Einleitung
Vor einigen Monaten las ich im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen, daß eine Verbesserung der sozialen Lage von KünstlerInnen verwirklicht werden sollte. Freudig überrascht war ich nun neugierig auf die geplanten Veränderungen geworden. Zu meinem Erstaunen erfuhr ich dann aber aus einem Artikel in der WAZ vom 05.11.1999, daß der Bundeszuschuß zur Künstlersozialversicherung gekürzt werden soll.
Aus meiner Verbitterung über die Inkonsequenz der Regierungskoalition wuchs mein Interesse, mehr über den Gesamtzusammenhang zu erfahren.
Da ich mich selbst mit der Malerei beschäftige und von mehreren KünstlerInnen in meinem Bekanntenkreis weiß, die in einer sehr beengten finanziellen Situation leben und sich daher auch teilweise nicht durch die Künstlersozialversicherung versichern lassen können, möchte ich mich mit der Frage auseinandersetzen, ob KünstlerInnen im allgemeinen die Möglichkeit der Künstlersozialversicherung überhaupt nutzen können, oder ob die Gesetzgebung hier etwa an den realen Bedürfnissen dieser Berufsgruppe vorbeigeht.
Desweiteren werde ich die Besonderheiten der Künstlersozialversicherung darstellen, die sie aus dem System der Sozialversicherung herausheben.
Die stoffliche Lage zu diesem Themenbereich ist sehr begrenzt, doch ich hoffe, trotzdem ein abgerundetes Bild liefern zu können.
In einem ersten Schritt werde ich die historische Entwicklung der Künstlersozialversicherung bearbeiten, dann die Besonderheiten und danach die Grundzüge. Abschließend werde ich mich der Untersuchung der sozialen und wirtschaftlichen Lage von bildenden KünstlerInnen widmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE ENTSTEHUNG DES KÜNSTLERSOZIALVERSICHERUNGSGESETZES
- 3. DIE GRUNDZÜGE DER KÜNSTLERSOZIALVERSICHERUNG
- 3.1. Der Kreis der Versicherten
- 3.2. Zuständige Versicherungsträger und Zahlung der Beiträge
- 3.3. Die Künstlersozialabgabe
- 3.4. Die Künstlersozialkasse
- 4. DAS URTEIL DES BUNDESVERFASSUNGSGERICHTS VOM 08. APRIL 1987
- 5. ÄNDERUNGEN DES KSVG
- 5.1. Die Rechtsänderungen ab 01.01.1988
- 5.2. Die Novellierung des KSVG ab 01.01.1989
- 5.3. Rechtsänderungen durch das SGB VI ab 01.01.1992
- 6. DIE BESONDERHEITEN DER KÜNSTLERSOZIALVERSICHERUNG IM SYSTEM DER SOZIALVERSICHERUNG
- 6.1. Selbständige KünstlerInnen und PublizistInnen zwischen ArbeitnehmerInnen und Selbständigen
- 6.2. Die Künstlersozialabgabe
- 6.3. Der Bundeszuschuẞ
- 6.4. Die Künstlersozialkasse zwischen Versicherten und Leistungsträgern
- 7. DIE SOZIALE UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE VON BILDENDEN KÜNSTLERINNEN
- 7.1. Die Einkommenssituation unter Berücksichtigung aller Quellen aller bildenden KünstlerInnen
- 7.2. Die Einkommenssituation aller durch die Künstlersozialversicherung Versicherten nach Angaben der Künstlersozialkasse im Jahr 1991
- 7.3. Einnahmen aus dem Verkauf von Kunstwerken
- 7.4. Die Bedeutung zusätzlicher Einkünfte
- 7.5. Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage von KünstlerInnen und PublizistInnen durch das Künstlersozialversicherungsgesetz ?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Künstlersozialversicherung, mit dem Ziel, die soziale und wirtschaftliche Lage von KünstlerInnen in Deutschland zu beleuchten. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Besonderheiten der Künstlersozialversicherung im Vergleich zu anderen Sozialversicherungssystemen und die Frage, ob die derzeitige Gesetzgebung den realen Bedürfnissen von KünstlerInnen gerecht wird.
- Die historische Entwicklung der Künstlersozialversicherung
- Die Besonderheiten der Künstlersozialversicherung
- Die soziale und wirtschaftliche Lage von bildenden KünstlerInnen
- Die Rolle des Bundeszuschusses zur Künstlersozialversicherung
- Die Bedeutung der Künstlersozialabgabe für die Finanzierung des Systems
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Motivation und die Zielsetzung der Arbeit beschreibt. Kapitel 2 beleuchtet die historische Entwicklung des Künstlersozialversicherungsgesetzes und die Beweggründe für seine Einführung. Kapitel 3 behandelt die Grundzüge der Künstlersozialversicherung, einschließlich des Kreises der Versicherten, der zuständigen Versicherungsträger, der Künstlersozialabgabe und der Künstlersozialkasse. In Kapitel 4 wird das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 8. April 1987 zum Thema Künstlersozialversicherung betrachtet. Kapitel 5 setzt sich mit den wichtigsten Änderungen des Künstlersozialversicherungsgesetzes auseinander, die seit seiner Einführung in Kraft getreten sind. Kapitel 6 analysiert die Besonderheiten der Künstlersozialversicherung im System der Sozialversicherung, insbesondere die Position von KünstlerInnen zwischen ArbeitnehmerInnen und Selbständigen, die Finanzierung durch die Künstlersozialabgabe und den Bundeszuschuß sowie die Rolle der Künstlersozialkasse als Vermittler zwischen Versicherten und Leistungsträgern. Kapitel 7 untersucht die soziale und wirtschaftliche Lage von bildenden KünstlerInnen, wobei die Einkommenssituation, die Bedeutung zusätzlicher Einkünfte und die Frage nach einer möglichen Verbesserung der Situation durch das Künstlersozialversicherungsgesetz im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der Künstlersozialversicherung in Deutschland, wie die soziale Absicherung von KünstlerInnen, die Besonderheiten des Systems, die Finanzierung durch die Künstlersozialabgabe und den Bundeszuschuß, die Rolle der Künstlersozialkasse, die soziale und wirtschaftliche Lage von KünstlerInnen, und die Frage nach der Angemessenheit der derzeitigen Gesetzgebung. Die Arbeit greift auf juristische und sozioökonomische Aspekte des Themas zurück und zitiert relevanten Rechtsprechungen und Statistiken.
- Quote paper
- Tania Süllentrup (Author), 2000, Die Künstlersozialversicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41919