Mode und Kunst haben etwas Faszinierendes. Sie bieten Spielraum zur eigenen Interpretation und stehen sich näher, als man im ersten Moment vermuten würde. Vor mehr als 100 Jahren fand die Kunst Eingang in die Mode. Bis heute entwickeln zahlreiche Künstler mit angesagten Fashion Labels großartige Arbeiten, oftmals auch als limitierte Edition.
Diese Hausarbeit setzt sich in erster Linie mit Jeff Koons, einem international renommierten Künstler, und seiner aktuellen Kooperation mit dem Luxuslabel Louis Vuitton auseinander. Mit der Umsetzung dieser Auftragsarbeit für Louis Vuitton bewegt sich Jeff Koons auf einem schmalen Grat zwischen Kunst und Kitsch für eine überschaubare Zielgruppe.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
1. Das Modeimperium Louis Vuitton
1.1 Ehemalige Künstler Kollaborationen von Louis Vuitton
2. Jeff Koons
2.1 Kollaboration mit Louis Vuitton
3. Alleinstellungsmerkmal eines Kunstwerks
3.1 Pop Art
3.2 Kunst, Kommerz und Kitsch
4. Einzigartigkeit für Produkt und Unternehmen
4.1 Am Beispiel von Taschen im Allgemeinen
4.2 Bezogen auf Louis Vuitton
Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Das berühmte LV-Logo (https://www.famouslogos.us/louis-vuitton-logo/, Stand: 29.06.2017)
Abb. 2: Speedy 30 im Graffiti-Design (http://cjdellatore.com/fashion-american-punk-legend-stephen-sprouse/stephen-sprouse-louis-vuitton/, Stand: 30.06.2017)
Abb. 3: Multicolore Speedy 30 (http://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/speedy-30-monogram-multicolore-000483, Stand: 29.06.2017)
Abb. 4: Cherry Blossom Sac Retro (http://www.fashionphile.com/louis-vuitton-cherry-blossom-sac-retro-17615, Stand: 29.06.2017)
Abb. 5: Taschenmodelle Polka Dots (https://josieloves.de/die-kooperation-von-louis-vuitton-und-yayoi-kusama-geht-in-die-zweite-runde-das-opening-des-pop-up-stores-in-paris/, Stand: 30.06.2017)
Abb. 6: „Mona Lisa“ von Da Vinci – Speedy 30 aus der „Masters“-Kollektion (http://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/speedy-30-nvprod400128v, Stand: 06.07.2017)
Abb. 7: Innenleben – Speedy 30 aus der „Masters“-Kollektion (http://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/speedy-30-nvprod400128v, Stand: 06.07.2017)
Abb. 8: „Die Tigerjagd“ von Peter Paul Rubens – Palm Springs Rucksack (http://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/palm-springs-rucksack-nvprod400141v, Stand: 06.07.2017)
Abb. 9: „Mädchen mit Hund“ von Fragonard – Montaigne MM (http://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/montaigne-mm-nvprod400134v, Stand: 06.07.2017)
Abb. 10: „Mars, Venus und Amor“ von Tizian – Neverfull MM (http://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/neverfull-mm-nvprod400150v, Stand: 06.07.2017)
Abb. 11: „Weizenfeld mit Zypressen“ von Vincent van Gogh – Keepall 50 (http://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/keepall-50-nvprod400156v, Stand: 06.07.2017)
Einleitung
Mode und Kunst haben etwas Faszinierendes. Sie bieten Spielraum zur eigenen Interpretation und stehen sich näher, als man im ersten Moment vermuten würde. Vor mehr als 100 Jahren fand die Kunst Eingang in die Mode.[1] Bis heute entwickeln zahlreiche Künstler mit angesagten Fashion Labels großartige Arbeiten, oftmals auch als limitierte Edition. Diese Hausarbeit setzt sich in erster Linie mit Jeff Koons, einem international renommierten Künstler, und seiner aktuellen Kooperation mit dem Luxuslabel Louis Vuitton auseinander.
Mit der Umsetzung dieser Auftragsarbeit für Louis Vuitton bewegt sich Jeff Koons auf einem schmalen Grat zwischen Kunst und Kitsch für eine überschaubare Zielgruppe.
