Erste Annäherung an den Begriff Bewegungskoordination
Eine einheitliche Begriffsbestimmung von Bewegungskoordination existiert nicht. Die bisherigen Zugangsweisen sind meist am spezifischen Erkenntnisinteresse und an den einzelnen Fachwissenschaften orientiert. Nur vereinzelt gibt es integrative Sichtweisen, die die Fachwissenschaften (Biomechanik, Physiologie, etc.) verbin den und auch die Sportpraxis einschließen. Dieses Phänomen hat zur Folge, dass es viele unterschiedliche Begriffsdefinitionen und Auffassungen von Bewegungskoordination gibt.
Um den Begriff der Bewegungskoordination dennoch etwas allgemeiner/einheitlicher fassen zu können, ist es wichtig zunächst einmal den Terminus Koordination genauer zu definieren.
Das Wort Koordination stammt vom lateinischen „cum ordo“ ab und bedeutet „mit Ordnung“. Das heißt, „koordiniert ist das, was nach einer Ordnung abläuft. Ordnung setzt Vorschriften und Richtlinien voraus, nach denen eine Aktion abläuft.“
Trotz der zahlreichen unterschiedlichen Betrachtungsweisen von Bewegungskoordination liegt vielen eine gewisse Kernaussage zugrunde:
Das Phänomen Bewegungskoordination ist nur verständlich und erklärbar unter Berücksichtigung der konkreten Bewegungsaufgabe. Die Koordination der Bewegung und alle damit verbundenen Prozesse richten sich auf die Lösung einer konkreten motorischen Aufgabenstellung. Dies ist im eigentlichen Sinn des Wortes Koordinieren zu verstehen als Abstimmen, Organisieren eines Prozesses zur Erreichung eines Ziels. Ohne Zielorientierung kann nichts koordiniert werden, weil gar nicht klar ist, woraufhin koordiniert werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Erste Annäherung an den Begriff Bewegungskoordination
- Abgrenzung von Bewegungskoordination zu ähnlichen Begriffen
- Bewegungskoordination vs. Bewegungsregulation
- Bewegungskoordination vs. Bewegungssteuerung
- Bewegungskoordination vs. Bewegungsorganisation
- Bewegungskoordination vs. Bewegungshandlung
- Bewegungskoordination aus unterschiedlichen Perspektiven
- Morphologische Betrachtung (Qualitative Betrachtung des äußeren Erscheinungsbildes des Bewegungsablaufes)
- Biomechanische Betrachtung (Quantitative Aspekte des äußeren Bewegungsbildes und dessen innere biologische und physikalische Ursachen aus der Außenperspektive)
- Neurophysiologische Betrachtung (Innere biologisch-physiologische Aspekte aus der Außensicht)
- Handlungstheoretische Betrachtung (Innere, personenabhängige, psychologische Aspekte aus der Innensicht)
- Theoretische Modelle zur Bewegungskoordination:
- Strukturmodell zu koordinativen Anforderungskategorien.
- Koordinationstraining......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch befasst sich mit dem komplexen Thema Bewegungskoordination. Es strebt danach, ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Aspekte der Koordination zu entwickeln und deren Relevanz in verschiedenen Bereichen zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Bewegungskoordination
- Analyse der Bewegungskoordination aus verschiedenen Perspektiven (morphologisch, biomechanisch, neurophysiologisch, handlungstheoretisch)
- Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Bewegungskoordination und motorischen Lernprozessen
- Einführung in verschiedene Modelle und Ansätze zur Erklärung der Bewegungskoordination
- Bedeutung von Koordinationstraining in verschiedenen Sportarten und Lebensbereichen
Zusammenfassung der Kapitel
- Erste Annäherung an den Begriff Bewegungskoordination: Dieses Kapitel beleuchtet die Vielschichtigkeit des Begriffs Bewegungskoordination und die verschiedenen wissenschaftlichen Ansätze zu seiner Definition. Es werden unterschiedliche Perspektiven auf Koordination vorgestellt und die Bedeutung der Zielorientierung für die Koordination von Bewegungen betont.
- Abgrenzung von Bewegungskoordination zu ähnlichen Begriffen: Hier werden verwandte Begriffe wie Bewegungsregulation, Bewegungssteuerung und Bewegungshandlung abgegrenzt und deren Beziehung zur Bewegungskoordination erläutert. Das Kapitel diskutiert verschiedene Organisationsprinzipien des Bewegungshandelns und betont die Rolle der intentionalen und ökologischen Einflussfaktoren.
- Bewegungskoordination aus unterschiedlichen Perspektiven: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Perspektiven auf die Bewegungskoordination: die morphologische, biomechanische, neurophysiologische und handlungstheoretische Betrachtung. Es werden die spezifischen Analyseinteressen und Methoden der jeweiligen Perspektive beleuchtet.
Schlüsselwörter
Bewegungskoordination, Koordinationstraining, Bewegungshandlung, Bewegungsregulation, Biomechanik, Neurophysiologie, Handlungstheorie, Morphologie, Zielorientierung, Organisationsprinzipien, Affordanzen, Selbstorganisation, motorisches Lernen.
- Arbeit zitieren
- Jan Streckfuß (Autor:in), 2001, Koordination und Koordinationstraining, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42155