Die nonverbale Welt der Kinder. Körpersprache als Kommunikationsinstrument


Hausarbeit, 2015

17 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Körpersprache theoretisch betrachtet
2.1 Nonverbales Kommunikationsmodell
2.2 Die Kommunikationsformen der Nonverbalen Kommunikation
2.2.1 Gestik
2.2.2 Mimik
2.2.3 Blickkontakt
2.2.4 Körperhaltung

3. Körpersprache praktisch betrachtet
3.1 Körpersprache bei Kindern
3.2 Nonverbale Kommunikation - von Anfang an
3.2.1 Vor der Geburt
3.2.2 Bei der Geburt
3.2.3 Nach der Geburt
3.2.4 Im Säuglingsalter
3.2.5 Kleinkind- und Vorschulalter
3.2.6 In der Schulzeit
3.3 Körpersprache von Kindern
3.3.1 Körpersprache als Hilfsmittel, Kinder zu verstehen
3.3.2 Körpersprache - Ausdrucksform von Gefühlen

4. Körpersprache und Schule
4.1 Exemplarische Beispiele zum Thema Körpersprache im Unterricht
4.2 Möglicher Unterrichtsentwurf zum Thema Körpersprache entdecken

5. Schluss

1. Einleitung

Ich habe das Thema Die nonverbale Welt der Kinder: Körpersprache als Kommunikationsinstrument gewählt, da ich mich der Meinung von Althaus, Henne und Wiegand gerne anschließe, dass unsere gesprochene Sprache nur halb so interessant wäre und gar nicht erst verstanden werden könnte, gäbe es die nonverbalen Mittel nicht.[1]

Ziel dieser Arbeit ist es speziell auf die Kommunikation von Kindern einzugehen, da sich Körpersprache bereits im Kindesalter entwickelt und dadurch der Grundstein für spätere Kommunikation gelegt wird.

Des Weiteren war es meine Absicht darauf einzugehen, wie Körpersprache in der Schule eingesetzt werden kann.

Im ersten Teil meiner Seminararbeit werde ich die Körpersprache theoretisch beleuchten, ein exemplarisches Kommunikationsmodell vorstellen sowie auf die verschiedenen Kommunikationsformen eingehen, die es bei der Körpersprache gibt.

Der zweite Teil betrachtet die Körpersprache praktisch. Hier werde ich dann auf die Besonderheiten kindlicher Kommunikation Bezug nehmen und Fragen klären, wie beispielsweise wann, wie und wodurch Körpersprache entwickelt wird.

Außerdem werde ich die Frage erörtern, wie Körpersprache helfen kann, Kinder und deren Gefühle besser zu verstehen.

Im dritten Teil werde ich zur Praxis Bezug nehmen und die Körpersprache im Unterricht beleuchten:

Wo, wann und wie äußert sich Körpersprache im Unterricht? Kann sie verfeinert werden und wenn ja, welche Möglichkeiten gibt es hierfür?

Hier werde ich Beispiele nennen, welche in den Unterricht eingebaut werden können, um das Thema Körpersprache mit den Schülerinnen und Schülern zu behandeln. Ein Beispiel soll dann anhand eines Unterrichtsentwurfes als didaktisch-methodische Analyse genauer ausgeführt werden.

Der Schluss beinhaltet ein Fazit, welches die vorigen Beispiele bewertet und eine kurze Zusammenfassung bietet.

2. Körpersprache theoretisch betrachtet

2.1 Nonverbales Kommunikationsmodell

Bevor auf Kommunikationsmodelle eingegangen werden kann, sollte zunächst der Begriff Kommunikation geklärt werden.

Kommunikation meint die Vermittlung, die Aufnahme sowie den Austausch von Informationen, welcher zwischen mindestens zwei Lebewesen stattfindet. Menschliche Kommunikation schließt alle Handlungen mit ein, bei denen zwischen zwei Personen eine Nachricht übermittelt wird.[2]

Um zu erfahren, was beim Austausch zwischen Menschen genau passiert, hat die Kommunikationsforschung so genannte Kommunikationsmodelle entwickelt.

Das Modell, welches ich gewählt habe, ist das so genannte „Vier-Ohren-Modell/ Vier-Schnäbel-Modell“ von F. Schulz von Thun.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle Abbildung 1: Eigene Zeichnung

Im Folgenden werde ich die obigen Abbildungen näher erläutern. Dieses Modell greift das einfache Sender- Empfänger- Prinzip auf. Wie in der obigen Abbildung zu sehen ist, geht Schulz von Thun davon aus, dass aus einer Nachricht vier Botschaften heraus zu filtern sind.