1. Das Modeimperium Louis Vuitton
Als Louis Vuitton 1854 in Paris dem Lederwarenunternehmen seinen Namen gab, konnte er nicht ahnen, dass dies einmal eine der größten Luxus-Marken weltweit sein würde. Die besonders leichten und luftdichten Koffer machten das Modehaus berühmt. Sein Sohn Georges Vuitton designte 1896 das prägnante LV-Logo. Unter seiner Ägide expandierte das Unternehmen stark und mit den nächsten beiden Generationen gelang der Aufstieg zum Weltkonzern. Der Zusammenschlusses 1987 mit dem Konzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE konnte am Ende das eigentliche Ziel, die feindliche Übernahme abzuwehren, nicht verhindern.[2]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Das berühmte LV-Logo
Das Sortiment wurde über die Jahre stetig erweitert und ist heute der Inbegriff von absolutem Luxus und Eleganz. Durch Marc Jacobs, Chefdesigner von 1997 bis 2013, entstand, neben zahlreichen Accessoires, eine Damen- und Herrenkollektion, die heute von den neuen Chefdesignern Nicolas Ghesquière, Damenkollektion, und Kim Jones, Herrenkollektion, mit ihren eigenen Entwürfen weitergeführt werden.[3]
Am gefragtesten sind heute Klassiker wie die It-Bags „Sac Noé“, ein Beutel zum Schnüren, die „Speedy“, eine kleinere Reisehandtasche, oder die „Neverfull“, ein Shopper des Luxuslabels. Modelle, die zahlreichen Künstlern immer wieder Raum für Neuinterpretationen boten und bieten.
1.1 Ehemalige Künstler Kollaborationen von Louis Vuitton
Kollaborationen sind kein Novum im Hause Louis Vuitton. Bereits in der Vergangenheit wurde mit zeitgenössischen Künstlern wie Stephen Sprouse, Takashi Murakami oder Yayoi Kusama zusammengearbeitet. Mit all diesen Künstlern kreierte Marc Jacobs unverwechselbare, oftmals limitierte Editionen und rückte dadurch das Fashion Label in ein neues Licht mit noch mehr Strahlkraft.
Graffitis sind bis heute ein umstrittenes Thema. Während Sprayer ihre Werke als Kunst verstehen, dürften viele sie als Schmiererei empfinden. Umso interessanter ist die erste Künstler-Kollaboration des Luxuskonzerns unter der Ägide des mutigen Jacobs. Sie entstand Anfang 2000 mit dem zwischenzeitlich verstorbenen Stephen Sprouse. Im Graffiti-Design wurde „Louis Vuitton“ als Schriftzug in Neonfarben auf die Luxustaschen platziert. Es entstand ein regelrechter Hype um diese Kollektion und das tradierte Unternehmen erstrahlte in einem neuen, hippen Glanz. Sprouse gelang der Durchbruch mit dieser Zusammenarbeit. Der Mix aus Kunst und Kommerz lag ihm sehr am Herzen.[4]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Speedy 30 im Graffiti-Design
Takashi Murakamis Kunstwerke wirkten auf Marc Jacobs sehr inspirierend. 2002 begann die, bis heute am längsten währende, Zusammenarbeit mit dem japanischen Künstler. Multi-Colore war Murakamis erste Taschenkollektion, bei der das klassische Monogramm-Muster nun in vielen bunten Variationen auf weißem oder schwarzem Hintergrund platziert wurde. Viele weitere Editionen folgten, wie „Eye Love Monogram“, die Louis Vuitton Blume als Animee-Auge, oder „Cherry Blossom“, Kirschblüten mit einem an ein Emotikon erinnernden, lächelnden Gesichtsausdruck.[5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Multicolore Speedy 30
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Cherry Blossom Sac Retro
Für ein „Overload“ an Punkten sorgte 2012 die japanische Künstlerin Yayoi Kusama. Was fasziniert sie ausgerechnet an Punkten? Sie nimmt sich selbst als einen Punkt unter Millionen wahr. Damit überzeugte sie auch Jacobs. Sechs Jahre nach ihrem ersten Treffen entschieden sich beide für eine gemeinsame Kollektion voller Punkte.[6]
"Es ist eine fantastische Gelegenheit, mehr Menschen zu erreichen, als über die traditionellen Wege des zeitgenössischen Kunstmarktes. Im Übrigen eine Aufgabe, die sich Louis Vuitton auch immer wieder stellt"[7], so lautete Marc Jacobs Statement auf VOUGE.de zur Zusammenarbeit mit der Avantgarde-Künstlerin. Eine Aussage, die sich sicherlich auf alle vorherigen und späteren Kooperationen von Louis Vuitton eins-zu-eins übertragen lässt.
