Die vorliegende Arbeit untersucht, ob geschlechtsspezifische therapeutische Dyaden Einfluss auf das Therapieergebnis im Rahmen koginitiver Verhaltenstherapie nehmen. Dafür erfolgte ein systematischer Vergleich der vier Dyadenkonstellationen (ww, mw, wm, mm) hinsichtlich deren Veränderungsinformation für mehrere globale Outcome-Maße (i.e., GSI = Global Severity Index, GAF = Global Assessment of Functioning, CGI-I = Clinical Global Impression of Improvement, DST_Global = Globaler Diagnostischer Status). Den theoretischen Hintergrund bildete Literatur bezüglich der verschiedenen Dimensionenund Methoden der Erfolgsoperationalisierung. Ferner wurde die Bedeutsamkeit von Geschlechterstereotypen und damit assoziierten Konzepten diskutiert. Design, Setting und Teilnehmer: Fragestellung und Hypothesen wurden im Rahmen einer naturalistischen Outcome-Studie anhand eines PatientInnen-Kollektivs (ICD-10: F3 und F4) des universitären Ausbildungsinstituts für kognitive Verhaltenstherapie (ZPHU, Berlin) systematisch überprüft.
In die Stichprobe eingeschlossen wurden 545 PatientInnen, die zwischen 2008 und 2015 in der Institutsambulanz psychotherapeutisch versorgt wurden und die Therapie abgeschlossen haben, sowie deren 116 TherapeutInnen.
Messungen: Zur Prüfung von Mittelwertunterschieden zwischen mehreren Gruppen wurden verschiedene parametrische und non-parametrische Verfahren herangezogen. Das Konstrukt Therapieerfolg wurde dabei im Sinne eines methodischen Pluralismus anhand mehrerer abhängiger Variablen erfasst: zum einen über Prä-Post-Effektstärkemaße (indirekte Veränderungsmessung), zum anderen über retrospektive Selbst- und Expertenratings (direkte Veränderungsmessung). Um das Ausmaß der Veränderung zusätzlich zur inferenzstatistischen Absicherung der Ergebnisse gegen den Zufall beurteilen zu können, wurden ferner relative Effektstärkemaße ermittelt.
Resultate und Fazit: Für zwei (GAF, CGI-I) von vier Erfolgsmaßen konnten signifikante Ergebnisse sowie praktisch bedeutsame Effektstärken ermittelt werden. Es scheint demnach glaubwürdig, dass verschiedene Dyadenkonstellationen Einfluss auf die Outcome-Varianz bei kognitiver Verhaltenstherapie nehmen. Methodische Limitationen schränken die externe Validität jedoch ein.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- 1. Theorie
- 1.1 Messung des Therapieerfolgs
- 1.1.1 Methoden der Erfolgsmessung
- 1.1.1.1 Indirekte und direkte Veränderungsmessung
- 1.1.1.2 Statistische und klinische Signifikanz
- 1.2 Die Variable Geschlecht: Terminologie und Theorien
- 1.2.1 Geschlechtsspezifische und geschlechtstypische Unterschiede
- 1.2.2 Sex versus Gender
- 1.2.3 Geschlechterschemata und Geschlechterstereotypen
- 1.3 Einordnung der Fragestellung in den Forschungskontext
- 1.3.1 Zur Bedeutung von Geschlechterstereotypen im psychotherapeutischen Kontext
- 1.3.2 Geschlechtszugehörigkeit als Prädiktor für Therapieerfolg
- 1.4 Modelle
- 1.4.1 Das Allgemeine Modell der Psychotherapie
- 1.4.2 Ein Integratives Modell - Das Ko-respondenzmodell
- 2. Fragestellung und Hypothesen
- 3. Methode
- 3.1 Setting
- 3.2 Untersuchungsstichprobe
- 3.3 Klinische Diagnostik
- 3.3.1 Statusdiagnostik
- 3.3.2 Prozessdiagnostik
- 3.3.2.1 Maße der indirekten Veränderungsmessung
- 3.3.2.2 Maße der direkten Veränderungsmessung
- 3.4 Statistische Analysemethoden
- 3.4.1 Überprüfung der Voraussetzungen
- 3.4.2 Deskriptive Statistik und Inferenzstatistik
- 3.4.2.1 Verfahren zur Analyse von Unterschiedshypothesen
- 3.4.3 Effektstärkemaße
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Überprüfung der Voraussetzungen
- 4.1.1 Indirekte Veränderungsmaße
- 4.1.2 Direkte Veränderungsmaße
- 4.2 Deskriptive und Inferenzstatistik
- 4.2.1 Ergebnisse Hypothese 1
- 4.2.2 Ergebnisse Hypothese 2
- 4.2.3 Ergebnisse Hypothese 3
- 4.2.4 Ergebnisse Hypothese 4
- 5. Diskussion
- 5.1 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse
- 5.2 Anmerkungen zur Methode
- 5.2.1 Stichprobenzusammensetzung und Missing Values
- 5.2.2 Unbalanciertes Design
- 5.2.3 Diagnostik
- 5.2.4 Moderatorvariablen
- 5.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von geschlechtsspezifischen Therapeut-Patienten-Dyaden auf den Therapieerfolg in der kognitiven Verhaltenstherapie. Ziel ist es, herauszufinden, ob die Zusammensetzung der Diade (weibliche Therapeutin/weibliche Patientin, männliche Therapeutin/weibliche Patientin usw.) einen signifikanten Einfluss auf den Therapieerfolg hat.
