Rauchverhalten von Jugendlichen. Lösungsansätze zur Verringerung des Tabakkonsums


Seminararbeit, 2016

58 Seiten, Note: 1,00


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Aufgabenstellung

2. Motive für den Tabakkonsum und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit
2.1 Motive für den Konsum von Zigaretten
2.2 Auswirkungen des Tabakkonsums auf die Gesundheit

3. Umfrage
3.1 Der Umfragebogen und die Umfragekriterien
3.2 Die Durchführung der Umfrage
3.3 Ergebnisse
3.4 Auswertung und Diskussion der Ergebnisse

4. Vergleich mit anderen Studien
4.1 Gemeinsamkeiten
4.2 Unterschiede

5. Lösungsansätze zur weiteren Verringerung des Zigarettenkonsums
5.1 Bessere Aufklärung der Jugendlichen
5.1.1 Aufklärung in der Schule
5.1.2 Anti-Zigaretten Kampagnen
5.1.3 wamhinwei se auf den Verpackungen
5.2 Erschwerte Kaufbedingungen
5.2.1 Alterskontrollen
5.2.2 Beschränkung der Werbung
5.2.3 Steigende Kosten
5.3 Unterstützender Imagewandel in der modernen westlichen Gesellschaft
5.3.1 Zeit der Marlboro Cowboys
5.3.2 Zigaretten im Konflikt mit einem aktiven und gesunden Lebensstil

6. Ausblick

7. Quellenverzeichnis

8. Anhang

1. Einleitung und Aufgabenstellung

"Im Jahr 2013 starben in Deutschland rund 121 000 Menschen an den Folgen des Rauchens."1 2 Diese große Zahl wird durch die lange Geschichte der Tabakpflanze und der Zigaretten herbeigeführt. Die Pflanzengattung Tabak hat ihren Ursprung in Nord- und Südamerika, wo sie schon vor 8000 Jahren von den Eingeborenen als natürliches Halluzinogen gekaut oder geraucht wurde. Die Pflanzen wurden sogar als Währung verwendet. Mit der Entdeckung Amerikas 1492 durch Kolumbus kam die westliche Welt in Kontakt mit dem Nachtschattengewächs. Im frühen 16. Jahrhundert entdeckten spanische Konquistadoren das Rauchen von Zigaretten bei den Azteken, die zerkleinerte Tabakblätter in Maisschalen einwickelten. Diese wurden erst circa hundert Jahre später durch Papier ersetzt. In der Mitte dieses Jahrhunderts wurde die Tabakpflanze erstmals in Europa angepflanzt, wobei sie vor allem als Medizin für Kopfschmerzen an den Adel vertrieben wurde. Die amerikanischen Kolonien begannen ebenfalls den kommerziellen Anbau und schon im 17. Jahrhundert, genauso wie die nächsten 200 Jahre, war Tabak das wichtigste Exportgut. Daraufhin verbreitete sich das Rauchen von Zigaretten in ganz Europa. Nach dem Krim Krieg von 1853-1856 wurde die Gewohnheit zu Rauchen von britischen Soldaten zurück in die Heimat gebracht. Dort stieg Philip Morris in die Zigarettenproduktion ein. Zu dieser Zeit wurden die Zigaretten noch von Hand gerollt. Dieser zeitintensive Prozess wurde mit der Erfindung der ersten Zigarettenrollmaschine 1879 in den USA beschleunigt. Mit ihrer Verbesserung 1886 wurde der Weg zur Massenproduktion geebnet. Dadurch wurden Zigaretten auch für das einfache Volk erschwinglich und der Konsum in ganz Europa stieg.

Da die negativen Folgen des Zigarettenkonsums heutzutage der Gesellschaft bekannt sind, stellt sich die Frage, wieso das Rauchen immer noch so verbreitet ist, dass solche hohen Todeszahlen entstehen können. Dabei ist die Verbreitung des Konsums bei Jugendlichen besonders interessant. Deswegen fiel der Entschluss diese Seminararbeit, welche eine vergleichende Umfrage zum Rauchverhalten von Jugendlichen als Schwerpunkt hat, zu erarbeiten. In der folgenden Arbeit werden der Aufbau, die Durchführung und die Auswertung der Ergebnisse dieser Befragung dargestellt. Zusätzlich werden verschiedene Lösungsansätze zur weiteren Verringerung des Tabakkonsums, besonders den von Jugendlichen, vorgestellt.

