine weitere, ganz neue Möglichkeit entwickelt, wie Unternehmen soziale Netzwerke nutzen können, um zusätzlich zu ihrer eigenen Social Media Präsenz auf ihre Marke oder ihr Produkt aufmerksam zu machen und damit (potentielle) Kunden zu erreichen: das Influencer Marketing.

Im Zuge der Digitalisierung und der internetbasierten Vernetzung der Konsumenten untereinander und deren Beiträgen zu unzähligen Themen auf diversen Social Media Plattformen, haben sich einige aktive Internetnutzer herauskristallisiert, die mit ihren Inhalten und ihrer Meinung zu Marken und Produkten besonders viel Einfluss auf die Meinungen anderer Nutzer haben. Daher stammt auch die Bezeichnung Influencer, zu Deutsch: Beeinflusser oder Meinungsführer. Sie haben sich im Laufe der Zeit über die Inhalte ihrer Beiträge, ihre Art zu kommunizieren, ihr Wissen in bestimmten Themengebieten und die Reichweite ihrer Beiträge eben diese Meinungsführerschaft erarbeitet[23] und zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine große ‚Community’ besitzen, das heißt, eine große Anzahl an Personen ihrem Profil oder ihrem Kanal in sozialen Netzwerken folgt, ihre Beiträge liest oder sich ihre Videos und Bilder ansieht. Die Influencer genießen bei ihren so genannten Followern ein hohes Ansehen, daher sind ihre Beiträge für diese besonders relevant und die Reichweite ihrer geteilten Beiträge ist enorm hoch.[24]

Bianca Heinicke alias ‚Bibi’ von ‚BibisBeautyPalace’ beispielsweise ist eine dieser Influencer. Sie zählt mit ihren 4,7 Millionen Abonnenten auf YouTube[25] zu einer der einflussreichsten YouTube-Nutzer Deutschlands. Sie ist ebenfalls vertreten auf Facebook mit 1,2 Millionen Abonnenten[26], auf Twitter mit 2 Millionen Abonnenten[27] und auf Instagram mit 5,4 Millionen Abonnenten[28] (Stand: 15.12.2017). Ursprünglich hatte Bibi ihren YouTube-Kanal im Jahre 2012 als Hobby gestartet, doch schon 2015 konnte sie zahlreiche Kooperationen, unter anderem mit Neckermann, verzeichnen. Den großen Erfolg erlangen Influencer wie Bibi vor allem durch drei Dinge: „Sie sind attraktiv, kommunikativ und nahbar“[29]. Und gerade diese drei Attribute verschaffen den Influencern einen großen Glaubwürdigkeits- und Vertrauensvorsprung gegenüber der klassischen Werbung. Eine Influencerin wie Bibi wirkt wie das nette Mädchen von nebenan, dass ihre Community an ihrem Leben teilhaben lässt und über alles berichtet, was sie gerade erlebt oder was sie gerade beschäftigt.[30]

Diese Nahbarkeit können Unternehmen im Rahmen des Influencer Marketings als Brücke nutzen, um an ihre (potentielle) Kunden heranzukommen. Hierbei tritt nicht das Unternehmen selbst, sondern der Influencer an die Konsumenten heran und nutzt seinen Einfluss in der Social Media Community, um die Marketingziele des Unternehmens, meist gegen Geldleistungen, zu erfüllen.[31] Dabei erreicht der Influencer mit seinen Beiträgen nicht nur, dass seine Community auf eine Marke oder ein Produkt aufmerksam wird, sondern er kreiert darüber hinaus mit seinen Beiträgen einen wirklichen Mehrwert für die Abonnenten, in dem er die wichtigsten und interessantesten Inhalte aus der Masse herausfiltert und seine Beiträge mit einem eigenen Bezug zur Marke oder zum Produkt anreichert. Denn gerade der eigene Bezug und die eigene Meinung, die der Influencer in seine Beiträge mit einfließen lässt, machen die Glaubwürdigkeit und Authentizität seiner Beiträge aus und bilden damit den Mehrwert für die Abonnenten.[32] Und genau an dieser Stelle können Unternehmen anknüpfen, um die Meinungsbildung zu ihrer Marke oder ihrem Produkt in eine gewünschte Richtung zu lenken. Denn wenn ein solcher Internet-Star ihr Produkt für gut befindet und sich die Zeit dafür nimmt, darüber zu berichten, sei es aus eigener Überzeugung oder durch monetäre Anreize seitens des Unternehmens, dann erreicht dieser Beitrag binnen Sekunden Millionen von Abonnenten. Die Absicht der Konsumenten gerade das Produkt dieses Unternehmens zu kaufen und nicht ein Produkt der Konkurrenz wird dadurch wesentlich wahrscheinlicher, denn der Influencer beeinflusst seine Follower insoweit, als dass diese eben genau das gleiche Produkt besitzen möchten wie ihr Idol und wenn der Influencer das Produkt für gut befindet, vertrauen die Abonnenten auf dessen Urteil. Nach kurzer Überlegung wird klar, was für ein großes Potential im Influencer Marketing stecken kann, wenn man dieses Instrument strategisch gut in seinen Social Media Marketingaktivitäten einsetzt.

