Einleitung
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 richtete sich die Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Medien wieder verstärkt auf die Aktivitäten von internationalen Terroristen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Nachrichten nicht über neue Attentate, zumeist im Irak, berichten. Dies führte dazu, dass der Begriff „Terrorismus“ größtenteils mit dem Nahen Osten in Verbindung gebracht wird. Es ist jedoch noch nicht allzu lange her, dass auch Deutschland verstärkt von terroristischen Anschlägen heimgesucht wurde. Die folgende Arbeit bereitet diese Aktivitäten im Nachkriegsdeutschland, beginnend mit den Studentenunruhen in den 60er Jahren, über die RAF, bis hin zu weiteren terroristischen Vereinigungen, chronologisch auf.
Den Begriff Terrorismus1 einzugrenzen, erweist sich als sehr schwierig, da die Literatur eine Vielzahl von Ansätzen hierzu liefert. So untersuchte Alex P. Schmid auf über einhundert Seiten 109 verschiedene Definitionen dieses Begriffes2. Aus diesen Definitionen erstellte er eine Liste mit Elementen, die darin enthalten sind. Die häufigsten sind : „Gewalt“, „Zwang“, „Politisch“, „Hervorhebung von Furcht und Schrecken“ und „Drohung“. Walter Laqueur, der Verfasser verschiedener monumentaler Werke zu diesem Thema, scheiterte ebenfalls an einer Eingrenzung (Laqueur, 1998, S.44ff..). Seiner Meinung nach existie ren vielerlei Formen von Terrorismus, jedoch lässt sich mit Bestimmtheit nur von Gewaltanwendung durch eine Gruppe sprechen, die zu politischen oder religiösen Zwecken gewöhnlich gegen eine Regierung, zuweilen auch gegen andere ethnische Gruppen, Klassen, Religionen oder politische Bewegungen vorgeht. Dieser Eingrenzung wird auch in dieser Arbeit gefolgt. Zudem ist Terrorismus nicht mit Terror gleichzusetzen, da unter letzterem die Herrschaft durch Gewalt und Einschüchterung von Bürgern durch die eigene Regierung verstanden wird (Hoffman, 1999, S.30). Die willkürliche Gewalt gegen feindliche Bevölkerung durch militärische Streitkräfte fällt ebenfalls nicht unter den Terrorismusbegriff (Hoffman, 1999, S.40ff..).
Weltweit gesehen reichen die Ursprünge des Terrorismus bis in die frühesten Annalen der Menschheit zurück und tauchen auch schon in der Bibel auf.3 Die Ermordung von Herrschern, und somit der politisch motivierte Mord, spielte im Römischen Reich eine bedeutende Rolle. Sie sind die Vorgeschichte des modernen Terrorismus (Laqueur, 1998, S.15)...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausprägungen des Linksterrorismus
- Die Studentenunruhen Ende der 60er Jahre
- Die Rote Armee Fraktion (RAF)
- Die erste Generation
- Die zweite Generation
- Die dritte Generation
- Die „Bewegung 2. Juni“
- Revolutionäre Zellen, die Rote Zora und Antiimperialistische Zellen
- Das autonome Spektrum
- Der Terrorismus und die DDR
- Rechtsterrorismus, nationalistischer und religiöser Terrorismus
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der chronologischen Darstellung des Terrorismus in Deutschland, beginnend mit den Studentenunruhen der 1960er Jahre bis hin zu weiteren terroristischen Vereinigungen. Die Arbeit analysiert die Ursachen, Motive und Ziele der verschiedenen terroristischen Gruppierungen und untersucht die Auswirkungen ihres Handelns auf die deutsche Gesellschaft.
- Chronologische Entwicklung des Terrorismus in Deutschland
- Motive und Ziele der verschiedenen terroristischen Gruppierungen
- Auswirkungen des Terrorismus auf die deutsche Gesellschaft
- Politische und gesellschaftliche Reaktionen auf den Terrorismus
- Rechtliche und politische Strategien zur Bekämpfung des Terrorismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik des Terrorismus und beleuchtet die unterschiedlichen Definitionen sowie die historische Entwicklung.
Kapitel 2 befasst sich mit verschiedenen Ausprägungen des Linksterrorismus, insbesondere mit den Studentenunruhen Ende der 60er Jahre, der RAF und weiteren linken Gruppen.
Kapitel 3 beleuchtet Rechtsterrorismus, nationalistischen und religiösen Terrorismus in Deutschland.
Schlüsselwörter
Terrorismus, Linksterrorismus, Rote Armee Fraktion (RAF), Studentenunruhen, Rechtsterrorismus, nationalistischer Terrorismus, religiöser Terrorismus, Deutschland, Nachkriegszeit, Chronologie, Motive, Ziele, Auswirkungen.
- Arbeit zitieren
- Mathias Bohm (Autor:in), 2005, Chronologie des Terrorismus in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42379