2. Motive für den Tabakkonsum und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit

2.1 Motive für den Konsum von Zigaretten

Das Verhalten Jugendlicher wird stark von der gegenseitigen Wahrnehmung der Umwelt bestimmt. Auf das Image wird großer Wert gelegt. Darauf sind auch die Motive für den Zigarettenkonsum zu begründen. Gleichzeitig kann dadurch auch das Verhalten der Heranwachsenden durch Werbung oder Film beeinflusst werden. Mit dem Rauchen wollen die Heranwachsenden unabhängig, rebellisch und erwachsener wirken.3 4 Zusätzlich stellt das Rauchen für die Jugendlichen ein Symbol der Kontrolle da. Damit können sie frei über ihren Körper entscheiden. Außerdem wird durch ihr Verhalten so die Erwachsenenwelt provoziert, aber im selben Moment treten sie auch mit ihr in engeren Kontakt. Gleichzeitig befinden sich die Jugendlichen in einem Prozess der Identitätsbildung. Dabei ist auch die eigene Rolle in ihrem Freundeskreis wichtig. Viele rauchen nur, um diese Erfahrungen zu machen oder um mit den Freunden Schritt halten zu können.5 Die erste Zigarette wird oft aus Neugier oder Nachahmung von Bezugspersonen geraucht. "In Befragungen nennen Jugendliche als Einstiegsgründe vorrangig das Ankämpfen gegen entwicklungsbedingte Spannungen, Versagungen und Belastungen oder die kommunikations- und kontakterleichtemde Funktion von Zigaretten"6 7 Allgemein ist festzustellen, dass die Heranwachsenden übereinstimmende Ansichten der n vermeintlich positiven Eigenschaften des Rauchens haben.

2.2 Auswirkungen des Tabakkonsums auf die Gesundheit

Zigarettenrauch besteht aus ungefähr 5300 Bestandteilen . Viele davon sind Schadstoffe, die durch die Inhalation effektiv über die Lunge in den Blutkreislauf geraten. Dadurch wird praktisch jedem Körperorgan und dem gesamten Organismus geschadet. Als Folge droht eine Vielzahl von Krankheiten. Jedoch kann hier nur ein kurzer Überblick gegeben werden. Durch den Tabakkonsum laufen Raucher in Gefahr an chronischen Krankheiten, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes Typ II oder Atemwegserkrankungen zu erkranken. Gleichzeitig steigt das Risiko akuter Erkrankungen der Atemwege, wie beispielsweise Grippe. Durch das Rauchen wird die Lunge am meisten geschädigt, wodurch Krankheiten wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) auftreten können. Außerdem können verschiedene Krebsarten durch das Rauchen herbeigeführt werden. Dazu zählen vor allem der Lungenkrebs, aber auch Rachen-, Kehlkopf- oder Magenkrebs. Zusätzlich haben Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern ein doppelt so hohes Risiko Schlaganfälle zu erleiden. Gerade bei Schwangerschaften stellt das Rauchen ein großes Gesundheitsrisiko, sowohl für die Mutter als auch das Kind dar.8 9 "Für Tabakrauch kann kein Grenzwert festgelegt werden, unterhalb dessen keine Gefährdung für die Gesundheit anzunehmen ist."10

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Vergleich von der Lunge eines Rauchers und der eines Nichtrauchers

3. Umfrage

3.1 Der Umfragebogen und die Umfragekriterien

Ziel der Umfrage ist es, das Rauchverhalten Jugendlicher verschiedener Klassenstufen und Schultypen zu untersuchen, um dieses dann nach Geschlecht, Klassenstufe und Schulform zu analysieren. Dafür wurden die siebte, neunte und elfte Klassenstufe zur Befragung ausgewählt, da es unwahrscheinlich ist, dass der Konsum von Zigaretten in den niedrigeren Stufen in nennenswerter Weise verbreitet ist. Gleichzeitig wird durch den Altersunterschied von jeweils zwei Jahren zwischen den Klassenstufen ein möglichst großer Altersquerschnitt abgedeckt. Da es keine elfte Klasse an der Mittel- und Realschule gibt, wurden als Alternative dafür die elften Klassen einer Fachoberschule in Betracht gezogen. Der Umfragebogen besteht aus 22 Fragen, bei denen hauptsächlich aus vorgegebenen Antworten auszuwählen ist. Manchmal sind auch mehrere Antworten möglich. Er ist im Anhang zu finden. Bei allen Schülern wird der gleiche Umfragebogen verwendet. Die Teilnahme findet in anonymisierter Form statt. Hautsächlich soll herausgefunden werden, inwiefern der Konsum von Zigaretten, Shisha oder E- Zigarette/E-Shisha im Alltag der Jugendlichen verankert ist. Dazu werden die Teilnehmer beispielsweise zu ihren Motiven, Raucher beziehungsweise Nichtraucher zu sein, dem Rauchverhalten ihres direkten sozialen Umfelds und der Intensität des jugendlichen Zigarettenkonsums befragt.

Die Jugendlichen schätzen sich selbst ein, ob sie Raucher oder Nichtraucher sind. Dadurch hängt die Auswahl auch von der subjektiven Einschätzung und Definition des Begriffs ״Raucher“ des Befragten ab. Das Gleiche gilt auch für die Angabe, ob Eltern oder Geschwister Raucher sind. Bei den meisten anderen Fragen sind die Befragten aber gezwungen sich in feste Kategorien einzuteilen, da feste Antworten vorgegeben sind. Als Nieraucher gelten alle, die noch nie in ihrem Leben eine Zigarette geraucht haben.

3.2 Die Durchführung der Umfrage

Nachdem der Umfragebogen ausgearbeitet war, wurde bei den Schulleitern der Mittelschule Friedberg, der Konradin-Realschule Friedberg, des Staatlichen Gymnasiums Friedberg und der Fachoberschule Friedberg um Erlaubnis gebeten, die Umfrage durchführen zu dürfen. Das Anschreiben an die Realschule ist exemplarisch im Anhang zu finden. Alle Schulen erlaubten die Befragung bis auf die Fachoberschule, welche eine Genehmigung vom Schulministerium verlangte. Nach Rücksprache mit dem Seminarleiter wurde beschlossen, die Fachhochschule von der Umfrage auszuschließen, da der Genehmigungsprozess wahrscheinlich zu aufwendig und langwierig gewesen wäre.

