Problemstellung
Die Praxis der externen Rechnungslegung hat sich für deutsche Unternehmen aufgrund ihrer zunehmenden Frequentierung von ausländischen Kapitalmärkten sowie der Reformen der Zulassungsbestimmungen zu inländischen Börsen seit den 90er Jahren einem tief greifenden Wandel unterzogen. Dabei hat das gewandelte Informationsbedürfnis von Stakeholdern verbunden mit der zunehmenden Suche nach internationalen Kapitalgebern zu einer immer stärker werdenden Eigentümerorientierung der Bilanzierung geführt. Zentraler Ansatzpunkt ist hierfür die Bilanzierung von immateriellen Vermögensobjekten, insbesondere die von Humankapital. Eine eindeutige, einheitliche Begriffsdefinition für Humankapital hat sich bis dato noch nicht etabliert, erste zutreffende Versuche wurden aber bereits getätigt. Nach den Vorstellungen des AKIWSG umfasst Humankapital „die immateriellen Werte eines Unternehmens im Personalbereich. Hierzu zählen [u. a.] das im Personal und Management inhärente Wissen (und) deren Kompetenz …“.
Humankapital stellt für viele Branchen ein wesentlicher, in manchen der wichtigste wirtschaftliche Faktor dar. Ein besonders interessantes Beispiel ist die Welt des professionellen Sports, insbesondere die des Fußballsports. Der Wert der vereinseigenen Fußballspieler stellt das zentrale Vermögen eines Fußball-Bundesligisten dar und beeinflusst folglich in hohem Maße das durch den Jahresabschluss vermittelte Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Insbesondere im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation der Vereine der Fußball-Bundesliga wird die Bedeutung der Möglichkeiten und Grenzen der Bilanzierung von Humankapital respektive Spielervermögen offensichtlich. So beläuft sich mittlerweile der Schuldenstand der 36 Proficlubs auf über 600 Millionen Euro.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Humankapital – Begriffsklärung und Anwendung im Profisport
- Einführung - Grundlagen nach HGB und IFRS
- Anwendung im Profifußball
- Anwendung nach HGB - Ansatz und Bewertung
- Anwendung nach IFRS – Ansatz und Bewertung
- Kritische Würdigung
- Thesenartige Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bilanzierung von Humankapital im Profisport, insbesondere im Profifußball. Sie analysiert die Anwendung der relevanten Bilanzierungsvorschriften nach HGB und IFRS und beleuchtet kritisch die Herausforderungen, die sich aus der Bewertung und Aktivierung von Spielervermögen ergeben.
- Begriffserklärung und Einordnung von Humankapital im Profisport
- Anwendung der Bilanzierungsvorschriften nach HGB und IFRS
- Analyse der Bilanzierung von Spielervermögen im Profifußball
- Kritik an der Aktivierbarkeit von Spielervermögen
- Bewertung des Informationsgehalts der Bilanzierung von Humankapital
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Problemstellung legt den Fokus auf die Herausforderungen der Bilanzierung von Humankapital im Profisport, insbesondere im Kontext der komplexen Bewertung von Spielervermögen.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Humankapital und untersucht dessen Bedeutung und Anwendung im Profisport. Es beleuchtet die besonderen Herausforderungen, die sich durch die Anwendung des Humankapitalkonzepts in der Sportbranche ergeben.
- Kapitel 3: Das Kapitel behandelt die Bilanzierung von Humankapital im Profisport im Kontext der deutschen Handelsbilanzierung (HGB) und der International Financial Reporting Standards (IFRS). Es beleuchtet die relevanten Bilanzierungsvorschriften und diskutiert die Anwendung im Profifußball, einschließlich der Herausforderungen der Bewertung von Spielervermögen.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel widmet sich der kritischen Würdigung der Bilanzierung von Humankapital im Profisport. Es analysiert die Zweifel an der Aktivierbarkeit von Spielervermögen und beleuchtet die Problematik der Bewertung „selbst erstellten“ Spielervermögens. Darüber hinaus wird der Informationsgehalt der Bilanzierung von Humankapital in Bezug auf die Nutzerbedürfnisse bewertet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Bilanzierung von Humankapital im Profisport, insbesondere der Aktivierbarkeit und Bewertung von Spielervermögen. Im Mittelpunkt stehen die Anwendung der Bilanzierungsvorschriften nach HGB und IFRS sowie die kritische Analyse der Problematik der Bilanzierung von Humankapital in der Sportbranche. Weitere Schlüsselbegriffe umfassen immaterielle Werte, Spielertransfers, Informationsgehalt der Bilanz, Aktivierungsfähigkeit, Bewertungsproblematik und die Anwendung des Humankapitalkonzepts im Sport.
- Quote paper
- Michael Wohlatz (Author), 2005, Bilanzierung von Humankapital im Profisport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42240