Aufgrund von steigenden Mietpreisen in Städten leben wieder mehr Menschen in Vororten und werden zu Pendlern. Menschen, die sich dafür entschieden haben zu ihrem Arbeitsplatz zu pendeln stehen dann grundsätzlich vor der Frage, welches Verkehrsmittel sie hierfür nutzen. Da viele ländliche Gebiete vom Öffentlichen Personennahverkehr nicht ausreichend erschlossen und die Distanzen zum Fahrrad fahren zu groß sind, ist das Auto häufig das präferierte Fortbewegungsmittel. Vorteile des eigenen Autos sind neben der Verfügbarkeit Flexibilität, Bequemlichkeit und Zuverlässigkeit. Die Entscheidung, das Auto als Verkehrsmittel zu wählen, wirkt sich jedoch zulasten des Verkehrs zu den Hauptstoßzeiten und der Umwelt aus. Eine Möglichkeit diese Probleme zu lösen und zeitgleich die Vorteile des motorisierten Individualverkehrs beizubehalten, sind Fahrgemeinschaften. Technologischer Fortschritt und die Entwicklung der Sharing Economy bieten neue Möglichkeiten der Vermittlung zwischen Fahrer und Mitfahrer.
Die vorliegende Arbeit untersucht mittels der Kontingenten Bewertungsmethode die gesellschaftliche Bereitschaft Mitfahrgelegenheiten auf Pendelstrecken mithilfe von digitalen Plattformen zu nutzen. Als Praxisbeispiel dient dabei das Modell des Unternehmens „Match Rider UG“. Es wird in eine Umfrage, die in Heidelberg und Mannheim durchgeführt wurde, eingebunden. Für die Auswertung der Befragung wurden drei Hypothesen aufgestellt. Die Ergebnisse bestätigen die Annahmen über die Verteilung der Zahlungsbereitschaften und zeigen signifikante Zusammenhänge zwischen dem Geschlecht und der Zahlungsbereitschaft sowie dem Alter und der Zahlungsbereitschaft auf. Das Herausfiltern psychologisch begründeter Verzerrungen der Studie legt dar, dass ein Priming-Effekt ausschlaggebend für unerwartet hohe Zahlungsbereitschaften der Befragten ist. Es geht hervor, wie markant sich verhaltensökonomische Verzerrungen auf die Ergebnisse von Umfragen auswirken können. Trotz der verzerrten Resultate wird die Bereitschaft der Gesellschaft, Mitfahrgelegenheiten zu nutzen deutlich und kann auch im Hinblick auf die aktuellen politischen Forderungen der EU Kommission nach einer Reduktion der Automobilabgase von Bedeutung sein. Diese Arbeit setzt letztlich einen Anreiz, um Forschungen auf dem Gebiet der kollaborativen Fortbewegung zukünftig mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Relevanz von innovativen Mobilitätsdienstleistungen
- 3. Begriffsklärung Mitfahrgelegenheiten
- 3.1 Organisierte Mitfahrgelegenheiten auf Pendelstrecken
- 3.2 Praxisbeispiel - Match Rider UG
- 4. Messung der Zahlungsbereitschaften
- 4.1 Die Kontingente Bewertungsmethode
- 4.2 Vorgehen
- 4.2.1 Festlegung der Grundgesamtheit
- 4.2.2 Stichprobenwahl
- 4.2.3 Fragebogendesign
- 4.2.4 Pretest des Fragebogens
- 5. Auswertung der Resultate
- 5.1 Datenerhebung
- 5.2 Überprüfung der Hypothesen
- 5.3 Fehleranalyse
- 6. Interpretation und Ausblick
- 7. Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die gesellschaftliche Bereitschaft, Mitfahrgelegenheiten auf Pendelstrecken mittels digitaler Plattformen zu nutzen, am Beispiel der Match Rider UG. Die Arbeit ermittelt die Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung in der Rhein-Neckar Region und analysiert die Einflussfaktoren darauf. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über die Akzeptanz solcher Angebote und deren Potential zur Reduktion des Verkehrsaufkommens geben.
- Messung der Zahlungsbereitschaft für organisierte Mitfahrgelegenheiten
- Analyse der Einflussfaktoren auf die Zahlungsbereitschaft (z.B. Geschlecht, Alter)
- Bewertung des Praxisbeispiels Match Rider UG
- Auswirkungen verhaltensökonomischer Verzerrungen auf die Studienergebnisse
- Potenzial von Mitfahrgelegenheiten für nachhaltige Mobilität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Mobilität und der steigenden Relevanz innovativer Mobilitätsdienstleistungen ein. Sie beleuchtet den Kontext von steigenden Pendlerzahlen, den damit verbundenen Herausforderungen für den Verkehr und die Umwelt, und die Rolle der Sharing Economy als Lösungsansatz. Der Klimawandel und die steigenden CO2-Emissionen im Straßenverkehr werden als wichtige Motivation für die Untersuchung neuer Mobilitätskonzepte hervorgehoben. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der Zahlungsbereitschaft für Mitfahrgelegenheiten mithilfe der Kontingenten Bewertungsmethode an.