Der Direktor der Realschule und die Direktorin der Mittelschule drückten Interesse an den Ergebnissen der Befragungen aus, woraufhin ihnen diese mitgeteilt wurden. Die Umfrage zum Rauchverhalten Jugendlicher wurde vom Juni bis Juli 2016 in den folgenden Klassen durchgeführt:

7a, 7bgt, 7cM, 9a, 9bgt, 9cM und 9dM der Mittelschule Friedberg

7a, 7b, 7c, 9a, 9b und 9c der Konradin Realschule Friedberg

7a, 7b, 7c, 9a, 9b, 9c, lbl, lb2 und lb3 des Staatlichen Gymnasiums Friedberg Da es sich bei den Schülern um Minderjährige handelte, musste das Einverständnis der Erziehungsberechtigten zur Umfrageteilnahme eingeholt werden. Dies geschah in Form eines Eltembriefes, der den Hintergrund, den Ablauf und das Ziel der Umfrage vorstellt. Dieser befindet sich im Anhang. An einem, mit den Lehrkräften, vereinbarten Termin wurden die jeweiligen Klassen besucht, um die Schüler mithilfe des Fragebogens zu ihrem Rauchverhalten zu befragen. Nur die Schüler, die die Einverständniserklärung der Eltern abgegeben hatten, nahmen Teil und füllten den Bogen aus. Davor wurde dieser ihnen vorgestellt und erklärt. Anschließend wurden die ausgefüllten Blätter verdeckt eingesammelt, um die anonymisierte Form zu gewährleisten. Unglücklicherweise variierten die Klassengrößen und der Anteil an Teilnehmern stark, wodurch die Anteile der verschiedenen Schulformen beziehungsweise Klassenstufen nicht gleich groß sind. Insgesamt wurden 371 Jugendliche, davon 171 weiblich und 200 männlich, befragt. 203 der Teilnehmer besuchen das Gymnasium, 82 die Realschule und 86 die Mittelschule. Anschließend wurden die Umfragebögen bezüglich Geschlecht, Schulform und Klassenstufe ausgewertet. Dies geschah mit Hilfe von Excel-Tabellen, in denen die ausgezählten Antworten auf die jeweiligen Fragen eingetragen wurden und der entsprechende prozentuale Anteil, auf eine Dezimalstelle gerundet, berechnet wurde. Gleichzeitig wurden mehrere zusammenfassende Tabellen für die unterschiedlichen Schultypen und Klassenstufen angelegt, um unterschiedliche Analysen zu ermöglichen.

3.3 Ergebnisse

Aus Gründen der Übersicht und des Umfangs wird hier nur ein Auszug der Ergebnisse dargelegt. Die veranschaulichenden Diagramme der Befragung sind vollständig im Anhang zu finden.

Auswertung nach dem Geschlecht:

Insgesamt ordneten sich 5,7% den Rauchern und 94,3% den Nichtrauchern zu. 70,4% gehören zu den Nierauchem. Das Durchschnittsalter der ersten Zigarette liegt bei 13,93 Jahren und es werden 4,27 Zigaretten durchschnittlich am Tag geraucht. Bei den Mädchen sind 5,3% Raucherinnen und 94,7% Nichtraucherinnen. 73,3% der Mädchen sind Nieraucher. Die Teilnehmerrinnen rauchen die erste Zigarette durchschnittlich mit 14,04 Jahren. Der Mittelwert an konsumierten Zigaretten beträgt 3,25 Stück. Bei den Jungen sind 6,0% Raucher, 94,0% Nichtraucher und 67,5% Nieraucher. Sie konsumieren die erste Zigarette mit 13,45 Jahren und rauchen durchschnittlich 4,91 Zigaretten pro Tag.

Bei der Frage, wie oft sie Zigaretten rauchen würden, antworteten 84,9% aller Teilnehmer mit nie, 11,3% mit gelegentlich, 1,3% mit häufig und 2,4% mit täglich. Bei den Mädchen antworteten 86,0% mit nie, 12,3% mit gelegentlich, 0,6% mit häufig und 1,8% mit täglich. Bei den Jungen gaben 84,0% nie, 10,5% gelegentlich, 2,0% häufig und 3,0% täglich an. Einfluss der Verwandtschaft:

29,9% der Eltern und 10,8% der Geschwister sind Raucher. Dabei haben 81,0% der Raucher ebenfalls rauchende Eltern und 38,1% rauchende Geschwister. 36,8% der Mädchen haben rauchende Eltern und 11,7% rauchende Geschwister. Alle rauchenden Teilnehmerinnen haben rauchende Eltern. 33,3% haben ebenfalls rauchende Geschwister. 24,0% der Eltern und 10,0% der Geschwister der männlichen Befragten rauchen. 66,7% der Raucher haben rauchende Eltern und 41,7% ebenfalls rauchende Geschwister.

