Bedeutung von Business-to-Business im Tourismusvertrieb aus Sicht des Reiseveranstalters


Hausarbeit, 2017

24 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Touristischer Vertrieb
Aspekte des touristischen Vertriebs
Ziele des touristischen Vertriebs
Instrumente des touristischen Vertriebs
Chancen und Risiken des touristischen Vertriebs

Business-to-Business Vertrieb
Aspekte des Business-to-Business Vertriebs
Ziele des Business-to-Business Vertriebs
Instrumente des Business-to-Business Vertriebs
Chancen und Risiken des Business-to-Business Vertrieb

4 Business-to-Business Vertrieb bei City Wonders Ltd
Geschichte und Entwicklung
Geschäftsfelder
Einordnung von City Wonders Ltdim Tourismusvertrieb
Business-to-Business Vertrieb bei City Wonders Ltd.
Chancen und Risiken des Business-to-Business Vertriebs bei City Wonders Ltd

Fazit

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Direkter Vertrieb und Formen des indirekten Vertriebs

Abbildung 2: Die touristische Leistungskette

Abbildung 3: Reiseentscheidungsprozess

Abbildung 4: Online-Vertrieb

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einleitung

Der Reisemarkt ist ein vernetztes System in dem viele Geschäftspartner miteinander verbunden sind. Die Vermarktung von touristischen Leistungen verlief in den vergangenen Jahren hauptsächlich direkt von den Reiseveranstaltern zum Kunden oder indirekt über Reisebüros. Jedoch gab es im Laufe der vergangenen Jahre viele Veränderungen insbesondere bezüglich der Distributionswege. Eine bedeutende Veränderung ergab sich im Bereich des Kundenverhaltens durch die Digitalisierung, da der Kunde im modernen Zeitalter Ort, Zeit und Form, sowie wann er was kauft festlegt. Es kann also gesagt werden, dass der Vertrieb von ihm gesteuert wird und nicht mehr vom Unternehmen.

Auf diese große Herausforderung müssen die Reiseveranstalter zügig reagieren, damit sie im Wettbewerb mithalten können. Der bisherige direkte und indirekte Vertriebsweg reicht mittlerweile nicht mehr aus, um den Kundenerwartungen gerecht zu werden. Es bedarf einer Kundenpflege auf allen Kanälen und einem vernetzten Vertriebssystem, sodass die Kunden auf mehreren Kanälen erreicht werden können.

Das Ziel der vorliegenden Projektarbeit liegt in der Darstellung des Business-to-Business (B2B) Vertriebs und in der Untersuchung, ob das Geschäftsmodell B2B für einen Reiseveranstalter in Relation zum Tourismusvertrieb von Nutzen sein kann. Dabei soll insbesondere darauf eingegangen werden, welche Chancen und Risiken mit dem B2B Konzept einhergehen und wie sich der Reiseveranstalter City Wonders in Zukunft entwickeln könnte.

Zunächst wird der touristische Vertrieb dargestellt, im Folgenden soll dann das Thema B2B Vertrieb erfolgen um daraufhin das Beispielunternehmen City Wonders in die Tourismusbranche einzuordnen. Abschließend werden dann die möglichen Chancen und Risiken im B2B Vertrieb erläutert und konkret für das Unternehmen formuliert.

Touristischer Vertrieb

Aspekte des touristischen Vertriebs

Im Zuge der Vertriebspolitik, auch Distributionspolitik genannt, wird entschieden wie das Produkt bzw. die Dienstleistung zum Endverbraucher gelangt. In diesem Zusammenhang legt das Unternehmen das Vertriebssystem, die Absatzwege und Absatzformen fest.[1] Die Distributionspolitik wird normalerweise in akquisitorische und physische Distribution eingeteilt. Letztere beschäftigt sich mit dem Transport sowie der Auslieferung der Dienstleistung. Die akquisitorische Distribution dagegen bestimmt die verschiedenen Absatzwege bzw. Absatzkanäle.