Zunächst aus der Perspektive des Senders (Vier-Schnäbel-Modell):

Zum einen gibt es die Sachebene, welche aussagt, worüber der Sender informiert. Zum anderen die Beziehungsebene, welche ausdrückt, wie der Sender zum Empfänger steht. Die dritte Ebene ist die Selbstoffenbarungsebene, sie meint, was der Sender von sich selbst zu erkennen gibt, und schließlich die vierte und letzte Ebene, die Appellebene.

Sie steht dafür, was der Sender beim Empfänger erreichen möchte.

Nun aus der Perspektive des Empfängers (Vier-Ohren-Modell):

Hier werden Fragen formuliert, welche sich der Empfänger auf Grund der Nachricht des Senders stellt.

Auf der Sachebene fragt sich der Empfänger: Wie ist der Sachverhalt zu verstehen? Auf der Beziehungsebene: Wie redet der mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben? Die Selbstoffenbarungsebene würde folgende Frage aufwerfen: Was ist das für einer? Was ist mit ihm? Und bei der Appellebene würde sich der Empfänger fragen: Was soll ich auf Grund seiner Mitteilung tun? [3]

Fast alle Ebenen lassen sich durch Körpersprache verdeutlichen. Jedoch ist zu bemerken, dass es nicht der Absicht von Schulz von Thun entsprach die nonverbale Kommunikation zu berücksichtigen. Vielmehr ist sein Kommunikationsmodell auf verbale Kommunikation ausgelegt. Doch versteht es sich von selbst, dass verbale Kommunikation ohne die nonverbale nicht umsetzbar ist. Um an dieser Stelle Paul Watzlawick zu zitieren: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“[4]

2.2 Die Kommunikationsformen der Nonverbalen Kommunikation

2.2.1 Gestik

Hiermit sind sowohl die Bewegungen, als auch die Position von Händen, Armen, Beinen und Füßen gemeint. Je nachdem wie gestikuliert wird, ist abzulesen, wie sich das Gegenüber beispielsweise fühlt.[5]

2.2.2 Mimik

Hierbei werden die Gesichtsmuskeln eingesetzt, um etwas zu verdeutlichen. Vor allem die Mund- und Nasenpartie sowie die Augenbrauen und die Stirnpartie werden genutzt. Mimik können wir bewusst einsetzen, um Aussagen – vor allem auf der Beziehungs- und Selbstoffenbarungsebene - zu unterstreichen.

2.2.3 Blickkontakt

Auch der Blickkontakt ist eine nonverbale Kommunikationsform. Er ist für uns im Gespräch schon Routine. Jedoch ist gerade der Blickkontakt von äußerst großer Bedeutung, da durch ihn beispielsweise Sympathie und Antipathie ausgedrückt werden können. Von Relevanz sind die Häufigkeit, die Dauer und die Intensität des Blickkontaktes.

2.2.4 Körperhaltung

Zur Körperhaltung werden die Haltung von Kopf, Rumpf, Armen und Beinen gezählt. Hier spielt im Gegensatz zur Gestik der ganze Körper eine Rolle.

Eine für uns ebenfalls schon routinierte Körperhaltung ist das Hinwenden zum Gesprächspartner. Durch die Körperhaltung kann gezeigt werden, ob man dem Gegenüber eher abgeneigt ist oder sich ihm gerne zuwendet, aber auch emotionale und physische Grundstimmungen können gezeigt werden. Nonverbale Zeichen für das Unwohlsein eines Kindes sind beispielsweise, wenn Selbiges zu blinzeln, zu husten, zu hicksen oder zu gähnen beginnt. Das Kind möchte die Nähe nicht und bittet um etwas mehr Distanz.[6]

Die körperliche Nähe/ Distanz zwischen Gesprächspartnern symbolisiert die Nähe/ Distanz in ihrer Beziehung.[7] Busch und Stenschke zählen im weiteren Sinne auch Frisur und Kleidung dazu, was meiner Meinung nach eher Mittel sozialer Interaktion sind.[8]

