Leseprobe
Inhalt
1. Bedingungsanalyse
2. Sachanalyse
3. Didaktische Analyse
4. Methodische Analyse
5. Reflexion
Literaturverzeichnis
1. Bedingungsanalyse
1.1 Soziokulturelle Voraussetzungen
In der Klasse 2b, der Grundschule, sind 15 Kinder. Davon sind lediglich fünf Kinder Jungen. Auf Grund des Mädchenüberhanges handelt es sich bei der Klasse 2b um eine sehr ruhige, liebe und motivierte Klasse. Lediglich eines der Kinder besitzt einen Migrationshintergrund, weshalb es im Fach Deutsch, im Vergleich zu ihren Klassenkameraden, Probleme aufweist. Sch.1 ist sehr viel langsamer als ihre Klassenkameraden und hat große Probleme Wörter korrekt zu verschriften. Sie besucht die zweite Klasse nun zum zweiten Mal, hat jedoch immer noch Probleme damit, Wörter lautgetreu zu verschriften. Häufig verfällt sie in eine skelettartige Schreibung zurück. Sch.2 ist ein guter Schüler, der zwar sehr ruhig und zurückhaltend ist, aber trotzdem viel weiß. Jedoch ist Robin sehr langsam. Er benötigt sehr viel Zeit um eine Aufgabe zunächst zu beginnen und dann fortzuführen. Sch.3 ist eine Schülerin, die schon sehr weit entwickelt ist. Ihr passieren selten Fehler und sie kann auch Mitschülern bei Problemen helfen. Auch ihr Sozialverhalten ist sehr reif und entspricht eher dem einer Viertklässlerin. Sch.4 ist eine sehr schüchterne Schülerin, die sehr unauffällig ist. Jedoch ist mir während des Praktikums aufgefallen, dass sie bei ihrer Nebensitzerin, welche eine sehr gute Schülerin ist, häufig abschreibt. Hier kann das Thema Schreibprozesse helfen, Sch.4 dazu zu animieren, selbst kreativ und aktiv zu werden und selbstständig etwas zu erarbeiten. Sch.5 hat im Fach Deutsch große Probleme. Sowohl das Lesen, als auch das Schreiben bereiten ihr Schwierigkeiten. Bei Laufdiktaten fällt es Sch.5 enorm schwer, sich drei Wörter zu merken. Auch hat sie Probleme, sich zu konzentrieren. Sie schweift häufig ab, redet mit anderen Kindern anstatt zu arbeiten.
Das soziale Klima in der Klasse 2b ist sehr gut. Es besteht keine Mädchen- Jungen- Trennung. Alle Kinder spielen zusammen. Auch werden keine Kinder geärgert, diskriminiert oder ausgeschlossen. Zwar gibt es Schülerpaarungen, die ein besonders inniges Verhältnis haben, trotzdem besteht Kontakt zu den anderen Klassenkameraden. Alles in allem handelt es sich bei der 2b um eine sehr liebe und arbeitswillige Klasse, bei der es Spaß macht, motivierenden Unterricht vorzubereiten.
1.2 Fachliche Voraussetzungen und Entwicklungsstand der SuS
Die fachlichen Voraussetzungen der Klasse zum Thema Schreibprozesse sind noch sehr begrenzt. Zwar dürfen die SuS immer mal wieder selbstständig Texte verfassen, kleine Gedichte entwerfen oder Bilder beschriften, jedoch läuft all das nebenher. Die SuS müssen bei diesem Thema also noch einiges lernen. Ich habe bereits eine Stunde zum Thema Schreibprozesse gehalten, bei welcher die SuS zu einem bestimmten Thema einen Text verfassen sollten. Hierbei habe ich den SuS erklärt, wie man seine Gedanken zu einem Thema am besten fixiert, dass verschiedene Satzanfänge einen Text interessanter machen und dass Schreiben nicht einfach nur ein Aneinanderreihen von Wörtern ist, sondern dass mit Texten Geschichten erzählt werden können. Um diesen letzten Aspekt zu verdeutlichen habe ich ein Klassengeschichtenbuch der Klasse 2b angelegt. Jedes Mal, wenn die SuS einen Text verfasst haben, sammle ich diesen ein, korrigiere ihn und hefte ihn ab. So wird die Leistung jedes Kindes honoriert und die SuS stellen fest, dass sich die Arbeit lohnt. Zudem ist eine Entwicklung so sehr einfach abzulesen und man kann sowohl den aktuellen Entwicklungsstand, sowie die Entwicklung über einen bestimmten Zeitraum, beobachten. Sobald die Überarbeitung von Texten eingeführt wurde, können die SuS ihre Texte selbstverständlich selbst korrigieren und abheften. Beim Thema Schreibprozesse ist zu sagen, dass dies sehr viel Übung benötigt. Niemand wird von heute auf morgen zum perfekten Schreiber, aber nimmt man sich die Zeit und übt, fällt es einem immer leichter, sich auf ein Thema einzulassen, seine Gedanken dazu schriftlich zu fixieren und daraus einen Text zu verfassen. Die SuS können alle mit dem Stift umgehen und etwas mit einem Papier anfangen – und ich denke, dass das die wichtigste Voraussetzung für den Schreibprozess ist.