Bei dem touristischen Vertrieb fällt die physische Distribution weg, da weder ein Transport noch eine Auslieferung der Dienstleistung notwendig ist. Grund dafür ist die Immaterialität der Dienstleistung und das zeitliche und räumliche Zusammenfallen von Produktion und Distribution.[2] Ausnahmen sind Tickets, Vouchers, Gutscheine, Zertifikate oder andere Dokumente, die der Kunde für eine Reise benötigt.[3]

Besondere Aspekte im touristischen Vertrieb sind z. B. der Verkauf des sogenannten Anrechts (aus Sicht des Käufers) bzw. der Verpflichtung (aus Sicht des Anbieters) und nicht der Leistung selbst. Da sich der Verkauf immateriell vollzieht, also die Dienstleistung nicht fassbar ist, werden Vereinbarungen häufig schriftlich dokumentiert z. B. in Form von Reiseunterlagen (Voucher). Diese Dokumentation dient den Dienstleistungsproduzenten als materielles Trägermedium.

Der Vertrieb dieser Anrechte bzw. Buchungsvereinbarungen kann auf verschiedenen Vertriebswegen und -formen durchgeführt werden.

Der klassische touristische Vertrieb aus Sicht des Reiseveranstalters verläuft auf zwei Wegen. Der Erste verläuft indirekt über Reisebüros oder Reisevermittler. Sie vermitteln die touristischen Leistungen im Namen der Reiseveranstalter als Handelsvertreter. Die Reiseveranstalter hingegen als Handelsherren zahlen den Reisebüros und Reisevermittlern für jede vermittelte touristische Leistung eine Provision aus.[4] Es besteht kein direkter Kontakt vom Reiseveranstalter zum Reisekunden. Der Zweite verläuft direkt über eigene Verkaufsbüros, Webseiten und Call-Center.[5] An dieser Stelle besteht ein direkter Kontakt zum Reisekunden.

Letztendlich beinhaltet der touristische Vertrieb die Distribution von Reise-Anrechten, die sich auf die Buchungsmöglichkeiten und –abläufe für Reisen konzentriert. Dementsprechend ist die Trennung zwischen Distributionspolitik und Kommunikationspolitik (v.a. von Werbung und Verkaufsförderung) sehr schwierig. Denn über die Distributionswege und -einrichtungen werden häufig sowohl distributive als auch kommunikative Aufgaben vollzogen wie z. B. die Mitteilung über die Verfügbarkeit von Reiseplätzen oder der Abschluss von Verträgen. Der Hauptunterschied zwischen der Distributionspolitik und der Kommunikationspolitik ist der Kontaktweg. Bei der Distributionspolitik besteht eine Einwegbeziehung (vom Hersteller zum Konsumenten) und bei der Kommunikationspolitik hingegen besteht eine bilaterale Beziehung zwischen Leistungsträger und Leistungskonsument.[6]

Ziele des touristischen Vertriebs

Eines der wichtigsten Ziele bei dem indirekten Vertrieb ist die Gestaltung der Beziehungen zu den Handelspartnern. Des Weiteren lassen sich folgende Vertriebsziele unterscheiden: ökonomisch orientierte, psychologisch orientierte und versorgungsorientierte Vertriebsziele.

Zu den ökonomisch orientierten Vertriebszielen zählen: die Erhöhung der Absatzmenge, die Umsatzsteigerung, die Sicherstellung der Marktanteile, die Verbesserung der Deckungsbeiträge, die Sicherstellung von Preisniveaus und die Senkung der Vertriebskosten. Die psychologischen Vertriebsziele umfassen die Verbesserung des Images eines Vertriebsweges, die Verbesserung der qualifizierten Beratung durch das Verkaufspersonal, die Erhöhung der Kooperationsbereitschaft der eingeschalteten Vertriebsorgane, die Erhöhung der Markenreichweite oder die Steigerung der Kundenerreichbarkeit.[7] Versorgungsorientierte Vertriebsziele sind z. B. die Erhöhung der Omnipräsenz, um in vielen Vertriebskanälen präsent zu sein und die schnelle Lieferung.

Instrumente des touristischen Vertriebs

Instrumente dienen als Mittel oder Maßnahme zur Realisierung der Ziele der Vertriebspolitik. Einem Reiseveranstalter stehen im Vertrieb verschiedene Instrumente zur Verfügung wie z. B. der Agenturvertrag, Provisionen und die Verkaufsförderung. „Der Agenturvertrag ist nach §84 ff. HGB die gesetzliche Grundlage zwischen Reiseveranstalter (Handelsherr) und Reisevermittler (Handelsvertreter)“.[8] Agenturverträge können schriftlich oder mündlich festgelegt werden. Inhaltlich soll ein Agenturvertrag die Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien sowie die Provisionsvereinbarung erfassen.

