Die Januargeschehnisse des Jahres 1077, insbesondere der Gang des deutschen Königs Heinrich IV. nach Canossa, sind von der mittelalterlich-deutschsprachigen Geschichtsschreibung wie kaum ein zweites Ereignis aufgegriffen und untersucht worden. Wie tief dieses Ereignis in das Bewusstsein gerade der Deutschen, eingegangen ist, offenbart u.a. der Kulturkampf des 19.Jahrhunderts.
Auch die vorliegende Proseminararbeit basiert auf dem Konflikt zwischen Papst Gregor VII. und König Heinrich IV.. Dabei liegt der Betrachtungsschwerpunkt, wie aus dem zu bearbeitenden Thema hervorgeht, auf der Bündnispolitik des Pontifex im Verlaufe dieser Auseinandersetzung. Ziel ist es, den Stand der neueren Forschung hinsichtlich der wichtigsten Verbündeten Gregors kenntlich zu machen, sowie unterschiedliche Auffassungen darzulegen. Als zeitliche Begrenzung der Niederschrift sollen der Januar 1076 für den Beginn, sowie der Tod Gregors VII. im Mai 1085 für das Ende ihrer Auseinandersetzungen stehen.
Bezüglich der Verbündeten Gregors ist eine weitere Präzisierung angebracht. In Anbetracht der Schwerpunktsetzung der bisher zu diesem Sachverhalt angestellten Forschungen soll im Folgenden den italienischen Verbündeten des Apostelfürsten die größere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Selbstverständlich bleiben die weiteren Verbündeten des Papstes nicht unberücksichtigt. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, den geographischen Blickwinkel hinsichtlich der territorialen Tragweite des Investiturstreits zu vergrößern.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlegung
- Problemstellung
- Begriffs-Diskussionen
- „Bündnis“
- „Auseinandersetzungen“
- Gregor und seine Bündnispartner in den Auseinandersetzungen mit Heinrich IV.
- Der Stellvertreter Christi und sein Verhältnis zur Kaiserin Agnes
- Papst Gregor VII. und Rudolf von Rheinfelden
- Gregor VII. und seine Beziehungen zu Mathilde von Tuszien
- Gregor und der Normanne Robert Guiskard
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bündnispolitik Papst Gregors VII. im Investiturstreit mit König Heinrich IV. Ziel ist es, die wichtigsten Verbündeten Gregors im Rahmen der neueren Forschung zu beleuchten und unterschiedliche Perspektiven zu analysieren.
- Die Bedeutung des Bündnisbegriffs im Mittelalter
- Die Rolle italienischer Verbündeter in Gregors Konflikt mit Heinrich IV.
- Die strategischen Überlegungen hinter Gregors Bündnissen
- Die Auswirkungen der Bündnisse auf die Entwicklung des Investiturstreits
- Die Bewertung der Rolle der Bündnispartner in der neueren Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel legt die Problemstellung und den zeitlichen Rahmen der Arbeit fest. Es beleuchtet den Konflikt zwischen Papst Gregor VII. und König Heinrich IV. und erläutert die Besonderheiten der Bündnispolitik im Mittelalter. Darüber hinaus definiert es den Begriff der „Auseinandersetzungen“ zwischen Gregor und Heinrich.
Das zweite Kapitel untersucht die Bündnispartner Gregors. Es beleuchtet die Beziehung zwischen dem Papst und der Kaiserin Agnes, sowie die Rolle Rudolfs von Rheinfelden und Mathilde von Tuszien im Investiturstreit. Außerdem werden die Beziehungen Gregors zu dem Normannen Robert Guiskard analysiert.
Schlüsselwörter
Investiturstreit, Papst Gregor VII., Heinrich IV., Bündnispolitik, mittelalterliche Geschichte, Italien, Kaiserin Agnes, Rudolf von Rheinfelden, Mathilde von Tuszien, Robert Guiskard.
- Quote paper
- Sebastian Knobbe (Author), 2002, Die neuere Forschung zur Bündnispolitik Papst Gregor VII. in der Auseinandersetzung mit Heinrich IV., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41983