Wer heute wenigstens eine der großen Plattformen für soziale Medien nutzt, sei es Instagram, Twitter oder Facebook, wird nicht umhin kommen die schier unendliche Masse an Tweeds, Posts oder Storys zu bemerken die Menschen mit nur einem Zweck online stellen: nämlich dem der Selbstdarstellung. Mit anderen Worten, die eigene Individualität soll zur Schau gestellt werden. Es soll gezeigt werden, dass niemand anderes so ist wie man selbst, das zeigt sich in den Millionen Profilen die alle für sich in Anspruch nehmen Etwas besonderes, etwas individuelles zu sein. Das Paradox wird schnell deutlich. Woher kommt aber dieses Verlangen der Menschen sich abzuheben, der Drang zur Individualität? War es schon immer so, und wenn nicht, wann trat dieses Phänomen das erste Mal auf? Was ist der Prozess der hinter dieser Entwicklung steht?
Diese Fragen stellten sich auch einige der größten Soziologen, die sogenannten Begründer der modernen Soziologie. Zwei die sich besonders intensiv mit dem Thema der Individualität in ihrer Zeit beschäftigten waren der französische Soziologe und Ethnologe Emile Durkheim und der deutsche Soziologe Georg Simmel. Beide legten mit ihren Ansätzen eine Individualitätstheorie vor. In dieser Arbeit wird sich mit der Theorie Georg Simmels beschäftigt und versucht die Frage zu beantworten ob und inwiefern es sich bei der Individualisierung um ein genuin, modernes Phänomen handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Individualität nach Georg Simmel
- Georg Simmel
- Individualität
- Simmels Individualitätstheorie
- Die Kreuzung sozialer Kreise
- Die Großstadt und das Geistesleben
- Die Philosophie des Geldes
- Moderne und Individualisierung
- Die Moderne
- Der Prozess der Individualisierung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Individualitätstheorie von Georg Simmel und untersucht, ob und inwiefern die Individualisierung ein genuin modernes Phänomen ist. Sie analysiert Simmels Werke, insbesondere "Über soziale Differenzierung" (1890) und "Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung" (1908), um zu verstehen, wie Simmel Individualität und deren Entstehung im Kontext von sozialen Kreisläufen begreift.
- Georg Simmels Individualitätstheorie
- Die Rolle der sozialen Kreise in der Individualisierung
- Der Einfluss der Moderne auf die Entwicklung der Individualität
- Simmels Ansichten über die Großstadt und das Geistesleben
- Die Philosophie des Geldes als Faktor der Individualisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Selbstdarstellung in sozialen Medien ein und stellt die Frage nach den Ursprüngen des Bedürfnisses nach Individualität. Die Arbeit fokussiert auf die Individualitätstheorie von Georg Simmel und sein Verständnis der Individualisierung.
Kapitel 2 präsentiert zunächst eine kurze Biografie von Georg Simmel und definiert den Begriff der Individualität. Im Anschluss wird Simmels Individualitätstheorie anhand seiner zentralen Werke analysiert, insbesondere seine These, dass Individualität aus der Kreuzung sozialer Kreise entsteht.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Moderne und Individualisierung. Es beleuchtet die Auswirkungen des modernen Lebens und der gesellschaftlichen Veränderungen auf den Prozess der Individualisierung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Individualität, Individualisierung, Georg Simmel, soziale Kreise, Moderne, Großstadt, Geistesleben, Philosophie des Geldes, soziale Differenzierung, Vergesellschaftung.
- Arbeit zitieren
- Karl Brockhausen (Autor:in), 2018, Individualisierung als modernes Phänomen. Erläuterung anhand der Individualitätstheorie Georg Simmels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419559