In zahlreichen Zeitungsartikeln und Medienberichten über ausländische Schulsysteme wird sehr häufig Schweden als ein Vorzeige-Objekt genannt und besonders dessen in Studien geprüfte Leistungsfähigkeit beschrieben.
Wie kommt es, dass Schweden trotz Notenverzichts erfolgreich bei PISA2000 abgeschnitten hat und sowohl die Gruppe der besten als auch die der schlechtesten Schüler weit vor Deutschland liegt?
Das Land besitzt seit Jahrzehnten Erfahrungen im Umgang mit langfristigen Reformstrategien und kann daher genügend Anschauungsmaterial bieten.
Zudem wird das schwedische Schulsystem seit vierzig Jahren in internationalen Studien untersucht und konnte dabei zumeist mit herausragenden Ergebnissen aufwarten.
In meiner Arbeit möchte ich zunächst die landeskundlichen Rahmendaten aufzeigen und danach einen allgemeinen Über- bzw. Einblick in das schwedische Schulsystem geben, da es meines Erachtens hilfreich ist, über wesentliche Eckpunkte als Hintergrundwissen zu verfügen. Ich habe dabei die wichtigsten Merkmale des schwedischen Schulsystems, wie es Skolverket auch herausstellt, gewählt. Anschließend möchte ich mich mit dem Thema Förderung näher auseinander setzen. Im weiteren Verlauf steht mein Untersuchungsobjekt, die Stölletskolan mit all ihren charakteristischen Facetten im Mittelpunkt. Diese Arbeit geht also im Wesentlichen der Frage nach, welche Faktoren in der schwedischen Grundschule, speziell in der Stölletskolan, für eine förderliche Lernumgebung sowohl für Lehrer als auch Schüler sorgen.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
Abbildung 1: Die Lage des Ortes Stöllet in Schweden
2. Schweden
3. Das schwedische Schulsystem
Abbildung 2: Struktur des schwedischen Bildungssystems
3.1. Besonderheiten
3.2. Bildungsziele
3.3. Organisationsebenen
3.3.1. Nationale Ebene
3.3.2. Skolverket
3.3.3. Kommunale Ebene
3.3.4. Schule
3.4. Schuljahr
3.5. Beurteilung und Zensuren
3.6. Lehrkräfte
Abbildung 3: Lehrer mit pädagogischer Ausbildung
Abbildung 4: Anzahl Lehrer pro 100 Schüler
3.7. Schulkinderbetreuung
3.8. Vorschule
3.9. Vorschulklasse
3.10. Grundschule
Abbildung 5: Stundeplan für die neunjährige Grundschule
3.11. Sonderschule
3.12. Gymnasium
Abbildung 6: Die 17 landesweiten Programme
3.13. PISA und Evaluation
4. Förderung
4.1. Definitionen
4.2. Heterogenität und Individualisierung
4.3. Ganztagesschule
4.3.1. Teamarbeit und Gruppenunterricht
4.3.2. Keine Hausaufgaben
4.4. Sonderpersonal
4.5. Klassengröße
4.6. Jahrgangsübergreifende Klassen
4.7. Multikulturelle Immigration
4.8. Vorschule
4.9. Medien
4.10. Mehr gemeinsame Grundschuljahre
4.11. Öffnung der Bildungseinrichtungen
4.12. Lesen
4.13. Automatische Versetzung
4.14. Notenverzicht
5. Stölletskolan
5.1. Datengewinnung
5.2. Allgemeine Schulinformationen
5.3. Ganztagesschule
5.4. Ausstattung und Medien
5.5. Teamarbeit
5.5.1. Lehrerkonferenz
5.5.2. Elternabend
5.5.3. Offenheit
5.6. Individualisierung
5.7. Klassengröße
5.8. Jahrgangsübergreifende Klassen
5.9. Bewertungssystem
5.10. Leseförderung
5.11. Kinder mit Migrationshintergrund
5.12. Bewegung und Gesundheitspflege
5.13. Vorschule
5.13.1. Personal
5.13.2. Lokaler Arbeitsplan
5.13.3. Normen und Gewohnheiten
6. Schluss
6.1. Vorschule
6.2. Ganztagesschule
6.3. Individualisierung
6.4. Stofffülle
6.5. Bewertungssystem
6.6. Sitzenbleiben und Nachhilfe
6.7. Leseförderung
6.8. Zusammenfassung und Ausblick
7. Quellenverzeichnis
8. Anhang
Anhang 1: Stundenplan der Klasse
Anhang 2: Beispielseite aus dem Portfolio, Lernbereich Lesen
Anhang 3: Portfolio-Beispielseiten, Stoffbereich Schwedisch bzw. Mathematik
Anhang 4: Beispielseite aus dem Portfolio, Lernbereich Allgemeines
Anhang 5: Mathediagnose-Blatt zum Schulstart
Anhang 6: Formular für eine Buchrezension
Anhang 7: Interviewleitfaden
Anhang 8: Interview A
Anhang 9: Interview B
Anhang 10: Interview C
1. Vorwort
In zahlreichen Zeitungsartikeln und Medienberichten über ausländische Schulsysteme wird sehr häufig Schweden als ein Vorzeige-Objekt genannt und besonders dessen in Studien geprüfte Leistungsfähigkeit beschrieben.
Wie kommt es, dass Schweden trotz Notenverzichts erfolgreich bei PISA2000 abgeschnitten hat und sowohl die Gruppe der besten als auch die der schlechtesten Schüler weit vor Deutschland liegt?[1]
Das Land besitzt seit Jahrzehnten Erfahrungen im Umgang mit langfristigen Reformstrategien und kann daher genügend Anschauungsmaterial bieten.[2]
Zudem wird das schwedische Schulsystem seit vierzig Jahren in internationalen Studien untersucht und konnte dabei zumeist mit herausragenden Ergebnissen aufwarten.[3]
Dies weckte bei mir die Neugierde, auch im Hintergrund eines seit nunmehr 20 Jahren vorhandenen Interesses gegenüber der Kultur, Natur und Entwicklung in dem nordeuropäischen Land, das Schulsystem im Ganzen und vor allem eine einzelne Schule näher unter die Lupe zu nehmen. Im Rahmen einer Hauptseminar-Arbeit der Grundschulpädagogik im Jahre 2003 konzentrierte ich mich speziell auf das Schulsystem Schwedens, nachdem ich vor allem durch die PISA-Studie darauf aufmerksam wurde. Darin wurde das schwedische Schulsystem immer wieder als Paradebeispiel für ein erfolgreiches und gut funktionierendes genannt.
Bereits im Sommer 2003 besuchte ich die Stölletskolan, die Grundschule in der Nähe meines Ferienhauses, und stellte den Kontakt zum Schulleiter her. Durch die vom ersten Augenblick an herzlich offene Aufnahme wurde ich bestärkt, diese Schule in der waldreichen, mittelschwedischen Provinz als Zentrum für meine Zulassungsarbeit zu nehmen. Mit Hilfe von Emails wurden der Kontakt weiter verstärkt und erste Fragen ausführlich beantwortet. Anfang September 2004, also in der zweiten und dritten Woche des Schuljahres 2004/2005 verbrachte ich zehn Schultage im Unterricht und der Freizeit dazwischen mit mehreren Klassen dieser Schule, und konnte so umfangreiche Erfahrungen sammeln. Dabei bestätigten sich viele Fakten, die ich mir im Vorfeld erlesen hatte und in den Vorjahren durch Beobachtungen und Erlebnisse in der schwedischen Gesellschaft bereits verifizieren konnte. Am Ende war mein persönliches Bild durch unzählige, überwiegend positive Erfahrungen erheblich geweitet und der Enthusiasmus für dieses ganztägige Gesamtschulsystem weiter gesteigert.
Zum Abschluss meines fünfwöchigen Aufenthalts, und nachdem ich die meisten Eindrücke schon schriftlich verarbeitet hatte, nahm ich nochmals intensiv für drei Tage am Unterrichtsgeschehen teil.
