Das Lesen ist in unserer Gesellschaft seit jeher von großer Bedeutung. In der Schule ist es nicht nur für das Fach Deutsch, sondern auch für alle anderen Fächer essentiell, und ermöglicht einem so einen Bildungsabschluss, der den Weg in die Berufswelt öffnet. Aber auch außerhalb der Bildungsanstalten ist das Lesen notwendig um ein selbstständiges Mitglied der Gesellschaft zu sein, das sich eigenständig durch die Welt findet. Ohne dass man Hinweise im Straßenverkehr oder in öffentlichen Einrichtungen, Speisekarten, Verpackungsangaben, Angebote oder andere wichtige Informationen in Büchern, im Internet oder in der Umwelt flüssig und einwandfrei lesen kann, ist man immer auf andere angewiesen und in seiner freien Entfaltung beeinträchtigt. Leseschwäche beginnt bereits im Kindesalter, äußerst sich also dann zuerst, wenn andere Kinder in der Grundschule bemerkbar schnellere Fortschritte in ihren ersten Leseerfahrungen sammeln und der eigene Lesefluss stockend und fehlerhaft bleibt. Daraus resultiert im weiteren Verlauf auch oft eine Rechtschreibschwäche (deshalb findet man in der Literatur und im Sprachgebrauch meistens den zusammengesetzten Begriff „Lese-Rechtschreibschwäche“) aber auch erhebliche psychische Probleme für das Kind. Aktuell sind circa 15-17 % der deutschen Schüler von der Leseschwäche betroffen . Für deren Behandlung findet man in der Literatur die unterschiedlichsten Konzepte, doch alle sind sich in einem Punkt einig: Wichtig ist, dass man die Leseschwäche eines Kindes so schnell wie möglich erkennt, um frühzeitlich zu handeln, ganz nach dem Motto: Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zurecht. In der vorliegenden Semesterarbeit möchte ich die Leseschwäche zunächst begrifflich ausdifferenzieren und danach auf die verschiedenen Ursachen eingehen, die hierzu führen können. Danach werde ich die verschiedenen Formen näher beleuchten, um anschließend ein Konzept vorzustellen, dass erstmals 1984 in der Öffentlichkeit erschienen ist und seit dem vielfach in der Praxis Umsetzung fand. Der „Kieler Leseaufbau“ richtet sich speziell an Kinder im Grundschulalter, die den Anschluss ans Leselernen verpasst haben und nun durch einen stufenweisen Leselehrgang unterstützt werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leseschwäche bei Grundschülern
- Abgrenzung des Begriffes
- Ursachen/ Entstehung
- Diagnose/ Formen
- Der Kieler Leseaufbau
- Hintergrund und Entstehung
- Prinzipien des Aufbaus
- Bewertung/ Beurteilung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der frühzeitigen Behandlung der Leseschwäche bei Grundschülern. Im Fokus steht die Analyse des Kieler Leseaufbaus, eines Konzepts, das speziell auf Kinder im Grundschulalter ausgerichtet ist, die Schwierigkeiten beim Leselernen haben.
- Abgrenzung des Begriffs Leseschwäche und Unterscheidung zu Lese-Rechtschreib-Schwäche und Legasthenie
- Analyse der Ursachen und Entstehungsfaktoren der Leseschwäche, einschließlich genetischer Disposition und Umweltfaktoren
- Vorstellung des Kieler Leseaufbaus, seiner Prinzipien und Methoden
- Bewertung des Kieler Leseaufbaus in Bezug auf seine Wirksamkeit und Eignung für die Arbeit mit leseschwachen Kindern
- Praktische Umsetzung des Konzeptes durch ausgewählte Lese- und Schreibübungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Leseschwäche bei Grundschülern ein und betont die Bedeutung des Lesens in unserer Gesellschaft. Anschließend wird der Begriff der Leseschwäche abgegrenzt und von anderen Begriffen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) und Legasthenie unterschieden.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Ursachen und Entstehungsfaktoren der Leseschwäche. Hierbei wird der genetischen Disposition besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Kapitel drei stellt das Konzept des Kieler Leseaufbaus vor, erläutert seine Prinzipien und Methoden sowie seine Entstehung und seinen Hintergrund.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Leseschwäche bei Grundschülern. Sie analysiert das Konzept des Kieler Leseaufbaus, dessen Ziel es ist, Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten zu unterstützen. Wichtige Schlüsselbegriffe sind Leseschwäche, Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), Legasthenie, Ursachen, Entstehung, genetische Disposition, frühzeitige Behandlung, Kieler Leseaufbau, Prinzipien, Methoden, Bewertung, Wirksamkeit.
- Quote paper
- Melanie Köster (Author), 2014, Die frühzeitliche Behandlung der Leseschwäche bei Grundschülern durch den Kieler Leseaufbau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416960