1.3 Methodische Voraussetzungen
Vor allem der Stuhlkreis ist eine sehr beliebte Arbeitsform der Klasse 2b, da so alle SuS die Möglichkeit haben, etwas sehen zu können. Praktisch ist hier vor allem die institutionelle Einrichtung der Sitzbänke. So ist schnell ein Stuhlkreis gebildet und es entsteht kein unnötiges Stuhlchaos. Auch die Kinoreihe, sei es im Sitzen oder auf den Bänken, ist eine tolle Methode, um alle SuS an die Tafel blicken zu lassen. Den SuS sind diese beiden Sozialformen sehr vertraut, weshalb diese Methode gut umsetzbar ist. Zudem ist die Klasse 2b eine sehr lernfreudige Klasse, die sich schnell auf neue Methoden einlässt und Freude daran hat, neue Dinge auszuprobieren.
1.4 Institutionelle Voraussetzungen
Der Klassenraum der 2b beinhaltet alles, was man benötigt. Vorne bei der Tafel ist genug Platz, um einen Stuhlkreis zu bilden. Hierzu können Holzbänke verwendet werden, auf welchen 15 Kind Platz finden. Diese können zusammen geschoben werden, sodass wenig Raum benötigt wird, um die Bänke zu lagern. Außerdem beinhaltet das Klassenzimmer der 2b eine Freiarbeitsecke, sowie ein Regal, auf welchem ebenfalls verschiedene Materialien zur Freiarbeit angeboten werden oder das einfach zu einer Lerntheke umfunktioniert werden kann. Die Unterrichtszeiten der Klasse 2b sind sehr gut gewählt, da die Kinder lediglich an einem Tag sechs Stunden Unterricht haben. Ansonsten hat die Klasse nur fünf Stunden Unterricht am Tag. So ist die Konzentration der SuS größer und damit auch die Leistung der Kinder. Besonders ist am Klassenzimmer der 2b, dass die Tische frei im Raum stehen. Die Kinder blicken auf Wände oder Regale, sodass wenige Ablenkungsmöglichkeiten geboten werden. Ferner können an den Wänden individuelle Zettel befestigt werden, dadurch hat jedes Kind seine persönlichen Hilfsmittel sofort griffbereit. Zusätzlich befindet sich im Klassenzimmer ein Gruppentisch, an welchem Kinder arbeiten dürfen, die sich durch ihre Nebensitzer gestört fühlen oder die besondere Hilfestellung durch die Lehrkraft benötigen. Auf Grund der kleinen Klassengröße der 2b gibt es im Klassenzimmer viele Möglichkeiten den Raum zu gestalten und einzuteilen. So kann jedes Kind in seinem individuellen Tempo lernen und hat allerlei Hilfsmittel, die es je nach Bedarf, und ohne ein anderes Kind zu stören, einsetzen kann.