In meiner Arbeit möchte ich zunächst die landeskundlichen Rahmendaten aufzeigen und danach einen allgemeinen Über- bzw. Einblick in das schwedische Schulsystem geben, da es meines Erachtens hilfreich ist, über wesentliche Eckpunkte als Hintergrundwissen zu verfügen. Ich habe dabei die wichtigsten Merkmale des schwedischen Schulsystems, wie es Skolverket auch herausstellt, gewählt. Anschließend möchte ich mich mit dem Thema Förderung näher auseinander setzen. Im weiteren Verlauf steht mein Untersuchungsobjekt, die Stölletskolan mit all ihren charakteristischen Facetten im Mittelpunkt. Dabei gehe ich zunächst näher auf die Formen der Datengewinnung ein und beschreibe anschließend detailliert den Unterrichtsalltag, zusammengefasst in elf Bereiche, die sich nach meinen Beobachtungen förderlich auf die Leistungen der Schüler auswirken. Wie schafft es diese Landschule, alle Kinder ihrer Leistungsstärke entsprechend zu fördern? Was sind also nicht nur die Pluspunkte dieser Ausbildung, sondern gibt es eventuell auch relevante Themen, die einer Diskussion würdig wären?
Im Schulporträt habe ich die persönlichen Erfahrungen des Personals, das ich am Ende meiner zweiwöchigen Besuchsphase interviewt habe, mit eigenen Beobachtungen kombiniert. Die vollständigen Interviews sind der Arbeit als Anhang beigefügt.
Um die Lesbarkeit zu erleichtern, habe ich auf die umständlichen Doppelbenennungen (z.B. Schülerinnen und Schüler / Lehrerinnen und Lehrer) verzichtet und jeweils nur die meist kürzere Form (z.B. Schüler, Lehrkraft) gewählt. Dies soll trotz der „fortschrittlichsten Gleichstellungspolitik der EU“[4] in Schweden keine Benachteiligung der weiblichen Formen sein, sondern dient lediglich einer besseren Übersicht der Arbeit.
Einige Broschüren aus meinem Literaturverzeichnis weisen leider keine Seitenangaben auf, sodass ich jeweils nur den Titel der Lektüren in der Quellenangabe nennen kann.
Zudem konnte ich bei einigen wenigen, detailliert scheinenden Angaben leider keine präzise Quelle angeben, da sie überwiegend aus eigenen Erfahrungen und Beobachtungen stammen, die ich in den letzten 20 Jahren direkt in Schweden gemacht habe. Auch im Gespräch mit der Bevölkerung und beim Lesen der lokalen schwedischen Zeitungen wurde ich immer wieder mit bestimmten Problemen und Eigenheiten der Region vertraut gemacht, ohne jedoch diese Artikel und Broschüren archiviert zu haben.
An dieser Stelle möchte ich mich auch bei den Lehrkräften der Stölletskolan bedanken, die mich tatkräftig unterstützt haben, mir bei allen Fragen hilfreich zur Seite standen und ein wichtiger Faktor für das Gelingen dieser Arbeit waren. Am Rande möchte ich noch anmerken, dass ich durch diese Arbeit meine eigenen Schwedischkenntnisse weiter optimiert und meine Fremdsprachenkompetenz erweitert habe.
Diese Arbeit geht also im Wesentlichen der Frage nach, welche Faktoren in der schwedischen Grundschule, speziell in der Stölletskolan, für eine förderliche Lernumgebung sowohl für Lehrer als auch Schüler sorgen.
Abbildung 1: Die Lage von Stöllet, Ort der Stölletskolan, im Land Schweden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: BfA
2. Schweden
Zunächst einmal einige grundlegende Daten zu dem Land selbst, das getrennt durch die Ostsee, nördlich von Deutschland liegt und seit 1995 ebenso ein Mitglied der Europäischen Union ist. Die Bevölkerungszahl von neun Millionen Einwohnern[5] ist in etwa mit meinem heimatlichen Bundesland Bayern (12,427 Millionen Einwohner)[6] zu vergleichen, auch wenn sich die Bevölkerungsverteilung auf Grund des weitläufigen Gebietes ganz und gar unterschiedlich darstellt. Mit einer Gesamtfläche von 450.000 km2[7] ist es das fünftgrößte Land Europas und weitaus größer als Deutschland (357.023 km2)[8], geschweige denn Bayern mit 70.548 km2[9]. Wegen der langen Nord-Süd-Ausdehnung mit 1.574 km und Ost-West-Ausdehnung mit 499 km[10] wird Schweden auch als Flächenstaat bezeichnet.
Nicht gerade unwichtig erscheint die Tatsache, dass mit rund 1,86 Millionen Einwohnern[11] nahezu ein Fünftel aller Bewohner im Großraum der Hauptstadt Stockholm wohnt, die anderen Landesteile also äußerst dünn besiedelt sind.
In Schweden werden insgesamt 6,7 %[12] des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Bildungseinrichtungen ausgegeben und diese Zahl untermauert die Wertschätzung der Bildungsfrage. Würde Deutschland seine Bildungsausgaben auf schwedisches Niveau steigern wollen, müssten zusätzlich etwa 24 Milliarden € aufgewendet werden.[13]
Auch in seiner großen Regierungserklärung am 14. September 2004 hat der schwedische Ministerpräsident Göran Persson, wie zahlreichen Radio- und Fernsehberichten zu entnehmen war, die Kinder und das Bildungssystem erneut in den Mittelpunkt seiner Politik gestellt.
Die Arbeitslosenquote liegt landesweit bei im europäischen Vergleich niedrigen 6,8 %.[14]
Einen wesentlichen Beitrag zur Förderung des Fremdsprachenunterrichts und damit auch zur Bereitschaft, neben der Muttersprache noch weitere Sprachen zu beherrschen, liefert die Tatsache, dass Schwedisch eine Minoritätensprache ist.
Doch die Schweden sind auch sehr stolz auf ihre Sprache. Die meisten ausländischen Kino- und Fernsehfilme werden nicht synchronisiert, sondern mit schwedischem Untertitel ausgestrahlt. Dadurch werden die Kinder animiert, sehr rasch und intensiv das Lesen zu lernen.
3. Das schwedische Schulsystem
Abbildung 2: Struktur des schwedischen Bildungssystems
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: BMBF(Juli 2003), S.75
3.1. Besonderheiten
Das Hauptmerkmal der Schwedischen Bildungspolitik ist das integrierte Schulsystem in Ganztagesform. Alle Schüler lernen bis zum neunten Schuljahr zusammen, ohne Differenzierung in verschiedene Schultypen, und das nicht nur bis Mittag, sondern bis in den Nachmittag hinein. Es gibt kein Sitzenbleiben und nur in seltenen Fällen, wenn Eltern, Lehrer und das Kind es für sinnvoll erachten, ist ein freiwilliger Rücktritt in die vorhergehende Klasse vorgesehen. Noten zur Beurteilung werden erst ab Ende des achten Schuljahres erhoben und damit ergänzend zu den bis dahin regelmäßigen Lernentwicklungsberichten und -gesprächen mit den Eltern eingeführt.[15]
Die Schulpflicht beginnt mit dem siebten Lebensjahr, wobei auch einer vorgezogenen Einschulung jüngerer Kinder auf Wunsch nichts im Wege steht.
Die Klassen sind vor allem im Primar- und Sekundarbereich I um einiges kleiner als in Deutschland und eine der weltweit niedrigsten Schüler-Lehrer-Relationen mit 12,8 Schülern erleichtert den Lehrkräften die Arbeit in den meist inhomogenen Lerngruppen.[16] Schülern mit Lernschwierigkeiten stehen zusätzliche spezielle Lehrkräfte, meist Sonder- oder Sozialpädagogen, für individuelles Lernen in Einzel- oder Gruppenarbeit zur Verfügung, um die im Lehrplan angegebenen Ziele zu erreichen.
