Die Unternehmensbewertung mittels Multiplikatoren erfreut sich in der Bewertungspraxis zunehmender Beliebtheit. Die besonders in angelsächsischen Ländern bereits weit verbreitete Methode gilt schlechthin als das Praktikerverfahren, welches eine vereinfachte Wertfindung ermöglicht. Der Methode werden gegenüber den klassischen Gesamtbewertungsverfahren nicht nur Vorteile bei der Bewertung neu gegründeter Unternehmen und bei der Bestimmung von Emissionspreisen bei Börsengängen zugeschrieben. Allgemein sieht man in der Methode Vorteile wegen ihrer vermeintlich geringen Notwendigkeit an Detailkenntnissen über das Bewertungsobjekt und somit einer schnellen und einfachen Wertermittlung, ihrer leichten Nachvollziehbarkeit und der daraus resultierenden guten Kommunizierbarkeit.
Im folgenden wird erörtert, inwieweit die Multiplikatormethode eine adäquate Methode zur Wertermittlung von Unternehmen darstellt und inwiefern sie eine Ergänzung oder gar Alternative zu den Gesamtbewertungsverfahren darstellen kann. Zu diesem Zweck wird die Methode auf Basis allgemein anerkannter Bewertungsgrundsätze und den impliziten Prämissen der Multiplikatormethode auf ihre theoretische Fundierung geprüft.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung
- 3. Einordnung der Multiplikatormethode
- 4. Wertermittlung
- 4.1. Prämissen
- 4.2. Vorgehensweise
- 4.2.1. Ermittlung von Vergleichsunternehmen
- 4.2.2. Ermittlung des Multiplikators
- 5. Probleme bei der Wertermittlung
- 5.1. Zukunftsbezogenheit
- 5.2. Homogenität von Unternehmen
- 5.3. Bandbreitenproblematik
- 5.4. Gleichsetzung von Wert und Preis
- 5.5. Effizienter Markt
- 6. Thesenförmige Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Ehrenwörtliche Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Multiplikatormethode zur Unternehmensbewertung. Ziel ist es, die Adäquatheit dieser Methode im Vergleich zu Gesamtbewertungsverfahren zu prüfen und ihre Eignung als Ergänzung oder Alternative zu beleuchten. Die theoretische Fundierung wird anhand allgemein anerkannter Bewertungsgrundsätze und impliziter Prämissen der Methode analysiert.
- Bewertung von Unternehmen mit Multiplikatoren
- Vergleich mit Gesamtbewertungsverfahren
- Theoretische Fundierung der Multiplikatormethode
- Relevanz von Bewertungsgrundsätzen
- Probleme und Herausforderungen der Multiplikatormethode
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung: Die Arbeit führt in die Thematik der Unternehmensbewertung mittels Multiplikatoren ein. Sie hebt die wachsende Popularität dieser Methode, insbesondere in angelsächsischen Ländern, hervor und betont ihren Ruf als vereinfachtes Verfahren für die Wertfindung. Es werden die vermeintlichen Vorteile in Bezug auf geringen Detailkenntnisbedarf, schnelle Wertermittlung und gute Kommunizierbarkeit angesprochen. Die zentrale Forschungsfrage lautet, inwieweit die Multiplikatormethode eine adäquate Methode zur Wertermittlung darstellt und ob sie Gesamtbewertungsverfahren ergänzt oder ersetzt. Die Methode wird auf Basis allgemein anerkannter Bewertungsgrundsätze und impliziter Prämissen auf ihre theoretische Fundierung hin untersucht.
2. Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung: Dieses Kapitel erläutert die Rahmenbedingungen für die Ermittlung von Entscheidungswerten und Grenzpreisen in der Unternehmensbewertung. Das Zweckadäquanzprinzip wird hervorgehoben, das besagt, dass unterschiedliche Bewertungszwecke verschiedene Bewertungsverfahren erfordern. Das Zukunftsbezogenheitsprinzip unterstreicht die ausschließliche Relevanz zukünftiger Erfolge für den Unternehmenswert. Das Subjektivitätsprinzip betont den Unternehmenswert als subjektiven Nutzen für den Eigentümer. Schließlich wird das Gesamtbewertungsprinzip beschrieben, das die Berücksichtigung von Kombinationseffekten zwischen den einzelnen Unternehmensteilen fordert.