- Messung des Therapieerfolgs in der kognitiven Verhaltenstherapie
- Die Rolle des Geschlechts in der Psychotherapie
- Geschlechterstereotypen im therapeutischen Kontext
- Analyse von Therapeut-Patienten-Interaktionen
- Statistische Auswertung und Interpretation der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung: Dieser Abschnitt dient der Einleitung in die Thematik und der Begründung der Relevanz der Forschungsfrage. Es wird ein Überblick über die Forschungsliteratur gegeben und die Forschungsfrage präzise formuliert.
1. Theorie: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament der Arbeit. Es werden verschiedene Methoden zur Messung des Therapieerfolgs erläutert, verschiedene Aspekte des Konstrukts "Geschlecht" (Sex vs. Gender, Geschlechterstereotypen) diskutiert und die Fragestellung in den bestehenden Forschungskontext eingeordnet. Es werden zudem relevante Modelle der Psychotherapie vorgestellt, die als Rahmen für die Untersuchung dienen.
2. Fragestellung und Hypothesen: Hier werden die konkreten Forschungsfragen und Hypothesen der Arbeit formuliert, die im weiteren Verlauf empirisch überprüft werden.
3. Methode: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methodik der Untersuchung. Es werden das Setting, die Stichprobe, die eingesetzten Messinstrumente und die statistischen Analyseverfahren genauer dargestellt.
4. Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der statistischen Analysen präsentiert und übersichtlich dargestellt. Es werden die Ergebnisse im Hinblick auf die aufgestellten Hypothesen interpretiert.
5. Diskussion: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und interpretiert diese im Kontext der theoretischen Überlegungen und der methodischen Vorgehensweise. Es werden Stärken und Schwächen der Studie diskutiert und ein Ausblick auf zukünftige Forschung gegeben.
Schlüsselwörter
Kognitive Verhaltenstherapie, Therapieerfolg, Geschlecht, Geschlechterdyaden, Geschlechterstereotypen, Outcome-Messung, Effektstärke, Psychotherapieforschung.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Einfluss von geschlechtsspezifischen Therapeut-Patienten-Dyaden auf den Therapieerfolg in der kognitiven Verhaltenstherapie
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht den Einfluss der Zusammensetzung von Therapeut-Patienten-Dyaden (bezüglich des Geschlechts) auf den Therapieerfolg in der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT).
Welche Forschungsfragen werden bearbeitet?
Die Arbeit untersucht, ob die Kombination aus dem Geschlecht des Therapeuten und dem Geschlecht der Patientin einen signifikanten Einfluss auf den Therapieerfolg hat. Konkrete Hypothesen werden im Kapitel 2 formuliert und empirisch geprüft.
Wie wird der Therapieerfolg gemessen?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Methoden zur Messung des Therapieerfolgs in der KVT, sowohl indirekte als auch direkte Verfahren. Details zu den verwendeten Messinstrumenten finden sich im Kapitel 3 (Methode).
Welche Rolle spielt das Geschlecht in der Studie?
Das Geschlecht wird als zentrale unabhängige Variable betrachtet. Die Arbeit diskutiert verschiedene Aspekte des Konstrukts "Geschlecht" (Sex vs. Gender, Geschlechterstereotypen) und deren Relevanz im psychotherapeutischen Kontext (Kapitel 1).
Welche theoretischen Modelle werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf relevante Modelle der Psychotherapie, darunter das Allgemeine Modell der Psychotherapie und ein integratives Ko-respondenzmodell (Kapitel 1).
Welche Methoden wurden angewendet?
Kapitel 3 beschreibt detailliert die Methodik: Setting, Stichprobenbeschreibung, klinische Diagnostik (Status- und Prozessdiagnostik mit indirekten und direkten Messverfahren), und die statistischen Analysemethoden (deskriptive und inferenzstatistische Verfahren, Effektstärkemaße).
Wie werden die Daten analysiert?
Die Datenanalyse umfasst deskriptive und inferenzstatistische Verfahren zur Überprüfung der aufgestellten Hypothesen. Die verwendeten Verfahren werden in Kapitel 3 erläutert, die Ergebnisse in Kapitel 4 präsentiert.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der statistischen Analysen und deren Interpretation im Hinblick auf die Hypothesen. Es werden sowohl Ergebnisse zu indirekten als auch direkten Veränderungsmaßen berichtet.
Wie werden die Ergebnisse diskutiert?
Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen, interpretiert sie im Kontext der theoretischen Überlegungen und der methodischen Vorgehensweise. Es werden Stärken und Schwächen der Studie diskutiert und ein Ausblick auf zukünftige Forschung gegeben. Methodische Limitationen wie Stichprobenzusammensetzung, Missing Values, unbalanciertes Design und die Rolle von Moderatorvariablen werden angesprochen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kognitive Verhaltenstherapie, Therapieerfolg, Geschlecht, Geschlechterdyaden, Geschlechterstereotypen, Outcome-Messung, Effektstärke, Psychotherapieforschung.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, eine Zusammenfassung der Kapitel findet sich im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel".
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit folgt einer klassischen wissenschaftlichen Struktur: Hinführung, Theorie, Fragestellung und Hypothesen, Methode, Ergebnisse und Diskussion. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis ist im Dokument enthalten.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Knoth (Autor:in), 2016, Der Einfluss von Geschlechterdyaden auf den Therapieerfolg bei kognitiver Verhaltenstherapie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418182