Alle Kinder und Jugendlichen mit nicht schwedischer Muttersprache besitzen das Recht auf einen Unterricht in der eigenen Muttersprache.[17] Dieser wird ergänzend beziehungsweise parallel zum herkömmlichen Unterricht gegeben, um Schülern mit Migrationshintergrund die schulische Entwicklung zu erleichtern. Falls keine geeigneten Lehr- oder Hilfskräfte verfügbar sind, muss der Unterricht allerdings nicht angeboten werden.[18] Für alle nichtschwedischen Muttersprachler gibt es anstatt Schwedisch das Fach Schwedisch als Zweitsprache, was in etwa jeweils identischen Stoff umfasst, und daher bei Prüfungen gleichwertig ist.
Während private Kinderbetreuungs-Einrichtungen äußerst selten sind[19], stieg der Anteil der Privatschulen in Schweden, die allerdings für eine öffentliche Finanzierung exakt die staatlichen Vorgaben erfüllen müssen, auf aktuell bis zu 10 %[20], mit rund 6 %[21] aller Schüler, an. Ursächlich für diese Entwicklung sind vor allem die Finanzprobleme der Gemeinden, die eine Vielzahl kleinerer Schulen vor allem in ländlichen Gebieten privaten Trägern, größtenteils Elterninitiativen, überlassen haben. In städtischen Gebieten dagegen finden sich häufig sogar Vereine oder wirtschaftliche Institutionen, die die Einrichtungen unterhalten. Viele besondere Kennzeichen der Waldorf- oder Montessori-Pädagogik sind allerdings bereits in den regulären kommunalen Schulen etabliert.
3.2. Bildungsziele
Im ersten Kapitel des Schulgesetzes, dem das öffentliche Schulwesen unterliegt, sind die grundlegenden übergreifenden Ziele der Grundschule verankert.[22]
Demnach muss allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von Geschlecht, Wohnort sowie sozialen und finanziellen Verhältnissen der Zugang zu einer gleichwertigen Ausbildung gewährt sein.[23] Trotz der Größe des Landes werden also jedem Kind, egal in welcher Region und Schulform, die gleichen Chancen zugesichert.
In erster Linie soll die schulische Ausbildung den Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln und zusammen mit dem Elternhaus „ihre harmonische Entwicklung zu verantwortungsbewussten Menschen und Gesellschaftsmitgliedern fördern.“[24] Auf Schüler mit geistiger und körperlicher Behinderung oder Leistungsschwache wird ganz besondere Rücksicht genommen. Lehrer, Erzieher und Betreuungspersonen sollen die Gleichstellung der Geschlechter fördern und allen Formen beleidigender Behandlung wie Mobbing und rassistischem Verhalten entgegen wirken.[25] Dieses Gesetz trug unter anderem zu der weit fortgeschrittenen Emanzipation und der hohen Beschäftigungsrate von Frauen bei. Schon vor vielen Jahren sorgte die schwedische Regierung beispielhaft wegen ihres von Frauen dominierten Kabinetts für Aufmerksamkeit. Auch der Begriff Mobbing und andere Arten von Diskriminierung waren jahrelang ein verkanntes Problem in Deutschland und werden in Schweden seit längerem bereits im schulpflichtigen Alter präventiv thematisiert.
3.3. Organisationsebenen
3.3.1. Nationale Ebene
Sämtliche bildungspolitische Bestrebungen sind unabhängig von der parteipolitischen Zugehörigkeit seit Jahrzehnten auf Chancengleichheit und Wohlfahrt ausgerichtet.[26]
Von der Regierung und dem Reichstag wird das grundlegende Schulgesetz erlassen, auf das sich alle Bürger berufen können. Zudem wird ein Lehrplan, der die grundlegenden Zielvorgaben für die Arbeit der Schulen und die Rahmencurricula enthält, vorgegeben.[27] Der Staat ist darüber hinaus für die Zuteilung der Finanzen und die Vorbereitung der Evaluationsvorhaben, die in die nationalen Bildungsberichte eingehen, zuständig. Jeder Gemeinde wird ein bestimmtes Gesamtbudget zugeteilt, mit dem sie ihre unterschiedlichen Aufgaben bewältigen muss.[28]
3.3.2. Skolverket
Eine weitere Ebene ist das Skolverket, das zwar durch Auflagen unter staatlichem Einfluss steht, in der Hauptsache aber souverän agiert. Diese Institution ist daher mit dem Bundesbildungsministerium in Deutschland oder den Kultusministerien der Bundesländer nur schwer zu vergleichen und stellt das zentrale Amt für Schule und Erwachsenenbildung dar.[29] Am 1. März 2003 wurde es in zwei einzelne Ämter aufgeteilt: das staatliche Skolverket und das Amt für Schulentwicklung.[30] Es verfolgt kontinuierlich die Entwicklung der Schulen und kontrolliert permanent jede einzelne Einrichtung dahingehend, ob die Bildungsziele des nationalen Rahmenlehrplans und die jedem einzelnen Schüler zustehenden Rechte respektiert werden.[31] Diese Nationale Bildungsagentur muss jährlich dem Parlament und dem zuständigen Ministerium einen Bericht über den Zustand der Ausbildung in Schweden überreichen, der als Ausgangspunkt für die zukünftige Planung der schulischen Ausbildung dient.[32] Zudem werden Weiterbildungsveranstaltungen nicht nur für alle Lehrer, sondern auch für das gesamte Schulpersonal angeboten und für angehende Schulleiter spezielle Kurse zur Rektorenausbildung durchgeführt.[33]
Die Durchführung der Leistungsmessungen in den Klasen fünf und neun unterliegt der Agentur ebenso wie die Erhebung und Veröffentlichung statistischer Informationen zu allen Schulen.[34] Die Bedeutung des Skolverket wird auch beim Blick in das Literaturverzeichnis deutlich, da diese Einrichtung zentrale Anlaufstelle für sämtliche Informationen aus dem Bildungssektor ist.
3.3.3. Kommunale Ebene
Die einzelnen Gemeinden sind Träger der Schulen und können weitgehend frei entscheiden, wie die Schulen in ihrem Verwaltungsbereich betrieben werden sollen. Dabei müssen lediglich die von nationaler Seite vorgegebenen Rahmenziele beachtet werden.[35] Jede Gemeinde muss einen Schulentwicklungsplan erarbeiten, auf dessen Grundlage die Schulen ihre Aufgaben in die Praxis umsetzen. Konkret muss der Plan die Finanzierung der Schulen vor Ort, die Organisationsstruktur und die weitere zukünftige Entwicklung beinhalten. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Durchführung und das angedachte Prozedere der jährlichen Schulevaluation.[36]
Die kommunale Verwaltung ist darüber hinaus für die räumliche und sachliche Ausstattung der Schulen mitverantwortlich und sichert die Finanzierung durch die erhaltenen staatlichen Bildungsausgaben und in erforderlichem Umfang auch durch Mittel aus kommunalen Steuern.[37] Jede Schule bekommt von der Heimatgemeinde eines jeden Schülers einen Zuschuss pro Schüler und Schuljahr.[38] Die Ausgaben der Gemeinden variieren landesweit beträchtlich, was auf die Bevölkerungsdichte, den Migrantenanteil und die Schulgröße zurück zuführen ist.[39]
Es besteht allerdings auch das Recht, dass die Gemeinden direkt beim Staat weitere finanzielle Mittel aus Steuereinnahmen anfordern und Gebühren für zusätzliche Dienste wie Nachmittagsbetreuung oder weitergehende Angebote erheben.[40]
Gesetzlich geregelt ist in jedem Fall die Bereitstellung von Basisdiensten, die den Bürgern von den erhaltenen Finanzmitteln angeboten werden müssen. Dazu zählen die Vorschulen für alle Kinder ab dem sechsten Lebensjahr, die Grundschulen, das Gymnasium und die Formen der Erwachsenenbildung.[41]
3.3.4. Schule
Am Anfang der gesamten Arbeit steht die Aufstellung eines schuleigenen Plans, ausgehend vom nationalen und kommunalen Lehrplan und dessen Zielen, in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und den übrigen Mitarbeitern.[42]
Das nationale Curriculum und die Vorgaben der Gemeinde müssen umgesetzt werden, wobei die einzige feste Vorgabe die Mindest-Stundenzahl ist, die jeder Schüler im Laufe der neunjährigen Schulzeit pro Fach nachweisen muss. Mit einem eigenen Profil wird dem autonomen Handeln der Schule Ausdruck verliehen.