3. Einordnung der Multiplikatormethode: Dieses Kapitel ordnet die Multiplikatormethode in den Kontext verschiedener Unternehmensbewertungsverfahren ein. Es wird die Abhängigkeit der Verfahren von den jeweiligen Bewertungszwecken betont (Entscheidungswert, Schiedswert, Argumentationswert). Die Bewertungsverfahren werden in vier Hauptgruppen unterteilt, wobei das Gesamtbewertungsverfahren (Ertragswertverfahren und Discounted Cash Flow-Verfahren) als in Deutschland am weitesten verbreitet beschrieben wird. Die Multiplikatormethode wird als Teil eines umfassenderen Bewertungsrahmens positioniert.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Multiplikatormethode, Gesamtbewertungsverfahren, Bewertungsgrundsätze, Zukunftsbezogenheit, Zweckadäquanz, Subjektivität, Vergleichsunternehmen, Wertfindung, Emissionspreise.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Unternehmensbewertung mittels Multiplikatormethode
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Multiplikatormethode zur Unternehmensbewertung. Sie analysiert deren Adäquatheit im Vergleich zu Gesamtbewertungsverfahren und beleuchtet ihre Eignung als Ergänzung oder Alternative. Die theoretische Fundierung wird anhand allgemein anerkannter Bewertungsgrundsätze und impliziter Prämissen der Methode analysiert.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Problemstellung, die Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung, die Einordnung der Multiplikatormethode, die Wertermittlung (inkl. Prämissen und Vorgehensweise), Probleme bei der Wertermittlung (z.B. Zukunftsbezogenheit, Homogenität von Unternehmen, Bandbreitenproblematik), eine thesenförmige Zusammenfassung, Literaturverzeichnis und eine ehrenwörtliche Erklärung. Schwerpunkte sind die Bewertung von Unternehmen mit Multiplikatoren, der Vergleich mit Gesamtbewertungsverfahren, die theoretische Fundierung der Multiplikatormethode, die Relevanz von Bewertungsgrundsätzen und die Probleme und Herausforderungen der Multiplikatormethode.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Kapitel 1 (Problemstellung) führt in die Thematik ein und formuliert die zentrale Forschungsfrage. Kapitel 2 (Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung) erläutert die Rahmenbedingungen der Unternehmensbewertung, wie Zweckadäquanz, Zukunftsbezogenheit, Subjektivität und Gesamtbewertung. Kapitel 3 (Einordnung der Multiplikatormethode) ordnet die Methode in den Kontext anderer Verfahren ein. Kapitel 4 (Wertermittlung) beschreibt die Vorgehensweise, inkl. der Ermittlung von Vergleichsunternehmen und des Multiplikators. Kapitel 5 (Probleme bei der Wertermittlung) analysiert die Herausforderungen der Methode, wie z.B. Zukunftsbezogenheit, Homogenität und Bandbreitenproblematik. Zusätzlich gibt es ein Kapitel mit einer thesenförmigen Zusammenfassung, ein Literaturverzeichnis und eine ehrenwörtliche Erklärung.
Welche zentralen Bewertungsgrundsätze werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Zweckadäquanzprinzip (unterschiedliche Bewertungszwecke erfordern verschiedene Verfahren), das Zukunftsbezogenheitsprinzip (nur zukünftige Erfolge sind relevant), das Subjektivitätsprinzip (der Unternehmenswert ist subjektiv) und das Gesamtbewertungsprinzip (Berücksichtigung von Kombinationseffekten).
Welche Probleme werden bei der Multiplikatormethode angesprochen?
Die Arbeit diskutiert Probleme wie die Zukunftsbezogenheit der Bewertung, die Schwierigkeit, homogene Vergleichsunternehmen zu finden, die Bandbreitenproblematik bei der Multiplikatorbestimmung, die Gleichsetzung von Wert und Preis sowie die Annahme eines effizienten Marktes.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Unternehmensbewertung, Multiplikatormethode, Gesamtbewertungsverfahren, Bewertungsgrundsätze, Zukunftsbezogenheit, Zweckadäquanz, Subjektivität, Vergleichsunternehmen, Wertfindung, Emissionspreise.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Bereich der Unternehmensbewertung, insbesondere für diejenigen, die sich mit der Multiplikatormethode auseinandersetzen.
- Quote paper
- Markus Gaal (Author), 2003, Unternehmensbewertung mit Multiplikatoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41791