2. Sachanalyse
2.1 Sachstruktur
Der Begriff Schrift beschreibt die Aussagekraft von Zeichen, welche es ermöglichen Informationen zu vermitteln und aufzubewahren (vgl. Das aktuelle wissen.de Lexikon Band 19 2004, 295). Gerade diese Bedeutung gilt es den SuS zu vermitteln. Die Kinder müssen verstehen, dass Schrift nicht einfach eine beliebige Aneinanderreihung von willkürlichen Zeichen ist, sondern dass diese Zeichen Bedeutung tragen und mit ihrer Hilfe kommuniziert werden kann. Damit die SuS dieses Verständnis erlangen, helfen Schreibprozesse. Durch sie bemerken Kinder, dass sie beim Schreiben von Geschichten Dinge erzeugen, die von Bedeutung und, weil festgeschrieben, für jedermann zugänglich sind. Geschichten sind schriftsprachliche Einheiten, die gelesen werden müssen, um deren Inhalt zu erfassen (vgl. Busch, Stenschke 2008, 229). Diese Tatsache honoriert die Leistung der SuS wiederum, weil keine Geschichte umsonst geschrieben wurde, sondern für Leser gemacht ist, die Interesse am Inhalt der Sache haben. Die SuS müssen begreifen, dass durch Geschichten Bedeutungen übermittelt werden. Die Schrift ist das Werkzeug, mit welchem die Kinder alles, was gesagt werden kann, aufschreiben können. Hierzu müssen die SuS zunächst die Einsicht gewinnen, dass die Schrift ein Instrument darstellt, welches mit Hilfe von Zeichen und Buchstaben etwas auszusagen erlaubt (vgl. Linke, Nussbaumer, Portmann 2004, 2). Sobald die SuS diese Einsicht gewonnen haben, gilt es Schreibprozesse zu trainieren. Zunächst ist es wichtig, Texte zu planen. Hierzu muss den SuS Zeit gegeben werden. Außerdem sollten verschiedene Hilfsmittel angeboten werden. Die SuS sollten in erster Linie die Möglichkeit bekommen, sich selbst und ihre Fähigkeiten auszuprobieren (vgl. Bredel 2013, 45). Dieser Grundstein muss in der Grundschule gelegt werden, denn hier geben noch etwa 50% der Erstund Zweitklässler an, dass sie gerne schreiben. Dabei ist die Begegnung mit Sprache eine der wichtigsten Einflussgrößen (vgl. ebd. 200f.). Es muss den SuS also Raum gegeben werden, Erfahrungen zu sammeln – auf ihre ganz eigene Weise. Damit ist gemeint, dass kein Kind gleich ist. Ebenso verhält es sich mit den unterschiedlichen Schreibstilen, die die SuS nach und nach entwickeln werden.
Jeder Schreibstil besitzt seinen ganz persönlichen Idiolekt, also eine ganz eigene Art etwas zu sagen oder zu schreiben (vgl. Kessel, Reimann 2012, 139). Bei Schreibprozessen sollen sich die SuS ausprobieren dürfen, experimentieren und sich selbst entdecken. Jedes Kind ist anders, weshalb auch nie identische Texte entstehen werden, sei es auch zu demselben Thema. Wichtig ist es, den SuS dazu zu verhelfen, loszulassen und ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Es ist hilfreich, wenn die Kinder das Hier und Jetzt verlassen können, um in ihre Fantasie eintauchen zu können. So entstehen die besten Geschichten.
2.2 Verschiedene Möglichkeiten von Schreibanlässen
Um Kinder in diese Welt der Fantasie eintauchen zu lassen, beziehungsweise ihnen zum Eintritt zu verhelfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten von Schreibanlässen. Ideen hierzu bieten zahlreiche Arbeitsmaterialien.