Die wichtigste Position in der Schule hat der Rektor inne. Sein Aufgabenfeld ist sehr weitläufig und auch spezialisierter als das in Deutschland, was die Dezentralisierung, durch Übertragung der Verantwortung auf die einzelnen Schulen, mit sich gebracht hat.[43] Neben seinen Führungsaufgaben muss er in der Regel keinen Unterricht halten, um sich voll und ganz der Verwaltung widmen zu können. Er wird vom zuständigen Dezernenten und dem gemeindlichen Schulausschuss berufen und trägt dann die Verantwortung für vielfältige, aber weniger pädagogische Bereiche.[44]
Darüber hinaus muss der Rektor zuverlässig und effektiv die Finanzen in der Schule verteilen und ein Sachmittel- und Personal-Budget aufstellen. Damit bezahlt er alle Lehrerinnen und Lehrer in einer Bandbreite, die abhängig von Leistung und Angebot ist. Auch die Einstellung der Lehrkräfte selbst fällt in seinen Zuständigkeitsbereich.[45]
Den professionellen Mitarbeitern, also den ausgebildeten Lehrkräften, ist es in der Schule überlassen, wie und was gelernt werden soll.
Grob zusammengefasst trägt der Schulleiter also Verantwortung für die Angestellten, ihre Gehälter und den ganzen Haushaltsplan seiner relativ autonomen Schule.[46]
3.4. Schuljahr
Ebenso wie in Deutschland gibt es auch in Schweden keine festen Ferien für das ganze Land, sondern sie sind regional differenziert gestaffelt, allerdings nicht wegen des drohenden Verkehrschaos, sondern sie orientieren sich auf Grund der weitläufigen Landesfläche an regionalen Traditionen und verschiedenen klimatischen Bedingungen. Ende August beginnt das neue Schuljahr und dauert rund 40 Wochen, mit 178 Schultagen[47] und 194 Arbeitstagen[48] für die Lehrkräfte, bis Anfang/Mitte Juni. Darin enthalten sind rund zwei Wochen Ferien von Weihnachten bis Anfang Januar und weitere 12 Ferientage während des Schuljahres, meist freie Tage im Herbst (Elchjagd), Winter (Skifahren) und zu Ostern. Je nach Jahrgangsstufe darf ein Maximum von sechs beziehungsweise acht Schulstunden täglich nicht überschritten werden.[49]
3.5. Beurteilung und Zensuren
Die Beurteilung erfolgt auf das Lernziel bezogen, was bedeutet, dass der Kenntnisstand eines jeden Schülers mit den festgelegten Zielen ins Verhältnis gesetzt wird, um die weitere Entwicklung steuern zu können und nicht mehr zwischen gut und schlecht unterschieden wird.[50] Mindestens halbjährlich, zumeist im Herbst und Frühjahr, finden Entwicklungsgespräche zwischen dem Lehrer, dem Schüler und den Erziehungsberechtigten statt, um den aktuellen Stand gemeinsam zu diskutieren. Hierbei wird über die Schulsituation, das Wohlbefinden, die persönliche Entwicklung und die Wissensentwicklung des Kindes gesprochen. Der Schüler darf sich selber äußern, sollte dabei Verantwortung für seine momentane Situation übernehmen und bei der weiteren Planung auch Eigeninitiative ergreifen.[51] Für eine effektive Förderung seitens der Eltern werden diese möglichst umfassend über die Schulziele und die Arbeitsgestaltung ihrer Kinder informiert, um über den Werdegang und das Abschneiden im Bilde zu sein. Diese Abstimmung und die Kenntnisse der Schulziele, Lehrplaninhalte, Kurspläne und lokalen Arbeitspläne ebnen den Weg für ein überlegtes Handeln und eine richtige Beurteilung.[52] Folglich tragen bei dieser Zusammenarbeit alle Partner Verantwortung bei schlechten Leistungen und können es nicht primär dem Gegenüber zuschieben. Landesweit werden zur Beurteilung des Wissensstandes am Ende der fünften Klasse freiwillige und am Ende der neunten verpflichtende Prüfungen in den drei Kernfächern Schwedisch beziehungsweise Schwedisch als Zweitsprache, Englisch und Mathematik zentral abgehalten.[53] Dabei wird den Lehrkräften ein einheitlicher Beurteilungsmaßstab vorgegeben und nach diesen Tests ein detaillierter Gesamtüberblick über die landesweiten Ergebnisse zugeschickt.
In den Fächern Schwedisch und Mathematik werden Leistungsuntersuchungen vor der sechsten Klasse durchgeführt, zwischen der sechsten und neunten Klasse zusätzlich auch in Englisch.[54] Diagnostische Tests in Schwedisch und Mathematik im zweiten Schuljahr und im siebten Schuljahr in den Fächern Englisch, Schwedisch und Mathematik geben dem Lehrer einen gewissen Überblick über das Leistungsvermögen eines jeden Schülers und können zu individuell ausgerichtetem Förderunterricht beitragen.[55]
Ab der achten Klasse werden Noten in den Grundschul-Kernfächern vergeben, wobei es lediglich drei Notenstufen gibt: Genügend (godkänd), Gut (väl godkänd) und Sehr gut (mycket godkänd).[56] Im Gymnasium wird zusätzlich die Note Ungenügend (inte godkänd) eingeführt.
In den Kursplänen stehen die genau formulierten Ziele und hilfreiche Kriterien für die Note Genügend.[57] Auch für die restlichen Zensuren gibt es landesweit formulierte Kriterien, während die Halbjahreszeugnisse lediglich nach lokalen Zielen benotet werden.
Für die Abschlussprüfungen am Ende der neunten Klasse werden vom Skolverket zentrale Examensaufgaben gestellt, die mit Hilfe landesweit formulierter Notenkriterien beurteilt werden und so zu den Abschlussnoten führen. Allerdings sind die Lehrer nicht zwingend daran gebunden.[58]
Wenn ein Schüler die Note Genügend nicht erreicht, wird in diesem Fall keine Zensur vergeben. Die Eltern oder der Schüler selbst können jedoch eine schriftliche Beurteilung beantragen, die die Lernentwicklung dokumentiert und die eingesetzten Fördermaßnahmen beschreibt.[59]
3.6. Lehrkräfte
Die Lehrkräfte werden als ein Motor von Verbesserung und Veränderung betrachtet, deren ständige Weiterentwicklung und Tatendrang im Vordergrund stehen. Fortbildungen sind selbstverständlich und es werden dafür viel Zeit und Geld investiert, sofern dies das Budget der Schule zulässt. Sie sollten permanent und nicht nur in langfristigen Abständen stattfinden, und deshalb setzen Lehrer teilweise selbst in beträchtlichem Umfang Gelder ein.[60]
In der Lehrerfortbildung sind die gleichen Ausbilder tätig wie in der Lehrerausbildung, um eine größere Kontinuität zwischen den beiden Bereichen zu fördern.[61]
Ein landesweiter Tarifvertrag legt die Bezahlung der Lehrkräfte fest, wenngleich dieser nur das Mindestgehalt festschreibt, da die einzelne Schule auch mit wesentlich höheren Löhnen das Personal locken kann. So bezahlen manche Gemeinden in scheinbar unattraktiven Gebieten deutlich übertariflich, wenn händeringend nach der Besetzung neuer Stellen gesucht wird. Die erheblichen leistungsbezogenen Anteile am Einkommen werden ebenfalls vertraglich festgesetzt.
