EINLEITUNG
Auen stellen eine besondere Art von Ökosystemtyp dar. Sie stehen in ständigem stofflichen Austausch mit ihrer Umgebung, da sie über ein sehr effizientes Transportsystem, nämlich Wasser, verfügen. Wasser vermag Stoffe in sowohl fester als auch gelöster Form in alle Raumrichtungen zu verteilen. Es sorgt also nicht nur für einen longitudinalen Stofftransport, sondern auch quer der Fließrichtung für Austauschprozesse in die Aue hinein und von dort aus wieder zurück in den Fluss. Ähnliche Austauschvorgänge laufen über das Grundwasser in den Sedimenten des Untergrundes ab. Außerdem stehen Grund- und Oberflächenwasser in enger Verbindung zueinander. Im Laufe der Zeit betrachtet, variieren diese Transportprozesse stark in ihrem Ausmaß. Darüber hinaus kann sich auch die Transportrichtung ändern. Abflussschwankungen etwa können dazu führen, dass der Grundwasserstrom in umgekehrter Richtung vom Fluss weg in die Aue hinein verläuft. Dies kann beispielsweise bei längeren Hochwassern passieren. Durch einen zeitlich wechselnden Anteil der transportierten Stoffe kommt es zur Ablagerung in der Flussaue. Hochwasserquellen sind hierbei in erster Linie für die Ab- und Umlagerungen verantwortlich. Bodenbildung und Pflanzenwachstum werden von den abgelagerten Stoffen beeinflusst. Insbesondere giftige Stoffe sind von Interesse, da sie auf diesem Wege auch in die Nahrungskette gelangen können. Die Kenntnis über deren Verteilung im Bodenprofil, Konzentration, Mobilität und Pflanzenverfügbarkeit sowie bevorzugte Sedimentationszonen innerhalb der Aue lassen wesentliche Rückschlüsse auf anthropogen verursachte Belastungen und damit auch des gesamten Einzugsgebietes zu. Zur Zeit wird geprüft, wie beispielsweise durch Rückdeichungsmaßnahmen der Anteil naturnaher Auen erhöht werden kann (Neuschulz,1999). Die Auswirkungen der teilweise gravierenden hydrologischen Veränderungen, sowie des geänderten Nähr- und Schadstoffeintrags konnten bislang noch nicht abschließend beurteilt werden (Miehlich, 2000). Industrielle und kommunale Einleitungen in die Flüsse können zu erheblichen Schadstoffeinträgen führen. Schwermetallanreicherungen in den Aueböden (und somit der Vegetation) bewirken in den entsprechenden Gebieten aufgrund der Kontamination eine Gefährdung des gesamten Ökosystems. Daher ist es notwendig, die von den kontaminierten Böden für die Ökosysteme ausgehende Gefährdung einzuschätzen, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Auenböden.
- Bodenbildung in Auen.
- Ausgangsgesteine.
- Relief.
- Klima
- Organismen.
- Zeit.
- Anthropogen bedingte Einflüsse.
- Schwermetalle in Aueböden.
- Bodenparameter als Indikatoren.
- Messmethoden.
- Auenkontamination durch den Bergbau.
- Sedimentbelastung durch Blei in der Erftaue bei Kerpen.
- Die historische Entwicklung des Erzbergbaus im Raum Mechernich.
- Analysen und Resultate.
- Schlussfolgerung.
- Literatur.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Kontamination von Auen durch historischen Bergbau. Ziel ist es, die Auswirkungen von Schwermetallen auf das Ökosystem Auen zu untersuchen und die Gefährdung einzuschätzen, die von den kontaminierten Böden ausgeht.
- Die Bedeutung von Auen als Ökosysteme und ihre Besonderheiten.
- Die Auswirkungen von Schwermetallen auf die Bodenbildung und die Pflanzenwelt in Auen.
- Die historische Entwicklung des Bergbaus und die daraus resultierende Sedimentbelastung in Auen.
- Die Analyse von Schwermetallgehalten in Sedimenten und die Bewertung der Gefährdungspotenziale.
- Die Notwendigkeit von Gegenmaßnahmen zur Minderung der Kontamination und zum Schutz der Auenökosysteme.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Besonderheiten von Auenökosystemen und betont die Bedeutung von Stofftransportprozessen durch Wasser. Es wird hervorgehoben, dass anthropogene Einflüsse wie Bergbau die Belastung der Auen mit Schwermetallen erhöhen können.
Das Kapitel über Auenböden befasst sich mit der Bodenbildung in Auen und den verschiedenen Einflussfaktoren wie Ausgangsgesteinen, Relief, Klima, Organismen, Zeit und anthropogenen Einflüssen.
Im Kapitel über Schwermetalle in Aueböden werden Bodenparameter als Indikatoren für die Schwermetallbelastung vorgestellt und verschiedene Messmethoden erläutert.
Das Kapitel über Auenkontamination durch den Bergbau untersucht die Sedimentbelastung mit Blei in der Erftaue bei Kerpen. Es beleuchtet die historische Entwicklung des Erzbergbaus im Raum Mechernich und präsentiert Analysen und Resultate zur Schwermetallbelastung der Sedimente.
Schlüsselwörter
Auen, Schwermetalle, Bergbau, Sedimentbelastung, Kontamination, Bodenbildung, Ökosystem, Gefährdungspotenziale, Hochwasser, Anthropogene Einflüsse, Erftaue, Mechernich.
- Quote paper
- Lars Wartenberg (Author), 2005, Kontamination der Auen durch den historischen Bergbau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42263