Zunächst ist es wichtig, dass die SuS Anregungen geboten bekommen, wie sie ihre Ideen zu einem Thema strukturiert sammeln können. Eine Möglichkeit ist eine Tabelle, in welche Stichwörter eingetragen werden. Hier kann zudem differenziert werden, indem mehrere Tabellenspalten angelegt werden. Zum Thema Ferien könnten dann beispielsweise Spalten zu Personen, mit denen ich etwas gemacht habe, was ich unternommen habe, Gefühle dabei angelegt werden, sodass die Inhalte schon bei der Ideensammlung unterteilt wird (vgl. Fips & Co. – Sprachbuch 2009, 39). Eine andere Möglichkeit ist eine Mindmap. Entweder lässt man die SuS eine solche Mindmap selbst anfertigen, oder man teilt ihnen eine Vorlage hierfür aus. In die Mitte des Blattes kommt das Thema oder der Überbegriff und drum herum werden Stichworte notiert, die einem zu diesem Thema einfallen (vgl. Tintenklecks - Das Deutschbuch 2003, 41). Eine Variation der herkömmlichen Mindmap stellt das Arbeitsheft Pusteblume vor. Anstatt des Themas oder des Überbegriffes, befindet sich ein Bild in der Mitte der Mindmap. Der Vorteil hieran ist, dass die SuS nicht auf ein Thema festgelegt werden, sondern selbst entscheiden können worauf sie ihren Schwerpunkt legen möchten (vgl. Pusteblume - Das Sprachbuch 2010, 46). Eine weitere Möglichkeit könnte sein, dass ein Thema vorgegeben wird, zu welchem die SuS ihre Gedanken aufschreiben und aufmalen sollen. Besondere Regeln und Vorschriften gibt es hierfür nicht.
Dies stellt eine sehr freie Form des Brainstormings dar, da die SuS frei entscheiden dürfen wie viel sie schreiben, was sie schreiben und mit welcher Methode sie ihre Ideen zu Papier bringen (vgl. Fips & Co. – Sprachbuch 2009, 40).
Der nächste Schritt im Schreibprozess ist der Text selbst. Auch hier gibt es verschiedene Ideen, wie der Schreibanlass gestaltet werden kann. Eine Idee ist die Bildergeschichte. Hier werden den SuS Bilder vorgegeben. Zunächst sollen die SuS diese betrachten und überlege, was wohl passiert. Hierzu sollen die SuS schließlich eine Geschichte aufschreiben. Auch bei der Bildergeschichte können die SuS ihre Gedanken zunächst separat sammeln (vgl. Papiertiger 2006, 11). Als Variation bietet das Arbeitsheft Pusteblume an, einzelne Wörter zu jedem Bild vorzugeben, sodass die SuS eine Orientierungsmöglichkeit haben. Als Steigerung wird das Ende der Geschichte offen gelassen, indem das letzte Bild der Geschichte fehlt und auch keine Hilfswörter vorgegeben sind (vgl. Pusteblume - Das Sprachbuch 2010, 51). Eine ähnliche Idee ist in Fips & Co. zu finden. Hier wird jedoch zusätzlich die Fragestellung mit eingebracht, was zwischen den einzelnen Bildern passieren könnte (vgl. Fips & Co. – Sprachbuch 2009, 44). Zudem bietet das Arbeitsheft Pusteblume Tipps, wie eine Bildergeschichte am besten gelingt. Drei Tipps sollen den SuS helfen eine eigene Bildergeschichte zu schreiben (vgl. Pusteblume – Das Sprachbuch 2010, 52). Eine Bildgeschichte bietet Tintenklecks an. Hier ist lediglich ein Bild gegeben, zu welchem sich die SuS Gedanken machen sollen. Dabei entsteht keine herkömmliche Bildergeschichte, sondern mehr eine Momentaufnahme. Ein Bild ist gegeben und zu diesem werden Gedanken aufgeschrieben (vgl. Tintenklecks - Das Deutschbuch 2003, 57). Etwas ähnliches bietet das Arbeitsheft von Fips & Co.. Hier wird ein Bild gegeben, zu dem zunächst etwas gemalt werden soll. Das regt die Fantasie der Kinder an und schon während des Malens können erste Schreibideen entstehen. Anschließend wird eine Erlebnisgeschichte dazu geschrieben (vgl. Fips & Co. – Sprachbuch 2009, 50). Auch wird ein vollständiges Bild angeboten, welches den SuS dabei helfen soll eine Geschichte dazu zu formulieren (vgl. ebd., 68). Eine andere Idee kann sein, dass die SuS eine Geschichte weiterschreiben. Pusteblume bietet hier verschiedene Anfangssätze einer Geschichte an.