Auch wenn der schwedische Staat viel Geld in den Bildungssektor investiert, macht sich dies bei den Gehältern nicht bemerkbar. Im Durchschnitt erhält eine schwedische Lehrkraft rund 2800 Euro brutto[62], was dem Durchschnittsverdienst von Facharbeitern und rund zwei Dritteln des durchschnittlichen deutschen Lehrergehalts entspricht.[63] Anzumerken wäre an diesem Punkt noch die Tatsache, dass die Lohnspanne in Schweden zwischen den einzelnen Berufsschichten und Tätigkeitsbereichen recht geringmächtig ist und das landesweite Einkommensniveau niedriger als in Deutschland ist.
So führen sinkender Status und die im EU-Vergleich relativ niedrigen Löhne zu einem immer drastischer werdenden Problem, nämlich das der Nachwuchssorgen.[64] Teilweise kann das Personal im Bildungswesen nicht mehr ausschließlich mit entsprechend akademisch ausgebildeten Fachkräften besetzt werden.
Abbildung 3:
Anteil (%) Lehrer (umgerechnet auf Vollzeitkräfte) mit pädagogischer Ausbildung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Skolverket rapport 241, S.28
Nach dieser statistischen Tabelle haben mittlerweile fast 20 Prozent der derzeitig fest angestellten Lehrer an schwedischen Schulen keine pädagogische Ausbildung. Eine Zahl die seit Jahren die Tendenz nach oben aufweist.[65] Allerdings muss man die Tatsache sehen, dass vor allem Fachlehrer, wie Musiker, Künstler oder Sportler, zumeist am Gymnasium, Spezialkräfte ihres Faches sind und ausschließlich dieses lehren. Man kann also bei fehlender pädagogischer Hochschul-Ausbildung nicht von mangelhafter Qualifikation sprechen. Zudem fallen auch Lehrkräfte, die im Ausland oder für eine besondere Pädagogik (z.B. Waldorf) ihr Examen gemacht haben unter „nicht pädagogische Ausbildung“.
Abbildung 4: Anzahl Lehrer (umgerechnet auf Vollzeitkräfte) pro 100 Schüler
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Skolverket rapport 241, S.27
Seit Jahren bewegt sich die Lehrer-Schüler-Relation auf sehr positivem Niveau. Rund acht Vollzeit-Lehrer auf 100 Schüler bedeuten einen kleinen Klassendurchschnitt.[66]
Die jährliche Arbeitszeit ist pro Lehrkraft formal mit genau 1767 Stunden, wovon mindestens 1360 in der Schule zu leisten sind, festgelegt.[67] Dies entspricht einer wöchentlichen Arbeitszeit von 45 Stunden, da die Lehrer in den Schulferien nicht arbeiten. Auf dieser Grundlage weist der jeweilige Schulleiter völlig frei seinen Lehrkräften individuell eine bestimmte Unterrichtsstundenzahl zu, weil diese nicht generell geregelt ist.
Die vertraglichen Dienstvorschriften sehen somit eine Arbeitszeit, die eine Anwesenheitspflicht auch außerhalb der eigentlichen Unterrichtszeit beinhaltet, vor.[68] Vertretungen, Aufsichten zwischen den Unterrichtsstunden, Teamarbeit und Elterngespräche sind verpflichtend und Bestandteile der regulären Arbeitszeit.[69]
Auch die 3,5 bis 4,5-jährige Ausbildung der Lehrer selbst ist ein wichtiger Baustein des Schulsystems. Alle Lehrämter, auch die Vorschul-Lehrer, werden an teilweise eigens errichteten Hochschulen ausgebildet.[70] Gemeinsam absolvieren sie ein dreisemestriges Grundstudium (Lernen, Sonderpädagogik, Sozialisation).[71] Anschließend wird in einzelne Schwerpunkte und Fächer aufgeteilt. Dabei muss das Personal für die Vorschule und Vorschulklasse weitere vier Semester und alle anderen, wie Grundschul- oder Gymnasiallehrkräfte müssen sechs Semester studieren. Neben dem Fachstudium wird ein Jahr Pädagogik studiert und das verpflichtende halbe Semester Sonderpädagogik sorgt für die nötige Vorbereitung auf die meist recht inhomogenen Klassen und sensibilisiert für den Umgang mit vielerlei Lernschwierigkeiten.
Jeder Lehramtsstudent hat eine Partnerschule, an der er ein längeres Praktikum absolviert und die eine Partnerschaft mit der Lehrerausbildungsstätte und der erziehungswissenschaftlichen Forschung bildet.[72]
Somit kennzeichnen drei Prinzipien die Ausbildung: die Erziehungswissenschaft (nur die relevanten Teile), auf die Altersstufe konzentrierte Fachdidaktik und Praktika.[73]
3.7. Schulkinderbetreuung
Zu diesem Stichpunkt zählen die Freizeitheime, Familientagesstätten und offene Freizeitaktivitäten. Sie stellen eine zeitliche und inhaltliche Ergänzung zum schulischen Unterricht dar und sind teilweise gebührenpflichtig. Im Herbst 2003 besuchten 76 Prozent aller sechs- bis neunjährigen Kinder solcherlei Einrichtungen, die vereinzelt noch mit Unterstützung der Eltern betrieben werden.[74]
Die nachunterrichtlichen Betreuungszentren sind meist ein Bestandteil des Schulgebäudes oder zumindest eng damit verbunden und wurden in den letzten Jahrzehnten stark ausgebaut, sodass die Familientagesstätten mit 1 % aller sechs- bis neunjährigen Schüler kaum mehr eine Rolle spielen.[75] Meist besteht in Theorie und Praxis, wie gemeinsamen Ausflügen, eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen.[76] Bis zum Alter von 12 Jahren steht eine solche Einrichtung den Kindern offen, wobei ab einem Alter von etwa zehn Jahren das Interesse meist stark abnimmt und die Heranwachsenden ihre Freizeit eigenständig gestalten wollen. Dies hängt auch damit zusammen, dass sich der Unterricht ab Klasse 5 generell über den ganzen Nachmittag hinzieht.
Die speziellen „Freizeitpädagogen“ erhalten ebenfalls eine universitäre Ausbildung und sind somit in Europa die einzigen spezifisch Qualifizierten.[77]
3.8. Vorschule
In diesem Bereich gibt es zum Teil noch so genannte „Familientagesstätten“, in denen sich ein Tagesbetreuer in seiner eigenen Wohnung um mehrere Kinder kümmert oder ein Kinderpfleger Kinder aus mehreren Familien in der Wohnung der Eltern eines dieser Kinder betreut. Durch den kontinuierlichen Ausbau der zumeist an Grundschulen angegliederten Vorschulen (förskolan) und Freizeitbetreuungen hat diese Einrichtungsform jedoch an Bedeutung verloren.[78] Ebenso die „Offene Vorschule“, die Besuchern der Familientagesstätten freisteht. Darin betreuen nichtberufstätige Eltern zusammen mit ausgebildetem Fachpersonal Kindergruppen, die sich ohne Anmeldung in die Obhut dieser Einrichtung begeben können. Im Gegensatz dazu steht die normale förskolan nur angemeldeten Kindern im Alter von einem halben Jahr bis fünf Jahren offen.[79] Die Einrichtungen sind in der Regel ganzjährig und werktags zumeist von 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet.[80]
Hierbei gehören die Betreuung und die Pädagogik untrennbar zusammen. Es wurde erkannt, dass eine gute Betreuung die Voraussetzung für die positive Entwicklung und den Lernprozess ist. Aber auch dem Spielen und der eigenen Aktivität des Kindes muss ausreichend Freiraum geschenkt werden. Die förskolan soll Spaß machen, das Gefühl der Geborgenheit vermitteln und lehrreich für die anstehende Schulzeit sein. Jede einzelne Kommune haftet für die Qualität ihrer Einrichtungen in diesem Segment, weshalb großer Wert auf erfahrenes und entsprechend ausgebildetes Personal gelegt wird.[81]
Die Ausbildung der Vorschulkräfte findet gemeinsam mit der von Grundschullehrern an der Universität statt. Drei Jahre Studium sind notwendig, um den Status einer „Vorschullehrerin“ zu erhalten und durch das gemeinsame Studium mit den Lehrkräften lernen beide Seite enorm viel voneinander.[82]
Die Vorschule ist bereits ein Baustein des schwedischen Schulsystems und hat auch seit 1998 ihren eigenen Lehrplan.[83] In dem 16-seitigen Plan werden dem Personal zunächst grundsätzliche Werte und Aufträge beschrieben. Dazu zählen Mitmenschlichkeit, Sachlichkeit, Vielseitigkeit und der eigentliche Auftrag der Vorschule.[84] Es folgen die Ziele und Richtlinien, Normen und Werte, Entwicklung und Lehre, Einfluss der Kinder, Vorschule und Zuhause, sowie eine Beschreibung der Zusammenarbeit mit der Vorschulklasse, der Schule und dem Kinderhort.[85] Zu jedem Stichpunkt werden detailliert einzelne Gesichtspunkte beschrieben. Die Vorschule soll danach streben, dass jedes Kind die beschriebenen Ziele erreicht und alle, die in der Vorschule arbeiten, sollen sich an diese Richtlinien halten.