Einfluss des Freundeskreises:

Auf die Frage, wie die rauchenden Befragten ihren Freundeskreis einschätzen würden, gaben 19,0% hauptsächlich Nichtraucher, 52,4% eine Mischung aus Rauchern und Nichtrauchern und 28,6% hauptsächlich Raucher an. Von den Nichtrauchern sind 72,6% mit Nichtrauchern, 24,9% mit einer Mischung und 2,6% mit Rauchern befreundet. Der Freundeskreis der weiblichen Raucher besteht bei 11,1% aus Nichtrauchern, bei 55,6% aus einer Mischung und bei 33,3% aus Rauchern. 76,5% der Nichtraucherinnen sind mit Nichtrauchern, 21,6% mit einer Mischung und 1,9% mit Rauchern befreundet. Auf die Frage antworteten 25,0% der männlichen Raucher mit Nichtrauchern, 50,0% mit einer Mischung und 25,0% mit Rauchern. Der Freundeskreis der männlichen Nichtraucher besteht bei 69,1% aus Nichtrauchern, bei 27,7% aus einer Mischung und bei 3,2% aus Rauchern.

Einstiegsgründe:

Als Grund für den Einstieg ins Rauchen nannten 19,1% Stress, 13,8% Langeweile, 4,3% Rebellion gegen Vorbilder, 36,2% ihre Freunde und 9,6% schlechte Vorbilder. 17,0% wollten es nur ausprobieren. Die Mädchen antworteten zu 19,4% mit Stress, 3,2% mit Langeweile, 3,2% mit Rebellion gegen Vorbilder, 32,3% mit ihren Freunden und 12,9% schlechte Vorbilder. 29,0% von ihnen probierten es nur aus. 19,0% der männlichen Befragten gaben Stress, 19,0% Langeweile, 4,8% Rebellion gegen Vorbilder, 38,1% ihre Freunde und 7,9% schlechte Vorbilder als Antwort an. 11,1% der Jungen rauchten nur, um es zu testen.

Nichtrauchergründe:

Als Grund Nichtraucher zu sein, gaben 31,2% an, noch nie angefangen zu haben, 17,1% die hohen Kosten, 34,2% gesundheitliche Gründe, 12,7% den schlechten Geschmack und 1,2% den Gestank. 3,6% würden eine Außenseiterrolle als Raucher einnehmen. Als Grund Nichtraucher zu sein nannten 34,0% der Mädchen, dass sie noch nie angefangen haben, 15,7% die hohen Kosten, 35,3% die gesundheitlichen Gründen, 10,9% den schlechten Geschmack und 1,9% den Gestank. 3,6% wären eine Außenseiterin als Raucherin. 29,0% der Jungen haben nie angefangen. 18,2% werden abgeschreckt von zu hohen Kosten, 33,2% wegen gesundheitlichen Gründen, 14,2% vom schlechten Geschmack, 4,8% von der Außenseiterrolle und 0,5% vom Gestank.

Auswertung nach der Schulform

Am Gymnasium sind 4,4% Raucher und 95,6% Nichtraucher. 69,0% gehören zu den Nierauchem. Das Durchschnittsalter der ersten Zigarette liegt bei 13,95 Jahren und es werden im Mittel 2,27 Zigaretten täglich geraucht. Bei der Realschule sind 2,4% Raucher und 97,6% Nichtraucher. 72,0% der Realschüler sind Nieraucher. An der Realschule wird die erste Zigarette durchschnittlich mit 12,95 Jahren geraucht. Der Mittelwert an konsumierten Zigaretten beträgt 4 Stück. Bei der Mittelschule sind 11,6% Raucher, 88,4% Nichtraucher und 72,1% Nieraucher. Sie konsumieren die erste Zigarette mit 13,33 Jahren und rauchen durchschnittlich 5,67 Zigaretten pro Tag.

Bei der Frage, wie oft sie Zigaretten rauchen würden, antworteten 84,7% aller Gymnasiasten mit nie, 13,3% mit gelegentlich, 1,0% mit häufig und 1,0% mit täglich. Bei den Realschülern antworteten 86,6% mit nie, 9,8% mit gelegentlich, 1,2% mit häufig und 2,4% mit täglich. Bei den Mittelschülern gaben 83,7% nie, 8,1% gelegentlich, 2,3% häufig und 5,8% täglich geraucht zu haben an.

Einfluss der Verwandtschaft:

20,2% der Eltern und 8,4% der Geschwister von Gymnasiasten sind Raucher. Dabei haben 55,6% der gymnasialen Raucher ebenfalls rauchende Eltern und 55,6% rauchende Geschwister. 41,5% der Eltern und 13,4% der Geschwister der befragten Realschüler rauchen. Alle rauchenden Realschüler haben rauchende Eltern aber keine rauchende Geschwister. 41,9% der Mittelschüler haben rauchende Eltern und 14,0% rauchende Geschwister. Alle rauchenden Mittelschüler haben rauchende Eltern. 30,0% haben ebenfalls rauchende Geschwister.

Einfluss des Freundeskreises:

Auf die Frage, wie die rauchenden Gymnasiasten ihren Freundeskreis einschätzen würden, gaben 44,4% hauptsächlich Nichtraucher, 55,6% eine Mischung aus Rauchern und Nichtrauchern und 0,0% hauptsächlich Raucher an. Von den gymnasialen Nichtrauchern sind 75,3% mit Nichtrauchern, 23,2% mit einer Mischung und 1,5% mit Rauchern befreundet.