3. Körpersprache praktisch betrachtet

3.1 Körpersprache bei Kindern

„Die Körpersprache von Kindern ist der verläßlichste [sic.] Weg, ihre Gefühle und Wünsche zu verstehen.“[9] Doch hierzu ist es von enormer Bedeutung, dass die Körpersprache der Kinder im Zusammenhang mit der Situation, in der sie stattfindet und in der sich die Kinder gerade befinden, gesehen wird, damit die Handlungen auch richtig interpretiert werden können.[10] Kinder müssen sich bemerkbar machen, der Welt sagen, was sie wollen und was nicht - doch wie soll das funktionieren, wenn die verbale Sprache noch nicht vorhanden oder differenziert genug ist? Jeder von uns weiß doch, dass Kinder sich sehr wohl äußern können und ihrer Umwelt mitteilen können, nach was ihnen gerade ist. Hierzu nutzen sie ein Instrument, welches sie immer bei sich haben - ihren Körper. Im Folgenden werde ich die nonverbale Kommunikation bei Kindern noch intensiver beleuchten: Wie sie diese erlernen, einsetzen, welche Bedeutung sie hat und wie wir lernen können, sie zu verstehen.

3.2 Nonverbale Kommunikation - von Anfang an

3.2.1 Vor der Geburt

Es mag seltsam klingen, aber die Körpersprache bei Kindern beginnt bereits vor der Geburt. Der Austausch zwischen Kind und Mutter findet nämlich schon während der Schwangerschaft statt.

Es kann beispielsweise sein, dass die Mutter während des Schlafens eine Stellung einnimmt, welche für das Kind unbequem ist. Durch Stöße des Kindes macht es seine Mutter darauf aufmerksam, dass sie sich anders hinlegen soll. Laut Molcho findet auch schon vor der Geburt ein Austausch zwischen Mutter und Kind statt, der ausschließlich auf nonverbaler Kommunikation beruht.[11] Ob dies jedoch wirklich schon als Kommunikation bezeichnet werden kann und nicht doch nur eine Reiz- Reaktion ist, ist meiner Ansicht nach fraglich.

3.2.2 Bei der Geburt

Die Hauptaufgabe des Kindes bei der Geburt ist es, seiner Mutter dabei zu helfen, es auf die Welt zu bringen. Samy Molcho ist der Ansicht, dass das Kind weiß, dass es mit seiner Hilfe beginnen muss, sobald das Signal seiner Mutter in Form der ersten Wehe eintrifft.

Die Antwort des Kindes erfolgt durch die Erfüllung seiner Aufgabe.[12] Erneut stelle ich in Frage, dass es sich hierbei um nonverbale Kommunikation handelt.

[...]


[1] Vgl . Althaus, H.- P., Henne, H., Wiegand, H.- E., Lexikon der Germanistischen Linguistik, 1980, S. 267

[2] Vgl . Heckt, D.- H., Deutschunterricht von A bis Z, 2001, S.150

[3] Vgl. Ehemalige Veranstaltung: Merz- Grötsch, J., Sprachliches und mediales Lernen, 2012

[4] Vgl. Linke, A.; Nussbaumer, M.; Portmann, Paul R., Studienbuch Linguistik, 2004, S.28 und S. 29

[5] Bemerkung: hier sind selbstverständlich kulturelle Differenzierungen zu beachten

[6] Vgl. Molcho, S., Das 1x1 der Körpersprache der Kinder, 2008, S. 23f.

[7] Vgl. Linke, A.; Nussbaumer, M.; Portmann, Paul R., Studienbuch Linguistik, 2004, S.28 und S. 310

[5] Vgl. Busch, A.; Stenschke, O., Germanistische Linguistik, 2008, S. 31

[9] Szasz, S., Körpersprache der Kinder, 1979, S. 9

[10] Vgl. Szasz, S., Körpersprache der Kinder, 1979, S. 14

[11] Vgl. Molcho, S., Körpersprache der Kinder, 2012, S. 17

[12] Vgl. Molcho, S., Das 1x1 der Körpersprache der Kinder, 2008, S. 15

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die nonverbale Welt der Kinder. Körpersprache als Kommunikationsinstrument
Hochschule
Pädagogische Hochschule in Schwäbisch Gmünd
Note
1,5
Autor
Jahr
2015
Seiten
17
Katalognummer
V423572
ISBN (eBook)
9783668692985
ISBN (Buch)
9783668692992
Dateigröße
629 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
welt, kinde, körpersprache, kommunikationsinstrument
Arbeit zitieren
Laura Volkmann (Autor:in), 2015, Die nonverbale Welt der Kinder. Körpersprache als Kommunikationsinstrument, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423572

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