Kusama war die letzte Künstler-Kollaboration des ehemaligen Louis Vuitton Chefdesigners. 2013 verließ er das Unternehmen, um sich seinem eigenen Label zuzuwenden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Taschenmodelle Polka Dots
2. Jeff Koons
Jeff Koons ist ein amerikanischer Künstler, der 1955 geboren wurde. Schon in frühen Jahren fing er an zu malen. Sein späterer Lebensweg zeichnete sich schon früh ab. Mit gerade mal 13 Jahren malte er Werke der Alten Meister nach. 1976 schloss er sein Kunst- und Design-Studium am Maryland Institute College of Art in Baltimore ab. Kurz darauf zog Koons ins pulsierende New York, wo er bis heute mit nur wenigen Unterbrechungen lebt. Um seine immer ausgefalleneren, teurer werdenden Kunstwerke verwirklichen zu können, arbeitete er über mehrere Jahre nebenbei auch als Börsenhändler.[8] Heute ist er im Olymp der zeitgenössischen Künstler ange-kommen und zählt zu den teuersten Gegenwartskünstlern weltweit.[9]
„Seither ist ein umfangreiches, vielgestaltiges Werk entstanden, das zum Teil berühmt, zu größeren Teilen erstaunlich wenig bekannt ist. Berühmt, weil insbesondere jene Werke Aufsehen erregt haben und noch immer erregen, welche die gängigen Vorstellungen von Kunst und Kitsch zur Diskussion stellen“,[10] so Sam Keller und Theodora Vischer in ihrem Vorwort zu „Jeff Koons“.
2013 entstand die Serie „Gazing Ball“.[11] Insbesondere die „Paintings“ spielen aktuell eine wichtige Rolle in der Zusammenarbeit mit dem Luxuskonzern Louis Vuitton. Die auf einem Aluminiumbrett liegende blaue, reflektierende Glaskugel ist fester Bestandteil der täuschend echt reproduzierten alten Kunstwerke berühmter Maler. Koons sagt über „Gazing Ball“, sie seien „ ein Symbol für alles Mögliche “.[12] Der blaue Ball könnte auch die Glaskugel einer Wahrsagerin sein, die in ihr die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sehen kann. Sie lässt Spielraum für viele Deutungen, Fantasien und Ideen.[13] Koons möchte vermutlich unter anderem ausdrücken, dass die alten Meister und deren Kunst Teil unseres Lebens geworden sind.
[...]
[1] Vgl. Karcher, Eva: „Kunst und Mode – Das visionäre Paar“, 23. Feb. 2011, Zeit.de (http://www.zeit.de/lebensart/mode/2011-02/kunst-mode-lebensstil, Stand: 30.06.2017)
[2] Vgl. ELLE.de: „Louis Vuitton – Designer-Portrait“
(http://www.elle.de/designer/louis-vuitton, Stand: 30.06.2017)
[3] Vgl. Jolie.de: „Louis Vuitton – die Geschichte, der Look, die Stars“ (http://www.jolie.de/mode/louis-vuitton-2, Stand: 30.06.2017)
[4] Vgl. Gala.de: „Louis Vuitton + Stephen Sprouse. Jetzt bitte auf-Sprousen”, 08.Jan. 2009 (http://www.gala.de/beauty-fashion/fashion/louis-vuitton---stephen-sprouse--jetzt-bitte-auf-sprousen-20032168.html, Stand: 30.06.2017)
[5] Vgl. LouisVuitton.com: „Freunde des Hauses – Takashi Murakami” (http://de.louisvuitton.com/deu-de/kunst/freunde-des-hauses#/friend/takashi-murakami, Stand: 30.06.2017)
[6] Vgl. VOUGE.de „Infinitely Kusama – Yayoi Kusama für Louis Vuitton“, 29. Mai 2012,
(http://www.vogue.de/mode/mode-news/yayoi-kusama-fuer-louis-vuitton-infinitely-kusama, Stand: 30.06.2017)
[7] VOUGE.de (2012)
[8] Vgl. Holzwarth, Hans Werner: „Koons“,1. Aufl., Slowakei: Taschen Verlag 2015, S. 92-93
[9] Vgl. Gretzschel, Matthias: „Kunst! Kitsch! Kommerz! Kunsthalle!“ 11. Feb. 2010 HamburgerAbendblatt.de (http://www.abendblatt.de/kultur-live/article107652059/Kunst-Kitsch-Kommerz-Kunsthalle.html, Stand: 09.07.2017)
[10] Fondation Beyeler und Vischer, Theodora: „Jeff Koons“, Ostfildern: Hatje Cantz Verlag 2012, S.7
[11] Vgl. Holzwarth, Hans Werner (2015), S.95
[12] Holzwarth, Hans Werner (2015), S.90
[13] Vgl. Holzwarth, Hans Werner (2015), S.90
- Arbeit zitieren
- Lara Schuhmann (Autor:in), 2017, Künstlerkollaborationen. Das Erfolgsrezept von High Fashion Brands am Beispiel von Jeff Koons und Louis Vuitton, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417046
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