Die Frage beantworteten 0,0% der Raucher der Realschule mit Nichtrauchern, 50,0% mit einer Mischung und 50,0% mit Rauchern. Der Freundeskreis der nichtrauchenden Realschüler besteht bei 73,8% aus Nichtrauchern, bei 23,8% aus einer Mischung und bei 2,5% aus Rauchern.

Der Freundeskreis der rauchenden Mittelschüler besteht zur einen Hälfte aus einer Mischung und zur anderen aus Rauchern. 64,5% der Nichtraucher der Mittelschule sind mit Nichtrauchern, 30,3% mit einer Mischung und 5,3% mit Rauchern befreundet. Einstiegsgründe:

Als Grund für den Einstieg ins Rauchen nannten 17,0% der Gymnasiasten Stress, 9,4% Langeweile, 5,7% Rebellion gegen Vorbilder, 43,4% ihre Freunde und 3,8% schlechte Vorbilder. 20,8% wollten es nur ausprobieren. Die Realschüler antworteten zu 10,5% mit Stress, 21,1% mit Langeweile, 5,3% mit Rebellion gegen Vorbilder, 36,8% mit ihren Freunden und 15,8% schlechte Vorbilder. 10,5% von ihnen probierten es nur aus. 10,5% der Befragten der Mittelschule gaben Stress, 21,1% Langeweile, 5,3% Rebellion gegen Vorbilder, 36,8% ihre Freunde und 15,8% schlechte Vorbilder als Antwort an. 10,5% der Mittelschüler rauchten nur, um es zu testen.

Nichtrauchergründe:

Als Grund Nichtraucher zu sein gaben 29,4% der gymnasialen Schüler an, noch nie angefangen zu haben, 17,7% die hohen Kosten, 34,0% gesundheitliche Gründe, 13,6% den schlechten Geschmack und 1,4% den Gestank. 3,8% würden eine Außenseiterrolle als Raucher einnehmen. 33,3% der Realschüler haben nie angefangen. 15,6% werden abgeschreckt von zu hohen Kosten, 36,3% von gesundheitlichen Gründen, 10,4% vom schlechten Geschmack, 4,4% von der Außenseiterrolle und 0,0% vom Gestank. Als Grund Nichtraucher zu sein nannten 34,8% der Mittelschüler noch nie angefangen zu haben, 16,7% die hohen Kosten, 32,6% die gesundheitlichen Gründe, 12,1% den schlechten Geschmack und 1,5% den Gestank. 2,3% der Schüler der Mittelschule wären ein Außenseiter als Raucher.

Auswertung nach der Klassenstufe

In der elften Klasse sind 10,3% Raucher und 89,7% Nichtraucher. 41,2% gehören zu den Nierauchem. Das Durchschnittsalter der ersten Zigarette liegt bei 14,80 Jahren und es werden im Durchschnitt 3,8 Zigaretten täglich geraucht. Bei der neunten Klasse sind 2,4% Raucher und 97,6% Nichtraucher. 66,2% sind Nieraucher. Als Neuntklässler wird die erste Zigarette durchschnittlich mit 14,32 Jahren geraucht. Der Mittelwert an konsumierten Zigaretten beträgt 4,79 Stück. Bei der siebten Klassenstufe sind 1,7% Raucher, 98,3% Nichtraucher und 85,0% Nieraucher. Sie konsumieren die erste Zigarette mit 11,92 Jahren und rauchen durchschnittlich 3,71 Zigaretten pro Tag.

Bei der Frage, wie oft sie Zigaretten rauchen würden, antworteten 67,6% aller Elftklässler mit nie, 26,5% mit gelegentlich, 2,9% mit häufig und 2,9% mit täglich. Bei den Neuntklässlem antworteten 81,5% mit nie, 12,3% mit gelegentlich, 2,3% mit häufig und 3,8% mit täglich. Bei den Schülern der siebten Klassen gaben 94,2% nie, 4,6% gelegentlich, 0,0% häufig und 1,2% täglich an.

Einfluss der Verwandtschaft:

23,5% der Eltern und 17,6% der Geschwister der elften Klassen sind Raucher. Dabei haben 71,4% der rauchenden Elftklässler ebenfalls rauchende Eltern und 57,1% rauchende Geschwister. 32,3% der Neuntklässler haben rauchende Eltern und 13,1% rauchende Geschwister. Alle rauchenden Befragten der neunten Klassen haben rauchende Eltern. 27,3% haben ebenfalls rauchende Geschwister. 30,6% der Eltern und 6,4% der Geschwister der Siebtklässler rauchen. 33,3% der rauchenden Schüler aus der siebten Klasse haben rauchende Eltern und 33,3% ebenfalls rauchende Geschwister.