Die Verkaufsförderung fällt ebenfalls unter die Instrumente des touristischen Vertriebs, da somit der Verkauf von Reiseleistungen gewährleistet und beschleunigt wird. Hierbei wird die indirekte Verkaufsförderung von der direkten Verkaufsförderung unterschieden. Bei der Letzteren werden Kataloge an die Privatadresse oder Treuegutscheine gesendet, Give-Aways sowohl im Quell- als auch im Zielgebiet verteilt oder Kundenkarten mit mehreren unterschiedlich integrierten Leistungen. Bei der indirekten Verkaufsförderung wird noch einmal in monetäre und nicht-monetäre Verkaufsförderungsmaßnahmen unterschieden. Der Reiseveranstalter versucht bei der monetären Verkaufsförderungsmaßnahme möglichst viele touristische Leistungen durch Prämien für Verkäufer, Werbekostenzuschüsse oder Beteiligung an Kommunikationskosten zu vertreiben. Zu den nicht-monetären Verkaufsförderungsmaßnahmen gehören z. B. Informationsreisen, Produkt- und Verkaufsschulungen, Bereitstellung anwenderfreundlicher Computerreservierungssysteme oder Anschauungsmaterial und Verkaufshilfen.[9]

Ein weiteres unterstützendes Instrument der Reiseveranstalter ist das Globale Distributionssystem (GDS). Hierbei handelt es sich um ein Medium, welches eine informative bzw. logistische Funktion übernimmt. Die Hauptaufgabe dieses Systems ist der Transport der Ware bzw. des Anrechts zum Kunden. Es enthält aktuelle Informationen über viele verfügbare Leistungsanbieter und verfügt über die Infrastruktur zur Datenübermittlung. Reiseveranstalter und andere Leistungsanbieter speichern ihre Daten wie z. B. Preise und Vakanzen in das GDS. Den Reisebüros dient dieses System als Reservierungseinheit, womit sie Kundendaten und Leistungen aufnehmen und modifizieren können. Endkunden können ebenfalls über das Internet die Daten des GDS abfragen. Heutzutage gibt es nach mehreren Fusionen nur noch drei globale Distributionssysteme: Amadeus, Galileo/ Travelport und Sabre.[10]

Chancen und Risiken des touristischen Vertriebs

Der Tourismusvertrieb wird sich in den nächsten Jahren voraussichtlich stark verändern. Grund dafür ist das sich stark verändernde Verbraucherverhalten, welcher sich durch mobile Endgeräte, Big Data und die künstliche Intelligenz lenken lässt. Außerdem wird das Thema Reiserisiko aufgrund der steigenden Anzahl an Terroranschlägen und Naturkatastrophen, eine immer wichtigere Rolle spielen und das Kundenverhalten ebenfalls beeinflussen. Dementsprechend müssen sich Reisevermittler diesen Kundenerwartungen anpassen. Es bedarf ebenfalls an neuer Technik, damit man dem Kunden ein weitläufiges Reiseerlebnis sichern kann.

Weiterhin wird prognostiziert, dass Online-Reiseportale mit globalen Marken, die derzeit auch als Metasuchmaschine fungieren, sich weiter entwickeln und einen Einfluss auf die Vertriebskette nehmen. Sie könnten z. B. bessere Inhalte und Konditionen für den Kunden aushandeln und zugleich Provisionen abschöpfen. Dies wäre eine große Gefahr für die anderen Vertriebsunternehmen in der Tourismusbranche, da sie dadurch Marktanteile verlieren würden. Großunternehmen wie Google, Facebook oder Amazon, die heutzutage viele Kundendaten kontrollieren, beeinflussen durch Anzeigemodelle den Reisevertrieb stark. Unternehmen sollten im Reisevertrieb in Zukunft zusammenarbeiten, damit die hohen Kundenerwartungen verwirklicht werden können.[11] Einige Reiseveranstalter fokussieren sich auf den Ausbau des stationären Vertriebs, um die eigene Marke in den Verkaufsstellen stärker sichtbar zu machen. Das Ziel dabei ist, den Eigenvertrieb dadurch steuerbar zu machen. Eine weitere Chance könnte der Multikanalvertrieb sein, da einige Unternehmen versuchen den Online- und Offline- Kanal miteinander zu verknüpfen, um dem Kunden eine sogenannte Customer Journey zu gewähren.[12] Das heißt, dass Unternehmen versuchen auf indirekten und direkten Vertriebswegen gleichzeitig die Reisekunden anzusprechen und zu erreichen.[13]

