Wenn man die politische Theorie in der Schule behandeln möchte, so muss man sich die Frage nach der heutigen aktuellen Bedeutung der Theorien stellen. Da die Gesellschaft, sowie die Strukturen unseres politischen Systems auf dem GG basieren fällt den politischen Theorien in sofern eine Bedeutung zu, dass sie als elementares Gedankengut unsere Verfassung bestimmen. Es sind damit konkret die Vertreter des Konstitutionalismus (John Locke; Charles de Montesquieu) gemeint. Vergleichend kann man dagegen als Beispiel anderer Systeme die Vertreter des Absolutismus (Machiavelli; Hobbes) und der direkten Volkssouveränität (J.J. Rousseau) nennen. Doch nicht nur in unserer Verfassung sind die Grundzüge der damaligen Theoretiker vorhanden, auch zu aktuellen Themen kann man die politische Theorie als Lösungsansatz heranziehen. Als Beispiel kann man den Verlust von Werten, Normen und Prinzipien nennen, unter denen unsere Gesellschaft leidet. Auffallend ist, dass sich bestimmte Fragestellungen , die sich Aristoteles und John Locke damals schon stellten, heute ebenfalls noch aktuell sind. Das sind z.B. Fragen nach der individuellen Freiheit und gesellschaftlichen Verpflichtungen des Menschen, wie auch Fragen nach den Aufgaben und Grenzen staatlicher Kontrolle und Macht. In Debatten und politischen Diskussionen spielen diese Themen in Parlament und Medien eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es lohnt sich also, sich möglichst frühzeitig und intensiv mit dem Denken dieser Theoretiker zu befassen, nicht zuletzt um ein Verständnis für politische Entscheidungen und dessen Sinngehalt zu bekommen. Ebenfalls lassen sich gut Vergleiche zwischen verschiedenen Denkrichtungen im Hinblick auf Staatsaufbau, Staatslenkung, Volksbeteiligung und Gewaltenteilung vornehmen. Bei der Analyse von Regierungssystemen und Ideologien wird man nicht zuletzt auf typische Inhalte der Theoretiker stoßen, wobei jedoch oftmals die zentralen Aussagen in den Werken „auslegbar“ sind und dies von unterschiedlichen Regimen ausgenutzt wurde bzw. als Vorwand genutzt wurde um Scheindiktaturen o.ä. zu errichten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sachanalyse
- Politische Theorie und GG
- John Lockes Repräsentationstheorie
- J.J. Rousseaus Identitätstheorie
- Stundenverlauf
- Beschreibung der Unterrichtsreihe
- Verlaufsplanung: „Was ist der ideale Staat?“
- Didaktisch- Methodische Analyse
- Didaktische Perspektiven
- Didaktische Analyse nach K.G. Fischer
- Lernkompetenzen
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung einer Unterrichtsreihe zum Thema „Was ist der ideale Staat?“, die einen Vergleich zwischen den Staatstheoretikern J.J. Rousseau und John Locke ermöglicht. Ziel ist es, Schüler*innen mit den Grundzügen der politischen Theorie vertraut zu machen und ihre Bedeutung für das heutige politische System der Bundesrepublik Deutschland aufzuzeigen.
- Bedeutung politischer Theorien für das Grundgesetz
- Vergleichende Analyse der Repräsentationstheorie von John Locke und der Identitätstheorie von J.J. Rousseau
- Anwendung der Theorien auf aktuelle politische Fragestellungen
- Didaktische Konzeption einer Unterrichtsreihe
- Entwicklung von Lernkompetenzen im Bereich der politischen Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz politischer Theorien für die politische Bildung in der Schule dar, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Bedeutung des Grundgesetzes. Sie verdeutlicht die Aktualität von Fragestellungen, die sich schon Aristoteles und John Locke stellten, wie z.B. die individuelle Freiheit und gesellschaftliche Verpflichtungen des Menschen. Die Sachanalyse geht zunächst auf die Verbindung zwischen politischer Theorie und dem Grundgesetz ein, indem sie die klassischen Menschen- und Bürgerrechte und ihre Verankerung in der deutschen Verfassung beleuchtet. Anschließend werden John Lockes Repräsentationstheorie und J.J. Rousseaus Identitätstheorie vorgestellt und im Hinblick auf ihre Konzepte von Naturzustand, Staatsaufbau und Gewaltenteilung miteinander verglichen.
Schlüsselwörter
Politische Theorie, Grundgesetz, Menschenrechte, John Locke, J.J. Rousseau, Repräsentationstheorie, Identitätstheorie, Staatsaufbau, Gewaltenteilung, politische Bildung, Unterrichtsreihe.
- Arbeit zitieren
- Thomas Jacob (Autor:in), 2005, Was ist der ideale Staat? Gegenüberstellung der Theoretiker J.J. Rousseau und J. Locke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41748