Den kleineren Herrschaften der Eifel hat bis heute kaum jemand Aufmerksamkeit geschenkt. So ist die Eiflia illustrata aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer noch das einzige Werk, in dem eine komplette Erfassung der Eifelherrschaften versucht wurde. In ihr werden insgesamt 24 Herrschaften bzw. Grafschaften genannt, von denen es aber nicht alle schafften ihre Dynastie bis in das 14. Jahrhundert fortzuführen. Die Herrschaften, auf die das zutrifft, scheiden daher für eine Betrachtung in dieser Arbeit von vorneherein aus, ebenso diejenigen deren Linie im Laufe des 14. Jahrhunderts ausgestorben war. Neben diesen offensichtlichen Auswahlkriterien fällt besonders die Forschungs- und Quellenlage ins Gewicht, auf die später noch im Einzelnen eingegangen wird. Auf Grund der Tatsache, dass die kleineren Herrschaften bisher kaum Beachtung fanden, finden sich nur wenige Arbeiten die diese im 14. Jahrhundert zum Thema hatten. Die Wahl fiel am Ende aus mehreren Gründen auf Blankenheim, Manderscheid und Virneburg.
Ein Argument für diese drei war, dass sich zu allen ein ausreichendes Maß an Literatur und Quellen findet. Außerdem bieten sie sich an, da sie die Möglichkeit eröffnen, Herrschaften mit unterschiedlichen Entwicklungsstadien darzustellen. So bleibt Manderscheid das gesamte 14. Jahrhundert eine einfache Herrschaft, während Blankenheim zum Ende des Jahrhunderts zur Grafschaft aufstieg und Virneburg bereits eine Grafschaft war.
Diese Arbeit hat auf der einen Seite zum Ziel, das Wirken dieser drei Herrschaften darzustellen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, auf der anderen Seite soll im Zuge der Auswertung dieser Herrschaften aber auch gezeigt werden, dass das pauschale und recht negativ behaftete Bild, das in der Literatur besteht, revidiert werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eingrenzung des Themas und Vorgehensweise
- Quellen
- Forschungsstand
- Die Eifel
- Der Naturraum Eifel
- Die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Eifel
- Das Heilige Römische Reich im 14. Jahrhundert
- Blankenheim
- Von den Anfängen bis Friedrich I. († 1267)
- Die Herrschaftsfolge im 14. Jahrhundert
- Die Außenpolitik
- Lehen
- Fehden
- Heiratspolitik
- Herrschaftsrechte
- Eigengüter
- Die weiteren Familienmitglieder
- Manderscheid
- Von den Anfängen bis Wilkin († 1267)
- Die Herrschaftsfolge im 14. Jahrhundert
- Die Außenpolitik
- Lehen
- Fehden
- Heiratspolitik
- Die Innenpolitik
- Die weiteren Familienmitglieder
- Virneburg
- Von den Anfängen bis Heinrich I. († 1289)
- Die Herrschaftsfolge im 14. Jahrhundert
- Die Außenpolitik
- Lehen
- Fehden
- Heiratspolitik
- Herrschaftsrechte
- Eigengüter
- Die Innenpolitik
- Die weiteren Familienmitglieder
- Gegenüberstellung der Herrschaften
- Lehen
- Fehden
- Heiratspolitik
- Herrschaftsrechte
- Eigengüter
- Die Innenpolitik
- Die weiteren Familienmitglieder
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den kleineren Herrschaften der Eifel im 14. Jahrhundert, insbesondere Blankenheim, Manderscheid und Virneburg. Ziel ist es, die Entwicklungen dieser Herrschaften aufzuzeigen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede in ihrer Außen- und Innenpolitik herauszuarbeiten. Darüber hinaus soll das in der Literatur verbreitete negative Bild der Eifelherrschaften, insbesondere die Annahme der „Schaukelpolitik“, revidiert und durch eine differenziertere Betrachtungsweise ersetzt werden.
- Entwicklung der Herrschaften Blankenheim, Manderscheid und Virneburg im 14. Jahrhundert
- Vergleich der Außenpolitik der drei Herrschaften, insbesondere hinsichtlich Lehen, Fehden und Heiratspolitik
- Analyse der Innenpolitik der Herrschaften
- Revidierung des negativen Bildes der Eifelherrschaften
- Untersuchung des Konzepts der „Schaukelpolitik“
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung erläutert die Eingrenzung des Themas, die Vorgehensweise und den Forschungsstand. Sie definiert den Begriff der Herrschaft im mittelalterlichen Kontext und beleuchtet die Rolle der Eiflia illustrata als wichtiges Werk zur Erforschung der Eifelherrschaften.
- Kapitel 2 bietet eine Einführung in die naturräumlichen Gegebenheiten der Eifel sowie in die wirtschaftlichen Entwicklungen im 14. Jahrhundert.
- Kapitel 3 skizziert die politischen Entwicklungen innerhalb des Heiligen Römischen Reiches im 14. Jahrhundert, mit einem Fokus auf die drei großen Herrschaften Köln, Trier und Luxemburg.
- Die Kapitel 4, 5 und 6 stellen die Geschichte der Herrschaften Blankenheim, Manderscheid und Virneburg dar. Jedes Kapitel umfasst eine chronologische Darstellung der Familien von ihren Anfängen bis zum letzten Herrscher, der nicht mehr bis ins 14. Jahrhundert regierte. Anschließend werden die Herrschaftsfolge im 14. Jahrhundert, die Außenpolitik, die Herrschaftsrechte, die Eigengüter und die Innenpolitik der einzelnen Herrschaften behandelt.
- Kapitel 7 bietet einen vergleichenden Überblick über die drei Herrschaften in Bezug auf Lehen, Fehden, Heiratspolitik, Herrschaftsrechte, Eigengüter, Innenpolitik und Familienmitglieder.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Eifelherrschaften, Blankenheim, Manderscheid, Virneburg, 14. Jahrhundert, Außenpolitik, Lehen, Fehden, Heiratspolitik, Innenpolitik, Herrschaftsrechte, Eigengüter, Familienmitglieder, Schaukelpolitik.
- Quote paper
- Magister Artium Lars Steffes (Author), 2010, Die kleineren Herrschaften der Eifel im 14. Jahrhundert. Blankenheim, Manderscheid und Virneburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/420501