Schon im Jahr 1985 wurde erkannt, dass Frauen öfter von Armut betroffen sind als Männer und es hieß „Armut ist weiblich“. In den darauffolgenden Jahren hat sich das Bild der „Feminisierung der Armut“ weiter verfestigt. Die Armutsforschung betrachtet dieses Phänomen vorwiegend aus einer sozioökonomischen Perspektive. Der wirtschaftliche Gesichtspunkt ist aber ebenfalls äußerst interessant und wichtig zu betrachten. Frauen können in diesem Zusammenhang als eine Gruppe der so bezeichneten Armen verstanden werden, deren Lebensstandard positiv von der Volkswirtschaft beeinflusst werden sollte.
An dieser Stelle setzt die vorliegende Arbeit an, der empirische Teil beschäftigt sich damit, aktuelle Gender-Unterschiede aufzuzeigen, zu vergleichen und die wirtschaftlichen Determinanten auf die Frauenarmut zu untersuchen. Die Einflüsse, die es zu Untersuchen gilt, werden auf Grundlage bisheriger Armutsforschungen ausgewählt die in Kapitel 3 vorgestellt werden. Grundlegende Begriffe, Messkonzepte der Armut und Gender-Indikatoren werden zunächst im theoretischen Teil genauer erläutert. Der Fokus legt sich dabei darauf Frauenarmut, wie sie in einer wirtschaftlich starken Gesellschaft auftritt, begrifflich einzugrenzen. Aufbauend auf diesen Grundlagen werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt auf die sich der weitere empirische Teil dieser Arbeit bezieht. Dieser beginnt damit Gender-Unterschiede im Jahr 2014 aufzuzeigen, zu beschreiben und zunächst die geschlechtsspezifischen mikroökonomischen und allgemeinen makroökonomischen Armutseinflüsse einzeln mit der Armutsgefährdungsquote der Frauen in Verbindung zu bringen. Später werden die Determinanten zur weiteren Überprüfung ihrer Wirkung in ein Regressionsmodell aufgenommen das die Beobachtung des Zusammenwirkens ermöglicht. Das Regressionsmodell ist eine Kleinste-Quadrate Schätzung die lineare Zusammenhänge der Einflüsse mit der Armutsgefährdung der Frauen schätzt und evaluiert.
Das Forschungsziel dieser Arbeit liegt darin, die in der Literatur beschriebenen Einflüsse und Hypothesen anhand von Querschnittsdaten zum Jahr 2014 zu überprüfen und gegebenenfalls zu bestärken oder zu widerlegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theoretische Grundlagen
- Definitions- und Messkonzepte der Armut
- Absolutes und relatives Armutskonzept
- Die Armutsgefährdungsquote
- Armutsindikatoren
- Gender Pay Gap
- Gender Empowerment Measure
- Definitions- und Messkonzepte der Armut
- Aktueller Forschungsstand
- Gender Pay Gap in Europa
- Armutsgefährdungsquote in Europa
- Methodik
- Datengeneration
- Variablenbeschreibung
- Endogene Variable
- Exogene Variablen
- Methodisches Vorgehen
- Gender-Unterschiede im Zusammenhang
- Zusammenhänge mit der Armutsgefährdungsquote
- Hypothesen
- Analyse der geschätzten Zusammenhänge mit Eviews
- Ergebniszusammenstellung
- Zusammenhänge mit der Armutsgefährdungsquote
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Determinanten der Frauenarmut in Europa. Die Arbeit zielt darauf ab, die Ursachen für die unterschiedlichen Armutsgefährdungsquoten von Frauen und Männern zu analysieren und zu verstehen, welche Faktoren besonders stark mit der Armutsgefährdung von Frauen zusammenhängen.
- Gender Pay Gap
- Armutsgefährdungsquote
- Soziale Transferleistungen
- Bildungsstand
- Einkommen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und liefert einen Überblick über die Relevanz des Themas der Frauenarmut. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und die methodische Vorgehensweise.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Armutsforschung. Es werden verschiedene Definitions- und Messkonzepte der Armut vorgestellt, sowie wichtige Armutsindikatoren wie der Gender Pay Gap und das Gender Empowerment Measure.
- Aktueller Forschungsstand: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Gender Pay Gap und Armutsgefährdungsquote in Europa. Es beleuchtet wichtige Trends und Entwicklungen, die im Kontext der Frauenarmut relevant sind.
- Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit, einschließlich der verwendeten Daten, Variablen und der angewandten Analysemethoden.
- Gender-Unterschiede im Zusammenhang: Dieses Kapitel analysiert die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren und der Armutsgefährdungsquote von Frauen. Es werden Hypothesen aufgestellt und mit Hilfe von empirischen Daten untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Frauenarmut, Gender Pay Gap, Armutsgefährdungsquote, soziale Transferleistungen, Bildungsstand, Einkommen und empirische Analyse europäischer Daten.
- Citation du texte
- Anna Kollmann (Auteur), 2017, Die Determinanten der Frauenarmut, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419915