Ludwig van Beethovens Sinfonien wurden bereits zu Lebzeiten zum „Inbegriff der Gattung“ und somit zu einem musikgeschichtlichen Monument. Die Sinfonie Nr. 6 in F-Dur Pastorale op. 68 und die Sinfonie Nr. 9 in d-Moll op. 125 nehmen wiederum im Kosmos der neun Beethoven-Sinfonien besondere Stellungen ein. In beiden Werken hat der Komponist die sich gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts etablierte Form der Sinfonie als viersätziges Instrumentalwerk, die auch seinen übrigen Sinfonien zugrunde liegt, durchbrochen: in der Pastorale durch die Erweiterung um einen fünften Satz, in der Neunten durch die Einbeziehung von Gesang und der damit verbundenen Vermischung mit der Vokalmusik. Die vorliegende Hausarbeit ist der Pastorale gewidmet. Dabei erfolgt vor der musikanalytischen Betrachtung ausgewählter Sätze zunächst eine summarische Darstellung des Genres der Pastoralkompositionen und ihrer typischen Stilistik.
Ferner wird auf den konkreten werkgeschichtlichen Kontext und die damit verbundene Problematik im Zusammenhang mit der Musikästhetik des 19. Jahrhunderts eingegangen. Die Schwerpunkte der analytischen Betrachtung liegen zum einen bei den Auswirkungen der Pastoralstilistik auf die Werkfaktur, insbesondere in den Bereichen Harmonieführung und Formverlauf, sowie den sich daraus ergebenden individuellen Besonderheiten in Beethovens Sinfonie Nr. 6. Zum anderen wird das vom Komponisten selbst thematisierte Verhältnis zwischen tonmalerischen Elementen und dem Empfindungsausdruck näher erörtert. Die Schlussbetrachtung dient einer abschließenden Gesamtschau der herausgearbeiteten Fakten, insbesondere im Hinblick auf die Gesamtkonzeption der Sinfonie Nr. 6.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die musikalische Pastorale
- Topos und Stilistik
- Traditioneller, musikhistorischer und ästhetischer Kontext im Vorfeld zu Beethoven
- Musikanalytische Betrachtung ausgewählter Sätze aus Beethovens Sinfonie Nr. 6 in F-Dur Pastorale op. 68
- Der Kopfsatz im Kontext der Pastoralstilistik
- Das Verhältnis zwischen „Ausdruck der Empfindung“ und tonmalerischen Elementen am Beispiel der Szene am Bach
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht Beethovens Sinfonie Nr. 6 in F-Dur Pastorale op. 68 unter musikanalytischen Gesichtspunkten, wobei der Fokus auf der Integration pastoraler Stilelemente liegt.
- Die typische Stilistik der musikalischen Pastorale
- Die Verwendung pastoraler Elemente in der Sinfonie Nr. 6
- Die Beziehung zwischen tonmalerischen Elementen und dem Ausdruck von Emotionen
- Die Bedeutung der Sinfonie Nr. 6 im Kontext der Musikgeschichte
- Die Einzigartigkeit von Beethovens Ansatz in der Pastoralstilistik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Sinfonie Nr. 6 im Kontext der Beethoven-Sinfonien vor und erläutert die Besonderheiten des fünften Satzes. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der musikalischen Pastorale und beleuchtet ihre stilistischen Merkmale sowie den historischen Kontext. Es werden Beispiele aus der Musikgeschichte angeführt, die die Verwendung pastoraler Elemente veranschaulichen.
Das dritte Kapitel widmet sich der analytischen Betrachtung ausgewählter Sätze aus Beethovens Sinfonie Nr. 6. Es wird untersucht, wie pastorale Elemente in die musikalische Struktur des Werks integriert sind. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Verhältnis zwischen tonmalerischen Elementen und dem Ausdruck von Emotionen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Sinfonie, Pastorale, Beethoven, Musikanalyse, Stilistik, Tonmalerei, Ausdruck, Emotionen, Harmonieführung, Formverlauf, Musikgeschichte, F-Dur, Natur, Idylle.
- Arbeit zitieren
- B.A. Bernd Wladika (Autor:in), 2017, Beethovens Sinfonie Nr. 6 in F-Dur "Pastorale" op. 68. Eine musikanalytische Betrachtung der pastoralen Stilelementen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424297