Der Personalschlüssel ist landesweit genau geregelt und besagt, dass für ein- bis dreijährige Kinder drei Vollzeit-Pädagoginnen auf 15 Kinder kommen sollen, während für die älteren ab drei Jahren diese Personalanzahl für rund 20 Kinder zur Verfügung steht.[86]
Ab einem Alter von vier Jahren sind für jedes Kind gesetzlich mindestens 525 Stunden pro Jahr beitragsfrei und arbeitslose Eltern haben das Recht, ihre Kinder 15 Stunden pro Woche bzw. 3 Stunden pro Tag in die Vorschulbetreuung zu geben.[87] Ansonsten sind die Gebühren laut maxtaxa (= Höchstgebühr) nach Einkommen der Eltern und der jeweiligen Region gestaffelt. Mittlerweile haben sich alle Gemeinden diesem System angeschlossen, wodurch die Eltern mit niedrigeren Beiträgen entlastet wurden und die fehlenden Einnahmen der Einrichtungen vom Staat übernommen wurden, der darüber hinaus noch Beiträge zur Qualitätssicherung leistet. Eine Familie mit mittlerem Einkommen und zwei Kindern in der Vorschule muss durchschnittlich 1800 SEK (ca. 200 Euro) monatlich bezahlen.[88]
Diese landesweit festgelegten Sätze sollen eine soziale Benachteiligung oder gar Ausgrenzung vermeiden helfen.
Nahezu alle Kinder im Alter von fünf Jahren besuchten die förskolan mit einer durchschnittlichen Gruppengröße von 17,2 Kindern im Herbst 2003.[89]
3.9. Vorschulklasse
Die Vorschulklasse (förskoleklass) ist freiwillig und gehört seit 1998 zur Grundschule, als direkte Vorbereitung auf deren erste Klasse. Diese Einrichtung ist gebührenfrei, jedes Kind hat ein gesetzliches Recht darauf und sie muss daher von der Gemeinde für alle Sechsjährigen in der Nähe des Elternhauses eingerichtet werden. Mit einem eigenen landesweit geltenden Curriculum stellen die Vorschulklassen einen Teil des Schulsystems. Sieht sich die Gemeinde außerstande diese Einrichtungen zu betreiben, kann die Verantwortung auch auf private Träger übertragen werden. Ganz demokratisch ist die Beachtung der Wünsche der Erziehungsberechtigten, sofern diese mit integriert werden können.
Die Vorschulklasse wird von nahezu jedem sechsjährigen Kind besucht, obwohl sie nicht verpflichtend ist.[90]
Sie stellt somit eine freiwillige Kompromisslösung dar, um den verpflichtenden Schulanfang mit sieben Jahren um ein Jahr vorzuziehen, da ja bereits wichtige Grundlagen in Lesen, Schreiben und Rechnen erlernt werden, sodass durchaus von einer 10-jährigen Grundschulzeit die Rede sein kann.[91]
3.10. Grundschule
Die grundskolan stellt die größte organisatorische Schuleinheit mit landesweit 1.046.441 Schülern dar.[92] Für alle sieben- bis sechszehnjährigen Kinder und Jugendlichen besteht die Schulpflicht[93], um die im Jahre 1962 eingeführte neunjährige Einheitsschule zu besuchen und diese möglichst erfolgreich abzuschließen. Die vorzeitige Einschulung von Sechsjährigen spielt seit der Einführung der Vorschulklassen im Jahre 1998 keine Rolle mehr.[94] Sollte ein Schüler die neun Klassen schneller absolvieren, so gilt seine Schulpflicht nur bis zum Tag der Abschlussprüfung und dem damit verbundenen Zeugnis. In umfassendem Maße ist diese gesamte Schulstufe gebührenfrei, und zwar sowohl in Hinblick auf die Lernmittel, angefangen vom Heft über die Schulbücher bis hin zu notwendigen Stiften und Papier, als auch die warmen Schulmahlzeiten, die zumeist in der Mittagszeit in der hauseigenen Kantine angeboten werden.[95] Aber auch die Schulgesundheitspflege, also die Bereitstellung eines Schularztes und einer Schul-Krankenschwester, stehen den Schülern kostenlos zur Verfügung. Schließlich werden noch die Transportkosten mittels geeigneter Verkehrsmittel von Zuhause bis zum Schulgebäude übernommen.[96]
In der Grundschule sind aufgrund der nur sehr minimal durchgeführten Selektion auch die meisten Schüler mit Lernbehinderungen, wie Hörgeschädigte, fast alle Sehgeschädigten und Körperbehinderten in Regelklassen integriert und werden zusätzlich von Sonderpädagogen unterrichtet.[97]
Der Rektor und die Lehrkräfte gestalten gemeinsam mit den Schülern die Schul- und Kurspläne, passen sie den örtlichen Verhältnissen an und legen alle zu erreichenden Ziele in einem Arbeitsplan fest.
Der jeweilige Klassenlehrer unterrichtet seine Klasse in fast allen Fächern, lediglich spezielle Fächer, wie Handarbeit oder Sport werden von Fachkräften übernommen.
Die Grundschulzeit endet mit obligatorischen Zentralprüfungen in den Fächern Schwedisch, Mathematik und Englisch in den letzten Wochen der neunten Klasse.[98] Bereits am Ende der fünften Klasse werden freiwillige Prüfungen angeboten, die mittlerweile allerdings in vielen Kommunen schon obligatorisch sind und daher von den meisten Schulen durchgeführt werden.[99]
Die Besonderheit der Grundschule stellt der Stundenplan dar. Darin ist die garantierte Gesamtstundenzahl für die kompletten neun Schuljahre auf 6665 Stunden festgelegt.[100]
Abbildung 5: Stundenplan für die neunjährige Grundschule
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Skolverket: Die Grundschule
Die Gesamtstundenzahl setzt sich aus den einzelnen Zeitrahmen der 18 verschiedenen Fächer, allen voran den drei Kernfächern Schwedisch, Englisch und Mathematik, zusammen. Anzumerken wäre an dieser Stelle noch, dass in Schweden eine Unterrichtsstunde formal mit einer Zeitstunde identisch ist, auch wenn dies in der Praxis bedeutungslos ist.
Inwieweit ein Fach in einer Jahrgangsstufe Beachtung findet, hängt von der einzelnen Schule und den Lehrkräften ab, sodass beispielsweise in Klasse fünf das Fach Musik relativ hohen Stundenumfang hat, während dies in Klasse sechs dann eventuell das Fach Kunst ist. Zudem enthalten die Gesamtstunden das Wahlfach der Schule, was rund neun Prozent der Stunden entspricht, mit dem jede Schule sich ihr eigenes Profil zulegen kann.[101] Diese 600 Unterrichtsstunden stehen zur Auswahl der Schule, d.h. die Schule kann die Gesamtstundenzahl um diesen Umfang zwischen den einzelnen Fächern verlagern.
Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, dass die Schule eine auf ein bestimmtes Fächerfeld orientierte Ausbildung entwickelt.
3.11. Sonderschule
Die särskolan wird lediglich für Schüler mit starken Lernbehinderungen angeboten, da ja alle anderen Kinder die Regelklassen der Grundschule besuchen.[102] Je nach Grad der Behinderung oder geistigen Kapazität gibt es die zwei Formen Grundsonderschule und Trainingsschule mit den fünf Kernbereichen Kommunikation, Motorik, Ästhetische Tätigkeit, Alltagsaktivitäten und Wirklichkeitsverständnis. Auch diese Schulart umfasst neun Schuljahre, wobei der Schüler bei Bedarf ein Anrecht auf ein freiwilliges zehntes Schuljahr besitzt. Nach Abschluss der Schule wird eine Ausbildungsbescheinigung ausgestellt, mit der die vierjährige gymnasiale Sonderschule besucht werden kann.[103]
Generell gilt der gleiche Lehrplan wie in der Grundschule, allerdings mit der Schulform und den einzelnen Schülern angepassten Inhalten. Auf Wunsch werden in den Klassen acht und neun Zeugnisse ausgestellt, wobei nur die Notenstufen „Genügend“ und „Gut“ vergeben werden. Nach der 9. bzw. 10. Klasse wird ein Abschlusszeugnis erstellt.[104]
Die gröbsten Unterschiede sind jedoch die größere Anzahl speziell ausgebildeten Fachpersonals und kleinere Klassen.
Die särskolan ist häufig mit der normalen Grundschule in einem Gebäude untergebracht, und zumeist gehen die Schüler auch in gemeinsame Klassen. Zumindest besteht aber eine konstruktive Zusammenarbeit. Ein Wechsel auf diese Schulform ist nicht nur zum Herbst möglich und der Schüler kann jederzeit wieder aus der Sonderförderung heraus.[105]
Nach dem Besuch der neun-/zehnjährigen Sonderschule, besteht die Möglichkeit einer freiwilligen, vierjährigen Ausbildung in der gymnasialen Sonderschule.
3.12. Gymnasium
Die gymnasieskolan besuchten zu Beginn des Schuljahres 2003/04 landesweit insgesamt 333.928 Schüler.[106]
Fast 98 Prozent der Grundschüler wechseln auf das Gymnasium bzw. absolvieren ein individuelles Programm, das die Gemeinden für rund 10 Prozent der Jugendlichen anbieten, um eine weitere schulische Ausbildung zu gewährleisten.[107] Diese Schulstufe ist freiwillig und es besteht die Möglichkeit, sich aufgrund der vielfältigen Zweige frei eine Schule im Land zu suchen. Laut Gesetz sind die Gemeinden verpflichtet das Angebot gebührenfrei den Jugendlichen zu offerieren. Den Anspruch auf einen Platz besitzen alle Jugendlichen bis zum 20. Lebensjahr, doch auch für Ältere steht eine gymnasiale Erwachsenenbildung offen. In den drei Jahren wird ein grundlegendes Wissen für das berufliche und soziale Leben, sowie das eventuell folgende Studium vermittelt.[108] Seit dem Jahre 2001 werden landesweit 17 völlig unterschiedliche Ausbildungsprogramme angeboten, die sich durch einen sehr hohen Anteil praktischer Kompetenzen auszeichnen.[109]
Abbildung 6: Die 17 landesweiten Programme
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Skolverket: Das Gymnasium
Für den naturwissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen und ästhetischen Zweig ist eine Stundenzahl von 2180 garantiert, während in den übrigen Bereichen 2430 Stunden absolviert werden müssen.[110] Für alle Zweige sind die acht Kernfächer Englisch, Kunst, Sport und Gesundheit, Mathe, Naturwissenschaft, Sozialwissenschaft, Schwedisch und Religion verpflichtend.[111] Die meisten Richtungen umfassen ein fünfzehnwöchiges Praktikum, also eine Ausbildung im Betrieb und zusätzlich eine längere Projektarbeit.[112] Nach Abschluss eines jeden Kurses und für die Bewertung der Projektarbeit werden die Noten „Ungenügend“, „Genügend“, „Gut“ oder „Sehr gut“ vergeben. Bei „Ungenügend“ besteht die Möglichkeit, den entsprechenden Kurs noch einmal zu wiederholen.
Am Ende der gymnasialen Ausbildung erhalten rund drei Viertel das erfolgreiche Abschlusszeugnis mit den Noten der absolvierten Kurse.[113]
Am 16. September 2004 hat die schwedische Regierung bekannt gegeben, dass ab Herbst 2006 alle Schüler ein Recht auf einen Platz und eine vollständige umfangreiche Ausbildung am Gymnasium haben werden. Selbst die steigende Zahl von Jugendlichen, die die Grundschule mit ungenügenden Ergebnissen beenden oder die, die ansonsten individuelle Programme der Kommunen besuchen würden. Dieser Plan kostet dem Staat 450 Millionen Kronen, umgerechnet etwa 50 Millionen Euro, und ist somit ein Schritt in Richtung einer noch längeren gemeinsamen Schulzeit. Jeder Schüler soll aus der Vielzahl der Angebote frei sein Wunschprogramm wählen können. Dadurch sollen alle Jugendlichen bestmöglich auf Ausbildung, Studium und Berufsleben vorbereitet werden.
3.13. PISA und Evaluation
Die Ergebnisse der PISA-Studien, wie auch anderer internationaler Vergleichsstudien, wurden in Schweden ohne lange Debatten zur Kenntnis genommen, da das Land und die Bevölkerung Vergleiche gewöhnt sind und auf Grund des überwiegend guten Abschneidens kein Handlungsbedarf bestand.[114]
Bei PISA2000 lagen die schwedischen Ergebnisse sowohl im Leseverständnis, wie auch in der Mathematik und in den Naturwissenschaften teilweise deutlich über dem OECD-Durchschnitt.[115]
Sämtliche Ergebnisse weisen bei einem insgesamt hohen Leistungsniveau eine geringe Streuung und eine recht niedrige Zahl an Versagern auf.[116]
In Schweden erreichen nur halb so viel Schüler wie in Deutschland lediglich die unterste Kompetenzstufe und der Schulerfolg ist weniger abhängig von dem sozialen Hintergrund oder den Migrationsgeschichten in den Familien der Kinder.[117]
Lediglich die relativ schlechte Disziplin schwedischer Schüler führte zu einem der hinteren Ränge im Vergleich und zu einer kurzen, aber intensiven Diskussion über die Offenheit, Freiarbeit und den familiären Umgang zwischen Lehrern und Schülern. Faktoren, die zusammengenommen eher zu einem Durcheinander im Klassenzimmer führen.[118]
Bei der Untersuchung der Lesekompetenz im Rahmen der IGLU-Studie führten die schwedischen Testleistungen eindrucksvoll zum ersten Platz.[119]
Zwischen den Schulen, also zwischen Nord und Süd, zwischen Stadt und Land bestehen erstaunlicherweise kaum Unterschiede.[120] Dies ist deshalb so verwunderlich, da das Land eine riesige Staatsfläche besitzt, manche Landesteile sehr dünn besiedelt und weit abgelegen sind und damit nicht überall mit einem Zugang zu vielfältigen bildungsspezifischen Einrichtungen zu rechnen wäre.
Neben der nationalen Bildungsberichterstattung durch Skolverket im Rahmen dreijähriger Entwicklungspläne gibt es auch örtliche Bildungspläne und jährliche Bildungsberichte der Kommune. Ein nationales Gesetz sieht außerdem in jeder Schule eine Selbstevaluation auf der Grundlage des Bildungsplans der Schule vor. Schließlich gibt es nationale Tests in zentralen Fächern. Diese sollen als Messinstrumente für die Entwicklung der fachlichen Arbeit der Schule über mehrere Jahre hinweg dienen und Verbesserungsprozesse einleiten.
