Vergleich zweier Lerntheorien des Behaviorismus


Hausarbeit, 2005

16 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Definition von Lernen

3. Definition von Theorien und Lerntheorien

4. Behaviorismus

5. Konditionierung

a. Klassisches Konditionierung (PAWLOW; WATSON; GUTHRIE)

b. Operantes Konditionieren (SKINNER)

6. Vergleich

7. Kritik am Behaviorismus

8. Anwendbarkeit

9. Stellungsnahme

10. Literatur

1. Einleitung

Ein 3-jähriges Kind greift mit der Hand auf eine heiße Herdplatte und verbrennt sich dabei die Finger. Die Vermutung liegt nahe, dass es dies nicht wieder tun wird. Ein anderes Fallbeispiel: Ein Restaurant-Besucher bestellt eine Pizza mit Meeresfrüchten. Da diese jedoch verdorben sind - was er aber erst später vermutet - wird ihm wegen bestimmter Giftstoffe ziemlich übel. Zwar erholt er sich nach einiger Zeit von dieser Übelkeit, meidet in Zukunft jedoch Meeresfrüchte, besonders wenn sie auf Pizza liegen. Es hat sich eine Geschmacksabneigung herausgebildet, die sehr dauerhaft sein kann, und auch in einer anderen Situation, in welcher die Frische der Speisen eindeutig scheint, keineswegs von selbst verschwindet.

Diese beiden Beispiele veranschaulichen zwei zentrale Muster der Lernpsychologie, das erste die operante Konditionierung, das letzte die klassische Konditionierung.

Die vorliegende Arbeit versucht diese beide Theorien, die tierisches und menschliches Lernverhalten zu erklären glauben, näher zu durchleuchten und schließlich zu vergleichen. Bevor ich detaillierter auf diese beiden Aspekte eingehe, muss jedoch erläutert werde, was eigentlich mit dem Begriff “Lernen“ gemeint ist. Des Weiteren ist es notwenig die Richtung des Behaviorismus, dem diese beiden Theorie zugrunde liegen, zu ergründen.

Es wird sich hauptsächlich auf die Literatur von EDELMANN (1996) Lernpsychologie; LEFRANCOIS (1972) Psychologie des Lernens und HILGARD / BOWER (1973) Theorien des Lernens 1 bezogen.

2. Definition von Lernen

,,Man lernt nie aus.", fast jeder von uns kennt diesen Satz. Er beschreibt Lernen als nicht abschließenden, fortlaufenden Prozess. Was jedoch ist Lernen darüber hinaus?

Etymologisch ist das Wort "lernen" mit den Wörtern "lehren" und "List" verwandt und gehört zur Wortgruppe von "leisten", das ursprünglich "einer Spur nachgehen, nachspüren" bedeutet. Lernen ist nicht immer ein bewusster Vorgang (inzidentelles Lernen und implizites Lernen) sondern kann auch häufig beiläufig und ungeplant (informelles Lernen) passieren.

In der Umgangssprache wird mit dem Begriff Lernen hauptsächlich das ,,schulische Lernen", also die Aneignung von Informationen verstanden und der Erwerb von geistigen und/oder körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Schreiben oder Laufen.

Lefrancois findet für den Begriff ,,Lernen" aus psychologischer Sicht eine recht präzisere Definition: ,,Lernen umfasst alle Verhaltensänderungen, die aufgrund von Erfahrungen zustande kommen." (LEFRANCOIS,1972). Solche Änderungen schließen nicht nur die Aneignung von Informationen ein, sondern auch die Veränderung des Verhaltens, deren Ursache unbekannt ist.

Andererseits sind in dieser Definition Veränderungen ausgeschlossen, die aufgrund von Reifung, künstlich chemischen Änderungen (Drogen) oder vorübergehenden Veränderungen , z.B. durch Ermüdung entstehen.

Nach EDELMANN sind 3 Abschnitte des Lernprozesses zu unterscheiden, die aber eng zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen: Es sind Aneignung – Lernen i.e.S., Speicherung – Gedächtnis i.e.S., Abruf – Leistung (Performanz = Auftritt).

Mitbedingung für Lernen ist die Fähigkeit zur Erinnerung (Gedächtnis). Jedoch ist Lernen mehr als das reine Abspeichern von Informationen. Lernen beinhaltet die Wahrnehmung der Umwelt, die Verknüpfung mit Bekanntem (Erfahrung) und das Erkennen von Regelmäßigkeiten.