Business-to-Business Vertrieb

Aspekte des Business-to-Business Vertriebs

Der B2B Vertrieb beschreibt die kundenorientierte Ausrichtung von Geschäftsbeziehungen zwischen gewerblichen Anbietern und Nachfragern innerhalb der Wertschöpfungskette.[14] Je nach Branche und konkreten Produkten bzw. Dienstleistungen ist der B2B Vertrieb durch unterschiedliche Merkmale zu definieren. Allgemein lässt sich sagen, dass die Beziehungen zwischen Anbieter und Nachfrager häufig persönlicher sind als die auf einem Konsumgütermarkt, da die potenzielle Kundenanzahl meist gering ist. Dadurch herrschen oftmals länger andauernde Geschäftsbeziehungen, die vielfach auch international ausgerichtet sind.[15] Die Vermarktung von Dienstleistungen im B2B ist keine einfache Aufgabe, da in der Regel nicht nur ein einzelner Mitarbeiter über den Kauf einer Dienstleistung oder Produkt entscheidet sondern mehrere Personen. Deshalb dauert der Kaufprozess meist länger und ist weniger emotional ausgerichtet wie beim Business-to-Consumer (B2C).[16] Weiterhin ist die Dienstleistung immateriell und wird häufig individuell gefertigt. Insbesondere ist nicht nur das Resultat sondern der ganze Prozess für den Nachfrager relevant, da die Entwicklung, Herstellung und Weiterentwicklung des bestimmten Produktes oder der Dienstleistung in naher Zusammenarbeit zwischen Nachfrager und Anbieter verläuft.[17] Außerdem beeinflusst das Nachfrageverhalten der nachgelagerten Wirtschaftsstufen stark den eigentlichen Bedarf der Nachfrager, zumal es sich um einen abgeleiteten Bedarf handelt. Des Weiteren ist eine Lagerung bzw. Vorratsproduktion für Anbieter unmöglich und deshalb verläuft die Distribution häufig direkt.[18]

Ziele des Business-to-Business Vertriebs

Es existieren drei unterschiedliche Gruppen im B2B Bereich die verschiedene Ziele verfolgen, welche vom Zweck der Organisation abhängig sind.[19] Die erste Gruppe sind Wirtschaftsunternehmen, die primär das Ziel der Gewinnerzielung haben. Von großer Bedeutung sind ebenfalls die Ziele der Aufrechterhaltung des Bekanntheitsgrades und Images des Unternehmens, stabile und langandauernde Geschäftsbeziehungen und Kundenzufriedenheit und -gewinnung. Ihre Beschaffungsentscheidungen im Unternehmen richten sich deshalb häufig nach wirtschaftlichen Kriterien aus.[20]

Staatliche Stellen zählen als zweite Gruppe. Bei der Beschaffung handeln sie theoretisch nach Haushaltsrechts und wirtschaftlichen Kriterien. Sie richten sich in der Praxis nach mehreren Kriterien, wie z. B. die Förderung von Unternehmen einer spezifischen Branche oder Region um Arbeitsplätze zu sichern.

Zuletzt gibt es noch öffentliche oder private Organisationen, wie z. B. Kirchen, Parteien, Umweltorganisationen etc.. Sie agieren wie staatliche Stellen wenn sie durch die Rechtsform dem öffentlichen Haushaltsrecht untergeordnet sind. Andernfalls besitzen sie unterschiedliche Zielsysteme und dadurch ein vielfältiges Beschaffungsverhalten.[21]

Instrumente des Business-to-Business Vertriebs

Im B2B gibt es unterschiedliche Vertriebswege die ein Unternehmen für den Verkauf seiner Produkte nutzen kann. Allgemein wird zwischen den direkten und indirekten Vertriebsweg unterschieden.