Einfluss des Freundeskreises:

Auf die Frage wie die Raucher aus der elften Klasse ihren Freundeskreis einordnen würden, gaben 42,9% hauptsächlich Nichtraucher, 57,1% eine Mischung aus Rauchern und Nichtrauchern und 0,0% hauptsächlich Raucher an. Von den nichtrauchenden Elftklässlem sind 65,6% mit Nichtrauchern, 32,8% mit einer Mischung und 2,6% mit Rauchern befreundet. Der Freundeskreis der rauchenden Neuntklässler besteht bei 0,0% aus Nichtrauchern, bei 45,5% aus einer Mischung und bei 54,5% aus Rauchern. 63,0% der Nichtraucher der neunten Klasse sind mit Nichtrauchern, 31,9% mit einer Mischung und 5,0% mit Rauchern befreundet. Auf die Frage antworteten 33,3% der rauchenden Siebtklässler mit Nichtrauchern, 66,7% mit einer Mischung und 0,0% mit Rauchern. Der Freundeskreis der Nichtraucher aus den neunten Klassen besteht bei 81,8% aus Nichtrauchern, bei 17,1% aus einer Mischung und bei 1,2% aus Rauchern. Einstiegsgründe:

Als Grund für den Einstieg ins Rauchen nannten 21,2% der Schüler der elften Klasse Stress, 9,1% Langeweile, 3,0% Rebellion gegen Vorbilder, 42,4% ihre Freunde und 3,0% schlechte Vorbilder. 21,2% wollten es nur ausprobieren. Die Neuntklässler antworteten zu 20,5% mit Stress, 15,4% mit Langeweile, 5,1% mit Rebellion gegen Vorbilder, 33,3% mit ihren Freunden und 17,9% schlechte Vorbilder. 7,7% von ihnen probierten es nur aus. 14,3% der Befragten aus den siebten Klassen gaben Stress, 19,0% Langeweile, 4,8% Rebellion gegen Vorbilder, 33,3% ihre Freunde und 4,8% schlechte Vorbilder als Antwort an. 23,8% der Neuntklässler rauchten nur, um es zu testen.

Nichtrauchergründe:

Als Grund Nichtraucher zu sein gaben 20,7% der Elftklässler an, noch nie angefangen zu haben, 22,2% die hohen Kosten, 35,6% gesundheitliche Gründe, 20,0% den schlechten Geschmack und 0,0% den Gestank an. 1,5% würden eine Außenseiterrolle als Raucher einnehmen. Als Grund Nichtraucher zu sein antworteten 34,6% der Neuntklässler damit, noch nie angefangen zu haben, 18,9% mit den hohen Kosten, 27,6% aus gesundheitlichen Gründen, 13,6% wegen dem schlechten Geschmack und 0,8% wegen dem Gestank. 4,5% wären ein Außenseiter als Raucher. 33,2 der Siebtklässler haben nie angefangen. 13,4%

werden abgeschreckt von zu hohen Kosten, 38,8% aus gesundheitlichen Gründen, 8,8% vom schlechten Geschmack, 3,9% von der Außenseiterrolle und 2,0% vom Gestank.

3.4 Auswertung und Diskussion der Ergebnisse

Meistens gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das erfreulichste Ergebnis ist, dass der Anteil an Rauchern sehr gering ist und vor allem bei den siebten Klassen nur 1,7% ausmacht. Zusätzlich nehmen die Nieraucher einen relativ großen Anteil ein. Desto älter die Jugendlichem werden, umso größer wird der Anteil der Raucher. Gleichzeitig lässt sich auch erkennen, dass die Raucher mehrheitlich aus einem ebenfalls rauchenden Umfeld stammen beziehungsweise Nichtraucher hauptsächlich mit Nichtrauchern in Kontakt Stehen. Dadurch ist die Beeinflussung der Jugendlichen durch ihre sozialen Kontakte bewiesen. Der Freundeskreis oder die Vorbilder der Jugendlichen sind wichtige Faktoren bei der Entscheidung Raucher oder Nichtraucher zu sein.

Rauchen scheint ein sozialer Vorgang zu sein. Nur 8,6% machen es alleine während 46,1% mit anderen zusammen rauchen.

Ein oft genannter Grund zum Rauchen ist die Langeweile. Dies ist durchaus bedenkenswert, da der Zigarettenkonsum anscheinend ein Verhalten ist, welches man durch eine bessere Beschäftigung der Jugendlichen vermeiden könnte.

Das durchschnittliche Einstiegsalter nimmt mit zunehmender Klassenstufe zu, da die jetzigen Siebtklässler früher mit dem Rauchen beginnen als die Elftklässler. Als Folge kann man schließen, dass immer früher mit Zigaretten experimentiert wird.

Für den Erfolg von Aufklärungsprogrammen steht, dass die Meisten sich sehr gut oder gut über die Risiken des Rauchens aufgeklärt fühlen. Deswegen ist es nicht überraschend, dass die wenigsten die Shisha für gesünder als Zigaretten halten. Allgemein hat die Shisha jedoch ein sehr positives und geselliges Image.

Der neue Trend von E-Zigaretten/E-Shishas scheint allen Altersklassen bekannt zu sein. Die meisten sind damit aber noch nicht stärker in Kontakt gekommen.

Die Warnhinweise scheinen bei den Jüngeren ihre abschreckende Wirkung am stärksten zu entfalten, jedoch wirken sie auch bei den Älteren.

Der durchschnittliche Zigarettenkonsum pro Tag ist beunruhigend hoch, jedoch bezieht dieser sich auf den Konsum der Raucher. Die Mehrheit raucht keine Zigarette am Tag.