2. Relevanz von innovativen Mobilitätsdienstleistungen: Dieses Kapitel vertieft die Bedeutung von innovativen Mobilitätsdienstleistungen im Kontext des wachsenden Verkehrsaufkommens und der Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen. Es wird die Rolle der Technologie und der Sharing Economy im Bereich der Mobilität erläutert und der Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Reduktion von CO2-Emissionen hervorgehoben. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Problems und der Notwendigkeit neuer Ansätze.
3. Begriffsklärung Mitfahrgelegenheiten: Dieses Kapitel klärt den Begriff "Mitfahrgelegenheiten" und unterscheidet zwischen organisierten und nicht organisierten Angeboten. Es wird das Praxisbeispiel "Match Rider UG" als digital vermitteltes Angebot für organisierte Mitfahrgelegenheiten auf Pendelstrecken vorgestellt und detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der Definition und Abgrenzung der untersuchten Phänomene.
4. Messung der Zahlungsbereitschaften: Das Kapitel beschreibt die Methodik der Studie, insbesondere die Anwendung der Kontingenten Bewertungsmethode (KBM). Es erläutert das Vorgehen, die Festlegung der Grundgesamtheit, die Stichprobenwahl, das Fragebogendesign und den Pretest. Die detaillierte Beschreibung der gewählten Methode und des methodischen Vorgehens steht im Mittelpunkt.
5. Auswertung der Resultate: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Datenerhebung und die Überprüfung der aufgestellten Hypothesen präsentiert. Eine detaillierte Fehleranalyse wird durchgeführt, um die Validität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu bewerten. Der Fokus liegt auf der Präsentation und Interpretation der empirischen Befunde.
6. Interpretation und Ausblick: Dieses Kapitel interpretiert die Ergebnisse im Kontext der Forschungsfrage und diskutiert deren Implikationen für die Praxis. Es werden Ausblicke auf zukünftige Forschungsarbeiten und mögliche Anwendung der Ergebnisse gegeben. Der Schwerpunkt liegt auf der Einordnung und Interpretation der Ergebnisse im größeren Kontext.
Schlüsselwörter
Mitfahrgelegenheiten, Sharing Economy, Pendlerverkehr, Zahlungsbereitschaft, Kontingente Bewertungsmethode, Match Rider UG, Rhein-Neckar Region, Verhaltensökonomie, Nachhaltige Mobilität, Digitalisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Zahlungsbereitschaft für Mitfahrgelegenheiten
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die gesellschaftliche Bereitschaft, Mitfahrgelegenheiten auf Pendelstrecken mittels digitaler Plattformen zu nutzen, am Beispiel der Match Rider UG in der Rhein-Neckar Region. Der Fokus liegt auf der Ermittlung der Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung und der Analyse der Einflussfaktoren darauf.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet die Kontingente Bewertungsmethode (KBM) zur Messung der Zahlungsbereitschaft. Das methodische Vorgehen umfasst die Festlegung der Grundgesamtheit, die Stichprobenwahl, das Fragebogendesign und einen Pretest. Die Ergebnisse werden anschließend detailliert ausgewertet und einer Fehleranalyse unterzogen.
Welche Faktoren beeinflussen die Zahlungsbereitschaft für Mitfahrgelegenheiten?
Die Arbeit analysiert verschiedene Einflussfaktoren auf die Zahlungsbereitschaft, beispielsweise Geschlecht und Alter. Auch verhaltensökonomische Verzerrungen werden in der Auswertung berücksichtigt.
Was ist die Match Rider UG?
Die Match Rider UG dient als Praxisbeispiel für ein digital vermitteltes Angebot für organisierte Mitfahrgelegenheiten auf Pendelstrecken. Die Arbeit beschreibt das Unternehmen und seine Funktionsweise detailliert.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der Datenerhebung und die Überprüfung der Hypothesen werden im Kapitel 5 präsentiert. Die Interpretation der Ergebnisse und deren Implikationen für die Praxis werden im Kapitel 6 diskutiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur Akzeptanz von Mitfahrgelegenheiten und deren Potential zur Reduktion des Verkehrsaufkommens und zur Förderung nachhaltiger Mobilität. Ein Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten wird ebenfalls gegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mitfahrgelegenheiten, Sharing Economy, Pendlerverkehr, Zahlungsbereitschaft, Kontingente Bewertungsmethode, Match Rider UG, Rhein-Neckar Region, Verhaltensökonomie, Nachhaltige Mobilität, Digitalisierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Relevanz innovativer Mobilitätsdienstleistungen, Begriffsklärung Mitfahrgelegenheiten, Messung der Zahlungsbereitschaften, Auswertung der Resultate, Interpretation und Ausblick, Fazit, Literaturverzeichnis und Anhang. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis findet sich im Dokument.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Zahlungsbereitschaft für organisierte Mitfahrgelegenheiten zu messen, die Einflussfaktoren zu analysieren, das Praxisbeispiel Match Rider UG zu bewerten und das Potenzial von Mitfahrgelegenheiten für nachhaltige Mobilität zu untersuchen.
Wo finde ich mehr Details?
Für detaillierte Informationen zu den Methoden, Ergebnissen und Schlussfolgerungen wird auf das vollständige Dokument der Bachelorarbeit verwiesen.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Reimers (Autor:in), 2018, Das Potential von organisierten Mitfahrgelegenheiten auf Pendelstrecken am Beispiel der "Match Rider UG", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/420942