Beim direkten Vertrieb vertreibt das Herstellerunternehmen selbst die Produkte direkt an den Endverbraucher. Dieser Vertriebsweg kann über unterschiedliche Organe durchgeführt werden. Dazu gehören unternehmenseigene Organe wie z. B. Verkaufsabteilungen oder der Online-Vertrieb, selbständige Organe wie z. B. Handelsvertreter und Marktveranstaltungen wie z. B. Messen.[22]

Beim indirekten Vertrieb hingegen werden die Produkte über unabhängige Handelsbetriebe vermarktet. Die Vertriebskette kann einen oder mehrere Absatzmittler einschalten. Mögliche Absatzmittler sind z. B. Großhändler, Warenhäuser oder Supermärkte.[23] Zur Veranschaulichung der verschiedenen Vertriebswege dient Abbildung 1.

Abb.1: Direkter Vertrieb und Formen des indirekten Vertriebs

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Eckardt (2010), S. 151, Abb.90.

Häufig wird der direkte Vertrieb bevorzugt, zumal er persönlicher ist, die Kundenanzahl gering und die Erklärungsbedürftigkeit der Dienstleistung oder des Produkts hoch ist.[24]

Die Verkaufsförderung kann ebenfalls als Instrument des B2B Vertriebs gesehen werden, da durch diese der Umsatz gesteigert und die Kundenbindung im B2B gewährleistet werden kann. Beispiele hierfür sind: Rabattaktionen, Wertschätzung, Prämien- und Bonusaktionen.

In der Regel sind diese zusätzlichen Anreize zeitlich befristet und können sich an Händler oder Vertriebsorgane richten.[25]

Chancen und Risiken des Business-to-Business Vertrieb

In den vergangenen zehn Jahren gab es starke Veränderungen in der Kommunikation. Gründe dafür sind zum einen das Verhalten der Menschen durch die Digitalisierung und die Vernetzung der Welt. Heutzutage hat fast jeder die Chance sich zu jeder Zeit an verschieden Orten zu informieren. Dementsprechend hat sich auch der Kontakt zwischen Kunden und Unternehmen grundsätzlich geändert. Megatrends wie die Konnektivität und Mobilität sind von großer Bedeutung bezüglich der Arbeitsweise der Unternehmen. Weiterhin kann sich eine erfolgreiche Kommunikation erst durch die Verknüpfung von Empathie und technischer Intelligenz entwickeln.

Insbesondere im Zeitalter des Onlinehandels ist der Kunde derjenige der den Anstoß gibt. Das heißt er entscheidet über Ort, Zeit und Form der Kontaktaufnahme mit dem Ansprechpartner im Vertrieb. Hierbei sind der Kunde und seine Kontaktpunkte beim Vertrieb von zentraler Bedeutung. Außerdem ist es notwendig, dass alle Vertriebskanäle digital ausgerüstet und vernetzt werden. So können sich die Verantwortlichen der Einkaufsabteilung über alle Kanäle mit Experten austauschen, bestellen oder umtauschen. Um dies zu realisieren wird eine zentrale Vertriebssteuerung und ein Customer-Relationship-Management-System benötigt, an welches alle Kanäle verbunden sind. Die Umwandlung des traditionellen B2B Vertriebs in das Onlinezeitalter ist keine einfache Aufgabe, da sich die angewendeten Technologien stark und schnell weiterentwickeln.[26]

4 Business-to-Business Vertrieb bei City Wonders Ltd

Geschichte und Entwicklung

Der Hauptsitz des irischen Reiseveranstalters befindet sich in der Innenstadt Dublins. Es besteht ein weiterer Sitz in Miami und einer in Rom. Der Reiseveranstalter wurde als GmbH 2004 unter dem Namen Dark Rome von einem ehemaligen Reiseführer, Simone Gozzi (heutiger Geschäftsführer) in Rom gegründet. Im Laufe der Zeit wuchs Dark Rome so sehr, dass das Unternehmen eines der größten Reiseveranstalter Italiens wurde. 2009 verlagerte das Unternehmen seinen Sitz nach Dublin und 2014 wurde es zu City Wonders umbenannt.[27]

Bei City Wonders arbeiten ca. 80 Mitarbeiter beim Hauptsitz in Dublin, weitere drei Mitarbeiter beim Sitz in Miami und zehn beim Sitz in Rom. Insgesamt sind bei dem Reiseveranstalter ca. 915 Reiseführer angestellt und davon ca. 800 in Italien, ca. 80 in Frankreich und ca. 35 in England. Der Hauptsitz in Dublin ist in sieben Abteilungen aufgeteilt. Sales & Customer Care (Kundenservice), Operations & Logistics (allgemeine Verwaltung), Guide Scheduling (Ausflugs- und Dienstpläne), Purchasing & Ticketing (Ticketeinkauf und –koordinierung), HR & Administration (Personalabteilung), Finance (Finanzen) und B2B Sales (B2B Vertrieb).[28]