3 Einsatz des Influencer Marketings als strategisches Instrument im Social Media Marketing

3.1 Die wichtigsten Social Media Plattformen

Die sozialen Netzwerke bilden das Bindeglied zwischen Konsument und Influencer. Alle namenhaften Influencer sind auf Social Media Plattformen vertreten, um im ständigen Kontakt zu ihrer Community zu sein. Social Media Plattformen sind ihr Medium, um an die Follower heranzutreten, mit ihnen zu kommunizieren und Beträge, Fotos und Videos mit ihnen zu teilen. Dabei sind die Influencer nicht nur auf jeweils einem, sondern meistens in allen für sie relevanten sozialen Netzwerken vertreten, damit erlangen ihre Beiträge eine möglichst hohe Reichweite.

[...]


[1] Vgl. Hedemann, F., (Influencer 2014), o.S..

[2] Vgl. Nirschl, M., Steinberg, L., (Einstieg 2017), S. 1.

[3] Vgl. Firsching, J., Bersch, A., (Influencer 2017), S. 5 ff.

[4] Vgl. Hedemann, F., (Influencer 2014), o.S..

[5] Vgl. Statista, (Investitionen 2016), o.S..

[6] Vgl. Statista, (Nutzer 2017), o.S..

[7] Vgl. Bruhn, M., (Relationship 2016), S. 1.

[8] Vgl. Michelis, D., (Konsument 2014), S. 2 f.

[9] Vgl. Bruhn, M., (Marketing 2016), S. 16.

[10] Vgl. Bruhn, M., (Relationship 2016), S. 2.

[11] Vgl. derselbe, (Marketing 2016), S. 17.

[12] Vgl. derselbe, (Relationship 2016), S. 2.

[13] Vgl. ebenda.

[14] Vgl. Michelis, D., (Konsument 2014), S. 4.

[15] Schindler, M.-C., Liller, T., (PR 2014), S. 33.

[16] Vgl. ebenda.

[17] Vgl. Ceyp, M., Scupin, J.-P., (Marketing 2013), S. 3 ff.

[18] Vgl. Grabs, A., Bannour, K.-P., Vogl, E., (Follow 2017), S. 43 f.

[19] Vgl. Ceyp, M., Scupin, J.-P., (Marketing 2013), S. 3 ff.

[20] Vgl. Kotler, P. et al., (Grundlagen 2016), S. 809 f.

[21] Vgl. Ceyp, M., Scupin, J.-P., (Marketing 2013), S. 7.

[22] Vgl. Grabs, A., Bannour, K.-P., Vogl, E., (Follow 2017), S. 32.

[23] Vgl. Firsching, J., Bersch, A., (Influencer 2017), S. 5 f.

[24] Vgl. Grabs, A., Bannour, K.-P., Vogl, E., (Follow 2017), S. 56 f.

[25] Vgl. YouTube, (BibisBeautyPalace).

[26] Vgl. Facebook, (BibisBeautyPalace).

[27] Vgl. Twitter, (BibisBeautyPalace).

[28] Vgl. Instagram, (BibisBeautyPalace).

[29] Grabs, A., Bannour, K.-P., Vogl, E., (Follow 2017), S. 56.

[30] Vgl. Grabs, A., Bannour, K.-P., Vogl, E., (Follow 2017), S. 56.

[31] Vgl. Firsching, J., Bersch, A., (Influencer 2017), S. 7.

[32] Vgl. Hedemann, F., (Influencer 2014), o.S..

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Influencer Marketing in sozialen Netzwerken als strategisches Instrument im Social Media Marketing
Hochschule
Private Fachhochschule Göttingen
Note
1,7
Jahr
2017
Seiten
28
Katalognummer
V416708
ISBN (eBook)
9783668671126
ISBN (Buch)
9783668671133
Dateigröße
751 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Influencer, soziale Netzwerke, Social Media, Social Media Marketing, Influencer Marketing, Blogger, Marketing, Marketingstrategien
Arbeit zitieren
Anonym, 2017, Influencer Marketing in sozialen Netzwerken als strategisches Instrument im Social Media Marketing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416708

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