Auffallend ist, dass die Anzahl der Teilnehmer an der Real- und Mittelschule im Vergleich zum Gymnasium deutlich geringer ist. Dies könnte man zum einen durch die erforderliche Einverständniserklärung der Eltern erklären. Da die Schüler nur an der Umfrage teilnehmen dürfen, wenn diese unterschrieben abgegeben worden ist, konnten diejenigen, die den Elternbrief vergessen haben, nicht befragt werden. Am Gymnasium war das nicht oft der Fall und wenn doch, konnten die Abschnitte leicht nachträglich eingesammelt werden und dann mit den Schülern die Umfrage durchgeführt werden. Außerdem waren viele Klassenleiter beim Einsammeln der Abschnitte behilflich. Dies ging an den anderen Schulen nicht, da nur ein begrenzter Zeitraum für die Durchführung der Umfrage an der Mittel- beziehungsweise Realschule vorhanden war. Ein anderer Erklärungsversuch wäre, dass manche Jugendliche von der Teilnahme abgeschreckt wurden, da sie nicht zugeben wollten, dass sie rauchen und deswegen eventuell trotz der anonymisierten Form bloßgestellt oder benachteiligt werden. Denkbar ist auch, dass Eltern von dem Zigarettenkonsum ihrer Kinder gewusst haben könnten und ihnen aus dem gleichen Grund die Teilnahme verboten haben. Man kann nicht davon ausgehen, dass jeder Schüler den Umfragebogen wahrheitsgemäß ausgefüllt hat, da manche Teilnehmer die Umfrage nicht ernst genommen haben könnten und deswegen absichtlich falsche Antworten abgegeben haben. Wegen all dieser Möglichkeiten könnten die Ergebnisse teilweise leicht verfälscht sein. Bei einer erneuten Durchführung wäre eine automatisierte Auszählungsform von Vorteil.

4. Vergleich mit anderen Studien

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) führt in Intervallen von drei bis vier Jahren seit 1973 großangelegte Studien zur Drogenaffinität von Jugendlichen in Deutschland durch.11 12

Dadurch können Trends im Rauchverhalten der Heranwachsenden über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren erkannt werden. Gleichzeitig kann so auch die Wirksamkeit von Präventivmaßnahmen überprüft werden.

Die aktuellste Studie ״Die Drogenaffmität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015“ befragte insgesamt 7004 Heranwachsende mithilfe von computergestützten Telefoninterviews. Außerdem werden die Ergebnisse mit den vorhergehenden Befragungen verglichen. Für den Konsum von Zigaretten ergab sich für das Jahr 2015 folgendes:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Verbreitung des Nierauchens und Rauchens unter Jugendlichen insgesamt und nach Geschlecht im Jalu2015 ־

Die Studie zeigt auch, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt. Jedoch in Abhängigkeit von Bildungsmerkmalen durchaus. In der Sekundärstufe 1 des Gymnasiums rauchen 3,2% und 89,4% sind Nieraucher. In der Sekundärstufe 2 sind es 18,7% beziehungsweise 50,2%. An der Realschule sind 8,5% Raucher und 79,8% Nieraucher. 9,3% der Mittelschüler sind Raucher. Jedoch haben 80,7% der Mittelschüler noch nie eine Zigarette konsumiert.

Zusätzlich lässt sich als Trend erkennen, dass die Verbreitung des Rauchens kontinuierlich abnimmt und der Anteil an Nierauchern einen Höchstwert erreicht hat. Außerdem wird deutlich, dass seit mehreren Jahren kein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern erkennbar ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Rauchen und Nierauchen bei männlichen und weiblichen Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren von 1979 bis 2015

Bei der Befragung zur Bekanntheit der E-Zigarette stellte sich heraus, dass 91,5% der Jugendlichen schon mal von ihnen gehört haben. Trotzdem haben nur 12,1% diese ausprobiert. Der Anteil an regelmäßigen Konsumenten liegt bei 2,4%. Bei der E-Zigarette ist aber ein Unterschied zwischen Jungen und Mädchen festzustellen. Männliche Jugendliche kennen und rauchen E-Zigarette häufiger als die weiblichen. Bei der E-Shisha sind die Ergebnisse ähnlich, jedoch ist sie nicht so bekannt (61,2%), da sie kürzer auf dem Markt als die E-Zigarette ist. Bei den Geschlechtern ist der gleiche Unterschied wie bei den E-Zigaretten festzustellen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Wiederholungsbefragung ״Drogenaffmität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2001“ der BZgA kommt bezüglich des Einflusses des sozialen Umfelds auf folgende Ergebnisse:

67% der Raucher haben einen Freundeskreis aus ebenfalls Rauchern.13 14 "Von den Nichtrauchern gehört nur ein Viertel (27%) zu Freundesgruppen, in denen viel geraucht wird."15

Auf der Intemetseite rauchfrei-info.de, die von der BZgA angeboten wird und dadurch auf den Auswertungen der BZgA Studien basiert, wird geäußert, dass das durchschnittliche Einstiegsalter der ersten Zigarette bei 14,8 Jahren liegt.16

