Ist von Belgrad die Rede, kommt einem sofort der letzte Balkankrieg in Erinnerung. 1999 war es, als NATO-Flugzeuge die damalige Hauptstadt Rest-Jugoslawiens bombardierten. Noch heute erinnern Ruinen in der Stadt an diese Zeit.
Überhaupt waren es immer wieder Kriege, welche die Entwicklung Belgrads bis heute geprägt haben. Insgesamt vierzigmal wurde die serbische Donaumetropole in ihrer schon 23 Jahrhunderte alten Geschichte zerstört, sie sah viele Herrscher kommen und gehen.
Belgrad, meint der Autor Klaus Liebe 1974 in seinem Buch über Jugoslawien, sei "einfach eine Stadt, kein Juwel, schon gar kein Traum". Nichtsdestotrotz habe die Stadt ihren Charme: "Was an Belgrad auf den ersten Blick so unnahbar, wenig reizvoll, ja häßlich wirkt, entpuppt sich auf den zweiten als die rauhe Schale eines temperamentvollen Gemüts."
Dieses Buch gibt einen Einblick in die Entwicklung der Stadt bis ins neue Jahrtausend. Exemplarisch werden einige der wichtigsten Orte vorgestellt. Ausführlich wird auf Belgrads Probleme der Stadtentwicklung eingegangen. Probleme durch die Integration von Kriegsflüchtlingen kommen hier ebenso zur Sprache wie die Schwierigkeiten, den zunehmenden Verkehr zu bewältigen.
Viele Informationen, die in diesen Text Eingang fanden, basieren auf Daten der Stadt Belgrad und ihrer Institutionen, die über das Internetangebot und den Stadtentwicklungsplan einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Siedlungsentwicklung
- Allgemeines
- Vom antiken Singidunum zur serbischen Residenzstadt
- Die Herrschaft der Osmanen
- Das Belgrad der Neuzeit
- Bevölkerung
- Physiognomie
- Grundriß
- Belgrad im Überblick
- Die Knez Mihailova
- Aufriß
- Belgrad im Überblick
- Kalemegdan und Festung
- Grundriß
- Innere Gliederung
- Funktion
- Die Probleme Belgrads
- Entwicklung seit dem Zerfall des sozialistischen Jugoslawien
- Das Flüchtlingsproblem
- Das Wohnungsproblem
- Die Lage der Roma
- Das Wirtschafts- und Sozialproblem
- Das Verkehrsproblem
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte und den aktuellen Problemen der serbischen Donaumetropole Belgrad. Sie zeichnet die Entwicklung der Stadt von der Antike bis zur heutigen Zeit nach und beleuchtet die Herausforderungen, denen Belgrad im 21. Jahrhundert gegenübersteht.
- Die geschichtliche Entwicklung Belgrads von der Antike bis zur heutigen Zeit
- Die Bedeutung der Stadt als strategischer Knotenpunkt im Balkan
- Die sozialen und wirtschaftlichen Probleme Belgrads im post-jugoslawischen Kontext
- Die Rolle der Stadt als politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Serbiens
- Die Auswirkungen von Kriegen und Konflikten auf die Entwicklung der Stadt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beleuchtet die besondere Bedeutung Belgrads als strategischer Knotenpunkt im Balkan. Sie stellt dar, dass die Geschichte der Stadt eng mit Kriegen und Konflikten verbunden ist und diese die Entwicklung Belgrads nachhaltig geprägt haben. Der erste Abschnitt befasst sich mit der Siedlungsentwicklung der Stadt und erläutert die Bedeutung der geografischen Lage für die Besiedlung des Gebietes des heutigen Belgrad. Dabei werden die verschiedenen Herrschaftsperioden der Kelten, Römer, Byzantiner, Ungarn und Osmanen beleuchtet. Der zweite Abschnitt behandelt die Bevölkerung Belgrads und deren Entwicklung über die Zeit. Der dritte Abschnitt widmet sich der Physiognomie der Stadt und analysiert die architektonischen Besonderheiten des urbanen Raumes.
Schlüsselwörter
Belgrad, Serbien, Donaumetropole, Siedlungsentwicklung, Geschichte, Krieg, Konflikt, Bevölkerung, Physiognomie, Probleme, Flüchtlinge, Wohnungsproblem, Roma, Wirtschafts- und Sozialproblem, Verkehrsproblem.
- Arbeit zitieren
- Falko Wittig (Autor:in), 2002, Belgrad - Beograd. Die serbische Donaumetropole, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4245