Die stetige und rechtzeitige Inanspruchnahme von präventiven Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe würde vermutlich die Chancengleichheit sogenannter benachteiligter Jugendlicher erhöhen. Doch ob diese angebotenen Hilfen in Anspruch genommen werden, hängt meistens von der Entscheidung der Eltern ab. Vielleicht herrschen gerade in Familien, die sozioökonomisch schlecht aufgestellt sind, Vorbehalte gegenüber Angeboten des Jugendamtes bzw. des Allgemeinen Sozialen Dienstes. Denn gerade diejenigen, die Hilfe benötigen würden, nehmen sie oft nicht in Anspruch.
Die Kommunen als Kosten- und Leistungsträger, wie auch die freien Träger als Leistungserbringer, machen sich mit Sicherheit viele Gedanken wie präventive Angebote für die Zielgruppen passend gestaltet und beworben werden können. Möglicherweise machen sich die Verantwortlichen darüber gar zu viele Gedanken, statt die Hilfen weiter auszubauen, die es bereits gibt, wie zum Beispiel das vorhandene Potenzial und die Angebote der Sozialen Arbeit in Schulen. Gerade hier kann die Soziale Arbeit unmittelbar, in einem wichtigen Bereich des Alltags der Schüler, wirken. Ist die Chance auf Nutzung eines Angebots nicht höher, wenn sich dieses bereits ‚vor Ort’ befindet? Der Schulsozialarbeiter ist direkt vor Ort und kann sich unmittelbar ein Bild machen, Hilfe anbieten, Lösungen erarbeiten und vermitteln.
Hinzu kommt, dass Kinder und Jugendliche ab einem bestimmten Alter selbst in der Lage sind ihre Sorgen zu formulieren. Sie können sich direkt an den Sozialarbeiter an der Schule wenden, ohne darauf angewiesen zu sein, dass ein Erwachsener die Probleme sieht und es für nötig hält Hilfe zu holen. Soweit zu der These, die dieser Arbeit zu Grunde liegt. In dieser Hausarbeit soll demnach der Frage nachgegangen werden, ob und wie Schulsozialarbeit im Sinne der Prävention wirkt. Welche Vorteile sie bietet und wie sie vermitteln und Barrieren abbauen kann, gerade im Hinblick auf das Inanspruchnahmeverhalten der Eltern. Grundannahme der These ist, dass Kinder – im Gegensatz zu Ihren Sorgeberechtigten – noch keine oder wenig Vorurteile gegenüber einer Hilfe ‚von außen‘ haben. Um der hier genannten These nachgehen zu können, wird im folgenden Kapitel der Präventionsbegriff allgemein erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prävention und Inanspruchnahme
- Prävention: Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (KJH)
- Prävention: Einordnung der Schulsozialarbeit
- Inanspruchnahme von Prävention
- Schulsozialarbeit in Deutschland
- Schulsozialarbeit: Entwicklung und Grundlagen
- Schulsozialarbeit: Zielgruppen und Ziele
- Schulsozialarbeit: Methodenverständnis
- Wirksamkeit von Schulsozialarbeit
- Wirksamkeit: Herausforderungen und Chancen
- Wirksamkeit: empirische Befunde
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Wirksamkeit von Schulsozialarbeit im Kontext der Inanspruchnahme von präventiven Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe. Sie untersucht, wie Schulsozialarbeit zu einer effektiven Prävention beitragen und Barrieren für die Nutzung von Hilfen abbauen kann, insbesondere im Hinblick auf das Inanspruchnahmeverhalten der Eltern. Dabei wird angenommen, dass Kinder im Gegensatz zu ihren Sorgeberechtigten weniger Vorurteile gegenüber Hilfen von "außen" haben.
- Die Bedeutung von Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe
- Die Rolle von Schulsozialarbeit als präventives Angebot
- Die Wirksamkeit von Schulsozialarbeit im Hinblick auf die Inanspruchnahme von Hilfen
- Die Herausforderungen und Chancen der Schulsozialarbeit in der Praxis
- Der Einfluss von Schulsozialarbeit auf das Inanspruchnahmeverhalten der Eltern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor, dass Schulsozialarbeit präventiv wirkt und den Zugang zu Hilfen verbessern kann. Sie beleuchtet die Problematik der ungleichen Chancen von Jugendlichen aus benachteiligten Familien und die Bedeutung der frühzeitigen Inanspruchnahme von Präventionsangeboten.
- Prävention und Inanspruchnahme: Dieses Kapitel erläutert den Begriff der Prävention und diskutiert die vielfältigen Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (KJH). Es beleuchtet die Rolle der Schulsozialarbeit im Rahmen der KJH und beleuchtet das Thema der Inanspruchnahme von Präventionsangeboten.
- Schulsozialarbeit in Deutschland: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung, Grundlagen, Zielgruppen, Ziele und Methoden der Schulsozialarbeit in Deutschland. Es bietet einen Einblick in die historische und konzeptionelle Entwicklung des Arbeitsfeldes.
- Wirksamkeit von Schulsozialarbeit: Dieses Kapitel untersucht die Wirksamkeit der Schulsozialarbeit im Hinblick auf die Inanspruchnahme von präventiven Angeboten. Es beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Schulsozialarbeit und diskutiert die empirischen Befunde zur Wirksamkeit der Arbeit an Schulen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Schulsozialarbeit, Prävention, Kinder- und Jugendhilfe, Inanspruchnahme von Hilfen, Wirksamkeit, Chancengleichheit, Familien, Eltern, Kinder, Jugendliche, sozioökonomische Benachteiligung, Barrieren, Methoden, empirische Befunde, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Andreas Lorth (Autor:in), 2018, Schulsozialarbeit wirkt. Wirksamkeit von Schulsozialarbeit im Kontext der Inanspruchnahme von präventiven Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418641