Obwohl viele Indizien, wie Aussagen über das Verhalten/die Erscheinung anderer Urlauber in Online-Urlaubsforen und Hotelbewertungen oder wie der häufig genannte „Liegestuhlkrieg“ im Urlaub, und selbst das Lied „Die heiße Schlacht am kalten Buffet“ (Reinhard Mey) auf die offenbar „alltägliche“ Urlauber-Urlauber-Interaktion, ihre Wahrnehmung und ihren Einfluss auf die Qualität des Urlaubs verweisen, wird dieser wesentliche Aspekt in der Fachliteratur fast gänzlich übergangen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt deshalb darin, die Bedeutung dieser horizontalen Beeinflussung (der Urlauber untereinander) für die Qualitätswahrnehmung des Urlaubs durch den individuellen touristischen Nachfrager zu beleuchten, um einen Anreiz für mehr Beachtung dieser Thematik sowohl in zukünftiger Forschung als auch in der Praxis der Leistungsträger des Tourismus zu setzen, als aufgrund des vorherrschenden mangelhaften Interaktionsverständnisses gewichtige Differenzierungspotentiale noch ungenutzt zu bleiben scheinen.
Bei individuellen „an Personen erbrachten“ Dienstleistungen kann es zu „zufälligen“ Begegnungen vor oder nach der Dienstleistungserstellung ebenso wie zu Wartezeiten, beispielhaft aufgrund von Nachfrageschwankungen, begrenzten Kapazitäten oder unzureichendem Time-Management des Anbieters, kommen. Die Bedeutung der Interaktion, des Aufeinandertreffens von Dienstleistungsnachfragern, steigt bei kollektiven Dienstleistungen sowohl durch den zeitgleichen Konsum der Dienstleistung, des Teilens der Dienstleistung und deren Umfelds als auch durch das Kollektiv als mögliche Erfolgskomponente der Dienstleistung selbst, um ein Vielfaches. Der zu untersuchende horizontale Aspekt findet zwar in der Dienstleistungsliteratur (besonders in der Marketingliteratur) immer wieder Erwähnung, muss jedoch – im Vergleich zum vertikalen Kontaktproblem - als stark vernachlässigt identifiziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Executive Summary
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Servicequalität und Kundenzufriedenheit
- 2.2 Einflussfaktoren auf die wahrgenommene Qualität
- 2.3 Das Konzept des Horizontalen Interaktionspotentials
- 3 Empirische Untersuchung
- 3.1 Design der Untersuchung
- 3.2 Stichprobenbeschreibung
- 3.3 Datenerhebung und -auswertung
- 3.4 Ergebnisse der Untersuchung
- 4 Diskussion der Ergebnisse
- 5 Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, die Bedeutung des horizontalen Interaktionspotentials für die Qualitätswahrnehmung im Tourismus zu untersuchen. Sie analysiert, wie die Interaktion zwischen Urlaubern den individuellen Urlaubserfolg und die wahrgenommene Qualität beeinflusst.
- Einfluss der Interaktion von Urlaubern auf die Qualität des Urlaubs
- Wahrnehmung von anderen Urlaubern im Kontext von Dienstleistungen
- Empirische Analyse des Interaktionsverhaltens von Urlaubern
- Rolle von Urlaubernationalitäten und -begleitung im Interaktionsgeschehen
- Implikationen für Forschung und Praxis im Tourismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsgegenstand und die Zielsetzung der Arbeit vorstellt. Sie erläutert die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen, die für die Untersuchung des Horizontalen Interaktionspotentials relevant sind. Es werden zentrale Konzepte wie Servicequalität, Kundenzufriedenheit und verschiedene Einflussfaktoren auf die wahrgenommene Qualität beleuchtet. Das Konzept des Horizontalen Interaktionspotentials wird ausführlich diskutiert.
Kapitel 3 widmet sich der empirischen Untersuchung. Es werden das Design der Untersuchung, die Stichprobenbeschreibung, die Datenerhebung und -auswertung sowie die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen die verschiedenen Facetten des Interaktionsverhaltens von Urlaubern und deren Auswirkungen auf die Qualitätswahrnehmung.
Kapitel 4 diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung im Detail. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse aus der empirischen Studie herausgearbeitet und in den Kontext der theoretischen Grundlagen eingebettet. Die Ergebnisse werden interpretiert und kritisch reflektiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Servicequalität, Kundenzufriedenheit, horizontales Interaktionspotential, Tourismus, Qualitätswahrnehmung, Urlaub, Urlaubernationalitäten, Urlaubsbegleitung, Interaktionsverhalten, empirische Untersuchung.
- Arbeit zitieren
- Gudrun Golob (Autor:in), 2004, Die Bedeutung des horizontalen Interaktionspotentials der touristischen Nachfrager für die Qualitätswahrnehmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41869