ULICH unterscheidet kontinuierliches (etwa beim Aufbau von Gewohnheiten) und diskontinuierliches (z.B. plötzliche Einsicht), willkürliches (etwa das Erlernen eines Gedichtes) und unwillkürliches (z.B. das Verbrennen an der heißen Herdplatte) Lernen.

Die Fähigkeit zu lernen ist somit eine Grundbedingung für Mensch und Tier, sich den Gegebenheiten des Lebens und die Umwelt anpassen zu können. Das eigentliche Lernen besteht also im Erwerb von Dispositionen, d.h. von Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten (vgl. EDELMANN). Den so definierten Vorgang des Lernens näher zu erklären, ist Aufgabe der Lerntheorien.

3. Lerntheorien

Theorien können als systematische Auslegung eines Wissenschaftlers (HILL, 1963) definiert werden und sollen eine präzise Vereinfachung von Beobachtungen sein. Eine Theorie kann als eine Ansammlung miteinander in Beziehung stehender Aussagen definiert werden, deren wichtigste Funktion es ist, Beobachtungen zusammenzufassen und zu erklären. Einige dieser Aussagen kann man dabei als Gesetzmäßigkeiten, andere als Prinzipien oder Annahmen bezeichnen. Das heißt, dass sie eigentlich nichts anderes sind als Versuche, Beobachtungen zu ordnen (Vgl. LEFRANCOIS, 1972).

Die Brauchbarkeit einer Theorie kann anhand folgender Kriterien beschrieben werden: Eine Theorie soll sich auf Beobachtungen beziehen, sie soll übersichtlich und leicht verständlich sein, brauchbare Erklärungen und Vorhersagen liefern und sie soll in sich konsistent sein (widerspruchsfrei). Außerdem darf sie nicht auf Annahmen beruhen, die nicht verifizierbar sind.

In einem Forschungsgebiet können aufgrund verschiedener Ansätze und Meinungen mehrere unterschiedliche Theorien existieren. Obwohl diese Theorien sehr unterschiedlich sein können, muss keine davon völlig falsch sein, aber ihre Brauchbarkeit kann sehr unters. ausfallen. Eine Theorie über das menschliche Lernen sollte letztlich Aussagen darüber machen, unter welchen Bedingungen optimales Lernen eintritt und unter welchen nicht.

Die von der Psychologie entwickelten Theorien zur Erklärung von nicht beobachtba-ren Lernprozessen werden als Lerntheorien, häufig auch Verhaltenstheorien be-zeichnet. Unter einer Lerntheorie ist der Versuch zu verstehen, Kenntnisse bzw. Auf-fassungen über das Lernen in einem einheitlichen System zu systematisieren und zusammenzufassen (LEFRANCOIS, 1972). Somit beschreiben Lerntheorien die Beding-ungen, unter welchen sich Lernprozesse vollziehen können.; sie sind damit Voraus-sagen, die in den meisten Fällen überprüfbar sind. Ihr Ziel soll es somit sein, die Ent-stehung & Veränderung menschlichen Verhaltens zu erklären und es vorherzusagen.

Es gibt verschiedene Theorien zum Lernen, die versuchen, die Entstehung und Veränderung menschlicher Verhaltensweisen zu erklären, vorherzusagen und zu beeinflussen. Jede Lerntheorie hat in bestimmten Situationen ihre Berechtigung. Eine einseitige Festlegung auf eine Position und vollständige Ablehnung anderer Sichtweisen ist deshalb kaum sinnvoll. Einige wichtige Theorieansätze sollen hier nun besprochen werden.:

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Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Vergleich zweier Lerntheorien des Behaviorismus
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
16
Katalognummer
V41799
ISBN (eBook)
9783638399906
Dateigröße
555 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schöne übersichtliche vergleichende Zusammenfassung über die Lerntheorien des Behavoirismus nach PAWLOW, WATSON, GUTHRIE, THRONDIKE UND SKINNER.
Schlagworte
Vergleich, Lerntheorien, Behaviorismus
Arbeit zitieren
Sabrina Engels (Autor:in), 2005, Vergleich zweier Lerntheorien des Behaviorismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41799

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