Die PISA-Studie brachte auch zu Tage, dass in Schweden der regelmäßige Unterricht in Form von Ergänzungs- oder Nachhilfeunterricht nahezu bedeutungslos (3,3 %) ist, während in Deutschland diese Art ein hohes Gewicht (17,1 %) hat.[121]
Bei der Bewertung schwedischer Studienergebnisse muss man außerdem bedenken, dass die Schüler mit einem bestimmten Alter, im Vergleich zu anderen Ländern meist eine Klassenstufe niedriger (Einschulung mit 7 Jahren) sind und dass in der schwedischen Gesamtschule alle Schüler gemeinsam unterrichtet werden. So ist bei den Studien auch eine nicht geringe Zahl von, nach deutschem Verständnis Sonderschülern und Behinderten mit einbezogen worden.
[...]
[1] vgl. BMBF(Juli 2003), S.30
[2] vgl. BMBF(Juli 2003), S.30 und S.73
[3] vgl. Skolverket(2004), S.33
[4] siehe Kurpjoweit, S.125
[5] siehe Sweden.se
[6] vgl. Statistikportal 1
[7] vgl. SI: Schwedens Geographie
[8] vgl. Statistikportal 2
[9] vgl. ebd.
[10] siehe Sweden.se
[11] vgl. Schwedische Statistik (Stand 31. März 2004)
[12] BMBF(Juli 2003), S.82
[13] vgl. ebd., S.83
[14] vgl. Eurostat
[15] vgl. Werler, S.460
[16] vgl. BMBF(Juli 2003), S.189
[17] vgl. Skolverket: Unterricht für Schüler mit ausländischem Hintergrund und für nationale Minderheiten
[18] ebd.
[19] vgl. Veil, S.32
[20] vgl. Skolverket rapport 244, S.79: von 5041 Grundschulen hatten 554 freie Träger (Stand: 15.10.2003)
[21] ebd., S.81: von 1.046.441 Grundschülern besuchten 65.036 eine freie Schule (Stand: 15.10.2003)
[22] vgl. Skolverket: Lpo94, S.5-9
[23] vgl. Werler, S.454
[24] vgl. SI: Die schwedische Grundschule
[25] vgl. Werler, S.454
[26] vgl. BMBF(Juli 2003), S.108
[27] vgl. Werler, S.459
[28] vgl. Skolverket: Das schwedische Schulwesen
[29] vgl. Skolverket: Das schwedische Schulwesen
[30] vgl. SCB, S.31
[31] vgl. BMBF(Juli 2003), S.114
[32] vgl. Werler, S.455
[33] vgl. SI: Gymnasialschule und Erwachsenenbildung
[34] vgl. BMBF(Juli 2003), S.109f und Werler, S.455
[35] vgl. BMBF(Juli 2003), S.130
[36] vgl. Skolverket: Das schwedische Schulwesen
[37] vgl. ebd.
[38] vgl. ebd.
[39] vgl. BMBF(Juli 2003), S.132
[40] vgl. Skolverket: Schulkinderbetreuung
[41] vgl. SI: Gymnasialschule und Erwachsenenbildung
[42] vgl. BMBF(Juli 2003), S.131
[43] vgl. ebd., S.73
[44] vgl. Skardeuseducation
[45] vgl. BMBF(Juli 2003), S.93
[46] vgl. Skolverket: Das schwedische Schulwesen
[47] vgl. Torsby Kommun; gültig für Schüler, Schuljahr 2004/05
[48] vgl. ebd.; gültig für Lehrer, Schuljahr 2004/05
[49] vgl. SI: Die schwedische Grundschule
[50] vgl. BMBF(Juli 2003), S.74
[51] vgl. Skolverket: Beurteilung und Zensuren
[52] vgl. ebd.
[53] vgl. Werler, S.456
[54] vgl. Skolverket: Beurteilung und Zensuren
[55] vgl. BMBF(Juli 2003), S.192
[56] vgl. ebd., S.190
[57] siehe Skolverket: Kursplaner och betygskriterier
[58] vgl. BMBF(Juli 2003), S.173
[59] vgl. SI: Die schwedische Grundschule
[60] vgl. BMBF(Juli 2003), S.160f
[61] vgl. Eurydice(2004), S.22
[62] siehe BMBF(Juli 2003), S.84 und Aussage Interview A100f (ANHANG 8)
[63] vgl. BMBF(Juli 2003), S.84
[64] vgl. BMBF(Juli 2003), S.239
[65] Skolverket rapport 244: 77,9 % aller Vollzeitlehrkräfte haben pädagogische Ausbildung (Schuljahr 2003/04)
[66] Skolverket rapport 241: 8,0 Lehrer auf 100 Schüler (Schuljahr 2003/04)
[67] vgl. Eurydice(2003), S.36
[68] vgl. Eurydice(2004), S.31
[69] vgl. Eurydice(2003), S.58
[70] vgl. BMBF(Juli 2003), S.240
[71] vgl. Werler, S.466
[72] vgl. Eurydice(2004), S.13
[73] vgl. BMBF(Juli 2003), S.240
[74] vgl. Skolverket rapport 241, S.12
[75] vgl. ebd., S.13; Stand: Herbst 2003
[76] vgl. BMBF(Juli 2003), S.192
[77] vgl. Oberhuemer/Ulich, S.33
[78] vgl. Skolverket rapport 241, S.10
[79] vgl. BMBF(Juli 2003), S.72
[80] vgl. Berger, S.13
[81] vgl. Skolverket: Schulkinderbetreuung; Vorschulklasse; Vorschultätigkeit
[82] vgl. Oberhuemer/Ulich, S.255
[83] Skolverket: Läroplan för förskolan (Lpfö98)
[84] vgl. Skolverket: Lpfö98, S.7ff
[85] vgl. ebd., S.11ff
[86] vgl. Berger, S.13
[87] vgl. Skolverket(2003), S.10
[88] vgl. ebd., S.8
[89] Skolverket rapport 241: 96,9 % der 5-Jährigen in Vorschule (Schuljahr 2003/04)
[90] Skolverket rapport 241: 94,3 % der 6-Jährigen in Vorschulklasse, 3,1 % in 1. Klasse (Schuljahr 2003/04)
[91] vgl. Oberhuemer/Ulich, S.249
[92] Stand: 15. Oktober 2003; siehe auch Skolverket rapport 241, S.128
[93] vgl. BMBF(Juli 2003), S.72
[94] vgl. ebd., S.72
[95] vgl. Werler, S.456
[96] vgl. Kurpjoweit, S.126
[97] vgl. BMBF(Juli 2003), S.73
[98] vgl. BMBF(Juli 2003), S.72
[99] vgl. Skolverket: Beurteilung und Zensuren
[100] vgl. Skolverket: Die Grundschule
[101] vgl. Werler, S.460
[102] vgl. BMBF(Juli 2003), S.73
[103] vgl. SI: Die schwedische Grundschule
[104] vgl. Torsby Kommun Ausbildungsverwaltung, S.3
[105] vgl. Skolverket: Särskolan, S.6 und S.8
[106] Stand: 15. Oktober 2003; siehe auch Skolverket rapport 241, S.173
[107] vgl. Skolverket rapport 241: S.31
[108] vgl. Skolverket: Das Gymnasium
[109] vgl. BMBF(Juli 2003), S.72
[110] vgl. Skolverket: Das Gymnasium
[111] vgl. BMBF(Juli 2003), S.72
[112] vgl. Skolverket: Das Gymnasium
[113] vgl. Skolverket rapport 241: S.35
[114] vgl. BMBF(Juli 2003), S.143
[115] vgl. Skolverket(2004), S.22
[116] vgl. ebd.
[117] vgl. Skolverket(2004), S.22
[118] vgl. ebd., S.23
[119] vgl. Bos, S.10
[120] vgl. BMBF(Juli 2003), S.95
[121] vgl. ebd., S.90f
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