Durch den Erfolg des Unternehmens expandierte City Wonders seine Produktangebote in Italien, Frankreich und England. Bis vor einigen Jahren wurden Ausflüge ebenfalls in New York und Washington D.C. vertrieben, die aber durch die geringe Nachfrage nicht mehr angeboten werden. Die Produkte, die derzeit angeboten werden, werden heute direkt über die Webseite und indirekt über mehr als 20 weitere Vertriebspartner weltweit vertrieben.

Geschäftsfelder

Das Unternehmen bietet insgesamt 153 Ausflüge in Italien, Frankreich und England an. Laut A. K., Operations & Logistics Manager bei City Wonders, hebt sich das Unternehmen besonders durch feste Partnerschaften mit den Vertriebspartnern, innovative und qualitative Ausflüge, lokales Expertenwissen und hervorragenden Kundenservice ab.[29]

Allgemein werden alle Ausflüge von hochqualifizierten Reiseführern geführt und teilweise in sechs unterschiedlichen Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch) angeboten.

In Italien werden Ausflüge in Rom, Florenz, Venedig, Mailand, Neapel und Umgebung angeboten. In Frankreich hingegen nur in Paris und Umgebung und in England in London.

Bei einigen Ausflügen ist auch eine Verpflegung inbegriffen. Weitere Ausflüge, die nicht direkt in den oben genannten Städten stattfinden sondern z. B in der Toskana oder in der Umgebung der Hauptstädte, inkludieren den Transport.

Die meist verkauften Produkte sind die Colosseum Tour und die Vatican Tour in Rom.[30]

[...]


[1] Vgl. Das Schweizer Marketingportal, (12.02.2017).

[2] Vgl. Freyer (2009), S. 518f.

[3] Vgl. Dreyer/Linne (2016), S. 75.

[4] Vgl. Mundt (2007), S. 295.

[5] Vgl. Dreyer/Linne (2016), S. 75f.

[6] Vgl. Freyer (2009), S. 519f.

[7] Vgl. Scharf/ Schubert/ Hehn (2012), S. 456f.

[8] Berg (2006), S.131.

[9] Vgl. Berg (2006), S. 131-134.

[10] Vgl. Schulz (2015), S. 213.

[11] Vgl. fvw (14.10.2016), S. 36f.

[12] Vgl. fvw Dossier (10.06.2016), S. 6ff.

[13] Vgl. Business-Wissen (16.02.2017).

[14] Vgl. Bausback (2007), S. 47.

[15] Vgl. Eckardt (2010), S. 4.

[16] Vgl. Für-Gründer (21.02.2017).

[17] Vgl. Pepels (2009), S. 123f.

[18] Vgl. Deutsches Institut für Marketing 18.02.2017.

[19] Vgl. Eckardt (2010), S. 6.

[20] Vgl. B2B Adressen kaufen (20.02.2017).

[21] Vgl. Eckardt (2007), S. 7.

[22] Vgl. Eckardt (2007), S. 151ff.

[23] Vgl. Vertriebslexikon (26.02.2017).

[24] Vgl. Vertrieb-Strategie (26.02.2017).

[25] Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon (26.02.2017).

[26] Absatzwirtschaft (23.02.2017).

[27] Vgl. City Wonders Ltd. (23.02.2017).

[28] Vgl. A. K. Logistics & Operations Manager (21.02.2017).

[29] Vgl. A. K. Operations & Logistics Manager (21.02.2017).

[30] Vgl. City Wonders Ltd. (22.02.2017).

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Bedeutung von Business-to-Business im Tourismusvertrieb aus Sicht des Reiseveranstalters
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
24
Katalognummer
V424127
ISBN (eBook)
9783668705395
ISBN (Buch)
9783668705401
Dateigröße
870 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Business-to-Business, Tourismusvertrieb, Reiseveranstalter
Arbeit zitieren
Caterina Papa (Autor:in), 2017, Bedeutung von Business-to-Business im Tourismusvertrieb aus Sicht des Reiseveranstalters, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424127

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