Aus diesen sollen sich die SuS den heraussuchen, der ihnen am besten gefällt und die Geschichte anschließend zu Ende schreiben. Zudem soll noch eine passende Überschrift gefunden werden (vgl. Pusteblume – Das Sprachbuch 2010, 47). Auch Tintenklecks bietet hiervon eine Variation an. Diese ist jedoch um einiges schwieriger, da es sich nicht nur um einen Anfangssatz handelt, an dem weiter geschrieben werden soll, sondern um eine ganze Geschichte, die zunächst gelesen werden muss. Für schwache Schüler ist es eine große Herausforderung einen solch langen Text zunächst zu lesen und anschließend noch weiter zu schreiben (vgl. Tintenklecks - Das Deutschbuch 2003, 45). Ein Zwischending der eben genannten Möglichkeiten ist ebenfalls im Arbeitsheft Pusteblume zu finden. Hier werden vier kurze Sätze vorgegeben, welche zunächst in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Anschließend darf zwischen drei möglichen Sätzen ein Schlusssatz gewählt werden. Dies dient zur Hinführung der Schreibaufgabe, nämlich seine eigene 5-Sätze-Geschichte zu schreiben (vgl. Pusteblume – Das Sprachbuch 2010, 48). Im Arbeitsheft Pusteblume ist noch eine Abwandlung zu finden. Hier werden einige Worte vorgegeben. Zudem ist der Anfang der Geschichte gegeben und bietet im dritten Satz die Möglichkeit sich zwischen zwei Sätzen zu entscheiden. Anschließend soll die Geschichte vollendet werden (vgl. ebd., 49). Nach diesen kleinen Übungen zum Weiterschreiben einer Geschichte, bietet Pusteblume eine längere Geschichte an, welche zunächst gelesen werden muss und anschließend weitergeschrieben werden soll. Fragestellungen sollen den SuS dabei helfen, Ideen zu finden (vgl. ebd., 55). Steckbriefe zu Sachtexten zu schreiben ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Allein Sachtexte zu lesen, bedarf großer Anstrengung, diese dann jedoch so genau zu lesen, um anschließend einen Steckbrief davon anfertigen zu können, ist eine sehr schwierige Aufgabe. Deshalb bietet Pusteblume hier einige Hilfestellungen, indem es beispielsweise den Tipp gibt, wichtige Informationen zu markieren. Außerdem werden die gesuchten Inhalte des Steckbriefes vorgegeben, sodass die SuS zielgerichtet lesen können. Zielgerichtetes Lesen ist schwächeren Kindern jedoch kaum möglich. Dies erfordert große Konzentration und sicheres Lesen, sowie Textverstehen. Deshalb ist dies eine sehr schwierige Aufgabe, die sich nicht dazu eignet, Schreibprozesse zu üben, wenn sich die SuS noch im Anfangsstadium befinden (vgl. ebd., 50). Eine Hilfe für Schreibanfänger können Erzählkarten sein. Diese Erzählkarten enthalten einzelne Satzstücke und können zusammengesetzt werden. So entsteht eine Geschichte. Übt man diese Art des Schreibens zunächst mit einer bekannten Geschichte, fällt es den SuS leichter, später auch ihnen unbekannte Geschichten zusammenzusetzen. Jedoch ist dies vielmehr eine Übung zum Textverständnis als zum Schreibprozess, der den SuS helfen soll, ihr individuelles Schreibverhalten zu entwickeln (vgl. Papiertiger 2006, 53). Eine letzte Idee zum Thema Schreibanlässe kann sein, den SuS einen interessanten Anlass in Form eine Postkarte zu geben. Pusteblume zeigt hier ein vereinfachtes Modell, bei welchem die SuS lediglich einzelne Wörter einsetzen müssen, welche sie mit Hilfe von Bildern herausfinden (vgl. Pusteblume – Das Sprachbuch 2010, 56). Eine ähnliche Idee ist eine Flaschenpost. Hier können die SuS jedoch freier schreiben, da sie auf eine Flaschenpost antworten können was sie möchten. Diese Aufgabe ist sehr schön, da die Kinder keinen Perspektivwechsel vollziehen müssen, sondern aus ihrer Sicht schreiben dürfen. Zum einen entstehen so viele verschiedene Geschichten und zum anderen können die SuS hier frei schreiben, was bei einer Postkarte mit Lückentext nicht der Fall ist (vgl. Fips & Co. – Sprachbuch 2009, 61).
[...]