4.1 Gemeinsamkeiten

Genauso wie bei der großangelegten Studie ist bei der vorliegenden Befragung an Friedberger Schulen der Anteil an Rauchern mit 5,7% sehr niedrig. Auch der Anteil an Nierauchem von 70,4% ähnelt den 77,3% der staatlichen Umfrage. Bei Beiden lässt sich meistens kein nennenswerter Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern feststellen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass in der Sekundärstufe II des Gymnasiums der Anteil an Rauchern größer und der Anteil an Nierauchern kleiner ist, als in der Sekundärstufe I (7. und 9. Klasse) ist. Genauso wie in der Umfrage der BZgA ist der Konsum von Zigaretten an der Mittelschule stärker verbreitet als am Gymnasium. In der durchgeführten Befragung ist die Bekanntheit der E-Zigarette beziehungsweise E-Shisha mit 95,7% sogar noch etwas höher als in der offiziellen Studie. Der regelmäßige beziehungsweise tägliche Konsum ist ungefähr gleich niedrig.

Dass Raucher überwiegend mit Rauchern und Nichtraucher hauptsächlich mit Nichtrauchern befreundet sind, konnte in beiden Untersuchungen gezeigt werden.

4.2 Unterschiede

Der auffälligste Unterschied ist bei den Bildungsmerkmalen zu finden. In der Studie der BZgA ist der Konsum von Zigaretten am Gymnasium insgesamt am schwächsten ausgeprägt. Es stellte sich jedoch in der durchgeführten Umfrage heraus, dass der Anteil an Rauchern an der Realschule noch niedriger und der Anteil an Nierauchern noch etwas größer als am Gymnasium ist.

Ein weiterer Unterschied ist bei der E-Zigarette/E-Shisha zu sehen. Bei der durchgeführten Befragung ergab sich, dass ungefähr ein Drittel (34,5%) diese ausprobiert haben und damit weit über dem Ergebnis von 12,1% der BZgA Umfrage liegt. Die Ursache könnte darin liegen, dass die E-Zigarette oder die E-Shisha einen neuen Trend darstellen, welcher in der BZgA Umfrage von 2015 noch nicht erfasst worden konnte. Außerdem ließ sich kein nennenswerter Unterschied ihrer Bekanntheit zwischen den Geschlechtern feststellen.

Außerdem ergab die durchgeführte Befragung ein durchschnittliches Einstiegsalter, welches mit 13,93 Jahren fast ein Jahr unter dem offiziellen liegt.

5. Lösungsansätze zur weiteren Verringerung des Zigarettenkonsums

Der, durch Studien bestätigte, rückläufige Zigarettenkonsum bei Jugendlichen ist eine erfreuliche und positive Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Diese wurde von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst, von denen einige im Folgenden vorgestellt werden.

[...]


1 Tabakatlas Deutschland 2015, s. 48

2 nach Application of Modem On-line and Off-line Analytical Methods for Tobacco and Cigarette and Sidestream Smoke Characterisation 2007, s.lf

3 nach Zigarettenkonsum im Jugendalter - Bedingungen der Entwicklungen gesundheitlichen Fehlverhaltens - Eine Analyse der wissenschaftlichen Literatur 1992, S.123f

4 nacha.a.o., S.172f

5 nach Risikoverhalten und Gesundheitsbewußtsein bei Jugendlichen - Der Stellenwert von Rauchen und Alkoholkonsum im Alltag von 15- bis 20jährigen 1986, s.20f

6 Risikoverhalten und Gesundheitsbewußtsein bei Jugendlichen - Der Stellenwert von Rauchen und Alkoholkonsum im Alltag von 15- bis 20jährigen 1986, s. 16

7 Jugendliche Raucher - Veränderung des Rauchverhaltens und Ansätze für die Prävention 2002, S.23

8 nach Tabakatlas Deutschland 2015, s. 10

9 nach Tabakatlas Deutschland 2015, s.26f

10 Tabakatlas Deutschland 2015, s. 10

11 nach Orth, B. (2016). Die Drogenaffmität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015. Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, S.15

12 nacha.a.o., S.5

13 nach Orth, B. (2016). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015. Rauchen. Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, s.22-40

14 nach Jugendliche Raucher - Veränderung des Rauchverhaltens und Ansätze für die Prävention 2002, s. 18

15 Jugendliche Raucher - Veränderung des Rauchverhaltens und Ansätze für die Prävention 2002, S.18

16 nach www.rauchfrei-info.de/infonnieren/verbreitung-des-rauchens/raucherquote-bei-kindem-jugendlichen/ Abrufdatum: 03.10.2016

Ende der Leseprobe aus 58 Seiten

Details

Titel
Rauchverhalten von Jugendlichen. Lösungsansätze zur Verringerung des Tabakkonsums
Note
1,00
Autor
Jahr
2016
Seiten
58
Katalognummer
V417239
ISBN (eBook)
9783668666337
ISBN (Buch)
9783668666344
Dateigröße
2898 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zigaretten, Konsum, Jugendliche, Zigarettenkonsum, Rauchen, Motive, Gesundheit, Aufklärung
Arbeit zitieren
Moritz Braun (Autor:in), 2016, Rauchverhalten von Jugendlichen. Lösungsansätze zur Verringerung des Tabakkonsums, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417239

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