Einleitung
Seit der Besiedelung Kanadas durch die Engländer und die Franzosen im 16. Jahrhundert waren die Bemühungen groß, das Zusammenleben der verschiedenen dort lebenden Völker zu regeln. Durch immer wiederkehrende Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Großbritannien veränderten sich die Machtverhältnisse in den ehemaligen Kolonien in der Vergangenheit immer wieder, letztendlich konnte Großbritannien die Herrschaft in Kanada für sich gewinnen. In den letzten Jahrzehnten wurden die Bestrebungen der größten nationalen Minderheit in Kanada – den Nachkommen der französischen Siedler - nach mehr Autonomie im föderalen System Kanadas größer, um ihre Kultur und ihre Sprache besser gegen eine Überfremdung aus dem umliegenden, vorwiegend englisch geprägten Land besser schützen zu können. Trotz der Einführung vieler spezieller Rechte in Quebec sehen einige Gruppen in dort diese Rechte nicht als wirksame Instrumente zur effektiven Erhaltung der Kultur und der Sprache, sie fordern stattdessen einen Austritt Quebecs aus dem kanadischen Föderalismus und die Gründung eines eigenen Staates. Es stellt sich die Frage, ob verwehrte Minderheitenrechte eine Sezession legitimieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Kanada und Quebec
- 2.2 Minderheitenrechte aus liberaler Sicht nach Will Kymlicka
- 2.3 Sezessionstheorien nach Allen Buchanan
- 2.3.1 Primary Rights Theories:
- 2.3.2 Remedial Right Only Theories.
- 3. Fazit
- 3.1 Minderheitenrechte und Sezession
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Thematik von Minderheitenrechten und Sezession, wobei der Fokus auf den Fall Quebecs liegt. Ziel ist es, die Legitimität von Minderheitenrechten aus liberaler Sicht darzustellen und zu untersuchen, ob diese Rechte eine Sezession rechtfertigen können. Hierzu werden die Theorien von Will Kymlicka zu Minderheitenrechten und von Allen Buchanan zu Sezessionsrechten herangezogen.
- Legitimation von Minderheitenrechten aus liberaler Sicht
- Kulturelle Minderheiten und ihre Rechte
- Theorien zu Sezessionsrechten
- Zusammenhang von Minderheitenrechten und Sezession
- Empirisches Beispiel: Quebec
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem des Zusammenlebens verschiedener Völker in Kanada und die damit verbundenen Spannungen zwischen französischen und britischen Siedlern dar. Im Fokus steht die Frage, ob verwehrte Minderheitenrechte eine Sezession legitimieren können.
Der Hauptteil beleuchtet zunächst die Legitimation von Minderheitenrechten aus liberaler Sicht anhand der Theorie von Will Kymlicka. Dabei werden verschiedene Formen kultureller Minderheiten und die Notwendigkeit von speziellen Minderheitenrechten aus liberaler Sicht betrachtet. Anschließend werden verschiedene Theorien zu Sezessionsrechten vorgestellt und kritisch beurteilt, insbesondere die Zusammenfassung liberaler Theorien von Allen Buchanan und die kritische Auseinandersetzung mit diesen von Christopher Wellman. Beide Bereiche werden anhand des Beispiels Quebec veranschaulicht.
Schlüsselwörter
Minderheitenrechte, Sezession, Liberalismus, Will Kymlicka, Allen Buchanan, Quebec, Kanada, kulturelle Minderheiten, Selbstbestimmung, föderaler Staat.
- Arbeit zitieren
- Wolfgang Dietz (Autor:in), 2005, Minderheitenrechte und Sezession - Eine theoretische Abhandlung mit Bezugnahme auf Quebec, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41909