Den konkreten Ausgangspunkt der Masterarbeit bildet die mögliche Nutzung einer Kapitalkampagne (Capital Campaign) als Finanzierungsinstrument für den Musikinstrumentenfundus des Projekts „Jedem Kind ein Instrument“ JeKi in Hessen. Daraus resultiert ein Finanzierungsbedarf von rund 22 Mio. Euro. Dem stehen allerdings nur in geringem Umfang öffentliche Fördermittel gegenüber. Somit rücken die Finanzierungspotentiale des privaten Drittmittelbereichs in den Fokus der Betrachtung. Vor dem Hintergrund des Spendenziels stellt die Durchführung einer Kapitalkampagne den schnellstmöglichen Erfolg in Aussicht. Zugleich lässt sich auf diese Weise der Einstieg in ein längerfristiges, umfassendes Fundraising-Konzept initiieren.
Im Kulturbereich trugen groß angelegte Spendenkampagnen bereits wesentlich zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche und zur Rettung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar bei. Auch bei Projekten, wie dem Bau der Hamburger Elbphilharmonie oder der Rekonstruktion des Berliner Schlosses u. a., hat sich dieses Finanzierungsinstrument bereits etabliert. Die Masterarbeit stellt vor diesem Hintergrund die These auf, dass sich eine Kapitalkampagne aufgrund der anzunehmenden kulturpolitischen Dimension und landesweiten Ausstrahlung des JeKi-Projekts in Hessen für die Akquise der o. g. Spendensumme zur Finanzierung des Musikinstrumentenfundus eignet.
Zunächst werden das hessische JeKi-Projektdesign mit seinen für die gewählte Themenstellung wesentlichen Aspekten vorgestellt und weitere theoretische Grundlagen erschlossen. Auf dieser Basis erfolgt eine vergleichende Betrachtung und Verortung von fünf Großspendenkampagnen im Kulturbereich. Im darauf folgenden Abschnitt steht die eigentliche Machbarkeitsstudie für die JeKi-Kapitalkampagne im Mittelpunkt. Diese beinhaltet neben einer Einschätzung der sich aus der Umweltanalyse ergebenden Chancen und Risiken auch die Verdeutlichung der entsprechenden Stärken und Schwächen im organisatorischen Bereich. Das abschließende Resümee skizziert einen Ausblick auf die zusätzlich empfehlenswerten Handlungsoptionen für die weitere Vorbereitung einer Kapitalkampagne.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ JeKi in Hessen
- Projektvorlaufphase
- Projektziele
- Projektumsetzung
- Projektfinanzierung
- Theoretische Grundlagen
- Definitorische Abgrenzungen
- Non-Profit-Bereich
- Finanzierung
- Finanzierungsinstrumente im öffentlich-rechtlichen und privatrechtlich-gemeinnützigen Kulturbetrieb
- Fundraising
- Fundraising-Instrumente
- Großspenden-Fundraising
- Major-Giving-Programs
- Stiftungen
- Erbschaftsfundraising
- Bußgeldmarketing
- Kapitalkampagne
- Definition und Voraussetzungen
- Planung und Umsetzung
- Relationship-Fundraising-Zyklus
- Definitorische Abgrenzungen
- Großspenden-Fundraising-Projekte im Kulturbereich
- Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche
- Jüdisches Museum in Berlin
- Rettung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar
- Bau der Hamburger Elbphilharmonie
- Rekonstruktion des Berliner Schlosses
- Das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ JeKi in Nordrhein-Westfalen
- Resümee
- JeKi-Kapitalkampagne – Machbarkeitsstudie
- Umweltanalyse
- Analyse der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
- Analyse der politischen bzw. kulturpolitischen Entwicklung
- Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung
- Analyse des Fundraising-Marktes
- Organisationsanalyse
- Spenderbefragung
- Entwurf eines Fundraising-Zielbilds
- Spendentabelle
- Identifikation und Qualifikation von Großspendern
- Spenderfragebogen und Anschreiben
- Auswertung und Ergebnis der Spenderberfragung
- Zusammenfassende SWOT-Analyse
- Umweltanalyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Frage, ob eine Kapitalkampagne als Finanzierungsinstrument für den Musikinstrumentenfundus des Projekts „Jedem Kind ein Instrument“ JeKi in Hessen geeignet ist. Die Arbeit analysiert die Machbarkeit einer solchen Kampagne und untersucht die relevanten theoretischen und praktischen Aspekte des Großspenden-Fundraising im Kulturbereich.
- Analyse des JeKi-Projekts in Hessen und seiner Finanzierungssituation
- Theoretische Einordnung der Kapitalkampagne als Fundraising-Instrument
- Bewertung des Potenzials einer Kapitalkampagne im Kontext des JeKi-Projekts
- Herausforderungen und Chancen einer Kapitalkampagne in der aktuellen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise
- Entwicklung eines Konzepts für eine mögliche JeKi-Kapitalkampagne in Hessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ JeKi in Hessen vor und erläutert die Notwendigkeit einer zusätzlichen Finanzierung durch private Spenden. Die Kapitel 2 und 3 bieten einen theoretischen Rahmen für die Untersuchung der Kapitalkampagne als Finanzierungsinstrument. Hierbei werden die Ziele und die Umsetzung des JeKi-Projekts sowie die verschiedenen Fundraising-Instrumente, insbesondere die Kapitalkampagne, vorgestellt. Kapitel 4 analysiert Beispiele für erfolgreiche Großspenden-Fundraising-Projekte im Kulturbereich, wie die Rettung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar oder den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Kapitel 5 präsentiert eine Machbarkeitsstudie für eine JeKi-Kapitalkampagne in Hessen. Hierbei werden die Umweltanalyse, die Organisationsanalyse und die Spenderbefragung sowie die Zusammenfassende SWOT-Analyse betrachtet. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt Empfehlungen für die Durchführung einer möglichen JeKi-Kapitalkampagne in Hessen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Fundraising im Kulturbereich, insbesondere mit der Kapitalkampagne als Finanzierungsinstrument. Weitere wichtige Schlüsselwörter sind das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ JeKi, Großspenden, Nonprofit-Organisationen, Finanzierungsmodelle, Spendenbereitschaft, Machbarkeitsstudie und SWOT-Analyse.
- Quote paper
- Hans-Joachim Rieß (Author), 2009, Eine Kapitalkampagne als Finanzierungsinstrument für den Musikinstrumentenfundus des Projekts "Jedem Kind ein Instrument" JeKi in Hessen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424160